Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche Verstärkerschutzschaltungen sind uns bekannt?


von Solocan Z. (solocan)


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Hallo liebes Forum,

ich möchte mir einen groben Überblick schaffen, was die gängigen (aber 
auch speziellen) Schutzmechanismen für Endstufen sind.

Deshalb würde ich auch euch gerne fragen, was euch als Schutzschaltungen 
bekannt sind, um mein Wissen zu erweitern und mich ggf. zu vertiefen. 
Einfach als Prinzip, ohne groß in Details zu vertiefen. Damit kriegen 
wir hier vielleicht einen groben Überblick. Es können komplexe 
Schaltungen sein oder einfache Dioden um bestimmte Stromrichtungen zu 
gewährleisten.

Ich fange an:

1. DC Schutzschaltung am Ausgang: Um bei einem Versagen, wo am Ausgang 
DC liegt, muss die Verbindung zum Lautsprecher gekappt werden, damit 
dieser kein Schaden nimmt. Daher wird (üblicherweise mit einem 
LP-Filter) DC erkannt und mit einem Schaltermechanismus die Verbindung 
zum LS gekappt.

2. Temperaturbedingte Leistungsbegrenzung: Die Temperatur der kritischen 
Bauteilen (z.B. die Ausgangstransistoren) werden überwacht. Bei 
kritischen Temperaturen wird das System in einen Schutzmodus gefahren 
(Leistungsreduktion, Ausschaltung).

3. Eingangslimiter: Das System wird vor zu großen Eingangssignalen 
geschützt, um den sicheren Betriebsbereich zu gewährleisten. (Bauarten, 
Funktionsprinzipien dieser Schaltungen können gerne auch erweitert 
werden)

Und was noch?

Viele Grüße

Can

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Überstromschutz: sowohl Schmelzsicherungen als auch thermische 
Schutzschaltungen sind zu träge, um Schaden durch Überstrom - z.B. bei 
einem Kurzschluß am Ausgang - zu vermeiden. Gern wird neben dem Strom 
auch noch die Spannung über den jeweiligen Transistoren mit einbezogen, 
was eine echte Leistungsbegrenzung ergibt. Dann heißt das SOA-Schutz und 
ist insbesondere bei bipolaren Endtransistoren sinnvoll (wg. 2. 
Durchbruch).

Schutz gegen Verpolung der Betriebsspannung, Schutz gegen Transienten 
auf der Betriebsspannung: spezifisch für Endstufen im Kfz-Bereich.

von Daniel V. (danvet)


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4. Kurzschlußschutz: Falls der Ausgangsstrom einen gewissen Wert 
überschreitet, wird der Strom begrenzt, damit die Endstufe keinen 
Schaden nimmt.

von Stefan F. (Gast)


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5. Schutz gegen deutsche Schlager :-)

von oszi40 (Gast)


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6.Wenn Marmor , Stein und Eisen bricht, vergiss den Verpolungsschutz 
nicht.

Verpolungsschutz (2 schnellere Dioden von + nach Minus am Ausgang in 
Sperrrichtung) schützen auch gegen induktive Bösartigkeiten von hinten.

von Solocan Z. (solocan)


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Stefanus F. schrieb:
> 5. Schutz gegen deutsche Schlager :-)

Wie konnte ich vergessen! Über 7 Brückenschaltungen muss das Signal 
gehen!

von Michael B. (laberkopp)


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Solocan Z. schrieb:
> Und was noch?

Einige.

4. Erst mal den Verstärker schützen vor Kurzschluss oder extrem 
niederohmiger Belastung am Ausgang. Erreicht durch einen shunt durch den 
der Strom muss und wenn der Spannungsabfall zu gross wird, Begrenzung 
der Ansteuereung des Ausgangstransistors. besonders gut gemacht, wenn 
die Stromstärke ab der die Begrenzung zuschlägt der SOA des Transistors 
folgt, 3 Varianten steigender Qualität finden sich in Douglas Self Audio 
Amp Buch, Version 1 ist die übliche, Version 2 die vom Naim NAP250, 
Version 3 noch besser.

Damit verhindert man aber nicht eine Überhitzung des so begrenzten 
Transistors, dazu braucht es die Kühlkörperüberwachung, dein 2..

Wahlweise kann man auch konventionelle Feinsicherung in den 
Lautsprecherausgang oder die Versorgungsspanungzuleitung schalten, um 
bei Kurzschlüssen (intern oder extern) den Strom zu begrenzen, das 
schützt dann ggf., auch die Lautsprecher.

5. Dann ein Schutz vor Hf-Oszillationen: Ein Hochpass filtert, und wenn 
das Signal zu gross wird, schaltet man den Verstärker mit Fehler aus.

6. Schutz vor Spannung in den Ausgang hinein (z.B. induktive Last) durch 
Dioden über der Endstufe zur Versorgungspannung, entspricht 6. von 
oszi40.

7. Anti-Plopp: Abschalten bis sich die Koppelkondensatoren der gnzen 
Audiokette aufegaden und normalisiert haben.

8. Überlastungsschutz durch Temperatursicherung im (konventionellen) 
Trafo, denn die sind immer zu klein ausgelegt, halten keine 
Dauerleistung durch. Kann durch dein 2. abgedeckt sein.

9. Schutz vor Überlastung der Lautsprecher, durch mitrechnen der real an 
den Lautsprecher gesendeten Leistung je Frequenzbereich pro Chassis und 
Vergleichen mit Maximalwerten vom Hersteller bzw. der 
rosa-Rauschen-Leistungskurve nach DIN, macht z.B. DriveRack von dBX.

10. Schutz vor Überlastung der Haus-Sicherung damit nicht plötzlich im 
Konzert der Strom und Sound wegbleibt, macht z.B. PowerH von Dynacord.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30

: Bearbeitet durch User
von Theo (Gast)


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Michael B. schrieb:

> 10. Schutz vor Überlastung der Haus-Sicherung damit nicht plötzlich im
> Konzert der Strom und Sound wegbleibt, macht z.B. PowerH von Dynacord.


Die Haussicherung?
Der wohl einzigste Punkt, der keine Wiederholung des zuvor gesagten 
darstellt mutet etwas eigenartig an.
Hinter der Haussicherung hängen im allgemeinen zahlreiche Stromkreise 
mit separater Absicherung. Der Verstärker ist an einem dieser 
Stromkreise angeschlossen.
Um die Haussicherung zu schützen müsste der Verstärker nun allerdings 
wissen, wie viel Strom in den anderen Stromkreisen fließt.
Wie macht er das?
Wenn der Durchlauferhitzer im Bad und das Kochfeld in der Küche in 
Betrieb sind und dann noch jemand in der Garage den Schweissinverter und 
Kaffeemaschine einschaltet... Dann dürfte der Verstärker womöglich nur 
noch mit Zimmerlautstärke laufen um die Haussicherung zu schützen. Ein 
so schlauer Verstärker ist mir nie begegnet.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

bei Punkt 10 dürfte ein dezenter Verstärker mit Drehstromanschluß 
gemeint sein und das Haus dürfte die Konzerthalle sein, die monströs 
beschallt werden soll. Damit nicht Genesis im dunklen weiter "fountain 
of salmacis" auf dem Tamburin weiter spielen muß...

MfG

von Theo (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Hallo,
>
> bei Punkt 10 dürfte ein dezenter Verstärker mit Drehstromanschluß
> gemeint sein und das Haus dürfte die Konzerthalle sein, die monströs
> beschallt werden soll. Damit nicht Genesis im dunklen weiter "fountain
> of salmacis" auf dem Tamburin weiter spielen muß...
>
> MfG

Dann muß der Verstärker die Leistung der Lichtanlage kennen um die 
Haussicherung zu schützen.
Ich glaube eine Schutzschaltung für die Haussicherung gibt es in 
keinem Verstärker, das war reines Wunschdenken...

von MaWin (Gast)


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Theo schrieb:
> Die Haussicherung

Hättest du einfach gelesen, was PowerH von Dynacord macht und tut, 
könntest du dir dein Geseiere hier sparen. Aber warum Lesen wenn man 
auch rumsülzen kann.

von Solocan Z. (solocan)


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Hallo Kollegen,

danke bereits für wertvolle Inputs!

Nun, das Thema soll bitte nicht wieder polemisch werden, da es sonst 
viel zu unleserlich wird. Es soll eigentlich als eine kurze und knackige 
Übersicht ohne viel Blabla sein. (Auch wenn ich weiß, wie schwer es uns 
in diesem Forum fällt:)

MaWin schrieb:
> Theo schrieb:
>> Die Haussicherung
>
> Hättest du einfach gelesen, was PowerH von Dynacord macht und tut,
> könntest du dir dein Geseiere hier sparen. Aber warum Lesen wenn man
> auch rumsülzen kann.

Danke für das Erwähnen. Ich habe jetzt auch gelesen. Ich verstehe da 
allerdings nur eine Überwachung der Netzspannung. Die Überwachung des 
Stroms, um die Haussicherung zu schützen, kann da nur indirekt folgen, 
da Spannungsabfall ein Zeichen für hohe Ströme sein kann, aber nicht 
muss. Daher verstehe ich die Skepsis von Theo.

Können wir also den 10. Punkt von Michael Betrandt als 
"Netzspannungsüberwachung" präzisieren? Ist es in Ordnung?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Mal was un-elektrisches:

Verstärker für mobilen Einsatz sollten vor Regen und Stößen geschützt 
sein, also ein entsprechendes Gehäuse haben.

von Michael B. (laberkopp)


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Solocan Z. schrieb:
> Danke für das Erwähnen. Ich habe jetzt auch gelesen. Ich verstehe da
> allerdings nur eine Überwachung der Netzspannung. Die Überwachung des
> Stroms, um die Haussicherung zu schützen, kann da nur indirekt folgen,
> da Spannungsabfall ein Zeichen für hohe Ströme sein kann, aber nicht
> muss. Daher verstehe ich die Skepsis von Theo.
>
> Können wir also den 10. Punkt von Michael Betrandt als
> "Netzspannungsüberwachung" präzisieren? Ist es in Ordnung?

Ist das so schwer, die Beschreibung des Herstellers zu lesen ?

"Ein Ausfall der Endstufe durch das Auslösen des zur Absicherung der 
Endstufe verwendeten Sicherungsautomaten wird durch das neuartige 
MCS-System (Mains Current Supervision) verhindert. Hierzu wird unter 
anderem die hochpräzise Messung des RMS-Wertes des aufgenommenen 
Netzstromes verwendet."

Ja, die Spannung wird auch überwacht

Audio limiters, High temperature, DC, HF, Short Circuit, Back-EMF, Peak 
current limiters, Inrush current limiters,Turn-on delay, Mains Circuit 
Breaker Protection, Mains Overvoltage Protection

: Bearbeitet durch User
von Solocan Z. (solocan)


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Michael B. schrieb:
> Ist das so schwer, die Beschreibung des Herstellers zu lesen ?

Frage ich mich auch...

...Ein Ausfall der Endstufe durch das Auslösen des "zur Absicherung der 
Endstufe verwendeten Sicherungsautomaten" wird durch das neuartige 
MCS-System (Mains Current Supervision) verhindert...

Darunter verstehe ich keine "Haussicherung", sondern nur den 
zusätzlichen Sicherungskasten für die Endstufe, was auch Sinn macht. 
Daher stimmen soweit die Gedanken von Theo.

Ist auch völlig wurscht. Jeder weiß was gemeint ist. Ist auf jeden Fall 
eine gute Endstufe mit mehreren interessanten Schutzmechanismen.

: Bearbeitet durch User
von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Stefanus F. schrieb:
> 5. Schutz gegen deutsche Schlager :-)

Verpolungsschutz ist Schutz gegen Balkan-Pop.

von Walter K. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> 5. Schutz gegen deutsche Schlager :-)

Das hätte ich aber gerne noch erweitert,
 um den Schutz vor links-grüner Zecken-Musik!

von Michael B. (laberkopp)


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Solocan Z. schrieb:
>
> Jeder weiß was gemeint ist.

Offenkundig nicht.

> Darunter verstehe ich keine "Haussicherung", sondern nur den
> zusätzlichen Sicherungskasten für die Endstufe, was auch Sinn macht.
> Daher stimmen soweit die Gedanken von Theo.

Unterscheiden muss man zwischen Gerätesicherung (im Gerät), die ist 
nicht gemeint, und Leistungsschutzschalter (im Haus), der ist gemeint.

Daß die Endstufen nicht an Stromkreisen hängen, die noch weitere 
Verbraucher haben, sollte klar sein. Daß die Vorsicherungen selektiv 
ausgelegt sind, so daß jeder Abgang nicht den Rest mitreisst, ebenfalls.

von Theo (Gast)


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MaWin schrieb:
> Theo schrieb:
>> Die Haussicherung
>
> Hättest du einfach gelesen, was PowerH von Dynacord macht und tut,
> könntest du dir dein Geseiere hier sparen. Aber warum Lesen wenn man
> auch rumsülzen kann.

Es betrübt mich zutiefst daß meine kritischen Anmerkungen zum "geseiere" 
und "rumgesülze" (auch ich darf doch diese Begriffe hier verwenden?) 
einer Forumsikone dein Missfallen erwecken. Um deine Nerven zu schonen 
solltest du das folgende besser überspringen.

Michael B. schrieb:
> Unterscheiden muss man zwischen Gerätesicherung (im Gerät), die ist
> nicht gemeint, und Leistungsschutzschalter (im Haus), der ist gemeint.

Es tut mir wirklich leid, aber auch das ist Blödsinn!
Jedes elektrische Gerät hat eine maximale Leistungsaufnahme, einen 
Anschlusswert. Danach richtet sich die Absicherung.

Und das Gerät hat sich ganz selbstverständlich so zu verhalten, daß es 
an einem dem Anschlusswert entsprechend abgesicherten Stromkreis die 
Sicherung nicht auslöst.
Das ist keine Schutzschaltung, das ist der Normalfall!

Michael B. schrieb:
> Daß die Endstufen nicht an Stromkreisen hängen, die noch weitere
> Verbraucher haben, sollte klar sein.

Wo soll das denn klar sein? Jedenfalls nicht im Wohnzimmer und auch 
nicht beim Feuerwehrball und dem Schützenfest. Es gibt durchaus 
wichtigeres als ausgerechnet "die Endstufen".
Und ob das beim Lollapalooza so war? Vielleicht gelingen mir beim 
nächsten mal ein paar Schnappschüsse der Verkabelung, die nachdenklich 
machen...

Michael B. schrieb:
> Daß die Vorsicherungen selektiv
> ausgelegt sind, so daß jeder Abgang nicht den Rest mitreisst, ebenfalls.

Nö, auch das ist nicht klar! Und das hat mit selektiver Auslegung nicht 
das geringste zu tun!

Es gibt da in der Versorgungstechnik den schönen deutschen Begriff 
"Gleichzeitigkeitsfaktor" dessen Bedeutung du dir vielleicht über Google 
erarbeiten könntest.

Ein Gleichzeitigkeitsfaktor von 1 bedeutet dabei, daß tatsächlich alle 
an einer Verteilung angeschlossenen Geräte gleichzeitig die maximale 
Leistung entnehmen können.
Nur in diesem Fall kann nicht ein Abgang "den Rest mitreißen", wie du so 
schön formulierst. Eine solche Auslegung ist allerdings sehr teuer und 
entsprechend selten. Also keinesfalls selbstverständlich.

Nicht nur in der Elektrotechnik, auch in allen anderen Bereichen der 
Versorgungstechnik. Ein Telefonnetz wird nie so ausgelegt daß alle 
Teilnehmer gleichzeitig telefonieren, die Wasserversorgung nicht so, daß 
alle gleichzeitig mit Nenndruck die Badewanne befüllen und Rasen 
sprengen können. Auch das Straßennetz ist nicht so ausgelegt daß alle 
gleichzeitig den Hausfrauenpanzer aus der Garage holen und mit passabler 
Geschwindigkeit voran kommen können. Hat sich aber noch nicht überall 
herumgesprochen...

von ElKo (Gast)


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Oh Mann! Ihr streitet mal wieder rum, was doch alles allgemein bekannt 
sei und wer zu blöd zum lesen ist. Und scheinbar hat keiner bis zum 
Schluss gelesen:

https://www.dynacord.com/product.php?id=97&country=AR#downloads
Manual_PowerH.pdf
1
True RMS Mains Voltage and Current Measurement
2
===============================================
3
Endstufen der PowerH SERIES sind permanent über den Zustand 
4
des speisenden Netzes informiert. Die CPU der Endstufe berechnet 
5
fortwährend den aktuellen RMS-Wert (Root Mean Square, 
6
Effektivwert) der Netzspannung und des aufgenommenen Netzstroms.
7
Diese echten Effektivwert-Messungen bringen erhebliche Vorteile 
8
gegenüber den ansonsten meist eingesetzten Spitzenwertmessungen 
9
mit sich:
10
• Die Netzspannungsmessung funktioniert auch bei nicht 
11
sinusförmigen Netzen zuverlässig, wie sie zum Beispiel bei 
12
Generatorbetrieb oder einer instabilen Netzspannungssituation 
13
auftreten können.
14
• Die Messung der Netzspannung ist unempfindlich gegen transiente 
15
Störungen der Netzspannung, wie sie z.B. beim Schalten von 
16
induktiven Lasten wie großen Motoren auftreten können.
17
• Eine echte Effektivwertmessung des Netzstromes erlaubt es, die 
18
Leistungsaufnahme exakt auf die Charakteristik eines 
19
Netzsicherungsautomaten anzupassen. Nähere Informationen zur 
20
Funktion der einstellbaren Mains Circuit Breaker Protection finden 
21
Sie im folgenden Abschnitt.

Und weiter dann:
1
Mains Circuit Breaker Protection
2
===============================================
3
Sollte durch massive Aussteuerung der Endstufe an extrem 
4
niederohmigen Lasten die Gefahr bestehen, dass der Netzsicherungs-
5
automat auslöst, reduziert die Endstufe automatisch die 
6
Ausgangsleistung. Dazu lässt sich über das LC-Display die Kenngröße 
7
des verwendeten Sicherungsautomaten in Ampere einstellen. Für die 
8
optimale Funktion der Mains Circuit Breaker Protection kann es 
9
erforderlich sein, dass der hier eingestellte Stromwert vom Nennwert 
10
des Sicherungsautomaten abweicht. Dies kann insbesondere bei 
11
besonders hohen/niedrigen Umgebungstemperaturen oder Anschluss der 
12
Endstufe zusammen mit anderen Geräten an einem Sicherungsautomaten 
13
der Fall sein. Folgende Tabelle fasst für die beiden Betriebsarten 
14
120 V und 220-240 V die zulässigen Wertebereiche und Voreinstellungen 
15
zusammen.
16
17
Betriebsart - Minimum  - Maximum  - Werkseinstellung
18
120 V       - 6 A      - 40 A     - 30 A
19
220-240 V   - 6 A      - 30 A     - 16 A
20
21
Die CPU der Endstufe kennt den zeitlichen Verlauf des aufgenommenen 
22
Netzstromes und kann damit das Verhalten eines typischen Netz-
23
sicherungsautomaten simulieren. In den Impulsspitzen werden dabei 
24
durchaus Spitzenströme zugelassen, die ein Mehrfaches des Nennwertes 
25
überschreiten können. Durch die Effektivwertmessung des aufgenommenen 
26
Netzstromes kann die CPU die Temperatur des Thermoauslösers eines 
27
Sicherungsautomaten nachbilden. Damit kann die Mains Circuit Breaker 
28
Protection die Endstufe bis knapp an die Auslöseschwelle des 
29
Sicherungsautomaten arbeiten lassen. Bei einfach gehaltenen Konzepten, 
30
insbesondere bei solchen ohne Effektivwertmessung des Stromes, müsste 
31
eine wesentliche frühere Leistungsreduktion erfolgen.
32
Bei Musikaussteuerung muss die Mains Circuit Breaker Protection 
33
normalerweise nicht in die Ausgangsleistung der Endstufe eingreifen. 
34
Allenfalls bei Einstellungen deutlich unter den voreingestellten 
35
Werten von 16 A bzw. 30 A, wie sie z.B. bei Betrieb von mehreren 
36
Endstufen an einem Sicherungsautomaten sinnvoll sein können, kann 
37
es zu einer Leistungsreduktion der Endstufe als Schutz vor dem 
38
Auslösen der Netzsicherung kommen.

Es geht also keineswegs um eine automatische Erkennung der Sicherung. Es 
geht darum, die Sicherungen bestmöglich auszureizen. Und ja, die 
Haussicherungen, nicht die Gerätesicherung. Dazu kann man dem System die 
verwendeten Sicherungen mitteilen.

Für Geräte dieser Dimension für mein Empfinden ein durchaus 
interessantes Feature. Wer sich nicht gerade einen 7 kW Verstärker ins 
Wohnzimmer stellt, wird es wohl eher nicht brauchen...

von Hirnschaden, H. (Firma: Happy Computing MDK Inc.) (hirnschaden)


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Ainen gudden!

3.a Selbstvariabler Kompressor
Der muß aber frequenzselektiv sein. Sonst wunderst Du Dich wieso die 
Hochtöner sich immer verabschieden.

3.b Einfaches Clipping
Da weißt Du wenigstens wieso die Hochtöner sich immer verabschieden. ?

Axel S. schrieb:
> Überstromschutz: sowohl Schmelzsicherungen als auch thermische
> Schutzschaltungen sind zu träge,

Ich würde auf jeden Fall so eine Sicherung einbauen. Um den Tieftöner 
vor Gleichspannung zu schützen. Nach dem ersten Hochpaß is' ja schluß 
mit Gleichspannung. Aber verlassen kann man sich darauf nich'. Unter 
Umständen kann noch ein Widerstand parallel zum Kondensator liegen.

Aber irgendwie ist die Idee mit dem Limiter nicht schlecht. Das Ding 
gibt dann keine hochtönerfeindlichen Pupsgeräusche ab, sondern fängt an 
zu pumpen. Auch nich' zu überhören.

Dwianea
hirnschaden

von hinz (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> 5. Schutz gegen deutsche Schlager :-)

Also HF-Schutzschaltung.


S

P

O

I

L

E

R

.

.

.

.

.

.

HF= Helene Fischer ;-)

von Thomas S. (thom45)


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Michael B. schrieb:
> 10. Schutz vor Überlastung der Haus-Sicherung damit nicht plötzlich im
> Konzert der Strom und Sound wegbleibt, macht z.B. PowerH von Dynacord.

11. Schutz vor Nichtbetriebsanleitungleser

Das Gerät schaltet erst ein, wenn mittels Augenscanner und Textbezug 
mittels hochintelligenter Software festgestellt ist, dass der zukünftige 
User die Anleitung gelesen hat.

12. Schutz vor theorielastigen Studenten.

Das Gerät stellt knifflige Fragen aus der elektronischen Alltagspraxis. 
Studenten die nur mit Bullshit antworten, wird die Nutzung des Gerätes 
verweigert.

Gruss
Thomas

: Bearbeitet durch User
von Hans_Dampf (Gast)


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Die Jungs bei Dynacord messen den Netzstrom, modellieren den 
Leitungsschutzschalter und regeln die Leistung des Amps so, dass weder 
thermischer noch magnetischer Auslöser des LSS triggern.

https://dynacord.com/technology.php?id=26

von Percy N. (vox_bovi)


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hinz schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
>> 5. Schutz gegen deutsche Schlager :-)
>
> Also HF-Schutzschaltung.
...
>
> HF= Helene Fischer ;-)

Sinnvoll, da Jelena Petrowna nicht einmal im weitesten Sinne vom 
Verpolungsschutz erfasst wird.

Nein, die Dame ist schon okay, und sie kann auch was. Aber das 
Repertoire eignet sich als Emetikum.

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