Guten Tag! Ich versuche mich in das Thema der Elektromotoren einzuarbeiten/ einzulesen. Leider verstehe ich nicht zu welcher Gruppe der Asynchron-Servomotor gehört. In der Literatur finde ich vor allem drei Gruppen von Motoren: Drehstrom-(A)synchronmaschine (Induction Motor), PMSM und DC - Motoren. Das es kein DC - Motor ist, verstehe ich, jedoch welcher von den anderen beiden ist es? Wie kann es erkannt werden? Beispielmotor: Anschluss: 3 x 400 V Frequenz: 60 Hz Polanzahl: 1 Danke!
M. S. schrieb: > Leider verstehe ich nicht zu welcher Gruppe der Asynchron-Servomotor > gehört. Die Vorsilbe "Servo" heisst eigentlich nur, das es sich um einen Motor für Positionierungen handelt. Mit dem Funktionsprinzip hat das wenig zu tun.
Harald W. schrieb: > M. S. schrieb: > >> Leider verstehe ich nicht zu welcher Gruppe der Asynchron-Servomotor >> gehört. > > Die Vorsilbe "Servo" heisst eigentlich nur, das es sich um einen > Motor für Positionierungen handelt. Mit dem Funktionsprinzip hat > das wenig zu tun. Das bedeutet das es ein Asynchron-Drehstrommotor (Induction Motor) wäre. Ist das richtig?
M. S. schrieb: > Das bedeutet das es ein Asynchron-Drehstrommotor (Induction Motor) wäre. > > Ist das richtig? Es gibt auch Einphasen-Asynchronmotoren. Meist in Form von sog. Kondensatormotoren.
Harald W. schrieb: > Es gibt auch Einphasen-Asynchronmotoren. Meist in Form von sog. > Kondensatormotoren. Das verstehe ich jetzt nicht!
M. S. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Es gibt auch Einphasen-Asynchronmotoren. Meist in Form von sog. >> Kondensatormotoren. > > Das verstehe ich jetzt nicht! https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormotor
Die Frage ist aber über einen dreiphasigen Asynchron Servomotor, welcher somit kein Kondensatormotor sein kann.
M. S. schrieb: > Die Frage ist aber über einen dreiphasigen Asynchron Servomotor, > welcher > somit kein Kondensatormotor sein kann. Dein Beispielmotor ist ja auch einpolig...
hinz schrieb: > M. S. schrieb: >> Die Frage ist aber über einen dreiphasigen Asynchron Servomotor, >> welcher >> somit kein Kondensatormotor sein kann. > > Dein Beispielmotor ist ja auch einpolig... Um aber noch einmal zusammenzufassen. Man kann den Motor auch als normalen Induction Motor ansehen?
M. S. schrieb: > Ich versuche mich in das Thema der Elektromotoren > einzuarbeiten/einzulesen. > > Leider verstehe ich nicht zu welcher Gruppe der > Asynchron-Servomotor gehört. Das ist, wie der Name sagt (und auch schon erklärt wurde) ein Asynchronmotor. "-servo-" sagt nur, dass der Motor für die Anwendung in einem (Positions-)Regelkreis gedacht ist. > In der Literatur finde ich vor allem drei Gruppen > von Motoren: Drehstrom-(A)synchronmaschine (Induction > Motor), PMSM und DC - Motoren. Ja. Es ist übrigens sinnvoll, zwischen dem "Motor" (=rotierende elektrische Maschine) und dem "Antrieb" (Antriebsbaugruppe incl. Umrichter etc.) zu unterscheiden. Dann würden auch solche sinnleere Scheusslichkeiten wie der "bürstenlose Gleichstrommotor" der Vergangenheit angehören. > Das es kein DC - Motor ist, verstehe ich, jedoch welcher > von den anderen beiden ist es? Wie kann es erkannt werden? Nun ja... ein Synchronmotor läuft, wie der Name suggeriert, synchron zum Drehfeld um. Ein Asynchronmotor läuft eben NICHT synchron um, sondern weist einen sich ständig vergrößernden Rückstand auf, den man Schlupf nennt.
hinz schrieb: > Dein Beispielmotor ist ja auch einpolig... Einpoligen heißt in diesem Fall noch einphasige und hat auch gar nichts damit zu tun. Die Polzahl ist hier die Anzahl der Magntepol(Paare) Unter Servo würde ich hier interprettieren, dass der Rotor des Motors zusätzlich zur Drehzahl auch noch in der rotorischen Lage geregelt wird, was beim Synchronmotor einfacher als beim Asynchronmotor ist da dieser zum Aufbau eines Drehfeldes prinzipbedingt einen Schlupf zwischen Stator und Rotor benötigt.
Die Frage ist mir aufgekommen, weil ich in manchen Quellen gefunden habe, dass ein AC Servomotor auf dem Rotor Magnete besitzt und eine Drehstrom-(A)synchronmaschine durch Induktion zwischen dem Stator und dem Rotor angetrieben wird. Das verstehe ich eben nicht, weil ich eben auch gedacht hatte, dass ein Asynchronmotor faktisch ein Induktion Motor mit einem Sensor zur Messung der Positionierung und der Geschwindigkeit ist. Hier habe ich eben ein Verständnisproblem. Ausserdem weiß ich nicht ob sie die gleiche Art von Motor-Drehmoment Kennlinie besitzen. (Sprich mit Sattelmoment und Kippmoment)? Weiß an dieser Stelle jemand eine Erklärung?
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M. S. schrieb: > Die Frage ist mir aufgekommen, weil ich in manchen > Quellen gefunden habe, dass ein AC Servomotor auf > dem Rotor Magnete besitzt Dann ist es eine Synchronmaschine. > und eine Drehstrom-(A)synchronmaschine durch Induktion > zwischen dem Stator und dem Rotor angetrieben wird. NEIN ! Eine Synchronmaschine ist eine Synchronmaschine, und eine Asynchronmaschine ist eine Asynchronmaschine. Das "A" in der Asynchronmaschine ist kein Sprachfehler! > Das verstehe ich eben nicht, weil ich eben auch > gedacht hatte, dass ein Asynchronmotor faktisch ein > Induktion Motor Ja! > mit einem Sensor zur Messung der Positionierung und > der Geschwindigkeit ist. Nicht unbedingt. Alle Motoren können positions- oder geschwindigkeits- geregelt betrieben, also Bestandteil einer Servoregelung werden. > Hier habe ich eben ein Verständnisproblem. Ich werbe erneut dafür, den schönen und reichhaltigen Wortschatz unserer deutschen Muttersprache nicht verkümmern zu lassen und zwischen dem MOTOR (also der rotierenden elektrischen Maschine) und dem ANTRIEB zu unterscheiden. Bei den rotierenden elektrischen Maschinen (den Motoren) gibt es meines Wissens nur drei Grundbauformen: Den Synchronmotor, den Asynchronmotor und den Kollektormotor. Alles andere sind technische Varianten. Wenn man den Motor selbst durch einen Umrichter und ggf. Sensoren ergänzt, bekommt man ein komplettes Antriebs- system, zum Beispiel einen bürstenlosen Gleichstrom- antrieb, einen Schrittantrieb, einen DC-Servoantrieb oder ähnliches.
Possetitjel schrieb: > Ich werbe erneut dafür, den schönen und reichhaltigen > Wortschatz unserer deutschen Muttersprache nicht > verkümmern zu lassen und zwischen dem MOTOR (also > der rotierenden elektrischen Maschine) und dem > ANTRIEB zu unterscheiden. Ich entschuldige mich, aber ich übersetze vlt. aus dem englischen etwas falsch. Das bedeutet Magneten auf dem Rotor sind bei Servo Synchronmotoren (PMSM)? Possetitjel schrieb: >NEIN ! > >Eine Synchronmaschine ist eine Synchronmaschine, und >eine Asynchronmaschine ist eine Asynchronmaschine. > >Das "A" in der Asynchronmaschine ist kein Sprachfehler! Diesen Abschnitt verstehe ich leider nicht. Mir ist klar dass es unterschiedliche Arten sind. Die Frage bleibt trotzdem ob ein Servo-Asynchronmotor durch Induktion zwischen Stator und Rotor angetrieben wird. Außerdem weiß ich nicht ob Servo- Asynchronmotoren (ohne Frequenzumrichter) die gleiche Art von Motor-Drehmoment Kennlinie besitzen wie Drehstrom-Asynchronmotoren (Sprich mit Sattelmoment und Kippmoment)?
M. S. schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Ich werbe erneut dafür, den schönen und reichhaltigen >> Wortschatz unserer deutschen Muttersprache nicht >> verkümmern zu lassen und zwischen dem MOTOR (also >> der rotierenden elektrischen Maschine) und dem >> ANTRIEB zu unterscheiden. > > Ich entschuldige mich, aber ich übersetze vlt. aus > dem englischen etwas falsch. Möglich, aber nicht unbedingt wahrscheinlich :) Es hat hier zwar noch niemand bemerkt <räusper>, aber ich neige etwas zur Sprachpedanterie... > Das bedeutet Magneten auf dem Rotor sind bei Servo > Synchronmotoren (PMSM)? Ich habe Dein Problem schätzungsweise noch nicht verstanden; mir ist nicht klar, ob Du nach der (englischen) Bezeichnung oder nach der technischen Wirkungsweise fragst. Permanenterregte Rotoren kommen vor in - Drehstrom-Synchronmotoren, - Schrittmotoren, - elektronisch kommutierten Synchronmotoren (BLDC), - ein paar Sonderformen (Klauenpolmaschine, ...) Wenn der Motor einen permanenterregten Rotor hat, ist es schonmal garantiert KEIN Asynchronmotor; das ist ziemlich sicher. Über den Rest kann man nicht viel sagen. > Diesen Abschnitt verstehe ich leider nicht. Mir ist > klar dass es unterschiedliche Arten sind. Die Frage > bleibt trotzdem ob ein Servo-Asynchronmotor durch > Induktion zwischen Stator und Rotor angetrieben wird. Technisch: Ja, auf jeden Fall. Wie auch sonst? Asynchronmotor ist Asynchronmotor. Sprachlich: Weiss ich nicht. In einer Welt, die einen "integrierten Coprozessor" und einen "bürstenlosen Gleichstommotor" kennt, ist alles möglich. Es ist leider nicht verboten, Begriffe sinnwidrig zu verwenden. > Außerdem weiß ich nicht ob Servo- Asynchronmotoren > (ohne Frequenzumrichter) die gleiche Art von Motor- > Drehmoment Kennlinie besitzen wie Drehstrom- > Asynchronmotoren (Sprich mit Sattelmoment und > Kippmoment)? Das hängt nicht (primär) an "Servo oder nicht Servo", sondern daran, ob es Rundstabläufer oder Stromverdrängungs- läufer sind. Aus dem Bauch heraus würde ich keine grundlegenden Unterschiede zwischen Standard-Motoren und Servomotoren vermuten, aber das ist geraten. Wikipädie sagt sinngemäß: Stromverdrängungsläufer sind trotz besserer Kennlinie unbeliebter und seltener als Rundstabläufer, weil der Wirkungsgrad schlechter ist.
Possetitjel schrieb: >> Außerdem weiß ich nicht ob Servo- Asynchronmotoren >> (ohne Frequenzumrichter) die gleiche Art von Motor- >> Drehmoment Kennlinie besitzen wie Drehstrom- >> Asynchronmotoren (Sprich mit Sattelmoment und >> Kippmoment)? Ich korrigiere meine Frage. Ich meinte was ist der Unterschied zwischen einer S1-Kennlinie und einer Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie eines Asynchronmotors, denn diese sehen unterschiedlich aus. Mich erinnert die S1-Kennlinie an eine D-D-Kennlinie, welche durch den Frequenzumformer verschoben wird. (sprich Frequenz wird verändert und es entsteht eine Art Hüllkurve). Die S1-Kennlinie muss aber für jeden AC Motor ohne Frequenzumrichter angegeben werden. Wo ist also der Unterschied? Ist der Strom I zum Drehmomenten T proportional wie beim z.B. Synchronmotor sprich T=kt*I oder ist der Zusammenhang dieser beiden Größen bei dem Asynchronmotor nicht linear?
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Possetitjel schrieb: > Dann würden auch solche sinnleere Scheusslichkeiten wie > der "bürstenlose Gleichstrommotor" der Vergangenheit > angehören. Dafür wird dann demnächst die "bürstenlose Kleiderbürste" eingeführt.
M. S. schrieb: >Außerdem weiß ich nicht ob Servo- Asynchronmotoren (ohne >Frequenzumrichter) die gleiche Art von Motor-Drehmoment >Kennlinie besitzen wie Drehstrom-Asynchronmotoren (Sprich mit >Sattelmoment und Kippmoment)? Irgendwie kann man den Sinn der frage nicht verstehen, "Servo" bedeutet doch nur, für was der Motor verwendet wird, nämlich als Stellmotor. Ein Drehstrom-Asynchronmotor kann genausogut ein Servomotor sein. Es ist so, als wenn Jemand fragt, was ist der unterschied zwischen ein Scheibenwischergleichstrommotor und ein Gleichstrommotor. Ein Gleichstrommotor ist ein Gleichstrommotor.
Günter Lenz schrieb: > Ein Drehstrom-Asynchronmotor kann genausogut ein Servomotor sein. Korrekt, nur dass an einem Servomotor normalerweise ein Positionsgeber montiert ist und dass die Motorkühlung entsprechend ausgelegt ist, also XXL-Kühlrippen oder Fremdlüfter.
M. S. schrieb: > Ich korrigiere meine Frage. Ich meinte was ist der > Unterschied zwischen einer S1-Kennlinie und einer > Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie eines Asynchronmotors, > denn diese sehen unterschiedlich aus. Das kann ich nach kurzem Gurgeln nur vermuten; elektrische Antriebstechnik ist nicht mein Kernfeld. > Mich erinnert die S1-Kennlinie an eine D-D-Kennlinie, > welche durch den Frequenzumformer verschoben wird. > (sprich Frequenz wird verändert und es entsteht eine > Art Hüllkurve). Naja, die Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie gilt ja für den ELEKTRISCH stationären (=eingeschwungenen) Betriebsfall, d.h. Änderungen der Last gehen so langsam vonstatten, dass die elektrischen Verhältnisse als stationär aufgefasst werden können. Für "sehr kurze" Zeiten kann und darf der Motor im Prinzip jeden Betriebspunkt auf der D-D-Kennlinie einnehmen. Die S1-Kennlinie gilt nach meinem Verständnis jedoch für THERMISCH stationäre Verhältnisse, das bedeutet, dass der jeweilige Betriebspunkt zeitlich unbeschränkt eingenommen werden darf. Das ist aber etwas ganz anderes. > Die S1-Kennlinie muss aber für jeden AC Motor ohne > Frequenzumrichter angegeben werden. Wo ist also der > Unterschied? Nach meinem laienhaften Verständnis ist die thermische Trägheit des Motors der Unterschied. Für wenige Sekunden darf man einen DSAM ohne weiteres bis kurz vors Kipp- moment belasten; als Dauerbelastung (S1) geht das natürlich nicht, da stirbt er den Hitzetod. > Ist der Strom I zum Drehmomenten T proportional wie > beim z.B. Synchronmotor sprich T=kt*I oder ist der > Zusammenhang dieser beiden Größen bei dem Asynchronmotor > nicht linear? Das ist kompliziert. Läuferstrom und Drehmoment "müssten" einigermaßen proportional sein (das ist geraten; ich weiss es nicht sicher). Das, was Du außen am Motor messen kannst, ist aber nicht der Läufer-, sondern der Ständerstrom, und der ist gegen den Läuferstrom phasenverschoben. Beim DSAM ändert sich bei Wechsel der Last nicht nur die Amplitude des Stromes, sondern auch die Phasen- verschiebung zur Spannung, d.h. der Leistungsfaktor (--> Stromortskurve, Ossanna-Heyland-Kreis).
Hallo M.S., M. S. schrieb: > Die Frage ist mir aufgekommen, weil ich in manchen Quellen gefunden > habe, dass ein AC Servomotor auf dem Rotor Magnete besitzt und eine > Drehstrom-(A)synchronmaschine durch Induktion zwischen dem Stator und > dem Rotor angetrieben wird. > > Das verstehe ich eben nicht, weil ich eben auch gedacht hatte, dass ein > Asynchronmotor faktisch ein Induktion Motor mit einem Sensor zur Messung > der Positionierung und der Geschwindigkeit ist. > > Hier habe ich eben ein Verständnisproblem. Das Verständnisproblem liegt vermutlich darin, dass du aus "AC" aus Asynchron schließt. Das AC steht aber für Wechselstrom und soll anzeigen, dass der Motor ssinuskommutiert betrieben wird und/oder das der Frequenzumrichter oder Servoverstärker mit Netzspannung betrieben wird. Im Gegensatz dazu stehen BLDC-Motoren, deren Verstärker in der Regel mit DC-Kleinspannung betrieben werden. Wie Possetitjel aber schon richtig festgestellt hat, ist das sprachlich alles sehr unpräzise. Früher war BLDC z.B. gleichbedeutend mit Blockkommutierung, heute werden auch diese kleinen Motoren oft sinusförmig kommutiert. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Vielen Dank an alle! Vor allem an Possetitjel! Du hast mich wirklich weitergebracht. Ich habe endlich verstanden wo bei mir das Verständnisproblem lag.
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