Hallo Gemeinde, über Ostern dachte ich mir einfach mal einen kleinen Uhr-Bausatz aufzulöten: https://ru.aliexpress.com/item/C51-Digital-Electronic-Clock-Suite-DIY-Kits-Six-6-Bits-Electronic-Parts-and-Components-Electronic-Production/32808555034.html Der gestrige erste Funktionstest war allerdings alles andere als erfolgreich. Nach anlegen der 5V Spannung wird irgendwie alles durchgeschaltet - sprich, alle LEDs sind an, alle Elemente der sechs 7-Segmentanzeigen leuchten und obendrein ertönt ein schriller Ton. Ich habe nochmal alle Lötpunkte überprüft - die sind okay. Auch bin ich mir sicher, dass alle Bauteile am richtigen Fleck sind. Für mich sieht es so aus, als ob der Atmega nicht richtig funktioniert? Kann es sein, dass der 12Mhz Quarz Schrott ist oder sogar der uC gar nicht programmiert??? Danke und viele Grüße
:
Bearbeitet durch User
Das ist eine Matrix Anzeige. Wenn der µC nicht laufen würde, dann würde
maximal ein Segment an gehen.
> Kann es sein, dass der 12Mhz Quarz Schrott ist
Kann sein, habe ich persönlich aber noch nie erlebt. Wenn er gar nicht
funktionieren würde, hättest du gar keine Anzeige.
Mit einem Oszilloskop oder Frequenzzähler sollte man das prüfen. Ich
würde auch die Stromversorgung prüfen - eventuell mal 4 Nickel Akkus
probieren.
Ohne Schaltplan ist schwer zu sagen, wie es sein kann, dass alles leuchtet. Ein uC der auf allen Anschlüssen 5V ausgibt ? Kann sein, muss nicht sein. Hast du mal versucht, Tasten zu drücken ?
Stefan U. schrieb: > Wenn er gar nicht > funktionieren würde, hättest du gar keine Anzeige. Mhh, also ich hatte gestern bereits den 12Mhz Oszi testweise ausgelötet um das Verhalten zu beobachten. Die Schaltung verhält sich ohne Quarz exakt gleich.
Dann kann der Mega immer noch am RC Clock laufen, mit RC Clock laeuft aber die serielle Uebertragung nicht zuverlaessig ... Ohne Oszilloskop wird's schwierig.
:
Bearbeitet durch User
Ich habe im DB des µC entdeckt, dass er an fast allen I/O Pins intern Pull-Up Widerstände hat, die immer aktiviert sind. Dass heisst: Wenn das Programm nicht läuft, könnte es schon sein, dass er alle Stellen (über die Transistoren) gleichzeitig ansteuert. Aber ohne laufendes Programm dürften die Ausgänge für die 7 Segmente wohl kaum auf Low gehen.
Evtl. resettet der Atmega ja ständig? Sind die 5V auch stabil? Reset scheint auf GND zu liegen. Hier mal messen.
> Evtl. resettet der Atmega ja ständig? Das ist kein ATmega, sondern ein AT89C2051 aus der MCS51 Serie. > Sind die 5V auch stabil? Sollte man prüfen.
Lötpunkte und Leiterbahnen auf Kurzschlüsse prüfen. Transistoren richtig eingelötet? Anbei der Schaltplan.
:
Bearbeitet durch User
Jetzt wo der Schaltplan da ist widerspreche ich mir mal selbst: > Dass heisst: Wenn das Programm nicht läuft, könnte es schon sein, dass > er alle Stellen (über die Transistoren) gleichzeitig ansteuert. Kann nicht sein, denn es sind PNP Transistoren und die werden mit Low Pegel angesteuert. Das Programm läuft mit Sicherheit zumindest teilweise. Ich würde also nach wie vor den Quarz Oszillator und die Stromversorgung prüfen. Es wäre denkbar, dass das Programm im Flash Speicher fehlerhaft ist. Aber so etwas würde ich dem Händler erst kommunizieren, wenn alle anderen Fehlerquellen ausgeschlossen sind.
Pete K. schrieb: > Anbei der Schaltplan Aha. Wenn die +5V vom uC kurzgeschlossen sind statt mit den +5V der Anzeige verbundeen zu sein, fliesst Strom über die Eingangsschutzdiode und aktiviert sowohl alle LEDs als auch den Summer, und das wäre unabhängig davon ob der Quartz vorhanden ist oder fehlt, der uC läuft oder steht. Daß bei Betätigung der Taster auch bei funktionierender Uhr plötzlich Anzeigeelemnte aufleuchten, halte ich für ein fehlerhaftes Design.
Ist der 78L05 eigentlich stark genug? Im Schaltplan werden die LED Segmente mit 1k Ohm Vorwiderstand betrieben, auf der Platine sind aber 470 Ohm. 7 * (5V - 2V) / 470 Ohm = 45mA Dazu kommen noch rund 20mA für den Mikrocontroller und schätzungsweise 60mA für den Summer (http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1400000-1499999/001461357-da-01-en-AC_SIGNALGEBER_12MM_5V_2048HZ_85DB_PC.pdf), und 5mA für die Doppelpunkte. Macht zusammen 130mA, ausgelegt ist der 78L05 aber nur für 100mA. Probiere mal, den Summer zu deaktivieren, indem du die B-E Strecke von Q7 kurz schließt. Mit etwas Glück läuft es dann.
hängt der Controller im Reset? Mal den C1 auslöten. Bild von der gelöteten Platine? Ich würde aber eher vermuten das der Controller gar nicht programmiert wurde.
Ich sehe auf dem chinesischen Foto gar keinen Spannungsregler (den 78L05). Die Widerstandswerte sind auch anders. Der Schaltplan scheint nur ungefähr zum Foto zu passen. Mit was für einem Netzteil wird die Uhr denn betrieben?
> Ich würde aber eher vermuten das der Controller gar nicht > programmiert wurde. Wie gesagt kann das nicht der Fall sein. Dann würde die Anzeige dunkel bleiben.
Johannes S. schrieb: > Ich würde aber eher vermuten das der Controller gar nicht programmiert Dann wären aber die Ausgänge aber alle hochohmig, mit PullUp, damit sollte nichts leuchten.
R. M. schrieb: > Dann wären aber die Ausgänge aber alle hochohmig, mit PullUp, damit > sollte nichts leuchten. Das passt aber auch nicht zu ‚ohne Quartz sieht es genauso aus‘. Mal mit einem Ohrhörer + Vorwiderstand Als Prüfsummer hören ob die Ausgänge tickern oder statische Pegel haben?
Michael B. schrieb: > Wenn die +5V vom uC kurzgeschlossen sind statt mit den +5V der Anzeige > verbundeen zu sein, fliesst Strom über die Eingangsschutzdiode und > aktiviert sowohl alle LEDs als auch den Summer, und das wäre unabhängig > davon ob der Quartz vorhanden ist oder fehlt, der uC läuft oder steht. Falsch! Der 89c2051 hat zumindest bei den Segmenten Open-Kollektor-Ausgänge. Die müssen aktiv auf Low gesetzt werden damit die Segmente leuchten können. Die Stellentreiber sind nach RESET hochohmig, werden also auch nicht angesteuert. Dein Nick spricht dicke Bände.
Route 6. schrieb: > Falsch! > Der 89c2051 hat zumindest bei den Segmenten Open-Kollektor-Ausgänge. > Die müssen aktiv auf Low gesetzt werden damit die Segmente leuchten > können. > Die Stellentreiber sind nach RESET hochohmig, werden also auch nicht > angesteuert. > Dein Nick spricht dicke Bände. Wenn man so wie du keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten. Der AT89C2051 hat wie alle CMOS 8051 von den I/O Pins zu VCC eine parasitäre Eingangsschutzdiode wie es bei CMOS Bausteinen üblich ist, auch wenn in den Datenblättern steht daß eine Spannung von bis zu 7V erlaubt ist - gegenüber GND und nicht gegenüber VCC. Einfach mal ein Multimeter im Diodentest von I/O-Pin nach VCC halten und schon sieht man die Eingangsschutzdiode.
Danke für die vielen Anregungen zur Problembeseitigung. Sobald ich die nötige Zeit finde, werde ich nochmal alles durchsehen, durchmessen und ausprobieren. Ich melde mich wieder. PS: Es ist bestimmt kein großer Aufwand den Flashspeicher des Atmegas auszulesen oder? Im Grunde könnte ich ja auch den IC auf ein Breadboard stecken, minimal beschalten und per CH340G auslesen... Würde mich echt interessieren ob überhaupt ein Programm vorhanden ist.
> Es ist bestimmt kein großer Aufwand den Flashspeicher des > Atmegas auszulesen oder? Nochmal: Es ist kein ATmega! Du brauchst dazu einen Programmieradapter und eine dazu passende Software. Als ich damals diese ollen Dinger benutzt hatte, kostete so ein Gerät als Bausatz 30 Euro. https://www.elv.de/Flash-Mikrocontroller-Programmer-FP-51/x.aspx/cid_726/detail_33936 > Würde mich echt interessieren ob überhaupt ein Programm vorhanden ist. Liest du eigentlich unsere Antworten? Diese Frage wurde bereits ganz oft geklärt.
Ich hatte jetzt mal Gelegenheit die Schaltung näher zu untersuchen: Vor meiner Testerei hatte ich den Beeper rausgelötet... a) Der 12Mhz ist definitiv vorhanden, an beiden XTAL Pins. Ich konnte dies mit einem Oszi nachmessen. b) Die Schaltung zieht bei 5V ca. 670mA was ich extrem viel finde. (>3W). c) Beim Drücken einer der drei Taster kommt es zum Kurzschluss, mein Netzteil geht in die Strombegrenzung (1.5A). Warum dies so ist verstehe ich überhaupt nicht, da die Taster doch eigentlich einen Digitalen Pin des Mikrocontroller auf GND ziehen. d) Gehe ich mit der Spannung auf 3V runter, zeigen die Displays plötzlich korrekte Zahlen an und blinken im Sekundentakt. Ein korrektes Bedienen über die Taster ist allerdings nicht möglich. Irgendwas passiert, Zahlen zählen hoch oder bleiben stehen, eine logische Funktion erschließt sich mir allerdings nicht. Stehe weiterhin auf dem Schlauch und glaube auch nicht, dass das noch was wird. :-(
> Die Schaltung zieht bei 5V ca. 670mA was ich extrem viel finde. Allerdings, ich hatte ja irgendwas um 100mA ausgerechnet. > Beim Drücken einer der drei Taster kommt es zum Kurzschluss Dann liegt wohl ein Löt-Fehler vor, ein Kurzschluss zwischen der Signal-Leitung und VCC. Dann müsste die damit verbundene 7-Segment Anzeige immer komplett aus sein. Falls das nicht der Fall ist, hast du noch einen weiteren Lötfehler. > Gehe ich mit der Spannung auf 3V runter, zeigen die > Displays plötzlich korrekte Zahlen an Prüfe mal, ob der Pin 20 vom µC wirklich mit 5V verbunden ist. Und messe nach, ob die Widerstände R2 bis R7 wirklich 1k Ohm (oder 470 Ohm) haben. Ich habe da so ein dummes Gefühl, dass es vielleicht 1 Ohm sind.
Stefanus F. schrieb: > Prüfe mal, ob der Pin 20 vom µC wirklich mit 5V verbunden ist. > Und messe nach, ob die Widerstände R2 bis R7 wirklich 1k Ohm (oder 470 > Ohm) haben. Ich habe da so ein dummes Gefühl, dass es vielleicht 1 Ohm > sind. Mhh, also rein optisch: Die Widerstände haben ALLE die Codierung Braun-Schwarz-Gold-Gold. Ich habe natürlich einfach die Bauteile genommen, die das Set beinhaltet.
> Braun-Schwarz-Gold-Gold
Das wäre 1 Ohm und somit die Fehlerursache.
Stefanus F. schrieb: >> Braun-Schwarz-Gold-Gold > > Das wäre 1 Ohm und somit die Fehlerursache. Wie kann denn sowas passieren? Wenn ich die Widertand jetzt alle tausche gegen 470 Ohm, könnte es dann noch funktionieren oder ist der uC bereits durch den hohen Strom zerstört?
> ist der uC bereits durch den hohen Strom zerstört?
Mit etwas Glück ist er nicht kaputt. Kann ich aber nicht mit Sicherheit
sagen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.