Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu VDE, Gehäuseteile verbinden


von Jan (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe ein Gerät (unverkäuflich, also nur für mich) in SK1 entwickelt. 
Das Gehäuse wurde dafür extra angefertigt und Puverbeschichtet, hinten 
gibt einen Kaltgerätestecker sowie 2 XLR Steckverbinder (Audio)
Die Untere Platte des Gehäuses ist massiv an mehreren Stellen mit dem 
Schutzleiter verbunden, siehe Layoutausschnitt. Damit sind alle Teile 
die potentiell mit Netzspannung in Berührung kommen könnten isoliert 
oder mit PE verbunden.

Die Hintere Platte dient auch als Ableitung gegen PE für HF Störungen 
die auf dem Schirm der XLR Buchsen liegen, durch die Pulverbeschichtung 
ist diese Verbindung nicht gegeben. Ich habe deshalb mit einem Kleinen 
Stück schwarzen Kabels und 2 Kabelösen den "Sternpunkt" (mit Pfeil 
markiert) mit der Befestigung des Kaltgerätesteckers verbunden. Als 
Sicherheitsverbindung wäre das nicht zulässig, weil M3 Schrauben und die 
Kontaktfläche an der Rückseite zur Befestigung dient. Das Kabel ist 
deshalb schwarz das das niemand für eine Sicherheitsrelevante Verbindung 
hält. Die Kaltgerätebuchse ist aus Kunststoff wodurch eine ungewollte 
Verbindung Netzspannung -> Geräterückseite ausgeschlossen werden kann.

Meine Frage ist nun, sind solche Verbindungen bei SK1 zulässig wenn 
keine Sicherheitsfunktionen gegeben sein müssen?

Ich versuche sowas immer möglichst gewissenhaft und Vorschriftsgemäß 
aufzubauen, deshalb die Frage.

Vielen Dank!

Gruß,
Jan

: Verschoben durch Moderator
von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Dann zeige auch bitte mal ein wenig mehr von deiner Bastelei.


Generell ist es so: der Schutzleiter deiner Kaltgeräte Steckdose führt 
DIREKT

mit dem passenden Querschnitt zum ZENTRALEN Erdungspunkt der auch so 
gekennzeichnet ist.

von Jan (Gast)


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Danke für deine Antwort!

Ich habe den Relevanten Ausschnitt im Layout angehängt.

Der Sternpunkt ist die oben auf dem Bild markierte rote 
Schraubverbindung, der Kaltgerätestecker geht direkt auf eine 
(doppelseitige) Fläche auf der Leiterplatte und von dort zu diesem 
Punkt. Zusätzliche Verbindungen entstehen bei den Befestigungen des 
Kaltgerätesteckers und der Leiterplatte die oben aufgesteckt worden ist. 
Die anderen Gehäuseteile sind nicht direkt mit dem Schutzleiter 
verbunden aber dafür doppelt von ihm isoliert.

Auf dem Bild nicht sichtbar seitlich neben den 2 Kabeln ist ein 
schwarzes Stück Kunststoff, sollte sich eine Leitung lösen kommt sie 
dadurch nicht mit dem Seitenprofil in Berührung. Auch im Deckel ist es 
so gelöst.
Würde ich den Bereich unter dem Netzteil isolieren und den Netzanschluss 
gegen einen 2 poligen tauschen wäre auch ein SK2 betrieb problemlos 
machbar. Ist aber kein Vorteil für mich.

Der Kaltgerätestecker ist für Printmontage gedacht, deshalb fürt der 
Schutzleiter über dieses kurze Stück Leiterplatte auf das Gehäuse.

Mein Kabel zur Verbindung der Rückseite mit dem Schutzleiter 
(Gewindebolzen beim Netzanschluss direkt über dem Sternpunkt) geht 
direkt auf den Sternpunkt, es ist aber wie gesagt schwarz um keine 
Sicherheitsrelevante Verbindung vorzutäuschen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du kannst doch bequem von der Kaltgerätebuchse am Flachstecker für Erde 
(ragt ja oben raus) ein grün-gelbes Kabel per Ringöse auf einen Bolzen 
mit Zahnscheibe führen, der Erde direkt aufs Gehäuse führt - 
vorausgesetzt, der Bolzen ist leitend und zuverlässig mit dem Gehäuse 
verbunden.

von Jan (Gast)


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Die Buchse hat oben keinen richtigen Flachstecker, das täuscht.
Wäre auch nicht vernünftig machbar gewesen wegen der Gehäusehöhe, die 
Verbindung muss über die Leiterplatte erfolgen. Da der Schutzleiter auf 
der Leiterplatte auf beiden Layern großflächig mit dem Bolzen verbunden 
ist ist das wesentlich niederohmiger als die restlichen Netzspannungs 
führenden Leitungen.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Quatsch hoch drei.

von Jan (Gast)


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>Quatsch hoch drei.

?

Ich habe es jetzt so gelöst: Hintere Platte durchbohrt und dort den 
Sternpunkt wie es sich gehört gesetzt. Der Gewindebolzen zur Verbindung 
des Schutzleiters mit dem Gehäuse ist nicht mehr mit der Leiterplatte 
verschraubt, von dort geht jetzt ein Grün Gelbes Kabel zum Sternpunkt. 
Auch wie es sich Gehört mit Federring, passte gerade so unter die 
Leiterplatte.
Der Aufbau der Netzbuchse lässt es zu das man diese Stelle verlötet, die 
tausche ich noch aus gegen eine mit Flachsteckern dann passt das.

von Huigui (Gast)


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Bastler sind frei zu tun, wie sie es denn möchten.

Die Einhaltung von Gesetzen ist Pflicht, die Beachtung von Normen ist 
freiwillig. Kein Handwerker ist also verpflichtet, Normen anzuwenden 
oder einzuhalten. Oder wie es der Bundesgerichtshof, das höchste 
deutsche Zivilgericht, formuliert: "DIN-Normen sind keine Rechtsnormen"

von Jan (Gast)


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Ja, das weiß ich. Wenn man sowas aber selber aufbaut ist man dafür 
verantwortlich das niemand zu schaden kommen kann und falls etwas 
passieren sollte kann man nachweisen fachgerecht gearbeitet zu haben.
Wenn man wie ich öfter mal Kleingeräte entwickelt oder alte Geräte 
repariert sollte man finde ich schon beschied wissen und es gleich 
richtig machen.

Bescheiden ist aber das man an die relevanten Dokumente von der VDE nur 
gegen Flocken kommen kann. Ich habe noch was aus meiner Ausbildung von 
2009, ist mittlerweile aber überholt.

von Huigui (Gast)


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Jan schrieb:
> Wenn man sowas aber selber aufbaut ist man dafür
> verantwortlich das niemand zu schaden kommen kann und falls etwas
> passieren sollte kann man nachweisen fachgerecht gearbeitet zu haben.

Nein. Ich bin nicht für Unbefugte verantwortlich, die meine Geräte 
öffnen. Und meine Freundin geht meine "fachgerechte" Arbeit schlicht 
nichts an. Wer sollte denn sonst zu Schaden kommen?

 Jan schrieb:
> Ich habe noch was aus meiner Ausbildung von
> 2009, ist mittlerweile aber überholt.

Völlig egal, wenn das Gerät nur für mich selbst ist und in meinem 
Verantwortungsbereich bleibt reichen die Kenntnisse von 2009. Ich muß 
meine  nur für mich selbst gebauten nicht auf dem Stand der Technik 
halten und mir selbst (oder Angehörigen) gar nicht beweisen, fachgerecht 
gearbeitet zu haben - zur Erinnerung

das beißt sich mit:
Jan schrieb:
> ich habe ein Gerät (unverkäuflich, also nur für mich)

Honi soit qui mal y pense - verkaufs nur an gute Bekannte!

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