Forum: HF, Funk und Felder Welche Kombination AFU Funkmeßplatz


von Spekki (Gast)


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Hallo
Ich habe vor ca. einiger Zeit meine AFU Lizenz gemacht und möchte jetzt 
langsam in den Selbstbau von Geräten einsteigen.Die Grundlagen sind mir 
bekannt nur stellt sich mir folgende Frage:

Welche Gerätekombination ist sinnvoll?

1: HP-Analyzer(8590)+Signalgenerator+Frequenzzähler+Leistungsmesser
2: CMU200 der alles integriert hatt
3:Eine Mischung..also HP8590+CMU200 als SigGen

Für welche Geräte würdet ihr euch entscheiden?
Ich will "normalen" (also nix wildes) Selbstbau im Bereich 2m-23cm 
Betreiben?
Wie wichtig wäre euch ein TrackingGernator?
Ich hätte gerne Gebrauchtgeräte welche aber halbwegs modern sind,also 
kein HP141 mit Fadenanzeige wie beim Radio:)

Danke

: Verschoben durch User
von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen, hallo Spekki,

diese Frage kann nur mit Gegenfragen beantwortet werden:

Was möchtest du anlegen, wieviel Zeit gönnst du dir?

Diese beiden Fragen mögen auf den 1. Blick nichts miteinander
zu tun haben. Der Zusammenhang ist ganz einfach:
Geld <-> Zeit

Wenn du keine Zeit hast, wird es teuer!
Nach dem Motto:Ich will das jetzt sofort haben.
Steck dir etliche Kilo-Euro in die Tasche und beginne deine
Shopping-Tour bei den einschlägig bekannten Experten wie R&S,
HP, Agilent, Keysight, Tektronix, Fluke um nur einige zu nennen.
Wenn du Zeit und vor allen Dingen Geduld! hast, lass es auf
dich zukommen. Überall läuft dir beizeiten ein Schnäppchen über
den Weg.
Einen schönen Messpark zu haben, ist schon eine feine Sache.
Auch wenn man es sich leisten kann: die Verhältnismässigkeit
der Mittel sollte man schon im Auge behalten. Wieviel Probleme
haben unsere Altforderen mit Röhrenvoltmeter, HF-Tastkopf und
DIP-Meter gelöst?

73
Wilhelm

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo Spekki

> Ich will "normalen" (also nix wildes) Selbstbau im Bereich 2m-23cm
> Betreiben?

Dann erzähle doch etwas zu dem aktuellen Projekt, dass du auf dem
Tisch liegen hast.
Das wäre doch dann ein 1. Weg zu einem Messgerät...

73
Wilhelm

von ~Mercedes~ (Gast)


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Das Wichtigste ist ein Zähler /  Zählfrequenzmesser.

Das Teil sollte voreinstellbar sein (etwa um die ZF abzuziehen)
und es sollte Zeiten messen können.
Sein Vorverstärker sollte so empfimdlich sein, das man mit einer
Linkleitung von ein paar Windungen Spulen "andippen" kann.

Dipmeter gibts neu leider keine mehr, aber "Resonanzmesser1 / 2",
Teile von Leader oder das tschechische "RUFG4" tauchen öfter bei
Ebay auf.
Für 23 cm mußt Du Dir ein eigenes bauen, etwa mit einem
Schmetterlingskreis, da die meisten Dipper nur bis 250 Mhz gehen.

Geil ist ein anständiges RLC - Meter mit 4- Leitermeßanschluß.
Absolut geil ist ein Spektrumanalyser mit eingebauten Wobbelgenerator,
da kann man sich dann die ZF - Durchlaßkurve visuell "hindrehen". ;-)

mfg

von spekki (Gast)


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Hallo
Zu den Fragen:
Zeit habe ich bzw. ich kann warten.
Derzeitige Projekte:

Umbau von Geräten ins AFU-Band
Dann würde ich mich gern mal mit 23cm beschäftigen bzw. einen TRX 
Bausatz aufbauen.
ISM-Spielereien mit TX Chips
Vorverstärker
Usw.

LG und Danke

von Schorsch X. (bastelschorsch)


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Spekki schrieb:
> 1: HP-Analyzer(8590)+Signalgenerator+Frequenzzähler+Leistungsmesser
> 2: CMU200 der alles integriert hatt
> 3:Eine Mischung..also HP8590+CMU200 als SigGen

zu 1: Wenn du einen Analyzer hast ist ein Leistungsmesser nicht 
unbedingt nötig. Der Analyzer zeigt dir an, bei welcher Frequenz welche 
Leistung anliegt. ggf. mit Abschwächer

zu 2: recht passables Gerät , kommt auf die Optionen an

zu 3. Analyzer sollte nach Möglichkeit einen Mitlaufgenerator haben, 
getrennter Generator nur, wenn der Analyzer diesen auch ansteuern kann.

Am universellsten dürfte eine Vector Netzwerkanalyzer sein, der auch ein 
Spektrum darstellen kann. Ist soweit ich dies gefunden habe aber sehr 
teuer.

Wenn du Platz hast gibt es sehr schöne aältere Gebrauchte.

von Ralph B. (rberres)


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wenn du dir einen Spektrumanalyzer suchst, dann achte darauf das er 
möglichst eine Resolutionsbandbreite von herunter bis 100 Hz bietet.

Das hat zwei Gründe.

1. auf Grund der hohen Auflösung ist sind die Oszillatoren ( 
zumindestens bei kleinen Spans ) an eine FLL oder gar PLL angebunden und 
somit stabiler, als ein Spektrumanalyzer der nur 1KHz Auflösung bietet 
(der hat oft nr freilaufende unstabilisierte Oszillatoren ).

2. NF Modulierte  Signale welche mit 1KHz moduliert sind, kann man mit 
10Hz Bandbreite noch die Modulationsprodukte auflösen. Bei 1KHz 
Bandbreite nicht mehr.

Wichtig deswegen weil Amateurfunkgeräte oft eine maximalen 
Modulationsfrequenzgang bis 3KHz haben.

Es kann ruhig auch ein älteres Gerät sein.
z.B. Tek492 oder noch besser Tek494 Einige SAs der HP8560ger HP8590ger 
Reihe ( immer auf Auflösungsbandbreite achten ) Einschub zu den Tek7000 
Grundgerät 7L14.

Wenn du 23cm beackern willst, sollte der SA wenigstens bis 4GHz gehen, 
um die dritte Oberwelle noch sehen zu können.

Da wird es bei den aktuell angebotenen Geräten schon eng, wenn sie 
bezahlbar bleiben sollen.


Nicht empfehlenswert HP141 mit dem HP8555 Einschub HP8557-8559 Tek491 
Tek 7L13 7L18

Signalgeneratoren, sind die Geräte R&S SMY02 oder wenn man sich es 
leisten kann der R&S SMHU interessant. Letzteres wird zur Zeit bei Ebay 
von US-Tec für 1600€ angeboten, was für den Generator ein Schnäppchen 
ist.
R&S SMS ist zwar oft preiswert, aber nur bedingt zu empfehlen, das nur 
100Hz Raster über 520MHz sogar nur 200Hz Raster

HP bietet auch einige interessante Geräte

Wenig halte ich von Marconie 2019

Frequenzzähler

schaue mal nach einen Racal Dana 1992.

Da aber darauf achten das er einen stabilen Referenzoszilator hat.

Es sei denn man hat einen zentralen Referenztakt von 10MHz welches 
entweder aus einen Rubidium stammt oder noch besser von einen GPS 
stammt. Bekommt man für unter 200 Euro bei SDR Kits

Da kann man dann gleich alles anschließen, was einen externen 
10MHzReferenz Eingang hat.

HF Voltmeter ist zur Zeit wohl der URV5, URY, NRV von R&S ( sind alles 
die gleichen Geräte ) empfehlen. passende Messköpfe  von 10KHz bis 2GHz 
URV5-Z2 bzw URY Z2  bis 10Veff ( sind auch wieder die gleichen Köpfe ) 
oder wenn man drüber stolpert NRV Z1 der geht von 10MHz-18GHz. Aber 
maximal 1Volt

das ältere Gerät aber wesentlich langsamer und nicht so genau wäre der 
URV4 und kleiner mit den zugehörigen Kopf URV-Z2

Es gibt für beide Gerätefamilen noch einen Tastkopf Z7 der aber bei 
hohen Frequenzen nur eingeschränkt genau ist. Für Tendenzen 
festzustellen geht er allerdings.

Neueres Gerät wäre der NRVS oder NRVD ( leider noch sehr teuer ). 
Vorteil es passen nicht nur die Tastköpfe URV5Zxx sondern auch modernere 
Tastköpfe sogar thermische Tastköpfe, für die man allerdings Unsummen 
hinlegen muss.

Was ganz wichtig für Messung an Endstufen ist, das ist ein 
Leistungsabschwächer. 50W bis 3GHz wird oft in Ebay für unter 100 Euro 
angeboten.

Überhaupt so Zubehör wie Adapterstecker Abschlusswiderstände etc gehen 
oft ganz schön ins Geld und man kann nie genug davon haben.

Bei Steckeradapter und Stecker sollte man Markenprodukte wie Telegärtner 
Rosenberger Spinner eventuell auch Radial nehmen, wenn man diese auch im 
23cm Band einsetzen will. Sie kosten halt ab 10 Euro aufwärts und nicht 
1,95 Euro wie der fernöstliche Fastfootschrott aus China, welches nur 
für Überaschungen sorgt. Gute Stecker gibt es z.B. bei Kabelkusch , 
Steckershop UKW-Berichte aber auch bei Firmen wie RS-Components Farnell 
etc.

Spitzenprodukte gibt es bei einschlägigen HF Firmen wie Pasternake etc, 
sind aber noch teurer.

So das war jetzt ein Roman.

Ralph Berres

von spekki (Gast)


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> Neueres Gerät wäre der NRVS oder NRVD ( leider noch sehr teuer ).
>


Ein NRVS ist am WE um 160€ aus D verkauft worden!
Hab allerdings schon ein 436A
LG

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Spekki (alias Noname),

wenn Du Zeit und Lust hast, dann fahre z.B. Anfang
Juni nach Friedrichshafen auf die HAM-Radio.

Dort kannst Du bei diversen Händlern das Messgerät
Deiner Begierde erwerben, sofern im Angebot.

Du solltest Dir vorab einen/mehrere Favoriten suchen,
die Preise/Ausstattung bei Ebay ansehen und als
Richtwert betrachten.

Vorzugsweise bei inländischen Händlern zuschlagen,
wenn sich was brauchbares findet und deren
Kontaktdaten notieren, falls es Probleme gibt.

Die gewerblichen Händler bieten auch eine Garantie auf
das gebrauchte Messgerät oder räumen Dir einen
Tausch ein, falls sie mehrere gleiche auf Lager haben.
(z.B. Rosenkranz)


So mache ich das seit Jahren und so habe ich nach und
nach meinen Messpark ausgebaut.

Markus
DL8MBY

von Michael D. (sirs)


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> Es sei denn man hat einen zentralen Referenztakt von 10MHz welches
> entweder aus einen Rubidium stammt oder noch besser von einen GPS
> stammt. Bekommt man für unter 200 Euro bei SDR Kits

Hast du schon mal über sowas wie ein SDR nachgedacht? Ein billiger Stick 
für die Übersicht und zum Messen dann immer einen Mischer nehmen oder 
eine breitbandige Rauschquelle. Eine Referenzquelle zB eine PLL mit 
fester Ausgangsleistung dient als Vergleich. Wäre dann die billige und 
nicht ganz so tolle Lösung für den Einstieg. Frage mich aber, ob sich 
das preislich lohnt.

VNA+Spekki: Da hab ich mal irgendwo online einen HP4396A gesehen der für 
3k verkauft wurde....

> Was ganz wichtig für Messung an Endstufen ist, das ist ein
> Leistungsabschwächer. 50W bis 3GHz wird oft in Ebay für unter 100 Euro
> angeboten.

Alternativ irgendwas mit Auskopplung nehmen. 90% in den Abschluss jagen, 
nur 10% zum Messen verwenden (und das ggf dämpfen).

> Überhaupt so Zubehör wie Adapterstecker Abschlusswiderstände etc gehen
> oft ganz schön ins Geld und man kann nie genug davon haben.

Ja! Und bei den Frequenzen (Oberwellen incl) immer auf SMA oder N gehen 
und auch die guten Kabel verwenden.

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