Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Informatik B.Sc. Gehaltsvorstellung in München


von Ben (Gast)


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Hallo,

ich würde gerne wissen was für ein Einstiegsgehalt ich als Informatiker 
mit gutem B.Sc. und zwei Schwerpunkten Software Engineering und Embedded 
Systems/Technik in München verlangen kann. Als Werkstudent und 
Bachelorand habe ich während meines Studiums für die Automobilhersteller 
in in München und Ingolstadt gearbeitet.
Auf eine Stelle für Embedded Software Entwicklung direkt in München mit 
weniger als 200 Mitarbeiter werde ich demnächst (via Fragebogen) nach 
meinen Gehaltsvorstellungen gefragt. Ich habe vor dem Studium eine 
Ausbildung zum Fachinformatiker erfolgreich absolviert. Ich möchte mich 
nicht unter Wert verkaufen, daher hätte ich für den Berufseinstieg in 
München zwischen 54K - 56K verlangt. Die Frage ist nun, ob das verlangen 
kann. Daher bitte ich um Feedback.

von ui (Gast)


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Wie immer, kommt drauf an.
Bei welchen Firmen hast du Praktika gemacht? Macht nen erheblichen 
Unterschied ob Betrandt oder BMW...

von Ordner (Gast)


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Ben schrieb:
> Ich möchte mich
> nicht unter Wert verkaufen,

Schau egal wieviel Du wert bist, eine Firma kann dich nur vom Mehrwert 
Deiner Arbeit bei Ihnen entlohnen. Besorg dir ne Angabe über 
denerwirtschaften Umsatz der Firma, dividiere den durch Anzahl der 
Mitarbeiter und du hast ne Hausnummer. Wenn Du denkst du bist mehr wert 
dann musste dich bei ner Firma bewerben bei denen der Umsatz pro 
Mitarbeiter besser ist.

von Ben (Gast)


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Hallo Ordner,

danek für deine Antwort. Der Umsatz pro Mitarbeiter beträgt 100 000 € 
ich weiß leider nicht ob das nun ein guter oder schlechter Wert ist.

von Ben (Gast)


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Hallo ui,

das Praktikum war bei der BMW. Ist Betrandt schlecht?

von Cyblord -. (Gast)


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Ben schrieb:
> Der Umsatz pro Mitarbeiter beträgt 100 000 €
> ich weiß leider nicht ob das nun ein guter oder schlechter Wert ist.

Nun ja BMW sind ca. 750k (2016), ... 100k klingt schon etwas mager.

von Ben (Gast)


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Hallo Abradolf Lincler,

danke für die Antwort. Dann muss ich weiter suchen :/

von Schreiber (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Nun ja BMW sind ca. 750k (2016), ... 100k klingt schon etwas mager.

Nur muss BMW noch jede Menge Rohstoffe, Halbzeuge und Komponenten 
einkaufen sowie teure Fertigungslienien unterhalten. Sollte man auch 
berücksichtigen...

Übrigens sind auch 750k€ Umsatz/Mitarbeiter mager, nur mal zum Vergleich 
Trafigura kommt auf 18521k€ Umsatz/Mitarbeiter. Ist allerdings kein 
Fahrzeugbauer, sondern ein Handelsunternehmen...

von Dumdi D. (dumdidum)


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Ben schrieb:
> Der Umsatz pro Mitarbeiter beträgt 100 000 €

Verkaufen die nur Software oder auch Hardware. Falls die 100k Rohertrag 
sind, dann koennten die max so.70k Arbeitgeberbrutto, d.h. 56k brutto 
Zahlen. Als.Einsteiger wird man nicht den Durchschnitt verdienen.

von Tester (Gast)


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Ordner schrieb:
> Besorg dir ne Angabe über denerwirtschaften Umsatz der Firma

Das ist doch völliger Käse. Umsatz sagt doch nichts über den Gewinn und 
die Profitabilität aus.

von Ben (Gast)


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Anscheinend verkaufen mehrheitlich Software und im sehr geringen Maße 
Hardware.

von Normal (Gast)


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Tester schrieb:
> Ordner schrieb:
> Besorg dir ne Angabe über denerwirtschaften Umsatz der Firma
>
> Das ist doch völliger Käse. Umsatz sagt doch nichts über den Gewinn und
> die Profitabilität aus.

Exakt ist es nicht, aber dennoch eine bewährte und weitverbreitete 
Daumenregel.

von Schreiber (Gast)


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Normal schrieb:
> Exakt ist es nicht, aber dennoch eine bewährte und weitverbreitete
> Daumenregel.

Nur bei Firmen, die fast nur Personalkosten(+Büro) haben.
Als Beispiel das o.g. Handelsunternehmen mit einem Umsatz von 18 
Millionen Euro pro Mitarbeiter(!!!) und Jahr. Da passt die Daumenregel 
definitiv nicht

Bei BMW mit 750k passt die Daumenregel auch nicht, weil die enorm viele 
Halbzeuge und Baugruppen von Zulieferern kaufen und Montagelinien ach 
nicht ganz billig in der Anschffung sind.

von Ordner (Gast)


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Normal schrieb:
> Tester schrieb:
>> Ordner schrieb:
>> Besorg dir ne Angabe über denerwirtschaften Umsatz der Firma
>>
>> Das ist doch völliger Käse. Umsatz sagt doch nichts über den Gewinn und
>> die Profitabilität aus.
>
> Exakt ist es nicht, aber dennoch eine bewährte und weitverbreitete
> Daumenregel.

Mit dem Quotienten kann man gut "ähnliche" Firmen vergleichen, bei 
Birnen/Äpfel Vergleichen versagt die Regel natürlich grandios.

Letzlich gelten zwei Grundsätze:

-ein Mitarbeiter wird nicht nach dem von ihm angenommen persönlichen 
Wert bezahlt sondern nach seiner "Stellung in der Firma" und nach dem 
was die Gehaltskasse hergibt.

-der Füllstand der Gehaltskasse ist im allgemeinen Geschäftsgeheimniss 
also muss man andere, öffentlich zugängliche Zahlen nutzen um die 
Gehaltstechnische Schmerzgrenze der Firma zu ermitteln.

"Der Umsatz pro Mitarbeiter beträgt 100 000 €
ich weiß leider nicht ob das nun ein guter oder schlechter Wert ist."
"Auf eine Stelle für Embedded Software Entwicklung direkt in München mit
weniger als 200 Mitarbeiter"


Also ich hab vor über 10 Jahren bei einer Firma im Bereich 
Automatisierungstechnik (mit eigener Sensorenfertigung) ,nicht in 
Süddeutschland, als Entwickler mit einigen Jahren Berufserfahrung ca. 
45k bekommen. Der Quotient lag bei ca.
120000. Demnach halte ich die von Dir genannten 54K - 56K als Absolvent 
mit Bac. als ambitioniert für die beschriebene Firma.

Ich persönlich hätte das aber denoch so im Fragebogen als Wunschgehalt 
angegen, da ich persönlich nicht daran glaube, das die Firma einen 
Bewerber von vornerherein ausschließt, nur weil sein Wunschgehalt 
ambitioniert ist.
Es ist als Absolventen-Wunschgehalt nicht ungewöhnlich und manche Firmen 
werden stutzig wenn ein Absolvent der eigentlich sehr gute Referenzen 
vorlegt, meint, er müße sich mit einer betont geringen Gehaltsforderung 
in die Firma "einschleichen".

Die Firmen können gut zwischen "Wunschgehalt" und "Schmerzgrenze" 
unterscheiden. Man kann ja den Bewerber dennoch einladen und schauen ob 
er passt und dann schaut wie man den Gehaltspoker zu einem akzeptablen 
Abschluss führt.

von Arno (Gast)


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Als Richtwerte:

Unterste (in München aller-aller-unterste) Grenze sollte TVöD Bund sein, 
für Bachelor ungefähr E10-E12, aktuell 39-42k€/Jahr (bei 39h/Woche). Für 
das Geld werden sich in München nicht viele finden - ich habe recht viel 
mit Verwaltung (in Anlehnung an TVöD Bund) in München zu tun, die haben 
eine extreme Fluktuation, vor allem unter denen, die zu jung für BAT 
sind.

Obere Grenze wird IG Metall EG10A sein (das als Bachelor zum Einstieg zu 
bekommen, dürfte sehr selten sein) bei 13 Monatsgehältern (anfangs 25% 
Weihnachtsgeld, ca. 70% Urlaubsgeld) und durchschnittlichen 14% 
Leistungszulage kommen da 68k€/Jahr raus (bei 35h/Woche). Eine 
Masterandin von uns ist mit 72k€/Jahr nach IGM-Tarif eingestiegen, 
vermutlich 40h/Woche.

Daher schätze ich, 50k€/Jahr bis 60k€/Jahr ist nicht unrealistisch, je 
nachdem, ob 35h/Woche oder 40h/Woche.

MfG, Arno

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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ui schrieb:
> Wie immer, kommt drauf an.
> Bei welchen Firmen hast du Praktika gemacht? Macht nen erheblichen
> Unterschied ob Betrandt oder BMW...

Wer bei BMW sein Praktikum macht und dort nicht sofort anfängt, der 
macht sich bei der Stellensuche woanders "verdächtig"!

Und vorallem:
Wenn einer bei BMW sein Praktikum macht, warum frägt der hier im Forum 
was man in München verdienen kann!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Ben schrieb:
> Ich möchte mich
> nicht unter Wert verkaufen, daher hätte ich für den Berufseinstieg in
> München zwischen 54K - 56K verlangt. Die Frage ist nun, ob das verlangen
> kann. Daher bitte ich um Feedback.

Eigentlich machst du Fehler ohne Ende!
Der größte Fehler:
Du denkst nicht strategisch, sondern betrachtest nur deinen eigenen 
Bauchnabel und lebst deine Tagträume aus.

Also was bist du "wert" müßte deine erste Frage sein.

Und was kann Firma "xyz" zahlen!

Schreiber schrieb:
> Bei BMW mit 750k passt die Daumenregel auch nicht, weil die enorm viele
> Halbzeuge und Baugruppen von Zulieferern kaufen und Montagelinien ach
> nicht ganz billig in der Anschffung sind.

Ok, und wie lautet deine Holzhammer-Regel?

von Max M. (maxmicr)


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Cha-woma M. schrieb:
> Wer bei BMW sein Praktikum macht und dort nicht sofort anfängt, der
> macht sich bei der Stellensuche woanders "verdächtig"!

Hab jetzt schon oft gelesen, dass man bei den großen 
Automobilherstellern nach dem Praktikum auch oft noch Bachelor + 
Masterarbeit machen muss, um angestellt zu werden. Mir wäre das 
irgendwie zu langweilig, alles in der selben Firma zu machen.

von Trolliger K. (trolligerkater)


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Komme aus MUC und bin selbst B.Sc. WirtInf. 54-56k sind als Einsteiger 
möglich, aber meist nur in größeren Buden. D.h. es kommt drauf an, wo du 
dich bewirbst. BMW Einstieg mit Master lag bei nem Kumpel bei 60k.
Allerdings würde ich schon an deiner Stelle 54k fordern. München ist 
verdammt teuer....

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