Servus Miteinander, ich habe mir einen Hubwagen von Still gekauft (gebraucht), der eine wunderbare Waage gleich integriert hat. Allerdings zeigt das LCD Display nicht alle Zahlen sauber an. Ich habe das gute Teil abgebaut und das Gehäuse geöffnet und siehe da, die "Stege/Leitungen" zur Platine sind unterbrochen und es scheint, dass da schonmal jemand herum gelötet hat. Ich möchte jetzt diese Stege bzw. Leitungen gegen neue ersetzen. Siehe Fotos. Ich weiß aber nicht wie so ein Bauteil heißt und wo ich es kaufen kann. Für die Hilfe herzlichen Dank
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Wenn die gebrochen sind ist da vermutliche eine mechanische Kraft am wirken. Wäre es dann nicht besser statt dessen eine flexible Litze einzusetzen?
Ehe du da eine OP am offenen Herzen machst und selber dran rumlötest, nimm dir einen Schluck ISO und ein paar Wattestäbchen und reinige vorsichtig die nachgelöteten Lötstellen. LCDs arbeiten ähnlich hochohmig und leistungslos, wie FETs. Wenn da ein ungeeignetes Flussmittel genommen wurde, was Kriechströme fließen lässt, dann kann das schon die Helligkeit beeinflussen, oder zu schwach "mitleuchtenden" Nachbarsegmenten führen. Wo die klammerartigen Pins auf dem Glas aufsitzen, sind aus ITO (Indiumzinnoxid) transparente Leiterbahnen aufgedampft. Wenn die unterbrochen sind, dann ist Feierabend. Wenn da ein kundenspezifisches LCD verwendet wurde, dann hast du hinterher einen sehr großen Briefbeschwerer. Darum würde ich da nicht dran rumlöten, so dicht am Glas.
Wegstaben V. schrieb: > was für ein Löt-Massaker! Gut daß das Bild klein und unscharf ist. ;) Gerald B. schrieb: > Wo die klammerartigen Pins auf dem Glas aufsitzen, sind aus ITO > (Indiumzinnoxid) transparente Leiterbahnen aufgedampft. Wenn die > unterbrochen sind, dann ist Feierabend. So wie da rum gebrutzelt wurde, schlechte Karten. Das LCD könnte aber auf zu treiben sein?!
Wir haben in der Fa. ebenfalls einen Hubwagen mit integrierter Waage. Beim Selbsttest nach dem Einschalten sieht man, was er alles anzeigen kann. Bei uns sieht mir das mach einem kundenspezifischen Display aus. Das hat nicht nur 7-Segment, sondern noch einen Haufen Extrakram.
Dankeschön für die Antworten ... dass das nicht einfach wird, dachte ich mir schon ... als Alternative hätte ich einen Freund, dessen Firma PCs & Geräte mit dem "Apfel" repariert. Mir hatte er gesagt, dass er nicht weiß, wie diese "Stäbe" heißen, weil sowas in PCs nicht vorkommt. Seine Mitarbeiter könnten das aber löten. Das Löt-Massaker war auch das Erste, was mich entsetzt hat. Wisst ihr, wie diese "Stäbe" heißen? Fachbegriff?
Gerald B. schrieb: > Ehe du da eine OP am offenen Herzen machst und selber dran rumlötest, > nimm dir einen Schluck ISO und ein paar Wattestäbchen und reinige > vorsichtig die nachgelöteten Lötstellen. Ich wollte alle 4 "defekten" Stäbe ersetzen, weil sie eben an den nachträglichen Lötstellen gebrochen sind. Da wird ISO wenig helfen ;-)
> Das LCD könnte aber auf zu treiben sein?!
Ich weiß nicht, ob es ein Standard LCD ist, wenn unten rechts KG
(Kilogramm) angezeigt wird.
Wenn es dann sein soll... https://www.tme.eu/de/katalog/#id_category=112937&s_field=artykul&s_order=ASC&visible_params=2%2C6%2C7%2C7%2C9%2C9%2C11%2C43%2C328%2C412%2C416%2C418%2C418%2C426%2C426%2C1247%2C2555%2C2555&used_params=7%3A1395%3B9%3A14%3B418%3A1364%2C1366%3B426%3A24826%3B2555%3A83428%3B Stiftleiste gerade, männlich, Kontaktraster 2,54mm ggf. zweistöckig, je nachdem, wie lang sie nun sein sollen. Lang nehmen und einkürzen kann man immer ;-)
Mich würde wunder nehmen, wie man etwas an eine auf Glas aufgedampfte Leiterbahn anlöten will... Die im Bild gezeigten Stäbe sind Federkontaktklemmen, welche auf das Glas aufgeschoben werden. Sollte die Klemme noch vorhanden sein und nur der Stift weggebrochen sein, ist Löten ebenfalls schwierig, da durch die Hitze beim Löten die Aufdampfung, die Versiegelung oder gleich das Glas beschädigt wird.
Diese Stäbe sind die Anschlussbeine des LCD. Ja, man kann die so lang bestellen. Die sind unten in der Platine gelötet (oder in eine Fassung gesteckt) aber oben am Glas kann man nicht löten. Dort sind sie einfach von der Seite auf das Glas gesteckt, wo sie die durchsichtige Indiumzinnoxid-Leitung berühren, und mit Epoxydharzkleber vor verrutschen befestigt. Durch die Lötkünste ist der Kontakt dort nicht besser geworden, schlechtestenfalls durch die Hitze das Glas gebrochen. Mit Mühe könnte man versuchen den Epoxykleber zu entfernen (Attack, nicht die Verklebung der Glasplatten mitauflösen), die Anschlussbeine abzuziehen und richtig wieder aufzustecken. Ob dann rauskommt, dass die ITO Leitung noch vorhanden oder weggegammelt ist, ist unklar. Die ITO Leitung vorher mit ordentlichem (also nicht L100) Silberleitlack nachzuziehen wird schwer.
Gerald B. schrieb: > Darum würde ich da nicht dran rumlöten, so dicht am Glas. So wie das aussieht, hat das schon jemand anderes gemacht. Danny W. schrieb: > Allerdings zeigt das LCD Display nicht alle Zahlen sauber an. Vielleicht geht es etwas konkreter. Vermutlich handelt es sich um Segmentanzeigen und dann wäre die Frage, ob bei jeder Ziffer das gleiche Segment nicht funktioniert oder wie sieht das Fehlerbild genau aus?
Die Metallteile dürften nicht das Problem sein, was das Lötmassaker im Bild aber recht sicher nicht überlebt haben dürfte, ist die Kontaktierung dieser Metallteile zum Displayglas. Auf das ist ein hauchdünner transparenter(!) Metallfilm aufgedampft, und das Metallteil kontaktiert diesen mit seiner Klammer. Das würde ich als irreparabel ansehen -- Fazit: Du brauchst ein neues Display.
Rufus Τ. F. schrieb: > Auf das ist ein > hauchdünner transparenter(!) Metallfilm aufgedampft, und das Metallteil > kontaktiert diesen mit seiner Klammer. Das wurde nun zum x-ten mal geschrieben, ich denke er hatts nu begriffen. ;)
manchmal kann ein Tröpfchen Leitsilber den Kontakt wieder herstellen
Zuerst einmal herzlichen Dank für die umfassende Aufklärung. Jetzt habe ich ein konkreteres Bild, wie das mit diesem Display funktioniert und aufgebaut ist. Und auch eine Vorstellung, was durch das Löt-Massaker verpfuscht wurde. Ich vermute, dass irgendwann mal, dass ein Mitarbeiter jener Firma, wo dieser Hubwagen seinen Dienst tat, versucht hat diese Federkontaktklemmen zu "reparieren", statt das Display oder die Platine einem Profi und Fachmann zu geben. Das Schadensbild ist simpel. Jede anzuzeigende Zahl besteht aus 7 Segmenten/Strichen/Blöcken oder wie man auch immer das bezeichnen will. Bei der Zahl 8 zeigt sich, dass nicht alle Segmente der Zahl angezeigt wird. Konstant, was mir sagt, dass es an den Federkontaktklemmen liegt. Und/oder auch durch die Löt-Schäden. Da ich nicht weiß und nicht prüfen kann, was noch alles von dem Aufgedampften, durchsichtigen was auch immer schon weggebrutzelt ist, werde ich wohl ein neues Display suchen müssen. Was lustig ist, weil auf dem Display nichts steht. Unter dem Display ist noch ein etwas größeres Folienteil, an das 2 Leitungen geht und darauf stehen die Nummern GK-0611 und 123634. Auf dem Display selbst ... niente, nada, nix. Vielleicht gibt mir der Hersteller (STILL) Auskunft, wobei ich nicht weiß, wie entgegenkommend deren Kundensupport ist. Frohe Ostern allen :-)
Danny W. schrieb: > Bei der Zahl 8 zeigt sich, dass nicht alle Segmente der Zahl angezeigt > wird. Und wenn eine andere Zahl angezeigt wird, fehlt dann auch genau dieses Segment? Das würde für genau eine Leiterbahnunterbrechung für dieses Segment sprechen. Die Leiterbahnen auf dem Glas sieht man meist, wenn man das Display schräg gegen das Licht hält. Dann kann man sogar erkennen, zu welchem Segment die Leiterbahn führt und danach entscheiden, bei welchem Anschlusspin man konkret nach dem Kontaktproblem suchen muss. Ziellose Braterei mit dem Lötkolben ist jedenfalls kontroproduktiv.
gibt es denn kein Prospekt oder ähnliches von dem Hubwagen, auf dem das Display abgebildet ist? Kannst du ein Foto der (schadhaften) Anzeige machen?
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Hallo, das Display ist so vermutlich ohnehin nicht nutzbar. Jemanden suchen, der wirklich löten kann. Ablöten was da dran gepappt wurde, mit ISO reinigen. Das Display hat ja offenbar noch genügend Beine die intakt sind und das Display in seiner Lage halten. Entweder mit dünner Litze verbinden oder mit gut lötbarem Massivdraht. Die Preßkontakte am Displa halten eigentlich mehr aus als man meist denkt, man sollte sie aber eben nicht mehr belasten als unvermeidbar. Zumindest sollte es nicht nochmal jemand als erste Lötübung benutzen... Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > Die Preßkontakte am Displa halten eigentlich mehr aus als man meist > denkt, man sollte sie aber eben nicht mehr belasten als unvermeidbar. Nun wird es einen Grund dafür geben, warum jemand sich derartig am Display vergangen hat, ich vermute mal, daß das Kontaktprobleme waren ...
Rufus Τ. F. schrieb: > Nun wird es einen Grund dafür geben, warum jemand sich derartig am > Display vergangen hat, ich vermute mal, daß das Kontaktprobleme waren > ... Wenns beim ersten Versuch nicht klapp, ist meist jegliche Liebesmühe vergebens. Wegstaben V. schrieb: > gibt es denn kein Prospekt oder ähnliches von dem Hubwagen, auf dem das > Display abgebildet ist? Ich würde das mal preisgeben, denn nu gets auf die Suche nach Ersatz....
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