Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Berufsaussichten Master Mechatronik Fachrichtung Regelungstechnik


von Klaus (Gast)


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Hallo allerseits,

ich habe letzes Jahr meinen Bachelor in Elektro- und Informationstechnik 
an der TU Darmstadt mit der Ausrichtung Mess und Sensortechnik 
abgeschlossen. Ich hab mit dem Studium angefangen weil ich technisch 
interessiert war, auch wenn ich keine konkreten Überlegungen angestellt 
habe in welchem Bereich ich später arbeiten möchte. Da ich aufgrund von 
privaten Problemen (die mittlerweile gelöst sind) zu den 
Langzeitstudenten (10 Semester für den Bachelor) gehöre und bald 26 
werde, mache ich mir Gedanken bezüglich meines anschließenden 
Masterstudiums.

Ich habe während des Studiums festgestellt, dass mir vorallem Aufgaben 
Spaß bereiten, die interdisziplinär veranlagt sind (Mischung aus 
Mechanik, Elektronik, Signalverarbeitung, Programmierung, etc.) weshalb 
ich mich für den Master Mechatronik mit der Fachrichtung 
Regelungstechnik entschieden habe (genaue Bezeichnung: Simulation and 
Control of Mechatronic Systems). Aktuell checke ich allerdings die 
ausgeschriebenen Stellen im Bereich Mechatronik und Automatisierungs-, 
bzw. Regelungstechnik. Im Feld Automatisierungstechnik werden 
hauptsächlich reine SPS-Programmierer gesucht. Im Studium, zumindest an 
den meisten Unis, werden nur in sehr geringem Maße SPS-Kentnisse 
vermittelt (max. 1-2 Praktika im ganzen Master) und alles was über 
Standardregelungen ala PID-Regler hinausgeht nur im Rahmen von 
Forschungsprojekten benötigt, für die ich kaum Industriestellen finde. 
Die nachgefragten Mechatronikstellen sind fast ausschließlich im 
Automotive-Bereich, speziell der Antriebstechnik, zu finden. Dem Bereich 
Automotive stehe ich in Zukunft eher skeptisch gegenüber, da das 
autonome Fahren und car-on-demand die Autoindustrie meiner Einschätzung 
nach stark eindämpfen wird.


In meiner Abschlussarbeit habe ich eine Sensorauswertung auf DMS-Basis 
entwickelt und diese mit der Note 1.7 beendet. Meine 
Bachelorabschlussnote ist 2.76. Da ich mit 10 Semestern Studium und nur 
passablen Noten kaum eine Chance auf dem Arbeitsmarkt habe und ich gerne 
mit einem Masterarbschluss die Uni verlassen möchte, würde ich gerne den 
Master durchziehen. Da ich allerdings nach meinem Masterstudium 28 bzw. 
fast 29 sein werde und ich nicht umsonst drei Jahre studieren möchte (1 
Semester Auflagen durch Schwerpunktwechsel, 1 Semester Praktikum, 2 
Jahre Regelstudienzeit) mache ich mir Gedanken ob der Master überhaupt 
sinnvoll ist. Das Studium macht mir Spass und ich hätte große Lust auf 
die oben genannte Vertiefung, aber ich sehe für mich keine Perspektive 
in der Forschung und die aktuellen Stellenausschreibungen passen absolut 
nicht zu den Masterinhalten.

Zusammengefasst habe ich die Befürchtung, dass im Bereich 
Automatisierung mein Regelungstechnikwissen aus dem Master überflüssig 
ist und praktische SPS-Skills kaum vermittelt werden und ich im Bereich 
Mechatronik/Antriebsregelung skeptisch in die Zukunft schaue hinsichtich 
der zu erwartenden geringeren Nachfrage an Ingenieuren im 
Automotive-Sektor.

Mich würde daher eine Einschätzung eurerseits interessieren, vorallem ob 
ich das mit den geringen SPS-Skills zu schwarz sehe und diese im Rahmen 
meiner ersten Anstellung ausbauen kann und die Regelungstechnik 
relevanter ist als ich sie einschätze oder ob ich mit meinen Interessen 
vielleicht Branchen komplett übersehen habe.

Viele Grüße

Klaus

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus schrieb:
> Im Studium, zumindest an den meisten Unis, werden nur in sehr geringem
> Maße SPS-Kentnisse vermittelt
Ein Master programmiert keine SPS. Bestenfalls stellt er die 
Anlagenplanung dazu auf.

Ich kenne Firmen, da programmieren Schlosser an der SPS herum...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Hast du überhaupt je einen Plan gehabt für die Zeit nach deinen 
Abschluß?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Hast du überhaupt je einen Plan gehabt für die Zeit nach deinen 
Abschluß?

Lothar M. schrieb:
> Ich kenne Firmen, da programmieren Schlosser an der SPS herum...

Ja, kenn ich auch!
Aber was rauskommt auch!

Beitrag #5372365 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Klaus (Gast)


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Tatsächlich kann man mir vorwerfen, dass ich mir vorher zu wenig 
Gedanken gemacht habe. Mein Wunsch wäre es gewesen in der Forschung zu 
arbeiten, was allerdings nicht von Semester zu Semester 
unwahrscheinlicher wurde. Fairerweise muss man sagen, dass, wenn ich 
mich bei meinene Mitkommilitonen umhöre, fast alle so ins Studium 
gegangen sind und ich scheinbar der einzige in meinem Umfeld bin, der 
sich überhaupt Gedanken in die Richtung macht (wenn auch sehr spät), 
auch wenn ich mir bewusst bin das es trotz dessen sehr blauäugig war so 
ins Studium zu starten.

von Klaus (Gast)


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Da ich in der Vergangenheit blauäugig war ist mir wie gesagt bewusst, es 
würde mich von euch interessieren ob ihr es für sinnvoll haltet in 
meiner Situation das Studium fortzusetzen oder lieber eine Ausbildung im 
Bereich Automatisierungstechnik anzufangen und einen Techniker 
dranzuhängen. Es wäre sehr schade um die Mühe die ich in das Studium 
gesteckt habe, aber ansonsten sehe ich aktuell keine anderen 
Alternativen für mich.

von Harald (Gast)


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Regelungstechnik war bei uns neben Energietechnik die Vertiefung der 
Wahl für Luschen.

Viel Spaß in Zeitarbeit als Zulieferer dann SPS Tippse spielen zu 
dürfen.

Beitrag #5372508 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Klaus schrieb:
> Langzeitstudenten (10 Semester für den Bachelor) gehöre und bald 26
> werde, mache ich mir Gedanken bezüglich meines anschließenden
> Masterstudiums.

Nicht schon wieder diese Geschichte :( Ewig studiert und immer noch 
keine Lust zu arbeiten. Statt dessen lieber einen Master in einer 
anderen Richtung dran hängen, der alleine schon dank Auflagen extra 
lange dauern wird, wetten? Haben wir hier wöchentlich.

Geh arbeiten statt weiter an der Uni für einen Master rumzuhängen.

Mach den Master, wenn du kannst, in ein paar Jahren berufsbegleitend.

> Ich habe während des Studiums festgestellt, dass mir vorallem Aufgaben
> Spaß bereiten, die interdisziplinär veranlagt sind

Auch schon mal den Spaß am Geldverdienen entdeckt?

> Meine
> Bachelorabschlussnote ist 2.76. Da ich mit 10 Semestern Studium und nur
> passablen Noten kaum eine Chance auf dem Arbeitsmarkt habe

Damit hast du auch Schwierigkeiten so mal eben einen Master-Studienplatz 
zu bekommen.

> 1 Semester Auflagen durch Schwerpunktwechsel,

Dachte ich mir doch. Immer schön was machen was extra lang dauert um 
möglichst lange an der Uni rumgammeln zu können.

Das ist hirnrissig. Wenn man schon spät dran ist, dann sieht man zu das 
man schnell in die Gänge kommt.

> mache ich mir Gedanken ob der Master überhaupt
> sinnvoll ist.

Ist er nicht.

> Das Studium macht mir Spass und ich hätte große Lust auf
> die oben genannte Vertiefung,

Aber keine Lust auf Arbeit.

> Mich würde daher eine Einschätzung eurerseits interessieren, vorallem ob
> ich das mit den geringen SPS-Skills zu schwarz sehe

Dein Problem sind nicht deine SPS-Fähigkeiten, sondern dass du möglichst 
lange weiter an der Uni rumgammeln willst.

Beitrag #5372527 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Klaus schrieb:
> Zusammengefasst habe ich die Befürchtung, dass...

Wissen ist nie überflüssig!

Du wirst tatsächlich keine Stelle für dich finden, da alle Absolventen 
der 105 Mechatronik Studiengänge in Deutschland dir jedes Mal deine 
Stelle vor der Nase wegschnappen.

> Mich würde daher eine Einschätzung eurerseits interessieren, .... ob ich mit 
meinen Interessen vielleicht Branchen komplett übersehen habe.

Ja, die Jobs der Mechatronikabsolventen der obigen 105 Studiengänge.

Beitrag #5372568 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Klaus (Gast)


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Der Grund für meinen Master ist nicht das ich keine Lust habe arbeiten 
zu gehen. Wenn das so wäre, würde ich nicht in Erwägung ziehen eine 
Ausbildung im Bereich Automatisierungstechnik zu starten, also ist das 
schonmal Schwachsinn. Mein Grund ist der, das ich denke ich habe wenig 
Chancen auf dem Arbeitsmarkt mit meinem bisherigen Werdegang 
(Studiendauer + Noten). Ich habe in der Vergangenheit schwere Zeiten 
durchgemacht die ich jetzt überwunden habe und daran gewachsen bin, 
diese haben mich aber zwei Semester gekostet. Ich möchte mit dem Master 
nur beweisen das ich besser bin als meine jetzige Vita und nicht weil 
ich ewig auf der Uni rumgammeln will. Ich kann mir einfach nur schwer 
vorstellen das ich mit meinem Lebenslauf irgendwo eine Chance bekommen 
werde.

von Klaus (Gast)


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Ein weiterer Punkt, weshalb ich recht schwarz mit meinem Bachelor sehe, 
sind meine fehlenden praxisrelevanten Skills. Ich habe beisher bis auf 
Grundlagen und C, Java, grundlegenden Layoutingskills und bischen 
Autodesk Inventor im Grundstudium eben kaum praxisrelevante Skills 
gelernt. Das Studium ist eben vollkommen auf den Master ausgelegt 
weshalb es noch unwahrscheinlicher ist, dass mir jemand eine Chance auf 
dem Arbeitsmarkt geben wird.

von M.Sc.-Ing. Univ. (Gast)


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Kopf hoch! Mach den Master und such dir nebenbei eine Werkstudistelle. 
Alter ist vernachlässigbar, wenn du Industrieerfahrung durch Praktika 
oder eben werkstudentische Tätigkeiten nachweisen kannst.

Außerdem studierst du an der TUD und nicht an einer FH oder an der Wald 
und Wiesn THM. Vom Anspruch her liegen da Welten dazwischen. Das wissen 
die Firmen und deren Entscheidungsträger im Rhein-Main-Gebiet ;)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus schrieb:
> weshalb es noch unwahrscheinlicher ist, dass mir jemand eine Chance auf
> dem Arbeitsmarkt geben wird.
Mit dieser Einstellung eh nicht...

Vor dir sind zigtausend auch ohne jegliche "Skills" an die Hochschule 
gegangen und ein paar Jahre später nur mit Theorie gewappnet an den 
Arbeitsmarkt. Und die haben trotzdem was zu tun gefunden.

Klaus schrieb:
> Da ich mit 10 Semestern Studium und nur passablen Noten kaum eine Chance
> auf dem Arbeitsmarkt habe und ich gerne mit einem Masterarbschluss die
> Uni verlassen möchte, würde ich gerne den Master durchziehen.
Unsinnige Kausalkette.

Aber wenn es dir ein tiefes inneres Anliegen ist, die Uni als Master zu 
verlassen, dann mach ihn. Letztlich werden die ausgeschriebenen Stellen 
dann aber noch weniger auf deine Fähigkeiten und/oder Wünsche passen.

Sinnvollerweise solltest du jetzt eher das lernen, was du für die 
restlichen Arbeitsjahre brauchst...

von Bär Luskoni (Gast)


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Auf die Gefahr hin, das Gleiche zu schreiben, was bestimmt in den 
zahlreichen gelöschten Beiträgen schon zu finden war: Es gab einmal den 
Beruf des FA für BMSR-Technik (Betriebs-, Meß-, Steuer- und 
Regelungstechnik), der in 2 1/2 Jahren erlernt wurde. Dann gab es auch 
ein Studium der Automatisierungstechnik.

Fakt: Nicht EINER der Absolventen dieses Studiums konnte einem der 
Facharbieter das Wasser reichen.

Das endete, wie es heute offenbar auch noch endet:
Lothar M. schrieb:
> Vor dir sind zigtausend auch ohne jegliche "Skills" an die Hochschule
> gegangen und ein paar Jahre später nur mit Theorie gewappnet an den
> Arbeitsmarkt. Und die haben trotzdem was zu tun gefunden.

Fazit: Zu Nichts zu gebrauchen, aber zu Allem fähig.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bär Luskoni schrieb:
> Fakt: Nicht EINER der Absolventen dieses Studiums konnte einem der
> Facharbieter das Wasser reichen.
Paul, hast du dafür irgendwelche Belege? Oder ist das (d)eine Erfahrung 
als Absolvent einer dieser Einrichtungen?

von Bär Luskoni (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Oder ist das (d)eine Erfahrung
> als Absolvent einer dieser Einrichtungen?

Ich bin zwar weder Absolvent einer dieser Einrichtungen, noch bin Paul, 
nichtsdestotrotz sind das tatsächlich meine Erfahrungen. Daß die hier 
bezweifelt werden habe ich so sicher erwartet, wie das bunte Ei zum 
heutigen Frühstück.

von MeineZweiCent (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Paul, hast du dafür irgendwelche Belege? Oder ist das (d)eine Erfahrung
> als Absolvent einer dieser Einrichtungen?

Krake "Paul" das Fußballorakel?

M.Sc.-Ing. Univ. schrieb:
> Außerdem studierst du an der TUD und nicht an einer FH oder an der Wald
> und Wiesn THM. Vom Anspruch her liegen da Welten dazwischen.

Du musst es wissen, du warst schließlich an allen genannten 
Einrichtungen und hast ausgiebig riesige Datensätze und Statistiken 
studiert und ausgewertet.
Und nochmal, was zur Hölle ist ein "M.Sc.-Ing. Univ." Hast du diesen 
"Titel" selber erfunden?

Klaus schrieb:
> Mich würde daher eine Einschätzung eurerseits interessieren, vorallem ob
> ich das mit den geringen SPS-Skills zu schwarz sehe und diese im Rahmen
> meiner ersten Anstellung ausbauen kann und die Regelungstechnik
> relevanter ist als ich sie einschätze oder ob ich mit meinen Interessen
> vielleicht Branchen komplett übersehen habe.

Du musst selbst entscheiden ob du den Master machst oder nicht. Bei der 
Entscheidung kann dir hier keiner helfen.
Oder, ganz exotisch: Bewirb dich doch einfach mal in der Industrie auf 
eine Arbeitsstelle mit Bachelor, bevor du so einen Quatsch machst und 
nach dem Studium eine einschlägige Ausbildung anfängst.

von Morztroll (Gast)


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Vergiss Regelungstechnik so in den Vordergrund zu stellen. Das benoetigt 
man sowieso ueberall, quasi im Vorbeigehen. Regelungstechnik ist schoen 
zu haben reicht aber noch lange nicht. Und alleine stehend ist es 
wertlos. Also weitermachen. Nextes Subject.
Und vergiss SPS. Das ist sowas von Trivial. Das machen 
Maschineningenieure. Ich kann eine SPS auch einem Klempner geben...

Also weitermachen. Nextes Subject.

von Nana (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Hast du überhaupt je einen Plan gehabt für die Zeit nach deinen
> Abschluß?

Welch armer tropf cha-woman sein muss, am ostersamstag sich an 
hilfesuchenden studenten aufzugeilen. Wohl weder familie noch freunde...

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Klaus schrieb:
> Wenn das so wäre, würde ich nicht in Erwägung ziehen eine
> Ausbildung im Bereich Automatisierungstechnik zu starten,

Jetzt drehst du völlig ab, oder? Du siehst eine Ausbildung als 
Alternative? Hirnrissig. Bzw., warte mal, wir hatten doch erst kürzlich 
einen, der die gleiche Nummer abziehen wollte, Studium, dann Ausbildung. 
Hast du von dem abgeschrieben?

> Mein Grund ist der, das ich denke ich habe wenig
> Chancen auf dem Arbeitsmarkt mit meinem bisherigen Werdegang
> (Studiendauer + Noten).

Wie viele Bewerbungen hast du geschrieben? Darf ich raten? Null,nix?

> Ich habe in der Vergangenheit schwere Zeiten
> durchgemacht die ich jetzt überwunden habe und daran gewachsen bin,
> diese haben mich aber zwei Semester gekostet.

Wenn man dann mal rechnet kommt man zu dem Punkt, dass noch etwas 
anderes nicht stimmt. 26 Jahre alt, 10 Semester Studium. Das bedeutet 
Studienbeginn mit 21. 21? Da hat der ein oder andere Überflieger schon 
seinen Bachelor.

Sogar wenn man das mittlere Alter von Bachelor-Absolventen nimmt (24), 
dann fehlt unter Berücksichtigung der schweren Zeiten noch ein Jahr.

von Qwertz (Gast)


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Ich tippe beim Threadersteller auf den Typus: um keine Ausrede verlegen, 
um bloß nicht arbeiten zu müssen; will lieber an der Uni oder in einer 
Ausbildung rumgammeln. Theoretisch zu allem fähig, aber praktisch für 
nichts zu gebrauchen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Nana schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Hast du überhaupt je einen Plan gehabt für die Zeit nach deinen
>> Abschluß?
>
> Welch armer tropf cha-woman sein muss, am ostersamstag sich an
> hilfesuchenden studenten aufzugeilen. Wohl weder familie noch freunde...

Familie?
Für die kann ich nicht`s!
Freunde, mir sind echte Feinde lieber als falsche Freunde!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Klaus schrieb:
> Da ich in der Vergangenheit blauäugig war ist mir wie gesagt bewusst, es
> würde mich von euch interessieren ob ihr es für sinnvoll haltet in
> meiner Situation das Studium fortzusetzen oder lieber eine Ausbildung im
> Bereich Automatisierungstechnik anzufangen und einen Techniker
> dranzuhängen. Es wäre sehr schade um die Mühe die ich in das Studium
> gesteckt habe, aber ansonsten sehe ich aktuell keine anderen
> Alternativen für mich.

Du brauchst ned rummachen.
Eine Ausbildung im Bereich Automatisierungstechnik anzufangen und einen 
Techniker dranzuhängen.

Wo bekommt man so eine Idee eingepflanzt?
Such dir lieber eine Stelle in der Gebäudeautomation, da kannste jetzt 
recht einfach einsteigen.


Regelungstechnik ist in D-land ein totes Pferd, die produzierden 
Industrie ist in D-land auf dem Rückzug.

Such dir ne Stelle und hör auf zusätzliche Lebenszeit einer verlorenen 
Sachen hinterherzuwerfen!

von Klaus (Gast)


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> Du brauchst ned rummachen.
> Eine Ausbildung im Bereich Automatisierungstechnik anzufangen und einen
> Techniker dranzuhängen.
>
> Wo bekommt man so eine Idee eingepflanzt?

Zum Beispiel in so einem Forum in dem vermittelt wird das ich nicht mal 
ansatzweise eine Chance habe. Natürlich werde ich mich vorher erst als 
Ing. bewerben und sehen was draus wird.

Die Idee dahinter war, dass im Bereich Automatisierung haufenweise Leute 
gesucht werden und ich da die Möglichkeit habe einen guten Abschluss zu 
machen und einen relativ sicheren Job habe mit ordentlichem Einkommen. 
Die Chance mit meinem Lebenslauf an einen halbwegs akzeptablen Job zu 
kommen schätze ich eben sehr gering ein. Außerdem würde ich dann nicht 
noch ewig anderen auf der Taschen liegen und in der Ausbildung endlich 
eigenes Geld verdienen (mache ich jetzt als Werkstudent auch, reicht 
aber natürlich nicht aus um davon leben zu können).

Die generelle Einsicht, dass man aus dem Studium mit wenigen bis 
garkeinem in der Praxis direkt einsetzbaren Wissen herausgeht hat sich 
bei mir nach weiterer Recherche der Stellenausschreibungen verfestigt. 
Daher macht ein Studiengangwechsel zu Mechatronik wenig Sinn, weil es 
mich nur Zeit kostet und nicht wirklich besser auf die Praxis 
vorbereitet. Mein Wunsch wäre es, einen Job zu finden, bei dem ich mich 
weiterbilden kann um auch langfristig gegen die Konkurrenz bestehen zu 
können, auch wenn die Bezahlung mies wäre und/oder keine Festanstellung 
drin wäre.

Ich werde mich daher jetzt breit Bewerben und schauen, ob mir jemand 
eine Chance geben wird. Parallel studiere ich, solange bis ich was 
gefunden habe, meine alte Vertiefung Sensortechnik weiter, um meinen 
Marktwert zu verbessern. Falls ich nichts mit dem Bachelor finde, beende 
ich den Master und versuche durch Werkstudentenjobs in interessante 
Firmen zu kommen und schaue dann wies aussieht. Alle anderen 
Alternativen wie das Beginnen einer Ausbildung sind, wie ich das von 
euch vernehme, eher Schwachsinn. Dies empfinde ich im Grunde auch so, 
weil mein bisheriges Studium dann vollständig für die Katz war, was ich 
ja eigentlich auch nicht will. Falls ich mit dem Master immer noch keine 
Festanstellung finde, habe ich aus der jetzigen Situation immerhin 
versucht das beste zu machen und ich kann mir zumindest rückwirkend 
nicht mehr vorwerfen, mir für den Master wie vor dem Studium zu wenig 
Gedanken gemacht zu haben.

von TuD (Gast)


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Hey,

erstmal zu meiner Person, ich habe dieses Semester meinen Master in 
Simulation and Control an der TU Darmstadt gemacht. Und bin jetzt auf 
Jobsuche, hab auch schon einige Angebote erhalten.

Der Bachelor mit 2.6 an der TU ist gar nicht so schlecht wie du denkst, 
wenn du den Master dranhängt wird es bestimmt eine 1.8 -2 im 
Abschlusszeugnis. Nebenbei würde ich dir empfehlen relevante Praktika 
oder Wekstudententätigkeiten zu machen um überhaupt zu erkennen in 
welche Richtung du gehen willst. Inbetriebnahme, Entwicklung, Sales...

Natürlich kannst du dich auch mit dem Bachelor bewerben, ich wurde auch 
schon beim Vorstellungsgespräch gefragt warum ich einen Master 
drangehängt habe und das bei einem Konzern.

Du scheinst keine Ahnung von der Industrie zu haben sonst würdest du 
dich noch so sehr auf SPS-Programmierung festlegen. Verglichen mit den 
meisten Vorlesungen ist die Einarbeitung in dieses Tool keine 
Herausforderung und die meisten Arbeitgeber wissen das sogar. Man will 
halt jemanden haben der sich damit auskennt um ihn schneller 
einzusetzen, keine Bewerbung als Ingenieur wird daran scheitern, dass du 
keine noch keine SPS programmiert hast.

Entscheid dich lieber dafür was dir Spass macht, nur so wirst du die 
besten Leistungen erzielen.

Wenn du ein sicheren Job suchst, bewirb dich beim Regierungspräsidium in 
Darmstadt die suchen Elektroingenieure, bieten aber höchst 
wahrscheinlich null Herausforderung.

von Qwertz (Gast)


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TuD schrieb:
> Wenn du ein sicheren Job suchst, bewirb dich beim Regierungspräsidium in
> Darmstadt die suchen Elektroingenieure,

Für was denn, seit wann braucht ein Regierungspräsidium 
Elektroingenieure? Als Hausmeister oder wie? ;-)

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Für was denn, seit wann braucht ein Regierungspräsidium Elektroingenieure? > Als 
Hausmeister oder wie? ;-)

Garnicht so abwegig , meine Wohnungsbaugesellschaft stellt gerne 
Ingeniure als Hausmeister ein , es soll nicht wenige Fälle geben ...

Die Berufsaussichten sind übrigens im Regelungstechnik & Co 
ausgesprochen schlecht , sorry , ist so ...

von Ordner (Gast)


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Klaus schrieb:
>> Du brauchst ned rummachen.
>> Eine Ausbildung im Bereich Automatisierungstechnik anzufangen und einen
>> Techniker dranzuhängen.
>>
>> Wo bekommt man so eine Idee eingepflanzt?
>
> Zum Beispiel in so einem Forum in dem vermittelt wird das ich nicht mal
> ansatzweise eine Chance habe.

Schau es nicht das_Forum das dir den Müll erzählt (den Du 
erstaunlicherweise gerne hören willst), sondern einzelne Beiträge.
Du findest aber auch viele Beiträge (nicht nur in diesem Forum) die aus 
eigene Erfahrung behaupten können das Du mit diesem Studiumsabschluß 
sehr gut Karriereaussichten hast.

Dein Problem heisst nicht "Falsches Stduiumsfach" sondern eher 
"Versagensängste". Sowas kommt unter Studenten  häufiger vor.
https://karrierebibel.de/versagensangst/

>Die Chance mit meinem Lebenslauf an einen halbwegs akzeptablen Job zu
>kommen schätze ich eben sehr gering ein.
Fehlurteil, typisch f. Studenten mit obiger Diagnose.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Der Poster wollte hoeren :

Freu dich auf H4, nach so einem harten Studium hast du dir das verdient.

und sollte eigentlich hoeren :

Ihr, dh euer Jahrgang sind die Besten, die Tapfersten. Wir sind so stolz 
auf euch, dass ihr diese anspruchsvolle Ausbildung abgeschlossen habt. 
Ihr seid die kommende Fuehrungsgeneration. Es gibt immer mehr Jobs, Jobs 
bis zum abwinken. Die Zunkunft wird immer besser. Freut euch. Es kommt 
die wirklich geilste Zeit, ever.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> dich auf H4, nach so einem harten Studium hast du dir das verdient.

Ist garnicht so selten der Fall , allerdings sind die Hürden für Hartz 
IV recht hoch ...

> und sollte eigentlich hoeren :

> Ihr, dh euer Jahrgang sind die Besten, die Tapfersten. Wir sind so stolz
> auf euch, dass ihr diese anspruchsvolle Ausbildung abgeschlossen habt.
> Ihr seid die kommende Fuehrungsgeneration. Es gibt immer mehr Jobs, Jobs
> bis zum abwinken. Die Zunkunft wird immer besser. Freut euch. Es kommt
> die wirklich geilste Zeit, ever.

Wie sagte es nur mein EXMatheprof ?

Sie werden wie die warmen Semmeln weggeschnappt ...

Am Ende sind um die 70-80 % leer ausgegangen , allerdings ist es lange 
her , es ist nicht besser geworden und es wird schlimmer , 100 % ...

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