Hi liebe Forenmitglieder, ich hätte da mal eine Frage zu den 5 Sicherheitsregeln bei Wartungsarbeiten an Hochspannung. Vielleicht hat der Eine oder Andere ein paar Tips. Bei uns in der Firma haben wir eine Prüfanlage, die unter Anderem einen Hochspannungsgenerator mit ca 500.000 V Ausgangsspannung hat. Mit der Hochspannung wird ein Strahler zur Produktion von Röntgenstrahlung gespeißt. Die gesamte Anlage läuft mit maximal 400 V, mit Ausnahme einer Leitung zwischen Hochspannungsgenerator und Strahler. Und genau diese Leitung muss regelmäßig getauscht werden. Bisher haben wir die Anlage zum Wechsel der Leitung freigeschalten, gegen Wiedereinschalten gesichert und eine festgelegte Zeit gewartet, damit die Anlage entladen ist. Die dritte Sicherheitsregel besagt jedoch, dass man die Spannungsfreiheit feststellen muss. Ich sehe jedoch keine Möglichkeit, die Spannungsfreiheit am HV-Ausgang sicherzustellen, da die Anschlüsse natürlich auch gut isoliert sind und geometrisch auch so verwinkelt sind, dass man erst messen könnte, wenn die Leitung schon abgesteckt wurde. Meine Idee wäre, die Spannungsfreiheit an der Versorgung (also am Niederspannungseingang) zum Hochspannungsgenerator sicherzustellen und nach einer festgelegten Zeit eine Spannung am Ausgang auszuschließen. Die Entladezeit würde ich mir vom Hersteller des Generators einholen. Kennt sich zufällig jemand mit so einer Konstellation aus, der ein paar Tips geben könnte (z.b. zu Regularien, Richtlinien, Hinweise, usw) in Bezug auf dieses Thema? Über Antworten würde ich mich freuen. Grüße Sebastian
Wie wäre es denn auf der Sekundärseite ein Messgerät fest zu verbauen? Das Display kann man nach außen legen und damit kann man dann die Spannung überprüfen. Vorschrift müsste natürlich sein, dass die Spannung im eingeschalteten Zustand vernünftig angezeigt werden muss, damit ein defekt ausgeschlossen werden kann. Danach kann man ausschalten. Bei 500KV würde ich nicht das Risiko eingehen wollen, die Abdeckung abzubauen :)
Wenn es feste Regeln zum Tausch der Leitung gibt, dann gibt es vom Hersteller der Anlage auch feste Regeln zur Feststellung der Spannungsfreiheit. Also Dokumentation der Anlage durchsehen, zur Not den Hersteller kontaktieren. Der muss nämlich gewährleisten, daß und wie Wartungsarbeiten gefahrlos durchzuführen sind. In einem Forum nachzufragen wo keiner die Anlage kennt ist auf jeden Fall wenig hilfreich und im Zweifel riskant.
mit 'nem Phasenprüfer zur Hochspannungsquelle zeigen. nur hinzeigen, nicht damit berühren. Wenn DAS Ding nicht leuchtet, ist mit Spannungsfreiheit zu rechnen :]
Es gibt da diverse Messgeräte. https://www.klauke.com/de/unternehmen/news/neuheiten/spannungsanzeiger-fuer-mittel-und-hochspannung/ Es gibt auch noch so Schwertähnliche Stäbe die man in beiden Händen hält und die dann die Spannung anzeigen wenn man sich nähert. Weiß leider nicht wie die heißen.
Ich denke es geht hier eher um DC als um AC...
Der Andere schrieb: Gute Antwort. Nur speziell dieser Satz: > In einem Forum nachzufragen wo keiner die Anlage kennt ist auf jeden > Fall wenig hilfreich und im Zweifel riskant. ...scheint noch nicht einmal warnend genug formuliert zu sein. Denn darin steht nichts von Leuten, die völlig fahrlässig etwas zu Themen schreiben, von denen sie scheinbar nicht die geringste Ahnung haben (wie man im Folgebeitrag ja sieht). @J-A: Es kann ja nicht jeder wissen, wie genau man mit solchen Geräten umgeht. Aber ist Dir nicht einmal bewußt (aus reiner Logik, ein ganz klein wenig Ahnung von E-Technik und/oder minimalem Allgemeinwissen), daß 0,5MV schon eher im Bereich "Blitz" (#) angesiedelt sind, als im Bereich "Netzspannung"? [J-A, Du kannst ja mal einen Phasenprüfer hoch in die Luft halten bei einem Gewitter - um festzustellen, ob Spannung anliegt ?! Sollte doch alles ungefährlich sein?!?! Oh, Mann...] Um konkreter zu werden: Welchen Abstand der Spitze des Phasenprüfers zu dem/n Ausgangspol/en schlägst Du vor, um diese (laut Dir !) "wahrscheinlich ein wenig aussagekräftige Messung" gefahrlos durchzuführen? Die nachträgliche Behauptung, das sei ein reiner Scherz gewesen, disqualifizierte Dich übrigens ebenso als Ratgeber in so einem Fall. Die Gefahr ist allgegenwärtig, und immer ernst zu nehmen. Der Anfänger hat Angst, der Fachmann Respekt. Darüber Witzchen zu machen (ob aus Angst, aus Ignoranz, oder Dummheit), könnte jemandem das Leben kosten. Ha, ha.
In den Röntgenanlagen meines Herrn Vaters waren dazu geerdete 'Angeln/Enterhaken' vorhanden, mit denen man bei Arbeiten an der Hochspannunganlage die HV-Leitungen geerdet und im Zweifel auch die Siebkondensatoren entladen hat.
:
Bearbeitet durch User
Beim Gewitter kenne ich den GENAUEN Abstand zur Hochspanungsquelle nicht. bei besagtem Aufbau ist das sehr wohl der Fall. Ein Phasenprüfer leuchtet auch bei DC. In genannten Spannungsbereichen auch WEIT vorm tatsächlichen Überschlag. Ist Dir DAS etwa nicht bewusst @ zoing? ha ha :-) Das einzige Problem mit dem Phasenprüfer ist: Der druckt dir keine Mess-Protokolle aus.
Einen spitzen Gegenstand in Richtung einer Hochspannungsquelle zu bewegen, ist eine sehr, sehr schlechte Idee.
Matthias S. schrieb: > In den Röntgenanlagen meines Herrn Vaters waren dazu geerdete > 'Angeln/Enterhaken' vorhanden So kenne ich das von "offenen" Anlagen. Bei einer vollständig isolierten Anlage hast du erst mal nichts wo du den Haken hinhängen kannst. Aus dem Grund muss der Hersteller irgendwie eine Möglichkeit bieten den Sekundärkreis sicher und zuverlässig zu erden und die Spannungsfreiheit festzustellen. Und genau so und nicht anders geht man dann vor. HV-Seb schrieb: > Meine Idee wäre, ist schon das falsche Vorgehen, denn wenn die Idee falsch ist ist einer tot.
Der Andere schrieb: > HV-Seb schrieb: >> Meine Idee wäre, > > ist schon das falsche Vorgehen, denn wenn die Idee falsch ist ist einer > tot. Er soll wenigstens seine Idee zu Papier bringen, dann handelt er wenigstens nicht grob Fahrlässig ;) Der Andere schrieb: > Wenn es feste Regeln zum Tausch der Leitung gibt, dann gibt es vom > Hersteller der Anlage auch feste Regeln zur Feststellung der > Spannungsfreiheit. > Also Dokumentation der Anlage durchsehen, zur Not den Hersteller > kontaktieren. > Der muss nämlich gewährleisten, daß und wie Wartungsarbeiten gefahrlos > durchzuführen sind. > In einem Forum nachzufragen wo keiner die Anlage kennt ist auf jeden > Fall wenig hilfreich und im Zweifel riskant. Der einzig richtige Weg!
Hallo, wie schon vermutet, ist die HV-Leitung sehr gut isoliert und es ist unmöglich auch nur in die Nähe des Leiters selbst zu kommen. Es handelt sich um Gleichspannung. Ich weiß, dass man sich rechtlich und fachlich gesehen nicht auf ein Forum stützen kann, deswegen fragte ich auch explizit nach Tips zu Regularien, bei denen ich fündig werden könnte. Das ist nur ein sehr spezieller Fall...meines Wissens muss man an der Stelle, an der man arbeitet, auf Spannungsfreiheit messen. Es ist aber nicht möglich. Der Generator hat eine automatische Entladung der Kondensatoren, die nach einer festgelegten Zeit abgeschlossen bzw berührungssicher ist. Die Frage ist, ob es durch solche Sicherheitseinrichtungen erlaubt ist, auf die Messung zu verzichten. Darauf war "Meine Idee" bezogen. In der Dokumentation der Anlage ist nur beschrieben, dass die Anlage abgeschaltet werden muss und man nach einer kurzen Wartezeit die Leitung abschrauben kann. Es sind keine Zeiten angegeben und schon gar keine Überprüfung der Spannungsfreiheit. Da mir das unzureichend ist, habe ich dieses Thema überhaupt erst aufgebracht. Es darf hier nichts falsch verstanden werden...die Wartung soll nach höchster Sicherheit ablaufen, damit kein Mitarbeiter gefährdet wird.
HV-Seb schrieb: > In der Dokumentation der Anlage ist nur beschrieben, dass die Anlage > abgeschaltet werden muss und man nach einer kurzen Wartezeit die Leitung > abschrauben kann. Es sind keine Zeiten angegeben und schon gar keine > Überprüfung der Spannungsfreiheit. Das scheint so völlig ungenügend. Schriftlich an der Hersteller wenden mit der Bitte um eine präzise Beschreibung der durchzuführeden Maßnahmen bevor man die Leitung tauscht. Was ist das für eine Anlage und welcher Hersteller? Mit konkreten Infos kann man dir vieleicht auch konkreter helfen. Vieleicht kennt ja jemand hier die Anlage.
Eine festgelegte Zeit zu warten hilft Dir nicht wenn die Entlade Rs defekt sind und die Anlage keine Überwachungsschaltung dafür hat. Ist aber nicht so schlimm, Du hast keine Zeit diese Dummheit noch zu bereuen. Ich habe an bis zu 20KV/300W + 4uF Cap an laufenden Anlagen entwickelt, mit selbstgebauten HV-Tastköpfen, weil es nichts bezahlbares, vernünftiges gab. Ist auch keine Raketenwissenschaft sowas zu bauen. Bei HV hast Du aber Ionisierungseffekte die Deine ganze schöne Theorie über Isolationsabstände zunichte machen. Einfach mit isoliertem Stab + Erdungskabel nach Zeit X kurzschliessen, ohne vorher die Spannungsfreiheit zu prüfen könnte gehen, wenn Du Dir absolut sicher sein kannst das es nicht viel C gibt der Dir im Fehlerfall seine Energie um die Ohren haut. 20KV/4uf entspricht z.B. nicht ganz 1g TNT und das kann einem ganz schön den Tag versauen. Einen Phasenprüfer in Richtung 500KV DC zu halten: Bitteschön selber machen. Entfernt sehr effektiv Menschen aus dem Genpool die einfach keine Ahnung haben was sie da tun.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.