Moin, viel Google benutzt aber nichts passendes gefunden, daher wollte ich hier einmal nachfragen. Es geht um ein SNT einer Endstufe, meine Überlegung war, ein wenig mehr Kapazität bereitzustellen um die Impulsleistung ein wenig zu verbessern und da diese eh älter sind würde ein Tausch nicht wehtun. Nun gibt es beim SNT ja Elkos, die „Primär“ die gerichtete Netzspannung glätten und dann noch welche die „Sekundär“ am Ausgang sitzen. Die SNT‘s sind in den verschiedenen Endstufen, verschiedenster Leistungsklassen, immer die gleichen, nur ein paar Bauteile anders um die Ausgangsspannung anzupassen und es sitzen „sekundär“ bis zu 4x 10.000uF pro +- Vs an. In dieser Endstufe gibt es Primär 2x 220uF 385V und Sekundär 4x 3900uF 100V Elkos. Wo macht es am meisten Sinn für einen Verstärker die Kapazität zu erhöhen? Angedacht waren 4x 4700uF 100V und primär wären bis zu 560uF 400V möglich. Also wo würd es mehr Sinn machen (oder beides?) und würde das SNT bei dem Upgrade Schaden nehmen? Gleichrichter müsste ein 35A (mindestens 25A oder sowas) Brückengleichrichter auf einem Kühlkörper montiert und besitzt eine Einschaltstrombegrenzung über einen 20Ohm Widerstand, der nach kurzer Zeit per Relais überbrückt wird (vor den primären Elkos). Eine andere Frage auch noch dazu: Auf den Endstufenkanälen wäre noch Platz für ein zusätzliches Pärchen Endtransistoren, die einfach durch einlöten der Transistoren und zwei Widerständen ergänzt werden könnten (Anhang Bild, rot eingekreist sind die freien Plätze auf der Platine). Wäre dies hier ohne Probleme möglich? Pro Kanal werden dann nur Endtransistoren der selben Herstellungsserie genutzt, ist eine 4-Kanal Endstufe mit vier einzelnen Endstufenkanälen. Danke schon einmal vielmals!
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Der primäre Elko muss die Spannungsversorgung in den Pausen der 50Hz Wechselspannung sicherstellen, darf dabei aber weit in der Spannung nachgeben. Der sekundäre Elko muss die Leistung in den Peaks liefern können, wenn die Energielieferfähigkeit des Schaltnetzteils überschritten wird, darf dabei nur wenig in der Spannung nachgeben. Ohne Modifikation des SNT damit es mehr Leistung liefern kann ist eine Erhöhung der primären Kapazität also nutzlos (vorausgesetzt, die vorhandene war ausreichend). Manch ein SNT hat ein Problem, wenn man sekundär einfach die Kapazität wesentlich erhöht. Ist bei deinem nicht anzunehmen, und 3900 auf 4700 ist nicht wesentlich, sondern effektlos, das passiert schon wenn man defekte Elkos durch neue ersetzt. Eine Endstufe gleicher Leistung hat normalerweise kein Problem, wenn man n Transistoren durch m ersetzt mit m>n, weil der Laststrom derselbe bleibt, sich nur auf mehr Transistoren verteilt und damit besser kühlen lässt, und dank höherer Stromverstärkung sogar weniger Basisstrom benötigen, was die steigende Eingangskapazität meist mehr als ausgleicht. Die SOA Schutzschaltung in deinem Beispiel reagiert nur auf den Strom durch 1 Transistor, sie würde also automatisch mehr Strom in Summe durchlassen. Auch der Ruhestrom steigt proportional. DAZU braucht es aber dann doch mehr Basisstrom. Im Maßen geht das, aus 4 mach 5, aber aus 1 mach 2 oder aus 4 mach 8 wird der Basisstrom den die Ansteuerung liefern kann ohne verstärkte Verzerrungen hervorzurufen nicht mehr bringen. Achte also vor allem auf das Problem, ob die Endstufe durch die zusätzlichen Transistoren und damit verändertes Verhalten nicht zu schwingen anfängt, sowohl in Ruhe als auch bei Belastung. Schwingen ruiniert den Klang und belastet die Transistoren bis zur Zerstörung. Der Peak-Strom würde in deiner Schaltung tatsächlich steigen, grössere sekundäre Elkos vorausgesetzt. Aber ein richtiger Umbau auf die nächste Leistungsklasse wird auch eine Anpassung der anderen Bauteile nach sich ziehen, vor allem Widerstandswerte anpassen. Etwas kritisch sehe ich die Ausgangsabsicherung per TRIAC in deiner Schaltung.
Lukas M. schrieb: > Die SNT‘s sind in den verschiedenen Endstufen, verschiedenster > Leistungsklassen, immer die gleichen, nur ein paar Bauteile anders Viel Grundsätzliches (und noch mehr) hat MaWin schon gesagt. Aber der genaue Aufbau (Topologie und auch Regelung, bis hin zur Schutzbeschaltung) der gesamten Versorgung hat großen Einfluß. Kennt man diesen, kann man genauere Aussagen machen. Beispiel: Angenommen, es wird - wie für Deine Halbbrücken-Verstärker - eine symmetrische Versorgung erzeugt (vermutlich doppelter Mittelpunkt- Gleichrichter). Dann wird i. A. keine sekundäre Regelung (eingesetzt wird dabei oft ein TL431, via Optokoppler wird die Regelgröße sodann auf die Primärseite gebracht). Wäre die Endstufe des SNTs (also vor dem Trafo) vielleicht sogar völlig ungeregelt ("open loop"), dann würde sich die Kapazität des Elkos im DC-Zwischenkreis (vor der Endstufe also) faktisch relativ stark auf die mögliche Pulsleistung auswirken - so lange der Trafo nicht zu kapp wäre. (Das Problem, diese Kapazität beim Einschalten erst einmal problemlos laden können zu müssen, verschiebt sich dann freilich auf die PFC, bzw. bei SNTs ohne solche, auf die Netzgleichrichtung.) Also ein ähnlicher Effekt, wie ihn eine hohe Glättkapazität bei den Rails direkt hätte (egal, ob diese von SNT oder 50Hz-Trafo gespeist werden). Nur kann man wegen der aktiven Endstufe statt Netzspeisung leichter eine Überstrombegrenzung z.B. per Shunt beifügen, welche diese deaktiviert. Dadurch kann man sowohl die positive Eigenschaft von Energiespeicherung in Kondensatoren nutzen, bei höherer Spannung effektiver zu sein (380VDC), als auch den Amp dadurch ja trotzdem vor höherem Strom bewahren. (Da ein "gescheiter" Verstärker eh Schutzbeschaltung hat, nur bei deren Defekt.) Recht elegant als Versorgung für Audio-Leistungsverstärker, wie ich finde. Bis jetzt aber ist uns der Aufbau Deiner SNT völlig unbekannt, es hilft also dahingehend wenig, zu wissen, alle sind "ähnlich" oder "gleich".
Ich habe bei dem Netzteil meiner 500W Bassanlage ein ATX Netzteil der 1kW Klasse verwendet und habe es damals nicht manipuliert. Es zeigte sich, das, solange es an einer genügend niederohmigen Netzleitung angeschlossen war, das Netzteil seine Kraft nicht aus den Elkos holt, sondern aus der Regelung (PC Netzteile sind schwanke Lasten gewöhnt) und deswegen die Speisung auch bei hoher Last nicht zusammenbrach - das Netzteil regelt dagegen. Ein Vorgängernetzteil mit 500W hatte ich primär mit einem zusätzlichen Reservoir Elko (400µF, 450V) ausgestattet, was bei dem Nachfolger nicht mehr nötig war.
Danke erstmal für die Zahlreichen Antworten, ich werde da später noch einmal genauer drauf eingehen und wollt nur schnell eben einmal zur Klarstellung den Plan vom SNT hinzufügen, damit ihr euch ein besseres Bild von machen könnt. Nochmal kurz zum SNT: In der ganzen Endstufenreihe (4-Kanal bis 2-Kanal mit 2x 2,1kW) sind exakt die gleichen Platinen verbaut, nur 2-3 Widerstandswerte sind anders, womit wie ich verstehe dann die Versorgungsspannung „eingestellt“ wird, dies geht je nach Typ von +-60V bis +-180V. Bei den kleinen hängen halt nur die vier 3900uF drin, bei den großen 4x 2700uF und zusätzlich nochmal 6x 10.000uF. Die Primären Elkos sind immer die gleichen. Der Trafo wird mit „6 oder 8KW“ beschrieben.
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Matthias S. schrieb: > Es zeigte sich, das, solange es an einer genügend niederohmigen > Netzleitung angeschlossen war, das Netzteil seine Kraft nicht aus den > Elkos holt, sondern aus der Regelung Na ja, auch die niederohmigste Netzleitung liefert 100 Mal pro Sekunde KEINE Spannung, und in dieser Zeit kommt die Leistung ausschliesslich aus den Elkos, bei 2.1kW gut 7A.
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