Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Richtiger Zeitpunkt für einen Wechsel/Überzogene Stellenanforderungen/Absage an AG


von Joe J. (j_955)


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Möchte eine virtuelle Absage an einen AG senden, bei dem ich mich 
beworben habe.

Nach einem 3/4 Jahr kam mal eine Antwort, das die sich nochmal melden 
möchten, da Neubesetzungen geplant sind.

Inzwischen ist mein Interesse auch verflogen. Jedoch habe ich mir die 
Stellenanforderung dennoch angesehen. Ist ein KMU.

Würde wie folgt antworten:

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit mir. Leider 
muss ich Ihnen absagen. Aus den Stellenanforderungen meine ich 
herausgelesen zu haben, dass der Bewerber idealer weise die fertige 
Lösung mitbringen sollte.

Dem kann ich leider nicht gerecht werden. Dennoch behalte ich Ihre Firma 
als ein innovatives Unternehmen in ERinnerung.

Mfg

Wäre das zu schroff? Ehrlich gesagt schüchtern oft die 
Stellenanforderungen auch ein wie ich finde. Schreckt man dadurch nicht 
eher potenzielle Kandidaten ab?

Ist nicht so, dass ich keine Eier ind er Hose habe, jedoch ist jeder 
Wechsel mit einem Risiko behaftet. Tenednzeill möchte man so dei Spreu 
vom Weizen trennen, schon klar.

Wie findet man nach einigen Jahren im gemütlichen Nest wieder den Mut 
die Komfortzone zu verlassen?

Ich habe für mich die Entscheidung verschoben und schiebe hier noch ein 
paar Jährchen Dienst nach Vorschrift, bis ich die erforderlichen 
Reserven für einen Wechsel erübrigen kann. Dennoch frage ich mich, ob 
das nicht einfach nur die Bequemlichkeit ist.Wie handhabt Ihr das so?

P.S.: Ich weiss, es ist Freitag...

: Verschoben durch User
von Pedant (Gast)


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Hast Du schon mal das Forum Studium und Beruf gesehen?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wenn du dir die gesammte Aufgabenstellung angesehen hast und spannend 
findest hast du ja quasi schon die Loesung dabei. Es ist halt noch etwas 
Arbeit noetig. Ist immer so.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Joe J. schrieb:
> Würde wie folgt antworten:

Musst Du gar nicht.

Du kannst ihnen schreiben, daß Du etwas anderes gefunden hast und damit 
Deine Bewerbung zurückziehst, Du kannst auch darauf warten, daß sie sich 
bei Dir melden und dann darauf dankend antworten, daß Du 
zwischenzeitlich was anderes gefunden hast.

Das reicht.

Daß Du meinst, nicht zur Stellenanforderung zu passen: Behalt's für 
Dich.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich finde, man sollte öfters mal Absagen verschicken.

Das gilt vor allem, wenn mal wieder ein junger Dynamo, der sämtliche 
(davon min. 8 perfekt) Programmiersprachen beherrscht und darin auch 
noch jahrelange Erfahrung hat.
Oder anders ausgedrückt: 99,5% der Bewerber müssten wohl Lügner sein.

von Ordner (Gast)


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Joe J. schrieb:
> P.S.: Ich weiss, es ist Freitag...

Manche leben so, als wäre jeder Tag Freitag - Zeit totschlagen bis der 
Sensemann kommt. Deine Absicht einen sinnlosen Brief zu schreiben um 
anderen sinnlos Zeit zu stellen legt nahe, das Du zu dieser Gruppe 
gehörst.

von Jojo (Gast)


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So

Joe J. schrieb:
> Ich habe für mich die Entscheidung verschoben und schiebe hier noch ein
> paar Jährchen Dienst nach Vorschrift, bis ich die erforderlichen
> Reserven für einen Wechsel erübrigen kann. Dennoch frage ich mich, ob
> das nicht einfach nur die Bequemlichkeit ist.Wie handhabt Ihr das so?

Und das?

von Normal (Gast)


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Du kannst ja auch Zusagen und ein „unverschämt“ hohes Gehalt verlangen, 
also quasi Schmerzensgeld. Das wäre wenigstens ehrlich.

von klausi (Gast)


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Joe J. schrieb:
> Würde wie folgt antworten:
>
> Sehr geehrte Damen und Herren,
>
> vielen Dank für Ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit mir. Leider
> muss ich Ihnen absagen. Aus den Stellenanforderungen meine ich
> herausgelesen zu haben, dass der Bewerber idealer weise die fertige
> Lösung mitbringen sollte.
>
> Dem kann ich leider nicht gerecht werden. Dennoch behalte ich Ihre Firma
> als ein innovatives Unternehmen in ERinnerung.

Würde wohl antworten, dass mit so einer unrealistischen Anforderung wohl 
sicher mindestens auch unrealistisch hohe Löhne in ihrem KMU gezahlt 
werden. Da die Klitsche jedoch nicht danach aussieht, würdest du nach 
allen Sinnen der Vernunft solch fragwürdige Angebote ablehnen wollen.

von Joe J. (j_955)


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Der Meinung bin ich auch!! Nun denn... Ich habe nun etwa 7 Jahre BE und 
kann ungefähr die Anforderungen abschätzen, denke ich. Diese Kultur aber 
existiert so nicht!! Für eine RM wirst Du auf eine Blacklist gesetzt als 
potenzieller Kandidat bist Du für immer raus.

Wenn ich in manchen Foren über den Fachkräftemangel lese und Rubriken 
die explizit Personaler ansprechen sollen genau diese Parolen 
verbreiten, frage ich mich ob 90% der Personaler nicht eifach vollkommen 
an Realitätsverlust erlitten haben. Oder inzwischen so 'dumm' 
hochgezüchtet werden, damit die Ihren eigenen Scheiss glauben.

Aus verlässlichen Quellen weiss ich auch wie es bei uns im Freiburger 
Raum um die potenziellen Bewerbungskandidaten bei den KMUs steht. Hmm, 
ich hasse dieses aufgeblasene Getue, das Schauspielern - vll. liegt das 
aber auch nicht in meiner Natur. Am besten tue ich aber daran, mich 
damit wohl abzufinden, dass man anders nicht an einen Job kommt.

;-)

Wie ist denn die günstigste Verteilung von Können/Pokern/Glück/Geschick, 
wenn man sich auf Jobsuche macht?

: Bearbeitet durch User
von Joachim (Gast)


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Ja Joe da hast du schon recht. Manche Stellenausschreibung beinhaltet 
Anforderungen die kaum zu erfüllen sind und wenn dann oft nur von alt 
eingesessenen die über ewig viele Jahre die Erfahrung aufbauen konnten.
Die wollen die KMUs dann aber eher nicht angemessen bezahlen oder 
überhaupt einstellen.
Schwer zu verstehen :)


Mut zur Lücke würde ich wohl sagen. Letztlich steht in der 
Stellenausschreibung ja "nur" was der Idealfall für das Unternehmen ist.
Faustformel heißt wohl, wenn man 70% der Anforderungen erfüllt ist man 
schon ein nicht ganz schlechter Kandidat.
Vergiss bitte nicht, bist in einer guten Position. Brauchst nur annehmen 
wenn es passt. Halt dir das einfach im Hinterkopf und bewerbe dich auf 
das was dich interessiert.

von Jojo (Gast)


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Ordner schrieb:
> Joe J. schrieb:
> P.S.: Ich weiss, es ist Freitag...
>
> Manche leben so, als wäre jeder Tag Freitag - Zeit totschlagen bis der
> Sensemann kommt. Deine Absicht einen sinnlosen Brief zu schreiben um
> anderen sinnlos Zeit zu stellen legt nahe, das Du zu dieser Gruppe
> gehörst.

Es soll Leute geben, die schneller tippen können als denken. Lieber 
Ordner, das war nix.

Schön, das andere Leute dazu beitragen können, das eine angenehme 
Unterhaltung entsteht ohne sich an Kleinigkeiten auf zu hängen und die 
Fähigkeit aufweisen auf ihre Mitmenschen einzugehen.

In diesem Sinne...

von Dipl.- G. (hipot)


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Joe J. schrieb:
> Möchte eine virtuelle Absage an einen AG senden, bei dem ich mich
> beworben habe.

Entweder du sagst ab mit dem Seitenhieb, daß "andere Arbeitgeber in der 
Zwischenzeit an dich herangetreten sind und du eine andere 
vielversprechende Stelle annehmen mußtest", oder du schreibst einfach, 
daß du für ein Vorstellungsgespräch gerne zur Verfügung stehst und deine 
minimalen Gehaltsvorstellungen bei 90k€ Grundgehalt, 10% Bonus bemessen 
am Umsatzziel deiner Produkte, 10% einmaliger Bonus zur 
Vertragsunterschrift und Umzugskosten liegen.

von Qwertz (Gast)


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Joe J. schrieb:
> Wie findet man nach einigen Jahren im gemütlichen Nest wieder den Mut
> die Komfortzone zu verlassen?

Lass mal stecken, den Mut brauchst du gar nicht. Es spricht nichts 
dagegen, einfach in der Komfortzone zu bleiben. Du musst nicht wechseln. 
Auch nicht, wenn Heiko Mell das empfiehlt.

von Bewerber (Gast)


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Habe heute auch ein Bewerbungsgespräch gehabt. Firma interessiert, 
allerdings Gehalt nur im oberen Drittel, nicht viel besser, als jetzt 
und lohnt den Wechsel nicht. Was schreibt man da?

Die Firma hat sich sehr korrekt und offen verhalten, daher werde Ich sie 
nicht vor den Kopf stossen. Anders sieht es aus mit gewissen 
Arroganzbolzen, die sich in den Firmen rumtreiben:

Ich errinnere mich an eine Bewerbung bei Bosch und dem Herrn Dr. F. wie 
grossartig der sich fand und wie toll doch Bosch ist. Denen habe Ich 
dann auch durch die Blumen zu verstehen gegeben, dass mich die Aufgabe 
interessiert hätte, Ich aber mir nicht vorstellen kann, mit dem Herrn 
produktiv zusammenzuarbeiten.

von JoJo (Gast)


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Wie das? Wie sagt man sowas durch die Blume?

von klausi (Gast)


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JoJo schrieb:
> Wie das? Wie sagt man sowas durch die Blume?

Nach, man sagt, dass man sich was anderes vorstellt,  die Realität sieht 
anders aus, als es sich so ein Schaumschläger vorstellt. Da man eher 
gewohnt ist, richtig zu arbeiten, und das schwierig ist mit einem Chef 
der ein Phänomen ist und einem selbst surreale Anforderungen stellt von 
denen er letzte Nacht geträumt hat. Denn das Gehalt ist sicher kein so 
ein Traum.

von PraisTheEast (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> Joe J. schrieb:
>> Möchte eine virtuelle Absage an einen AG senden, bei dem ich mich
>> beworben habe.
>
> minimalen Gehaltsvorstellungen bei 90k€ Grundgehalt, 10% Bonus bemessen
> am Umsatzziel deiner Produkte, 10% einmaliger Bonus zur
> Vertragsunterschrift und Umzugskosten liegen.

Ja, erhöhe einfach deine Gehaltsforderung, dann sagt dir die Firma ab. 
Diese Sprache verstehen die Firmen, alles Andere landet immer sofort auf 
der persönlichen Ebene, Achtung Psychologen!. Da wird dann immer 
reininterpretiert "der Herr ist zu fein" oder "Der Herr hat uns nicht 
nötig".

Bei Geld versteht immer jeder um was es geht, in deinem Fall "den können 
wir us nicht leisten."

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