Hallo Leute, bei uns steht ein Umzug in ein neues Büro an, und ich möchte die gelegenheit nutzen, unseren dämlichen 19"-Schrank loszuwerden, und was vernünftiges zu besorgen. Ein Hauptproblem beim bestehenden Rack ist die zu geringe tiefe (der hat Außenmaße etwa 80x80 oder 85x85, und ist für viele Server damit zu wenig tief...) Allerdings: mit welcher Tiefe ist man auf der sicheren Seite? 120 cm? Was sind denn so die tiefsten Rack-Geräte mit denen man rechnen soll? Unser "Server-Kammerl" soll natürlich so klein wie möglich sein, aber so groß wie nötig. da wir nicht sooo groß sind, hätte ich gerne Netzwerk- und Server-Schrank kombiniert, d.h. Patchfelder, Switches und unsere (2-3) Server (je nur 2-3 HE) kombiniert in einem Schrank untergebracht. leider stelle ich mir das mit der Zuführung der NW-Kabel etwas lästig vor, die werden aus dem Boden kommen... ist das machbar, oder sollte man das auf keinen Fall tun? (ich rechne derzeit mit maximal 48 Ports, also zwei 24er Switches) Dritte Frage: Breite! Klassische Serverschränke sind ja "nur" 60 cm breit, da ist dann allerdings links und rechts recht eng... zusammen mit dem Umstand dass Netzwerk mit rein soll, besser auf 80cm gehen? ich danke euch jetzt schon für eure Hinweise und Tipps! lg Michi
Michael R. schrieb: > der hat Außenmaße etwa 80x80 oder 85x85, und ist für > viele Server damit zu wenig tief... Nicht das Aussenmass ist entscheidend, sondern das Mass zwischen den Profilen, an denen die Frontplatten verschraubt werden. Michael R. schrieb: > Allerdings: mit welcher Tiefe ist man auf der sicheren Seite? 120 cm? > Was sind denn so die tiefsten Rack-Geräte mit denen man rechnen soll? Ich habe hier einen alten HP-Server, der hat Befestigungen hinten und vorne mit 120 cm Abstand. D.h. der Schrank muss aussen wesentlich grösser sein, wieviel, hängt auch von der "Schönheit" ab. Bei meinem Schrank von Schroff sitzen z,B. die Frontplatten schon 16 cm tiefer als die Kante des Schranks (was natürlich Bedienelemente, Kabel usw. schützt), hinten ebenso, da kommst du schon auf mindestens 150 cm aussen. Bei einem so guten Schrank kann man übrigens die Profile für die Frontplatten versetzen, allerdings kann er dadurch innen nicht grösser werden als aussen... Georg
Michael R. schrieb: > da wir nicht sooo groß sind, hätte ich gerne Netzwerk- > und Server-Schrank kombiniert, d.h. Patchfelder, Switches und unsere > (2-3) Server (je nur 2-3 HE) kombiniert in einem Schrank untergebracht. > leider stelle ich mir das mit der Zuführung der NW-Kabel etwas lästig > vor, die werden aus dem Boden kommen... ist das machbar, oder sollte man > das auf keinen Fall tun? Das ist schon machbar, ich würde dann aber die Patchfelder und Switches auch von unten her einbauen. Und etwas Platz für die Überlänge der NW-Kabel einplanen. Wenn du dann mit den Servern von oben her anfängst hast du ja alle Möglichkeiten.
Schau mal bei Herstellern, was es so gibt, z.B. Rittal. Du musst den Schrank ja nicht komplett schließen. Ich habe schon NW-Schränke gesehen, da kamen hinten mehrere Kabelbäume lose raus. Nicht schön, aber funktionell, zumal für eine kleine Firma.
Wir setzen Schränke in abgeschlossenen IT-Räumen auch gerne "nackt" ein, also ohne Front- und Seitenwände, wenn die thermische Situation es zulässt und die Putztruppe nicht regelmässig Umfug stiftet. Besonders wenn mehrere Racks zusammenkommen erleichtert das die Verkabelung erheblich. Ein TK-Schrank mit um die 60cm freier Einbautiefe reduziert die Auswahl an Servern erheblich. Es gibt allerdings schon welche, beispielsweise wurden wir bisher stets bei Dell fündig (wir haben zu viele solche Schränke in den Aussenstellen, um die einfach ersetzen zu können).
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Michael R. schrieb: > bei uns steht ein Umzug in ein neues Büro an, und ich möchte die > gelegenheit nutzen, unseren dämlichen 19"-Schrank loszuwerden, und was > vernünftiges zu besorgen. > > Allerdings: mit welcher Tiefe ist man auf der sicheren Seite? 120 cm? > Was sind denn so die tiefsten Rack-Geräte mit denen man rechnen soll? Hmm. Das ist AFAIK nicht standardisiert. Unsere Schränke (Rittal) hatten so ca. 100cm nutzbare Einbautiefe (sprich: Abstand zwischen den Schienen). Da hat alles reingepaßt, von HP bis Sun. > Unser "Server-Kammerl" soll natürlich so klein wie möglich sein, aber so > groß wie nötig. da wir nicht sooo groß sind, hätte ich gerne Netzwerk- > und Server-Schrank kombiniert, d.h. Patchfelder, Switches und unsere > (2-3) Server (je nur 2-3 HE) kombiniert in einem Schrank untergebracht. Ja, wenn du nur so wenig hast, dann geht das natürlich in einen Schrank. Bei Breite und Tiefe hast da wenig Auswahl (bei der Breite praktisch gar nicht). In der Höhe würde ich empfehlen, zu nehmen was in den Raum paßt (und durch die Tür, um die Ecken - wir mußten mal ein Rack für das Büro zersägen und nachher wieder schweißen, weil es sonst nicht um die Ecke und durch die Tür gepaßt hätte). Mehr Platz im Rack braucht man eher als man denkt, und ein zweiter Schrank daneben nimmt auf jeden Fall mehr Platz weg als wenn man einen hohen Schrank nur halb füllt. > leider stelle ich mir das mit der Zuführung der NW-Kabel etwas lästig > vor, die werden aus dem Boden kommen... ist das machbar, oder sollte man > das auf keinen Fall tun? (ich rechne derzeit mit maximal 48 Ports, also > zwei 24er Switches) Was soll das Problem sein? Wir hatten auch 48 Kabel in jedem Rack (volle Höhe, 42HE). Die waren im Unterboden verlegt, im Rack nach oben geführt und auf die Patchfelder aufgelegt. So ein Bündel aus 48x Cat7 paßt problemlos seitlich zwischen Schiene und Außenwand. Wir hatten die Patchfelder ganz oben auf der Rückseite montiert. Das war gut. So mußte man nicht auf dem Bauch liegen, um die Beschriftung der Ports zu lesen :) Ganz unten im Schrank würde ich eher Stromverteiler, USV etc. unterbringen. Schon des Gewichts wegen. Und ebenso wie Switches von der Rückseite her einbauen. Dann bleiben die Kabel alle auf einer Seite. > Dritte Frage: Breite! Klassische Serverschränke sind ja "nur" 60 cm > breit, da ist dann allerdings links und rechts recht eng... zusammen mit > dem Umstand dass Netzwerk mit rein soll, besser auf 80cm gehen? Wenn du den Platz hast, nimm einen 80er Schrank. Ist auch wegen der Belüftung besser.
Axel S. schrieb: > Wir hatten die Patchfelder ganz oben auf der Rückseite montiert. Das war > gut. So mußte man nicht auf dem Bauch liegen, um die Beschriftung der > Ports zu lesen :) Heidenei, das ist mal ein guter Tipp! Danke!
Michael R. schrieb: > Unser "Server-Kammerl" soll natürlich so klein wie möglich sein, Schön, WENN die Türen noch aufgehen und ausreichend Volumen für die Lüftung bleibt. Glastüren sehen "schön" aus, können aber für die Lüftungssituation ungünstig sein. Falls z.B. 16 kW im Schrank verheizt werden, benötigt man etwas mehr Lüftung im Sommer. http://serverschrank.de/hersteller/
oszi40 schrieb: > Michael R. schrieb: >> Unser "Server-Kammerl" soll natürlich so klein wie möglich sein, > > Schön, WENN die Türen noch aufgehen und ausreichend Volumen für die > Lüftung bleibt. Und wenn man einen 120cm-Server hat ist es vielleicht auch nicht verkehrt, vor/hinter dem Schrank auch mindestens 120cm Platz zu haben.
Reinhard S. schrieb: > ist es vielleicht auch nicht > verkehrt, vor/hinter dem Schrank auch mindestens 120cm Platz zu haben. Der Platz muss ja nicht verschwendet sein (Bild). Ich habe übrigens den armen alten Hund nicht hinter den Serverschrank verbannt, das war ganz allein seine eigene Idee. Georg
Also die Standardtiefe für SERVERschränke sind 100cm (Außenmaß), der Abstand der Montageschienen im Schrank beträgt dabei ca. 80cm. Üblicherweise kommen Rackserver und größere Switches mit Montageschienen die zwischen ca. 75 und 90cm verschiebbar sind, auf den cm kommt es daher mit den Schienen normalerweise nicht an. Von der Breite her sind 60cm breite Schränke im RZ total schick weil sich darin nachtlos Serverfront an Serverfront reiht. In der Praxis sind die Dinger aber auch derbst unpraktisch weil man hinten so gut wie keinen Platz hat irgendwelche Leitungen zu rangieren. Strom, aber auch Netzwerk zum Top of the Rack Switch zu bringen ist da eine Herausforderung. Einsetzen würde ich sowas nur da wo es aufgrund eines Warmgang/Kaltgang-Konzeptes sinnvoll ist geschlossene Fronten zu haben oder auf jeden cm Platzausnutzung ankommt. Da ihr diese Probleme nicht habt, tut euch selbst den Gefallen und nehmt nen größeren Schrank: Meine Empfehlung ist eine der Standardgrößen 80x100 oder gleich 100x100 (cm). Bei letzterem kann der Elektriker die Reserveschlaufe Netzwerkkabel auch problemlos seitlich unterbringen. Für die Patchfelder nur noch Keystone-Technik. Da plagt man sich auch bei Erweiterungen weniger rum und die kommen sowieso. Für die gefoderten Geräte würde ein halbhoher Schrank mit 20HE über den Daumen sogar noch reichen, der ist dann aber gut voll. Wenn der Platz da ist, nehmt einen mit voller Bauhöhe von 40-42HE (Standard, Massenware). Das entschärft automatisch auch die Thermische Situation darin. Der Schrank sollte NICHT in einem Büroraum stehen. Zwar sind heutige Serverlüfter auch temperaturgeregelt, auf Dauer geht einem das aber dennoch derbst auf den Zeiger. Im Abstellraum/Technikraum ist es dann wiederrum kein Problem statt der Glasfront einfach eine Tür mit Lochblech zu nehmen. Da können die Kisten sich dann ihre Luft bequem durchfächeln. Server in die untere Hälfte! So ein Standard 2HE Rackserver, a la HPE DL380 oder vergleichbare Kisten von anderen Herstellern, wiegt 40kg pro Stück und wird auf einer Teleskopschiene ins Rack geschoben. Der Schrank mit Inhalt muss schwer genug sein um das zu kompensieren. Wenn keine zentrale USV vorhanden ist empfiehlt sich eine Rack-USV um kurzzeitige Stromunterbrechungen kompensieren zu können. Im Server/Storage darf es auch gerne Battery Backuped Write Cache für den RAID-Controller sein. (Achtung, die Batterien halten nicht ewig und verrecken meist nach 3-4 Jahren!) Und Vorsicht wenn es ein Schrank mit Alu-Rahmen für die Käfigmuttern werden soll. Da die meist etwas dicker sind als Stahl passen da nicht alle Käfigmuttern rein.
P. W. schrieb: > auch gerne Battery Backuped Write Cache für den RAID-Controller sein. > (Achtung, die Batterien halten nicht ewig und verrecken meist nach 3-4 > Jahren!) Die aktuellere Alternative, Flash-ROM mit Doppelschichtcaps zur Überbrückung des Schreibvorgangs, wird hoffentlich länger halten.
P. W. schrieb: > Und Vorsicht wenn es ein Schrank mit Alu-Rahmen für die Käfigmuttern > werden soll. Da die meist etwas dicker sind als Stahl passen da nicht > alle Käfigmuttern rein. Und dann gibts da noch die Form der Löcher. Rund vs eckig. Bei uns hat sich über die Jahrzehnte eine bunte Mischung angesammelt. Die Muttern selbst sind dann nochmal ein Thema. Zollgewinde, metrische Gewinde, bei beiden dann noch diverse Durchmesser ... Serverschienen kommen heute oft ohne Muttern aus, um dieses Chaos grossräumig zu umfahren. Netzwerkkram jedoch nicht.
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Danke für eure Hinweise! Momentan deutet alles auf einen 60x120er Schrank hin, dafür in voller Höhe. Der Raum den ich mir "erkämpfen" konnte, ist leider nur 1m25 breit, bei einem 80er Schrank komm ich mit meiner Leibesfülle seitlich nicht mehr vorbei ;-) Dafür hab ich den "exklusiv", und ich habe auch schon postuliert dass ich alles was nicht in den Serverraum gehört, rituell verbrennen werde (ich hasse nichts mehr wie vollgerümpelte Serverräume, wo man erstmal 30 Minuten Mineralwasserkisten und Drucksorten rausschleppen muss, um eine Tür aufzukriegen) Weiterer Vorteil: Der Serverraum grenzt an eine tragende betonwand (welche ausgleichend auf die Temperatur wirkt) und die Nasszellen sind daneben, d.h. Zwangsentlüftung (temperaturgeregelt) lassen sich einfach machen. mit 120 cm Tiefe, 80 cm dahinter und 100 cm davor sind das schon (mindestens) 3 Meter; es ist gar nicht einfach so einen Raum im Grundriss platzsparend unterzukriegen... in meinem Fall sinds dann fast 4 Meter; dafür aber in der Breite beschränkt. Man muss sich halt nach der Decke strecken... Die Idee mit den Türen aus Lochblech ist auch gut, danke! Rack-USV kommt mal sicher ganz unten hin. Ob Netzwerk vorne oder hinten, wird sich ergeben. Jedenfalls sehe ich schon mal beruhigter auf das projekt "Büro neu"
Michael R. schrieb: > Ob Netzwerk vorne oder hinten, wird sich ergeben. 1.Optimist? Wenn Du nicht dahinter kommst??? Vor Aufstellung Türanschlag beachten! Sonst bekommst Du hinten die Tür auf, kommst aber nie rein :-) 2.Schön beschriftete Patchfeleder besser weit oben, da sie im Gegensatz zu elektronischen Geräten besser die Hitze vertragen und lange Kabel besser sind, als zu kurz abgeschnittene.
oszi40 schrieb: > Vor Aufstellung Türanschlag > beachten! Sonst bekommst Du hinten die Tür auf, kommst aber nie rein :-) Oh ja! Been there, seen it ;-)
Axel S. schrieb: > Wir hatten die Patchfelder ganz oben auf der Rückseite montiert. Das war > gut. So mußte man nicht auf dem Bauch liegen, um die Beschriftung der > Ports zu lesen :) Es ist heutzutage auch hier klar vor Vorteil, ein Smartphone mit sich zu tragen. Foto und Lampe habe ich schon öfter als nützlich empfunden.
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oszi40 schrieb: > 1.Optimist? Wenn Du nicht dahinter kommst??? Vor Aufstellung Türanschlag > beachten! Sonst bekommst Du hinten die Tür auf, kommst aber nie rein :-) Wichtig ist, dass man die Tür bei Bedarf noch ausgebaut bekommt.
A. K. schrieb: > oszi40 schrieb: >> 1.Optimist? Wenn Du nicht dahinter kommst??? Vor Aufstellung Türanschlag >> beachten! Sonst bekommst Du hinten die Tür auf, kommst aber nie rein :-) > > Wichtig ist, dass man die Tür bei Bedarf noch ausgebaut bekommt. Wenn das ein separater Raum ist, würde ich die Türen komplett weglassen. Wenn das Rack ohne die Seitenwände stabil steht, die auch.
Axel S. schrieb: > würde ich die Türen komplett weglassen. Kommt ganz darauf an, wer alles Zutritt bekommt und wie die Wärmeableitung erfolgt . Eine Putzkolonne könnte viel Spaß haben ...
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