Forum: Platinen Offset Problem bei pcb-gcode


von Patrick M. (pattex66)


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Hallo zusammen,

mich nervt derzeit ein Phänomen welches ich nicht erklären kann. Ich 
hoffe hier hat jemand eine Idee.

Ich fräse meine mit Eagle erstellten Platinen mit pcb-gcode direkt über 
MACH3. Das klappt auch sonst einwandfrei.
Nun habe ich im Moment ein Projekt welches größere Leiterbahnabstände 
braucht.
In pcb-gcode kann man das auch gut einstellen. Leider erzeugt das ULP 
nun aber einen Code der einen leichten Offset in X und Y ausweist. Siehe 
Bild.
Ich habe schon alles versucht, mit diversen Parametern gespielt aber 
keinen Erfolg gehabt.
Gibt es etwas in den DRC´s was da wichtig ist und ich evtl. vergessen 
habe beim Routen?

VG Patrick

von Michael K. (tschoeatsch)


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Bei mach3 hast du doch ein Vorschaubild. Wenn du da rein zoomst, kannst 
du da den offset auch erkennen?

von georg (Gast)


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Patrick M. schrieb:
> Ich habe schon alles versucht, mit diversen Parametern gespielt aber
> keinen Erfolg gehabt

Es sieht so aus, als ob jeweils in Plus-Richtung (von der Leiterbahn) 
ein grösserer Abstand verwendet wird als in Minus-Richtung. Da das 
überhaupt keinen sinnvollen Zweck hat, denke ich das ist ein echter 
Softwarefehler.

Es könnte eine interner Fehler beim Runden sein, aber sowas darf ja auch 
nicht vorkommen.

Georg

von Patrick M. (pattex66)


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Hallo,

die Vorschau in MACH3 sieht gut aus, daran wird´s also nicht liegen.
Ich habe vorhin nochmal einige Versuche gemacht und dabei festgestellt, 
dass es vielleicht an der Wiederholgenauigkeit der Maschine liegt. Ich 
habe das Layout in Gcode im Singelpass gespeichert und dann 10 mal 
übereinander graviert. Die gravierten Bereiche wurden immer breiter, 
allerdings allseitig.
Nun las ich, dass die 1/8 Zoll Gravierstichel nicht mit 3mm Spannfutter 
verwendet werden sollen weil es sonst unrund laufen kann. Ich habe zwar 
nicht den Eindruck das es unrund läuft aber vielleicht merkt man das 
auch nicht bei den kleinen Durchmessern - außer halt beim Gravieren mit 
mehr als Singlepass.
Das erklärt aber trotzdem nicht warum es das Gravierbild sonst einseitig 
verzieht.

VG Patrick

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Patrick M. schrieb:
> In pcb-gcode kann man das auch gut einstellen. Leider erzeugt das ULP
> nun aber einen Code der einen leichten Offset in X und Y ausweist. Siehe
> Bild.

Hast du dir den GCode angeguckt, oder das Bild. Rein anhand des Bildes 
kannst du nicht entscheiden, ob es am erzeugten GCode oder an der 
Maschine/Spindelpositionierung liegt.

Patrick M. schrieb:
> Nun las ich, dass die 1/8 Zoll Gravierstichel nicht mit 3mm Spannfutter
> verwendet werden sollen weil es sonst unrund laufen kann.

Das würde aber nicht einseitig verschobene Kanten, sondern in alle 
Richtungen verbreiterte Strukturen erzeugen, jedenfalls bei drehender 
Spindel ;-)

von Patrick M. (pattex66)


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Wolfgang schrieb:
> Hast du dir den GCode angeguckt, oder das Bild.

Was soll ich im Code erkennen können?
Im ersten Durchgang sieht das Fräsbild ja auch perfekt aus. Nur alle 
weiteren Durchgänge um die Bastände zu erhöher verschieben das Bild. Wie 
soll ich anhand der Codezeilen sehen was schief läuft?

von Wolfgang (Gast)


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Patrick M. schrieb:
> Was soll ich im Code erkennen können?

Auf welcher x- oder y-Koordinate deine Spindel spazieren fahren. 
Zumindest auf den achsenparallelen Strecken siehst du dann leicht, was 
dein GCode-Generator abgeliefert hat und was auf der Fräse ablaufen 
müsste.

> Wie soll ich anhand der Codezeilen sehen was schief läuft?
Indem du dir die Zahlen anguckst und prüfst, ob das plausibel ist.
Und wenn der GCode ok ist, liegt es an deiner Mechanik, z.B. Umkehrspiel 
von Antriebsachsen. Für so eine Analyse müsste man aber wiederum genau 
die Verfahrkommandos angucken, die im GCode stehen.

von Patrick M. (pattex66)


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Ich habe mal eine einfache Linie gezeichnet und einen Singlepass-Code 
erstellt.
Werkzeuggröße 0,1mm, Bahnabstand minimum 0,1mm
So sieht der Code dazu aus:

G21
G90
G00 X0.0000  Y0.0000
M03
G04 P3.000000
G00 Z1.0000
G00 X-71.1648 Y59.9150
G01 Z-0.1500 F10
G01 X-5.0352 Y59.9150 F150
G01 X-4.9525 Y59.8807
G01 X-4.8893 Y59.8175
G01 X-4.8550 Y59.7348
G01 X-4.8550 Y59.6452
G01 X-4.8893 Y59.5625
G01 X-4.9525 Y59.4993
G01 X-5.0352 Y59.4650
G01 X-71.1648 Y59.4650
G01 X-71.2475 Y59.4993
G01 X-71.3107 Y59.5625
G01 X-71.3450 Y59.6452
G01 X-71.3450 Y59.7348
G01 X-71.3107 Y59.8175
G01 X-71.2475 Y59.8807
G01 X-71.1648 Y59.9150
G00 Z1.0000
G00 Z10.0000
M05
M02

...und die .brd Datei dazu.
Kannst Du was daraus entnehmen was falsch ist?

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Patrick M. schrieb:
> Kannst Du was daraus entnehmen was falsch ist?

Eine Spur zieht auf
1
y=59,915 von x=-71,1648 nach -5,0352
rüber, die andere auf
1
y=59,465 von x=-5,0352 nach -71,1648
 zurück
Der Halbbogen an den Enden hat jeweils einen Radius von 0,18

Was daran falsch ist, sieht man erst durch Vergleich mit dem Fräsbild?

von Patrick M. (pattex66)


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Ich werd´s morgen mal fräsen und berichten.
:-)

: Bearbeitet durch User
von Michael K. (tschoeatsch)


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@Patrick generiere dir dir doch mal einen drill-gcode mit verschiedenen 
Bohrern. Da wird zum Bohrerwechsel immer über den Nullpunkt gefahren. 
Wenn du dann 'Stop' bei mach3 drückst, kannst du die Spindel händisch 
runter fahren und erkennst dabei mögliche Abweichungen durch die 
Maschine. Mit 'Start' geht's weiter und so kannst du bei jedem 
Bohrerwechsel den Werkzeugnullpunkt überprüfen. Wenn aber schon die 
Vorschau bei den Bahnen gut ausschaut, dann liegt das Problem an deiner 
Maschine. Mal die Verfahrgeschwindigkeit reduzieren, auch die bei 
Leerfahrten.

von Patrick M. (pattex66)


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So, hier mal das Ergebniss des Test´s. Die Linie ist laut Eagle 0.15 
breit.
Im Singelpass sieht das recht ordentlich aus.

Mit 1mm Abstand ringsrum ist der Offset wieder da und man sieht, das die 
Linie dann fast verschluckt wird. Die Datei ist nicht bis zu Ende 
gelaufen um die Linie noch sichtbar zu halten. Das die Linie nach rechts 
dünner wird mag wohl daran liegen das die Platine nicht 100% eben auflag 
und der Fräser dann tiefer gefräst hat.

VG Patrick

von Patrick M. (pattex66)


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So, hier mal das Ergebniss des Test´s. Die Linie ist laut Eagle 0.15 
breit.
Im Singelpass sieht das recht ordentlich aus.

Mit 1mm Abstand ringsrum ist der Offset wieder da und man sieht, das die 
Linie dann fast verschluckt wird. Die Datei ist nicht bis zu Ende 
gelaufen um die Linie noch sichtbar zu halten. Das die Linie nach rechts 
dünner wird mag wohl daran liegen das die Platine nicht 100% eben auflag 
und der Fräser dann tiefer gefräst hat.

VG Patrick

Michael K. schrieb:
> generiere dir dir doch mal einen drill-gcode mit verschiedenen

Mache ich morgen mal. Heute soll ich Ostern feiern. :-)

von Wolfgang (Gast)


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Patrick M. schrieb:
> Mit 1mm Abstand ringsrum ist der Offset wieder da und man sieht, das die
> Linie dann fast verschluckt wird.

Der G-Code sieht doch ordentlich aus. Die inneren beiden Fräswege 
unterhalb und oberhalb des dünnen Steges liegen 0,45mm auseinander und 
dann geht es bei jedem Durchgang 0,08mm weiter nach außen - immer 
abwechselnd erst unten und dann oben, insgesamt jeweils 15 mal oberhalb 
und unterhalb des Steges.

Beim Wechsel von der unteren Spur zur oberen, fährt die Spindel IMHO 
nicht richtig nach +Y.

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