Hi, seit Jahren habe ich nun mit einem Ersa Tip 260 gelötet und war zu jederzeit begeistert von der Lötspitze. Die ist kaum verzundert und hat zu jederzeit das Lot gut angenommen. Wenn man das Lötzinn an sie heranführte floss es fast allseitig um die Lötspitze herum und benetzte sie fast vollständig. Es war eine Wonne damit zu löten und ich habe den Kolben jahrelang benutzt. Leider habe ich die Spitze irgendwann kaputt gemacht und mir daraufhin eine neue gekauft. Diese war aber qualitativ irgendwie schlechter. Sie nahm das Lot nicht so gut an und ist schneller verzundert. Vor kurzem habe ich mir dann eine neue Lötstation, die ersa i-Con NANO gekauft. Die Station an sich find ich super, auch der i-Tool Lötkolben liegt wunderbar in der Hand. Die Lötspitzen finde ich jedoch ziemlich mies. Die nehmen das Lot nur stellenweise an. Man kann erkennen, dass die Lötspitzenoberfläche nicht vollständig benetzt wird sondern es nur einzelne Haftpunkte gibt, die den geschmolzenen Lötzinnklumpen dann an der Spitze festhalten. Mitunter schmilzt beim Heranführen zwar aber perlt dann sogar wieder regelrecht von der Lötspitze ab. Kein Vergleich zur alten Spitze meines Tip 260, die das Lötzinn regelrecht aufgesaugt hat. Das macht das Löten zwar nicht unmöglich aber bei weitem schwieriger weil die Wärmeübertragung so natürlich wesentlich schlechter funktioniert. Eintauchen der Lötspitze in Lötspitzenreiniger wirkt diesem Effekt entgegen, allerdings nur sehr kurzzeitig und ich will ja nicht jede Minute die Lötspitze im Reiniger baden. Das sollte eigentlich nur in seltenen Fällen notwendig sein, wenn überhaupt. Was ist hier los? Haben die auf eine neue Beschichtung umgestellt? Taugt Ersa jetzt nicht mehr? Mit allen sonstigen Aspekten der Lötstation bin ich ziemlich zufrieden aber die Performance der Lötspitzen ist echt zum Davonlaufen. Ich löte übrigens mit bleihaltigem Lot auf 350° und nutze zur Reinigung Topfreiniger-Spiralwolle. So wie seit Jahren. Wenn ich mir die Bewertungen der Lötspitzen auf Amazon anschaue kann ich mir kaum vorstellen, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht. Aber keine meiner vier Lötspitzen nimmt das Lot so gut an wie der gute alte Tip 260. lg Paul
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Paul H. schrieb: > und nutze > zur Reinigung Topfreiniger-Spiralwolle. So wie seit Jahren. Wirklich Topfreiniger-Spiralwolle oder die von ERSA mitgelieferte Messingwolle?. Wenn es das Haushaltszeug ist, dann ist der Fehler gefunden. Damit reinigt man keine aktuellen Lötspitzen. Die Lötspitzen-Beschichtungen die es seit der ROHS Umstellung gibt machst du mit dem Stahlzeug schnell kaputt. Sowohl mechanisch wie elektrochemisch. Die Spitze ist damit dann unwiderruflich kautpt, nimm eine neue und den passenden Reiniger.
Hm, interessant. Das erlklärt auch, warum die zweite Spitze meines Tip 260 damals nicht mehr so gut funktioniert hat. Warum brauchen die Lötspitzen eine neue Beschichtung? Weil die resistent gegen das bleifreie Lot ist? Ich experimentiere hier gerade mit der mitgelieferten Messingwolle rum (die hatte ich gleich am Anfang durch die günstigen Topfreiniger ersetzt). Damit funktioniert die Lötspitze scheinbar wieder wie gewollt und das auch dauerhaft. Naja, schade. War bequem mit den Topfreinigern aber zum Glück gibts die Lötspitzenreiniger ja auch für 80ct. das Stück bei Ali.
Paul H. schrieb: > Warum brauchen die Lötspitzen eine neue Beschichtung? Weil die resistent > gegen das bleifreie Lot ist? Bleifreie Lote reagieren durch die höheren Verarbeitungstemperaturen aggressiver mit den Oberflächen. Wir haben beispielsweise manchmal "Sonderlötsptzen" selbst hergestellt (wenn es mal um das großmengige austauschen eines Bauteiles geht, genau nach dem FootPrint gefräst um alle Pins gleichzeitig heiß zu machen....) Einfach aus Messing. Zu "bleifrei"-Zeiten hat so ein Ding ewig gehalten, bei bleifrei haben wir schon erlebt das so ein tool nach 3 Tagen völlig zerfressen ist. Sicherlich hat auch das Blei noch irgendwleche chemischen Vorteile gebracht. Wenn Du sagst das selbst eine "schlechte" Spitze nach Behandlung mit der Messingfarbenen Wolle wieder gut funktioniert, vermute ich, das es bei der Stahlwolle nicht der mechanische Effekt war, sondern wirklich irgendetwas galvanisches das einen schlechten Einfluss auf die äußere Nickel Schicht der Lötspitze hatte.
Ja ich bin auch gerade positiv überrascht, dass der Einfluss der Edelstahlwolle hier offenbar so groß war. Aber nach ein paar Minuten Probelöten und Abstreifen mit der Messingwolle nimmt die Lötspitze das Lot deutlich besser an, damit kann man gut arbeiten. Ein Glück, denn die Spitzen sind nicht gerade billig und die kamen bislang alle schon mit der Stahlwolle in Kontakt.
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Mario H. schrieb: > Bleifreie Lote reagieren durch die höheren Verarbeitungstemperaturen > aggressiver mit den Oberflächen. Eher durch die agressiveren Flussmittel. Bleifrei solltest Du auch nur mit Absaugung löten, bei Bleilot reichte noch passendes Ausatmen. Generell bekommt man Lötspitzen schnell kaputt, wenn man sie unverzinnt ablegt. Dann verzundert nicht das Lot, sondern die Spitze selber. Grundsätzlich kommt am Arbeitsende oder bei Pausen immer ein dicker Klecks Lot auf die Spitze, der dann vor dem Weiterarbeiten abgewischt wird.
soul e. schrieb: >> Bleifreie Lote reagieren durch die höheren Verarbeitungstemperaturen >> aggressiver mit den Oberflächen. > > Eher durch die agressiveren Flussmittel Nein, da liegt Du falsch. Wenn das Flussmittel von Elektroniklot Eisen, Chrom, Nickel, Messing und was sonst noch so an Lötspitzen ist nachhaltig angrfein würde, dann würde auch alles Metallische an den Bauteilen und auf den Leiterplatten zerfressen werden. Es ist natürlich richtig das die Flussmittel aggressiver sind und die zu lötenden Oberflächen dadurch stärker aktivieren, aber nichts mit auflösen. Und bei der Hitze bleibt das Flussmittel ja auch nur wenige Minuten Aktiv, danach ist das nur noch Tote Materie...und am Lötkolben ist's oft lange heiß.
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Paul H. schrieb: > Was ist hier los? Du hast die neuen Lötspitzen zu Beginn nicht ordentlich verzinnt. Sind sie erst mal in der Hitze oxidiert, nehmen sie halt das Lot nicht mehr an.
Michael B. schrieb: > Du hast die neuen Lötspitzen zu Beginn nicht ordentlich verzinnt. ಠ_ಠ doch. hab ich.
Zur Info: Die Dauerlötspitzen sind vorne mit Rein-Eisen elektrolytisch beschichtet, der Rest ist vernickeltes Kupfer. Haushalts-Stahlwolle dürfte keine größeren Schäden verursachen, aber die ist oberflächlich mit Seife versehen, vielleicht stört die. Mit einem Salmikastein habe ich schlechte Löstspitzen eigentlich immer wieder benetzbar beommen. Gruß - Werner
Hab auch 2 Ersa mit 832CD Spitzen udn benutze Edelstahlwolle..keine Probleme. Die Qualität der Spitzen ist allerdings Schwankungen unterworfen. Ich hatte z.B. letztens eine die an der Schraubendreherartigen Spitze an diagonal gegenüberliegenden Kanten kein Zinn annahm, diese Stellen fraßen sich dann in die Spitze hinein. Da erweckte bei näherer Betrachtung irgendwie den Eindruck als ob es sich um 2 "Wicklungsenden" handeln würde..keine Ahnung wie die Spitzen geschmiedet werden... Gruß, Holm
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