Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Alter Fein-Knabber, Idee für Kabeldurchführung mit Verdrehschutz gesucht


von Widerstand (Gast)


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Für einen fast historischen Fein Blechknabber brauche ich eine 
Kabeldurchführung mit Verdrehschutz. Die Öffnung hat ca. 12 mm und ich 
möchte möglichst nichts am Gehäuse zerstören.

Im Original war das einfach eine Gummitülle mit tailliertem Wulst, die 
in der Öffnung saß und den Anforderungen der vermutlich 50er/60er-Jahre 
genügte.

Ich hätte eine PG-Verschraubung mit Knickschutzspirale. Wenn die dick 
genug für das Netzkabel ist (das weiße Beispielkabel im Bild ist extrem 
dünn, ich würde eher ein Gummikabel bevorzugen), paßt das Gewinde aber 
nicht mehr in die Gehäuseöffnung. Die könnte ich schweren Herzens um die 
fehlenden Millimeter(bruchteile) auffeilen. Aber dadurch, daß das Loch 
so hervorsteht, paßt innen die Mutter nicht hin. Außer es gäbe 
PG-Verschraubungen mit 2-cm-Gewindestutzen (vielleicht sogar noch 
länger.) Theoretisch könnte ich ein passendes Gewinde in den Gehäuseteil 
schneiden. Wäre wohl M12, habe ich aber nicht. Und dann wäre wieder die 
ganze PG-Verschraubung gegen Losdrehen anfällig.

Alternativ dachte ich an ein kleines Klötzchen im Inneren, das mit der 
üblichen Schelle und zwei Schrauben ans Kabel kommt. Und eckig genug 
ist, daß es Drehbewegungen verhindert. Für das Kabel selbst einfach eine 
Gummitülle.

Erschwerend kommt hinzu, daß hinter der eckigen Aussparung im Bild der 
Schalter zu sitzen kommt und den gesamten Raum dort einnimmt. D.h. jede 
Konstruktion hat im Inneren vielleicht 1-1,5cm Platz, dann muß das Kabel 
am Schalter vorbei abbiegen bzw. in seine 3 Adern auffächern.

Allerdings werde ich das Gerät bis an mein Lebensende voraussichtlich 
kürzer nutzen, als bereits das Schreiben dieses Beitrags gedauert hat. 
D.h. ein Knoten im Kabel oder, professioneller, ein Kabelbinder mit 
Heißleim reingepfuscht würde frühestens in 20 Jahren Probleme machen.

Aber irgendwie will mans halt doch richtig machen, vielleicht kennt der 
eine oder andere das Gefühl...

Jemand Ideen?

: Verschoben durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wie wäre es mit einer langen Gummitülle, und einer separaten 
Zugentlastung irgendwo innerhalb des Metallklotzes?

von Schreiber (Gast)


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Widerstand schrieb:
> Im Original war das einfach eine Gummitülle mit tailliertem Wulst, die
> in der Öffnung saß und den Anforderungen der vermutlich 50er/60er-Jahre
> genügte.

sowas sollte man auch heute noch bekommen können.

von Jim Beam (Gast)


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> in der Öffnung saß und den Anforderungen der vermutlich 50er/60er-Jahre

Warum sollten die Anforderungen an einen Kabelauslass heute anders sein, 
als in den 60ern? Ich pers. würde die Maschine wieder so herrichten, wie 
sie im Original mal war.

Google-Bildersuche mal "knickschutztüllen",
jede Wette dass sich da was genau-passendes finden lässt.

von L. H. (holzkopf)


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Welchen Durchmesser hat das Kabel, das Du am liebsten einbauen willst?

Grüße

von Widerstand (Gast)


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Jim Beam schrieb:
> Warum sollten die Anforderungen an einen Kabelauslass heute anders sein,
> als in den 60ern? (...)

> Google-Bildersuche mal "knickschutztüllen",
> jede Wette dass sich da was genau-passendes finden lässt.

Naja, da wirkt ja nur die Reibung der Tülle aufs Kabel. Scheint mir z.B. 
gegen Ruck, wenn man im Extremfall die fallende Maschine am Kabel 
aufhält, nicht wirklich zu helfen.

Vor allem müßte dann halt Kabel, Tülle und auch noch Loch präzise 
aufeinander abgestimmt sein. Sonst kriegt man entweder das Kabel nicht 
rein oder es schlabbert gleich. Bisher fand ich im Netz entweder 
Reparaturhüllen für Markenwerkzeuge, a) sehr teuer und b) haben die 
immer eine geschraubte Zugentlastung im Inneren und die Tülle ist nur 
Knickschutz. Oder Noname-Hüllen im Hunderterpack.

Wahrscheinlich wirds aber schon allein wegen der Optik auf so eine 
Gummitülle rauslaufen. Und im Inneren halt noch irgendwas gegen 
Durchrutschen und verdrehen, wenn irgendwann der Gummi nicht mehr am 
Kabel oder am Gehäuse greift.

(Weiß jemand zufällig, ob diese Knabber heutzutage auch noch Schalter 
haben und nicht Taster, so von wegen Sicherheit? Selbst in einer 
128-seitigen Anleitung in 20 Sprachen für 5 aktuelle Geräte von Fein ist 
das nicht erwähnt.)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Widerstand schrieb:
> Naja, da wirkt ja nur die Reibung der Tülle aufs Kabel.

Deswegen: Zusätzliche Zugentlastung im inneren des Geräts, indem Du das 
Kabel (inklusive Mantel) mit einer Schelle irgendwo anschraubst.

Wenn es kein Irgendwo gibt, bau Dir eine Platte aus einem geeigneten 
Material, an der Du die Kabelschelle befestigst, und die in das 
Geräteinnere gepackt werden kann, in der Nähe des inneren Ausgangs der 
Tülle. Damit kannst Du auch den Schutz vor Verdrehen des Kabels 
erfüllen, sofern sich die Platte im Gerät nicht drehen kann.

von Bernd F. (metallfunk)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Widerstand schrieb:
>> Naja, da wirkt ja nur die Reibung der Tülle aufs Kabel.
>
> Deswegen: Zusätzliche Zugentlastung im inneren des Geräts, indem Du das
> Kabel (inklusive Mantel) mit einer Schelle irgendwo anschraubst.
>
> Wenn es kein Irgendwo gibt, bau Dir eine Platte aus einem geeigneten
> Material, an der Du die Kabelschelle befestigst, und die in das
> Geräteinnere gepackt werden kann, in der Nähe des inneren Ausgangs der
> Tülle. Damit kannst Du auch den Schutz vor Verdrehen des Kabels
> erfüllen, sofern sich die Platte im Gerät nicht drehen kann.

Ich habe gerade an 2 Winkelschleifern von Fein die Kohlen gewechselt.

Der übliche Aufbau ist doch so: Kabel, Knickschutztülle, dann
kommt die Zugentlastung.
(Von Außen Richtung Maschine betrachtet).

Ist das hier anders?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass da keine Klemmvorrichtung für
das Kabel vorgesehen ist/war.

Auf die Tülle kannst du verzichten (Kabel hält halt nicht solange
wie mit). Auf die Zugentlastung aber nicht.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Hier eine alte Fein Gewindeschneid-Maschine (Automatische Um-
schaltung der Drehrichtung abhängig von Drücken oder Ziehen)

Kabel und Knickschutztülle ist noch Original.Baujahr 1945 ?

Sie funktioniert natürlich noch! Meine Jungs finden die modernen
Akkuschrauber mit Drehmomenteinstellug praktischer.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Um nochmal auf die Frage zurückzukommen: Gerade bei diesen
Maschinen mit Alu-Gehäuse ist die gute Befestigung des Anschluss-
kabels lebenswichtig.

Phase am Gehäuse könnte schlecht ausgehen.

Die Firma Fein hat die Kabel im Inneren der Maschine gut befestigt.
Bei dem Knabber war das bestimmt auch so.

Grüße Bernd

von Widerstand (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Der übliche Aufbau ist doch so: Kabel, Knickschutztülle, dann
> kommt die Zugentlastung.
> (Von Außen Richtung Maschine betrachtet).
>
> Ist das hier anders?
> Ich kann mir nicht vorstellen, dass da keine Klemmvorrichtung für
> das Kabel vorgesehen ist/war.

Die Knickschutztülle sah meiner Erinnerung nach gleich wie auf Deinem 
Foto aus, aber eine Zugentlastung war keine drin. Könnte natürlich sein, 
daß ein Vorbesitzer dran rumgebastelt hat, aber so alt und bröselig wie 
das Kabel war, war das sicher noch original und ich der erste, der seit 
Napoleon das Innenleben erblickte. Das Gerät hat kein Typenschild, aber 
auch keine Bohrungen dafür. Also wars wohl schon ein Aufkleber, der sich 
im Lauf der Jahrzehnte verabschiedet hat.

Wie sehen denn bei Deinen Geräten die Klemmvorrichtungen aus? Fest am 
Gehäuse oder was lockeres?

Knickschutztülle ist der richtige Suchbegriff. Ich dachte erst, kenn ich 
doch schon, aber ich hatte bisher wohl nur nach anderen Wörtern gesucht.
Selbst der blaue Klaus scheint etwas passendes zu haben.
https://www.conrad.de/de/knickschutztuelle-klemm-o-max-8-mm-pvc-schwarz-hellermanntyton-hv2107-pvc-bk-t1-1-st-541881.html

Muß ich halt ein passendes 8mm-Kabel suchen. Und ein flaches schwebendes 
Klemmklötzchen. :) Wie könnte sowas als Suchbegriff heißen? Ich entsinne 
mich, daß Schnittstellenstecker (Seriell, Drucker) früher so 
freischwebende Metallklemmen mit 2 Schrauben drin hatten. Mal in der 
Bastelkiste schauen, ob sich da was findet.

von L. H. (holzkopf)


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Widerstand schrieb:
>... (das weiße Beispielkabel im Bild ist extrem
> dünn, ich würde eher ein Gummikabel bevorzugen)...

Widerstand schrieb:
> Muß ich halt ein passendes 8mm-Kabel suchen.

Was ist jetzt Sache?
Du beantwortest konkret gestellte Fragen nicht, erwartest aber Ideen.

An Ideen mangelt es nicht.
Sondern an konkreten Angaben Deinerseits.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, eine Zugentlastung für ein Kabel 
bewerkstelligen zu können.
Selbst auf engstem Raum!

Hast Du Zugriff auf eine Drehmaschine?
Wenn nicht, was kannst Du bewerkstelligen?
Gewinde schneiden?
Welche?

Schwafelst von M12 herum, das Du jedoch nicht selbst schneiden kannst.
Was kannst Du rein mechanisch bewerkstelligen?
Metall-Rohre sägen?
Was kannst Du evtl. verkleben?
Womit?

Kannst Du Stahl schweißen oder Buntmetalle löten?

Und noch eine Frage zu den Gegebenheiten:
Kannst Du von unten her völlig frei etwas durch das obenliegende Loch 
schieben?

Der primäre Knackpunkt ist m.E. die Zugentlastung des Kabels 
herzustellen.
Knickschutztüllen sind sekundär.
Kannst Du an sich beliebig "hindrapieren". ;)

Grüße

von L. H. (holzkopf)


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Antworten vom TE sind nicht mehr zu erwarten.

Nachdem eine mögliche Problemlösung aber von allgemeinem Interesse sein 
dürfte, beschreibe ich mal, wie ich sowas früher mal mit einfachsten 
Mitteln bewerkstelligte als ich noch nicht so gut ausgerüstet war.

Wenn man tatsächlich so gut wie keinen Platz mehr für die 
Kabelfestsetzung hat, muß man die halt nach außen verlagern.

Basis der "platzsparendsten" Lösung sind z.B. solche Cu-Rohre mit 1mm 
Wandstärke:
http://haustechnik-store.de/shpSR.php?A=254&p1=331&p2=581

Um die weichlöten zu können, muß man die Verchromung wegschleifen.
Dann schneidet man sie in der Länge ab, die es auch noch erlaubt, sie 
außerhalb verquetschen zu können.

Die Konterung am Gehäuse funktioniert so:
Man schiebt die entspr. Rohrlänge von unten her in den zur Verfügung 
stehenden D ein.
So, daß der Bord am Gehäuse anliegt.

Dann lötet man oben keinen durchgehenden Ring zum Blockieren an, sondern 
nur zwei Halbschalen, zwischen denen beidseits ein Spaltmaß vorhanden 
ist, das es erlaubt, entweder Heiß-Kleber oder Epoxy-Harz NACH der 
Verlötung der Halbschalen in den Spalt zwischen Rohr und Gehäuse 
"abfüllen" zu können.

Damit diese Konstruktion "verdrehsicher" wird. ;)

Als ich das damals machte, hatte ich einen Rohrüberstand von ca. 20mm 
über den Blockier-Halbschalen.
Auf diesen 20mm ordnete ich zwei Kabel-Verpressungen am Rohr an.
Erledigt (zueinander um 90° verdreht) per Grip-Zange.

Einstellung der Grip-Zange orientiert an Kabel-Sicherungen, die wir von 
jedem Stecker her (dort per Schraub-Schellen gemacht) kennen.

Anschließend schob ich über die 20mm noch so eine Knickschutztülle über, 
die auf dem Rohr-Überstand festgeklebt ist.
"Gerührt" hat sich da seit Jahrzehnten nichts mehr.

Grüße

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