Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik eingebaute Autobatterie laden?


von Kolja L. (kolja82)


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Moin

Kurze Frage:
Unser alter Golf hat eine schwache Batterie, investieren will keiner 
mehr.
Könnten wir nicht einfach abends das Ladegerät an die eingebaute 
Batterie anklemmen?

Danke und Gruß

von Andrew T. (marsufant)


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Kolja L. schrieb:
> Könnten wir nicht einfach abends das Ladegerät an die eingebaute
> Batterie anklemmen?

Genau dafür sind 99% der Batterieladegeräte für 12V Pb Batterien gebaut.
Etwas bessere könne sogar Standard/wartungsfrei/AGM etc. Akkus laden.

Kurz: Mach einfach, das geht.

Tip: Die älteren VW Golf ermöglichen auch Einspeisung über 
Zigarettenanzünder oder die 12V-power plugs im Innenraum -- erspart Dir 
das Öffnen de Motorhaube, Netzkabel geht meist am Dichtgummi der 
Heckklappe durchzuführen.

: Bearbeitet durch User
von Neo (Gast)


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Warum nicht, was ändert sich daran?

von TestX (Gast)


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kommt drauf an ...
a) das auto zu wenig gefahren wird
b) lichtmaschine oder regler defekt ist
c) batterie defekt ist

von Lukas T. (tapy)


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Ja. Kannst du.

Warum auch nicht?

von sumo (Gast)


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Wenn das Ladegerät keine Schweinereien mit der Batterie macht 
(Spannungsspitzen, Ausgleichsladung mit höherer Spannung usw.), dann 
kann man auch die Batterie drin lassen. Wenn man sich aber nicht sicher 
ist, macht mal einfach die Polklemme(+) ab und klemmt das Ladegerät 
direkt an die Batterie. So kann auch der Elektronik im Auto 
(Steuergerät, Radio...) nichts passieren.

von nachtmix (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> Könnten wir nicht einfach abends das Ladegerät an die eingebaute
> Batterie anklemmen?

Ja.

Ich leite den Ladestrom sogar über einen passenden Stecker in die 
Zigarrenanzünderbuchse, denn die ist abgesichert und man kann die 
Polarität nicht aus Versehen vertauschen.

Bei manchen Fahrzeugen wird die Buchse aber abgeschaltet.
Ob das bei dir der Fall ist, müsstest du ausprobieren oder bei der 
Werkstatt erfragen.

von Kolja L. (kolja82)


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TestX schrieb:
> a) das auto zu wenig gefahren wird
> b) lichtmaschine oder regler defekt ist
> c) batterie defekt ist

a und c

Danke für die schnellen Antworten

von Minigolfer (Gast)


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Ich verstehe sowas nicht. eine NEUE Markenbatterie (Bosch, Varta) 
bekommt man frei haus inkl. Pfand für unter 60€, ein noname Marken Ding 
im nächsten Baumarkt noch günstiger und man kann gleich auf dem 
Parkplatz die alte ausbauen und zur fachgerechten Entsorgung da lassen.
Da ist weniger als einmal Tanken bei dem Wagen kostet..
Soviel Geld sollte man doch für sein Auto mal über haben. Sonst fahr zum 
nächsten Autoverwerter und tausche für 'nen 20€ dein Batterie gegen eine 
gebrauchte oder schau in ebay Kleinanzeigen.

von Prio1 (Gast)


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Minigolfer schrieb:
> Ich verstehe sowas nicht.

Prioritäten lenken Menschen

von MaWin (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> Unser alter Golf hat eine schwache Batterie, investieren will keiner
> mehr.
> Könnten wir nicht einfach abends das Ladegerät an die eingebaute
> Batterie anklemmen?

Davon wird sie auch nicht besser.

Eine "schwache" Batterie hat meist schon 1 oder 2 defekte 
kurzgeschlossene Zellen. Wenn man da lädt, sie die verbleibenden 4 oder 
5 Zellen schon voll und werden dauerhaft überladen, mit ständigem 
weiteren aufkochen des Elektfolyten der sich in Gas zersetzt und immer 
weniger wird.

Wer sich die 60 EUR für einen neuen Akku sparen will, sollte gleich Bus 
fahren.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Kolja,

wenn Du einen parasitären Verbraucher im Auto hast, kann das helfen.
Sinnvoller ist es aber, erst einmal per Strommessung auszuschließen, ob 
Du so  einen Parasiten hast. Wenn doch, kannst Du mal auf die Suche 
gehen.

Eine irrtümlich dauerhaft eingeschaltete Kofferraumbeleuchtung 
beispielsweise lutscht Dir auch eine neue Batterie leer.

Diagnostizieren kommt vor investieren - auch wenn's meist die Batterie 
ist.



TestX schrieb:
> b) lichtmaschine oder regler defekt ist

Bei alten Autos, wie ich auch eins fahre, äußerte sich ein defekter 
Regler dadurch, dass die Ladekontrollleuchte angeht.

Wer dann die EUR 25,- für einen neuen Regler nicht aufbringen kann, muss 
sich neue Kohlen einlöten.

Gruß
Peter

: Bearbeitet durch User
von Andi B. (andi_b2)


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Alte Golf hatten blöderweise auch mal einen Druckschalter im 
Bremskreislauf zum Schalten der Bremslichter, welcher, deutscher 
Ingenieurskunst sei's gedankt, direkt und nicht über's Zündschloss 
versorgt wurde. Der hat dann des öfteren nachts die Bremslichter 
eingeschaltet und so auch die beste Batterie in die Knie gezwungen.

Darum ist der Tip mit der Strommessung nicht so verkehrt. Allerdings ist 
das gerade beim beschriebenen Bremslichtschalter der unmotiviert 
irgendwann mal einschaltet nicht so einfach. Indirekte Kontrolle geht 
aber. Z.B. indem man die Batterie für ein paar Wochen (die übliche 
Standzeit halt) abhängt und dann schaut ob diese sich auch ohne Auto 
dran entlädt.

von Soul E. (Gast)


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nachtmix schrieb:

> Bei manchen Fahrzeugen wird die Buchse aber abgeschaltet.

Der MOSFET im Highside-Treiber leitet rückwärts. Da ist eine parasitäre 
Diodenstruktur drin. Mit zu hohem Strom macht man die allerdings kaputt.

von Schreiber (Gast)


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soul e. schrieb:
> Der MOSFET im Highside-Treiber leitet rückwärts. Da ist eine parasitäre
> Diodenstruktur drin.

In den ebenfalls oft verwendeten Relais ist keine Diode drin...

von Verwunderter (Gast)


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sumo schrieb:
> Wenn man sich aber nicht sicher
> ist, macht mal einfach die Polklemme(+) ab und klemmt das Ladegerät
> direkt an die Batterie

NIEMALS zuerst den (+) Pol abklemmen, es sei denn man steht auf 
Wasserstoffexplosionen und Feuer.

von batman (Gast)


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Jetzt werden die alten Schauermärchen wieder ausgepackt..

von Stefan F. (Gast)


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> NIEMALS zuerst den (+) Pol abklemmen, es sei denn man steht
> auf Wasserstoffexplosionen und Feuer.

Willst du damit andeuten, daß man den (-) Pol ohne diese Gefahr 
abklemmen kann?

von ascfj (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wer sich die 60 EUR für einen neuen Akku sparen will, sollte gleich Bus
> fahren.

Geht nicht, da müsste er Bar bezahlen.

ascfj

von sumo (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> NIEMALS zuerst den (+) Pol abklemmen, es sei denn man steht
>> auf Wasserstoffexplosionen und Feuer.
>
> Willst du damit andeuten, daß man den (-) Pol ohne diese Gefahr
> abklemmen kann?

Vielleicht denkt er, daß der Minuspol nicht funkt, wenn man ihn abklemmt 
(im Gegensatz zum Pluspol) :-)

von Verwunderter (Gast)


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Halt mal nen 10er Schlüssel zwischen Pluspol und Chassis.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan U. schrieb:
>> NIEMALS zuerst den (+) Pol abklemmen, es sei denn man steht
>> auf Wasserstoffexplosionen und Feuer.
>
> Willst du damit andeuten, daß man den (-) Pol ohne diese Gefahr
> abklemmen kann?

Wenn Du den irgendwo am Motorblock angeklemmt hast, ja.

von Harald W. (wilhelms)


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sumo schrieb:

> Vielleicht denkt er, daß der Minuspol nicht funkt,

Genau, schliesslich sind da die Elektronen zuerst. :-)

von Stefan F. (Gast)


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> Willst du damit andeuten, daß man den (-) Pol ohne diese Gefahr
> abklemmen kann?

> Wenn Du den irgendwo am Motorblock angeklemmt hast, ja.

Das verstehe ich nicht. Dem Strom ist es ganz egal, welchen der beiden 
Pole man unterbricht. Unterbrochen ist unterbrochen.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan U. schrieb:

>> Willst du damit andeuten, daß man den (-) Pol ohne diese Gefahr
>> abklemmen kann?
>
>> Wenn Du den irgendwo am Motorblock angeklemmt hast, ja.
>
> Das verstehe ich nicht.

Dein Pech.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Stefanus,

Stefan U. schrieb:
>> Willst du damit andeuten, daß man den (-) Pol ohne diese Gefahr
>> abklemmen kann?
>
>> Wenn Du den irgendwo am Motorblock angeklemmt hast, ja.
>
> Das verstehe ich nicht. Dem Strom ist es ganz egal, welchen der beiden
> Pole man unterbricht. Unterbrochen ist unterbrochen.

jetzt verstehe ich die Idee mit "den Minuspool zuerst abklemmen" erst.
Du sollst da trennen, wo kein Knallgas ist, damit der Funke beim Trennen 
in's Leere zündet.

Das habe ich jetzt jahrzehntelang immer falsch gemacht, immer munter die 
Batterieklemmen gelöst.

Allerdings verbraucht bei meinem Youngtimer nur die analoge VDO-Uhr 
Strom und den immer nur pulsweise im einstelligen mA-Bereich.

Vielleicht passiert nicht viel, wenn der getrennte Stromkreis hochohmig 
ist, dann ist der Funke vielleicht zu klein?
Ich weiß auch nicht ob Knallgas leichter oder schwerer als Luft ist.
Meine Batterie ist gut belüftet.

: Bearbeitet durch User
von Daniel B. (daniel_3d)


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Dabei geht es um die Sicherheit während des Anschließens.
Wenn du mit dem Schraubenschlüssel gleichzeitig den Minuspol und die 
Fahrzeugkarosserie berührst passiert nix, weil die sowieso verbunden 
sind.
Wenn allerdings der Minuspol noch verbunden ist und du mit dem 
Schraubenschlüssel den Pluspol und Karosserie verbindest, hast du unter 
Umständen ein neues Brandzeichen auf der Handfläche.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter M. schrieb:

> Ich weiß auch nicht ob Knallgas leichter oder schwerer als Luft ist.
> Meine Batterie ist gut belüftet.

Naja, direkt über der Batterie könnte schon eine etwas erhöhte
Knallgaskonzentration sein; in 50cm Entfernung am Motorblock
wohl nicht mehr.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Verwunderter schrieb:
> Halt mal nen 10er Schlüssel zwischen Pluspol und Chassis.

Hast Du schon mal einen 19er ausprobiert? (Boah)

von nachtmix (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Ich weiß auch nicht ob Knallgas leichter oder schwerer als Luft ist.

Deutlich leichter.



Das hast du wie einige ander aber wohl doch nicht verstanden:

Peter M. schrieb:
> jetzt verstehe ich die Idee mit "den Minuspool zuerst abklemmen" erst.
> Du sollst da trennen, wo kein Knallgas ist, damit der Funke beim Trennen
> in's Leere zündet.

In den darauf folgenden Postings wird es nochmal deutlich erklärt.

von Peter M. (r2d3)


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Harald W. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>
>> Ich weiß auch nicht ob Knallgas leichter oder schwerer als Luft ist.
>> Meine Batterie ist gut belüftet.
>
> Naja, direkt über der Batterie könnte schon eine etwas erhöhte
> Knallgaskonzentration sein; in 50cm Entfernung am Motorblock
> wohl nicht mehr.

Ich möchte den KFZ-Mechaniker sehen, der anstelle der Polklemmen 
irgendwo am Motor das Massekabel trennt.

Noch was anderes: "Dein Pech" ist nicht unbedingt die optimale Antwort, 
die man auf die berechtigte Frage von Stephanus geben kann.

Jetzt fällt mir übrigens ein:

Es heißt ja immer bei der Starthilfe, man solle mit dem Massekabel auf 
den Motorblock (bei welchem Fahrzeug?) gehen.
Ich dachte immer, das Ziel sei die Reduzierung von 
Übergangswiderständen, weil vielleicht die Klemmen da besseren Kontakt 
haben. :)

von Wolfgang (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Das verstehe ich nicht. Dem Strom ist es ganz egal, welchen der beiden
> Pole man unterbricht. Unterbrochen ist unterbrochen.

Aber nicht dem Schraubenschlüssel, mit dem man beim Lösen der Polklemme 
versehentlich mal die Karosserie berührt.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter M. schrieb:

> Ich möchte den KFZ-Mechaniker sehen, der anstelle der Polklemmen
> irgendwo am Motor das Massekabel trennt.

Wenn Ihm einmal eine Batterie um die Ohren geflogen ist (sowas
passiert zwar selten, aber es passiert), wird er das für den
Rest seines Lebens wohl machen.

von Daniel B. (daniel_3d)


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Daniel B. schrieb:
> Dabei geht es um die Sicherheit während des Anschließens.
> Wenn du mit dem Schraubenschlüssel gleichzeitig den Minuspol und die
> Fahrzeugkarosserie berührst passiert nix, weil die sowieso verbunden
> sind.
> Wenn allerdings der Minuspol noch verbunden ist und du mit dem
> Schraubenschlüssel den Pluspol und Karosserie verbindest, hast du unter
> Umständen ein neues Brandzeichen auf der Handfläche.

Bevor noch jemand schimpft:

Es gibt auch "Exoten" bei denen der Pluspol mit der Karosserie verbunden 
ist.
Dort natürlich den Pluspol zuerst trennen und den Minuspol zuerst 
anschließen.

von Peter M. (r2d3)


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Daniel B. schrieb:

> Es gibt auch "Exoten" bei denen der Pluspol mit der Karosserie verbunden
> ist.
> Dort natürlich den Pluspol zuerst trennen und den Minuspol zuerst
> anschließen.

Sind das die Autos von der Insel, auf der alles verkehrt rum ist und wo 
man keine SI-Einheiten kennt?

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