Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Photozellensteuerung Brennschneidmaschine


von Bernd F. (metallfunk)


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Ich könnte sehr günstig (evtl. geschenkt) eine kleine Brennschneid-
maschine bekommen, die nach 1:1 Zeichnung fährt.( ca 1 qm)

Prinzipiell nicht schlecht, da das digitalisieren z.B. eines 
Wein-Blattes recht aufwändig ist.

So auf die Schnelle mal was rausschneiden....

Typ und Hersteller weiß ich noch nicht,
Ist aber auch erstmal egal. Ich müsste das sackschwere Teil ab-
holen und in meine Werkstatt bringen.

Das Problem: Das Teil hat einen Defekt an der Steuerung.
Ein Kreis wird zur Hälfte abgefahren, zurück geht es nicht weiter.

Wie funktioniert diese Zeichnungsabtastung?
So viel kann doch nicht defekt sein, wenn beide Achsen funktionieren?

Grüße Bernd

von oszi40 (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Das Problem: Das Teil hat einen Defekt an der Steuerung.
> Ein Kreis wird zur Hälfte abgefahren, zurück geht es nicht weiter.

WENNN wir die Maschine kennen, verraten wir Dir mehr. Der Blick aus dem 
Fenster sagt: evtl. optischer, mechanischer Fehler, Programmfehler oder 
Speicherfehler ...

von Bernd F. (metallfunk)


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oszi40 schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Das Problem: Das Teil hat einen Defekt an der Steuerung.
>> Ein Kreis wird zur Hälfte abgefahren, zurück geht es nicht weiter.
>
> WENNN wir die Maschine kennen, verraten wir Dir mehr. Der Blick aus dem
> Fenster sagt: evtl. optischer, mechanischer Fehler, Programmfehler oder
> Speicherfehler ...

Ja.
Der Aufwand ist halt: Maschine abholen mit 2 Mann, Hänger usw.

Maschine mechanisch prüfen: Mach ich nach Feierabend.

Sich mit der Elektronik auseinandersetzen. Wird schwierig, weil fast
null Ahnug.

Zum Schluss bleiben 2 Optionen:
A: Maschine geht wieder.
B: Wärst du besser mit der Frau Essen gegangen.

Anderseits ein reizvolles Projekt, das Teil ist aus den Siebzigern,
da ist wenig bis nichts digital.

Grüße Bernd

von Maik .. (basteling)


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Bernd - und dann geht es positiv weiter.

Du bastelst Dir dann zwei Schrittmotoren und einen einfachen alten 
Rechner mit Parallelport und LinuxCNC drauf da dran - und schwupps - 
hast Du Industrie 4.0 bei Dir in der Schmiede ;)

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Wie funktioniert diese Zeichnungsabtastung?

Die Optik besteht aus zwei weißen superhellen LED's mit einem 
Abstrahlwinkel von ca. 6° dazu noch eine Photozelle mit Linse, zum 
fokussieren der im Idealfall schwarz gezeichneten Brennlinie auf weißem 
Papier, und ein Servomotor. Diese ganze Mimik wiederum ist drehbar und 
etwas exzentrisch an der Brennmaschine befestigt. Beim Verfolgen der 
Brennlinie ist der Servomotor in der Optik gezwungen bei Kurvenfahrten 
die Optik zu drehen. Diese Drehbewegung wird von der Steuerung erkannt 
und die Information wird dann auf die beiden Hauptantriebsservomotoren 
geleitet, die den Schneidbrenner in X und Y-Richtung nachführen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Wie funktioniert diese Zeichnungsabtastung?
>
> Die Optik besteht aus zwei weißen superhellen LED's mit einem
> Abstrahlwinkel von ca. 6° dazu noch eine Photozelle mit Linse, zum
> fokussieren der im Idealfall schwarz gezeichneten Brennlinie auf weißem
> Papier, und ein Servomotor. Diese ganze Mimik wiederum ist drehbar und
> etwas exzentrisch an der Brennmaschine befestigt. Beim Verfolgen der
> Brennlinie ist der Servomotor in der Optik gezwungen bei Kurvenfahrten
> die Optik zu drehen. Diese Drehbewegung wird von der Steuerung erkannt
> und die Information wird dann auf die beiden Hauptantriebsservomotoren
> geleitet, die den Schneidbrenner in X und Y-Richtung nachführen.

Danke für die Info.
Ich dachte eher, dass es da einen ganzen Kranz von Fotozellen gibt
+ eine in der Mitte.

Das Gehäuse der Abtasteinheit ist starr.

Nun: der Unternehmer in mir sagt: "Finger weg".
Der Fuba (Fummler und Bastler) sagt " Her mit dem Teil"

Nun schlaf ich mal drüber und schau wer gewinnt:)

Grüße Bernd

von Schreiber (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Nun: der Unternehmer in mir sagt: "Finger weg".
> Der Fuba (Fummler und Bastler) sagt " Her mit dem Teil"

Wenns nix kostet: Holen und anschauen. Wird vermutlich ein Wackelkontakt 
oder eine kalte Lötstelle sein.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Ich dachte eher, dass es da einen ganzen Kranz von Fotozellen gibt
> + eine in der Mitte.

Durch die Exzentrik wird ja quasi der nicht vorhandene Kranz von 
Photozellen durch nur eine Photozelle ersetzt, dafür aber mit Servomotor 
in der Optik, weil das genauer funktioniert.

Bernd F. schrieb:
> Das Gehäuse der Abtasteinheit ist starr.

Ja, aber unten in der Abtasteinheit ist meist ein drehbarer Alukranz, 
der ist zwar rund und eine Drehbewegung ist von weitem nicht erkennbar, 
aber das Innenleben ist exzentrisch angeordnet. So war es zumindest bei 
unserer Brennmaschine von Messer Griesheim.

Bernd F. schrieb:
> Ein Kreis wird zur Hälfte abgefahren, zurück geht es nicht weiter.

Das könnte ein mechanisches Problem vom Servomotor in der Optik sein. Um 
das zu überprüfen, schiebst du den Lesekopf von der schwarzen Brennlinie 
weg, dann müsste sich der Alukranz selbstständig mehrfach um 360° 
drehen, weil er die schwarze Linie sucht. Wenn das funktioniert gibt es 
in der Maschine noch zahlreiche Trimmer zum justieren. Da musste ich 
auch schon öfter mal dran drehen, wenn es irgendwo gehakt hat.

Meistens habe ich einfach ohne Sinn und Verstand daran gedreht, bis es 
wieder funktionierte. Ich weiß, das ist natürlich nicht richtig, aber es 
musste ja irgendwie schnell weitergehen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Schreiber schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Nun: der Unternehmer in mir sagt: "Finger weg".
>> Der Fuba (Fummler und Bastler) sagt " Her mit dem Teil"
>
> Wenns nix kostet: Holen und anschauen. Wird vermutlich ein Wackelkontakt
> oder eine kalte Lötstelle sein.

Es kostet auf jeden Fall.
Abholen, Reinigen usw.  Die Frage wird sein, ob ein Chance auf Reparatur
besteht? Sonst stehen lassen.

Dummerweise stellt sich die Herstellerfirma wohl recht quer,
was Ersatzsteuerung bzw. Schaltpläne betrifft.
(Information des jetzigen Besitzers, nicht geprüft!)

Eventuell ist die Reparatur auch ganz einfach.

Ist ein wenig wie Lottospielen. Aber mit ein paar Stunden Bastelspaß.
Ich denke, das gönn ich mir :)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> durch nur eine Photozelle ersetzt

es sind zwei Photozellen, eine in der Mitte und eine drehbar am Rand. 
Ich hatte mich vertan, sorry.

von Schreiber (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Es kostet auf jeden Fall.
> Abholen, Reinigen usw.  Die Frage wird sein, ob ein Chance auf Reparatur
> besteht? Sonst stehen lassen.

Schon klar. Ich gehe davon aus, dass es höchstwahrscheinlich ein 
Wackelkontakt oder eine kalte Lötstelle sein wird.

von Bernd F. (metallfunk)


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Es handelt sich um eine kleine Maschine aus USA.

Da geht nichts mit Leds, da sind Osram-Birnen drin :)

Ganz uninteressant ist sie nicht. Der Arbeitsbereich ist zwar
nur 700 x 700 mm, aber die Möglichkeit mal schnell nach der
Handzeichnung was raus zu Brennen?

So eine Blüte, die bewusste Ungenauigkeiten haben soll, zu
digitalisieren und dann lasern zu lassen, ist sehr aufwändig.

Die originale Betriebsanleitung ist vorhanden, Schaltpläne
gibt es natürlich nicht.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Wilfried F. (wilfriedwst)


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Hallo, falls es noch von Beland ist:
Das ist eine Westinghouse Steuerungs aus Canada. Gibt es nicht mehr.
Solche alten Maschinen lassen sich aber per Retrofit super umbauen.
Siehe www.frahmann-steuerungstechnik.de.
Dort sind viele Beispiele zu sehen, einfach mal anfragen!

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