Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Aktoren nacheinander ansteuern


von Andreas G. (angri)


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Hallo,

ich suche nach einem generellen Konzept, mit dem ich drei Aktoren 
nacheinander ansteuern kann, also zum Beispiel:

- Motor 1 und Motor 2 bewegen sich gleichzeitig bis zum Endschalter
- danach bewegt sich Motor 3 zum Endschalter
- danach bewegen sich M1 und M2 wieder in ihre ursprüngliche Position

Im Prinzip möchte ich kleine Logiken programmieren und dafür fehlt mir 
eine geeignete Plattform.
Das ganze soll durch einen Taster ausgelöst werden und idealerweise im 
Standby wenig bis gar keinen Strom verbrauchen.

Was ist hier ein geeigneter Ansatzpunkt? Ich könnte so etwas auf Basis 
eines Raspberry Pi umsetzen, allerdings finde ich das etwas Kanonen auf 
Spatzen.

Vielen Dank vorab für Eure Hilfe!

von Stefan F. (Gast)


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> Im Prinzip möchte ich kleine Logiken programmieren

Du hast aber eine Logik (bzw Ablaufsteuerung) beschrieben. Es gibt keine 
Produkte, die deine Gedanken lesen und in eine fertige Steuerung 
übersetzen, auch wenn das immer wieder in diversen Werbebannern 
versprochen wird.

Typischerweise benutzt man für solche Steuerungen SPS Systeme.

Wer nicht vor klassischen Programmiersprachen zurück schreckt, bekommt 
das auch recht schnell mit einem Mikrocontroller (meinetwegen auch 
Arduino) hin.

Man kann das sicher auch mit Relais realisieren. Ich hatte damals als 
Teenager meine Modelleisenbahn mit ziemlich vielen Relais automatisiert. 
Eventuell magst Du Dir mal diesen Artikel durchlesen, da wird das nötige 
Grundwissen für Relais-Schaltungen vermittelt:

http://stefanfrings.de/klippklapp/index.html

von Alex G. (dragongamer)


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Was für Vorkenntnisse hast du?

Wenn die eher im Bereich Python und Java liegen, das ganze schnell 
fertig werden soll und du nicht solche hardwarenahen Steuerungen 
weiterverfolgen willst, dann mach es mit dem Raspi Zero. Kanonen auf 
Spatzen triftt sicherlich zu, aber es gibt schlimmeres.

Wenn du schon etwas Erfahrung mit C hast, dann einen winzigen Arduino. 
Z.B. Arduino Nano.

von Stefan F. (Gast)


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> Kanonen auf Spatzen triftt sicherlich zu

Ja, aber die Kanonen sind leichter zu programmieren, als die Spatzen.
Allerdings kannst du an den Raspberry Pi keine Motoren anschließen und 
Schalter mit langen Leitungen auch nicht einfach so direkt. Du musst 
dann wohl einiges an Zubehör drumherum bauen - wahrscheinlich sogar 
selbst entwickeln.

Bei einer SPS bekommst du ein fertiges Konzept aus Steuer-Computer, 
Software und Hardware-Zubehör. Das steckt man wie Lego zusammen und es 
läuft. Du musst sie nur noch programmieren.

von Alex G. (dragongamer)


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Es gibt schon eine Reihe von fertigen Motortreibern für den Raspi.

SPS ist in der Tat eine Möglichkeit. Die preise könnten den TE 
allerdings abschrecken...

Relais sind echt eine interessante Idee. Könnte man auf papier mal 
durchspielen und überlegen.

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe gerade nach dem erneuten lesen ein Missverständnis bemerkt:

> Im Prinzip möchte ich kleine Logiken programmieren

Ich hatte das "kleine" für einen Tippfehler gehalten und dachte, du 
möchtest KEINE Logiken programmieren.

Also anscheinend möchtest du doch programmieren, dann vergiss bitte 
meinen Vorschlag mit den Relais.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Siemens Logo, wenn du komplett fertige Hardware möchtest. Kostet nicht 
die Welt und ist reichlich auf ebay gebraucht zum halben Preis zu 
bekommen.

von Eric B. (beric)


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Andreas G. schrieb:
> ich suche nach einem generellen Konzept,

Der Konzept nennt sich Zustandsautomaten, oder auf Englisch "(Finite) 
State Machine (FSM)". Umsetzen kann man das mit jeder beliebigen 
Programmiersprache, von LOGO über Assembler bis hin zu C++ oder sogar 
Matlab/Simulink.
Von der Hardware her: wenn's nicht viel komplexer wird als was du oben 
beschrieben hast reicht höchstwahrscheinlich ein Arduino mit geeignetem 
Motortreiber-Shield.

von Manfred (Gast)


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Andreas G. schrieb:
> Ich könnte so etwas auf Basis eines Raspberry Pi umsetzen, allerdings finde ich 
das etwas Kanonen auf Spatzen.

Früher habe ich sowas in Hardware mit 74xx oder 40xx gemacht. Heute wäre 
ein Arduino das Mittel der Wahl.

3 Ausgänge, drei Endschalter, langsame Mechanik - da schläft der mehr 
als dass er rechnen müsste.

von Andreas G. (angri)


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Ok. Vielen Dank schon Mal.
Ich denke, ich werde das als Anlass nehmen und mir mal das Thema Arduino 
anschauen.
Bin schon öfter darüber gestolpert, habe aber nie die Hürde genommen, 
mich damit auseinanderzusetzen.

von Andreas G. (angri)


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Andreas G. schrieb:
> Ok. Vielen Dank schon Mal.
> Ich denke, ich werde das als Anlass nehmen und mir mal das Thema Arduino
> anschauen.
> Bin schon öfter darüber gestolpert, habe aber nie die Hürde genommen,
> mich damit auseinanderzusetzen.

So, Arduino Starter Kit ist bestellt. Danke für die Motivation ;-)

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