Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ZVS Inductive Heather Platine aus China


von hal9000 (Gast)


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Hi !

Ich habe mir mal aus China mehrere von den Platinen Artikelnr. 
272643199268
von ebay kommen lassen.

Angeblich können die Platinen von 5-12V betrieben werden, die 
Leistungsangabe
ist 120W. Ich habe die Platinen mit 5V ausprobiert. Stromaufnahme > 4A, 
sofort gab es eine Qualmwolke. Die 2. Platine zeigte den selben Effekt.
Ich habe die Platinen dann zerlegt und staunte nicht schlecht je 2 
winzige
SMD Fets ohne Beschriftung die natürlich aufgeplatzt waren. Ich habe
dann die Schaltung aufgenommen und die FETs provisorisch durch etwas
dickere Exemplare im TO220 Gehäuse ersetzt. Das hat sofort funtioniert.

Ich habe dann folgende Leerlaufströme gemessen:

5V 1,5A, 9V 1,75A, 12V 2,2A die Spule erwärmt sich im Leerlauf schon
spürbar. Ich habe dann einen Schraubenzieher in die Spule gesteckt dann
ergaben sich folgende Stromaufnahmen:

5V 7A, 9V 10A, 12V -> übersteigt die Lieferfähigkeit meiner 
Stromversorgung.

Der Schraubenzieher erwärmte sich sehr schnell. An der Spule konnte
man sich allerdings die Finger verbrennen. Ich denke die ist für diese
Anwendung völlig ungeeignet.

Fazit: Murks und Schund aus China. Nur die Bauelemente (2 Drosseln und
2 330nF Kondensatoren) sind brauchbar.

von MiMa (Gast)


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hal9000 schrieb:
> Hi !
>
> Ich habe mir mal aus China mehrere von den Platinen Artikelnr.
> 272643199268
> von ebay kommen lassen.
>
> Angeblich können die Platinen von 5-12V betrieben werden, die
> Leistungsangabe
> ist 120W. Ich habe die Platinen mit 5V ausprobiert. Stromaufnahme > 4A,
> sofort gab es eine Qualmwolke. Die 2. Platine zeigte den selben Effekt.
> Ich habe die Platinen dann zerlegt und staunte nicht schlecht je 2
> winzige
> SMD Fets ohne Beschriftung die natürlich aufgeplatzt waren. Ich habe
> dann die Schaltung aufgenommen und die FETs provisorisch durch etwas
> dickere Exemplare im TO220 Gehäuse ersetzt. Das hat sofort funtioniert.

Naja. Die Spannung von 5V muss schlagartig angelegt werden damit der 
Schwingkreis zu oszillieren beginnt. Wenn diese zu langsam steigt (z.B. 
ein Netzgerät welches einschaltet), dann laufen die Mosfet im 
Linearbetrieb und rauchen sehr schnell ab.
Deine TO220 Fets zeigten wahrscheinlich ein wenig anderes Verhalten, 
welches die Schaltung zum Schwingen gebracht hat.

> Ich habe dann folgende Leerlaufströme gemessen:
>
> 5V 1,5A, 9V 1,75A, 12V 2,2A die Spule erwärmt sich im Leerlauf schon
> spürbar. Ich habe dann einen Schraubenzieher in die Spule gesteckt dann
> ergaben sich folgende Stromaufnahmen:
>
> 5V 7A, 9V 10A, 12V -> übersteigt die Lieferfähigkeit meiner
> Stromversorgung.
>
> Der Schraubenzieher erwärmte sich sehr schnell. An der Spule konnte
> man sich allerdings die Finger verbrennen. Ich denke die ist für diese
> Anwendung völlig ungeeignet.

In der Spule fließt ein weitaus höherer Strom als das Netzgerät anzeigt. 
Auf Grund von Resonanz können hier locker 20A fließen. Dabei wird so 
ziemlich jede Spule warm (hoher Stom + Skin Effekt). Bei grösseren 
Leistungen werden diese Spulen aus Kupferrohren hergestellt und von 
Wasser durchströmt.

> Fazit: Murks und Schund aus China. Nur die Bauelemente (2 Drosseln und
> 2 330nF Kondensatoren) sind brauchbar.

Fazit: Bei richtiger Verwendung würde der Schwingkreis 
höchstwahrscheinlich noch heute oszillieren. Nichtsdestotrotz 
darf/sollte man sich für 5€ nicht allzu viel erwarten.

von O. Ozzborn (Gast)


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In der Beschreibung wird eindeutig auf die Eignung allein für 
Kurzbetrieb mit langen Pausen hingewiesen. Allerdings auf Englisch. Da 
es außer der Beschreibung wohl keine weiteren Daten gibt (bis auf die 
erkennbar verwendeten Bauteile), sollte man doch wenigstens die 
gelesen haben.

Die Kritik finde ich also nicht berechtigt. Baue doch für 5€ "etwas 
Besseres", wenn Du kannst. Das aber bezweifle ich doch stark.

Grüße aus der Gruft.

von MiMa (Gast)


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O. Ozzborn schrieb:
> In der Beschreibung wird eindeutig auf die Eignung allein für
> Kurzbetrieb mit langen Pausen hingewiesen. Allerdings auf Englisch. Da
> es außer der Beschreibung wohl keine weiteren Daten gibt (bis auf die
> erkennbar verwendeten Bauteile), sollte man doch wenigstens die
> gelesen haben.
>
> Die Kritik finde ich also nicht berechtigt. Baue doch für 5€ "etwas
> Besseres", wenn Du kannst. Das aber bezweifle ich doch stark.
>
> Grüße aus der Gruft.

So wie er es beschreibt -> Strom direkt beim einschalten >4A handelt es 
sich um einen reinen Anwendungsfehler. Die Spannung muss schlagartig 
aufgeschalten werden damit der Oszillator zu schwingen anfängt.
Zudem ist es ja nicht verboten einen Kühlkörper auf die FET`s zu kleben 
wenn man Dauerbetrieb plant.
Muss dir somit völlig recht geben! :-)

von O. Ozzborn (Gast)


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Übrigens steht Dir auch die Verwendung einer anderen Spule mit 
geringerem DC-R frei. Obwohl ich Dir in dem Fall rate, dabei auf 
genügend hohe Induktivität zu achten.

von Gerald B. (gerald_b)


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hal9000 schrieb:
> An der Spule konnte
> man sich allerdings die Finger verbrennen.

Erwartest du für 4,96€ auch noch Silberdraht dazu?

von Michael B. (laberkopp)


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hal9000 schrieb:
> Fazit: Murks und Schund aus China. Nur die Bauelemente (2 Drosseln und
> 2 330nF Kondensatoren) sind brauchbar.

Nun, die Schaltung ist ein Nachbau irgendeinen WWW-Projekts irgendeinen 
Hobbybastlers.


Üblich war auch dieses Ding
https://www.ebay.de/itm/New-1000W-ZVS-Low-Voltage-Induction-Heating-Board-Module-Flyback-Driver-Heater/332368060736
da ist die Leistungsspule wassergekühlt.

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