Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frequenzweiche vor Audioverstärker


von Franzi (Gast)


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Hi,

ich möchte mich an einer Frequenzweiche versuchen, die ich vor meinen 
Audioverstärker schalten kann. Grund dafür ist, dass die elktrischen 
Eigenschaften der Lautsprecher so nicht in die Weiche einfließen.

Überall liest man, dass solche Weichen mit Operationsverstärkern 
aufgebaut werden. Ich bin Neuling auf dem Gebiet und frage mich, ob man 
eine solche Weiche auch nur aus passiven Bauteilen aufbauen kann. Sowohl 
Tiefpass als auch Hochpass 2er Ordnung sind in der aktiven Variante 
beide nur mit Widerständen und Kondensatoren aufgebaut. In der passiven 
Form wird für einen   Filter zweiter Ordnung ja eine Induktivität 
benötigt. Lässt sich eine Weiche zweiter Ordnung nur aus Widerständen 
und Kondensatoren und ohne Operationsverstärker erstellen? Könnte man 
zum Beispiel zwei RC-Glieder in Reihe schalten? Danke

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Franzi schrieb:
> ich möchte mich an einer Frequenzweiche versuchen, die ich vor meinen
> Audioverstärker schalten kann. Grund dafür ist, dass die elktrischen
> Eigenschaften der Lautsprecher so nicht in die Weiche einfließen.

Dir ist schon klar, daß das nur bei Mehrwegesystemen sinnvoll ist?
Daß du mehrere Verstärker brauchst? (einen pro Lautsprecher)

> Überall liest man, dass solche Weichen mit Operationsverstärkern
> aufgebaut werden. Ich bin Neuling auf dem Gebiet und frage mich, ob man
> eine solche Weiche auch nur aus passiven Bauteilen aufbauen kann.

Man kann. Aber man erreicht wesentlich bessere Daten mit aktiven 
Filtern. OPV sind übrigens nicht zwingend. Man kann die notwendige 
Verstärkung bzw. Impedanzwandlung auch mit Transistoren erreichen.

> Könnte man zum Beispiel zwei RC-Glieder in Reihe schalten?

Ohne Entkopplung belastet das zweite RC-Glied das erste und verfälscht 
den Frequenzgang. Man kann die Wirkung der Gesamtschaltung nicht mehr 
als Überlagerung der Teilschaltungen berechnen. Die Rechnung wird viel 
aufwendiger. Entweder muß ein Impedanzwandler dazwischen oder man legt 
das zweite RC-Glied deutlich hochohmiger aus als das erste.

von Stefan F. (Gast)


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Die Klangverbesserung steht allerdings in keinem guten Verhältnis zum 
Aufwand. Der Nutzen ist nur marginal.

von Harald W. (wilhelms)


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Franzi schrieb:

> Lässt sich eine Weiche zweiter Ordnung nur aus Widerständen
> und Kondensatoren und ohne Operationsverstärker erstellen? Könnte man
> zum Beispiel zwei RC-Glieder in Reihe schalten?

Gehen tut das schon, ist aber kompliziert zu berechnen.
Vermutlich bekommt man auch schlechtere Daten.

von npn (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Die Klangverbesserung steht allerdings in keinem guten Verhältnis
> zum Aufwand. Der Nutzen ist nur marginal.

Aha, deshalb sind in allen Mehrwegesystemen Weichen drin.
Auch in Lautsprecherboxen, die z.B. Tieftöner, Mitteltöner und Hochtöner 
eingebaut haben.

Da muß ich mich mal schlau machen, warum dann so ein Aufwand getrieben 
wird, wenn der "Nutzen nur marginal" ist.

von Yoschka (Gast)


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Franzi schrieb:
> ich möchte mich an einer Frequenzweiche versuchen, die ich vor meinen
> Audioverstärker schalten kann. Grund dafür ist, dass die elktrischen
> Eigenschaften der Lautsprecher so nicht in die Weiche einfließen.

Der, der professionell Deine Mehrwege Lautsprecher Box konstruiert hat, 
wird immer auch die passive Weiche an die einzelnen Chassis angepasst 
haben.
Das ist Stand der Technik.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Stefanus F. schrieb:
> Die Klangverbesserung steht allerdings in keinem guten Verhältnis
> zum
> Aufwand. Der Nutzen ist nur marginal.

Da muß ich aber heftig widersprechen. Ich habe meine EV Sentry III vor 
Jahren als Aktivbox umbebaut. Der Unterschied ist erheblich.

Für Mittelmäßige Lautsprecher mag das anders aussehen, aber in dieser 
Allgemeinheit kann man das nicht so stehen lassen.

von Michael B. (laberkopp)


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Franzi schrieb:
> Lässt sich eine Weiche zweiter Ordnung nur aus Widerständen
> und Kondensatoren und ohne Operationsverstärker erstellen?

Nein.

Warum auch ?

Genügend Leute haben nach der optimalen Frequenzweiche geforscht, und 
Linkwitz-Riley gilt als vernünftigste Lösung.

http://sound.whsites.net/project09.htm

Anber auch die setzt voraus, daß sich der Leustprecher optimal (linear) 
verhält und der Raum den Klang nicht beeniflusst. Das ist natürlich nie 
der Fall, also ist es schlauer, den Klang automatisch anpassen zu lassen 
für glatten Frequenzgang, wie es DSP mit Messmikrophon z.B. im dBX 
driveRack machen.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30

Stefanus F. schrieb:
> Die Klangverbesserung steht allerdings in keinem guten Verhältnis
> zum Aufwand. Der Nutzen ist nur marginal.

Im Gegenteil, nur manche Leute sind halt taub. Ordentliche Lautsprecher 
sind heute eigentlich allesamt Aktivboxen mit aktiven Filtern und 
nachgeschalteten Verstärkern pro Chassis.

von Yoschka (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
>> Die Klangverbesserung steht allerdings in keinem guten Verhältnis
>> zum
>> Aufwand. Der Nutzen ist nur marginal.
>
> Da muß ich aber heftig widersprechen. Ich habe meine EV Sentry III vor
> Jahren als Aktivbox umbebaut. Der Unterschied ist erheblich.
>
> Für Mittelmäßige Lautsprecher mag das anders aussehen, aber in dieser
> Allgemeinheit kann man das nicht so stehen lassen.

Nur weil Du es geschafft hast, den mittelmäßigen Klang der Sentry an 
Deine Ohren und Räumlichkeiten anzupassen, heißt das nicht nicht, dass 
die Aussage von Stefanus falsch ist.

Aktive Konzepte werden in den seltensten Fällen wegen des Klangs 
angewendet.
U.a. weil der aktive Hochtöner mehr rauscht, als der passive.
Sinnvoll sind aktive Konzepte bei hohen Leistungen(PA) und großen 
Unterschieden der Wirkungsgrade der Einzelchassis.

von Stefan F. (Gast)


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@npn:
Ich beziehe mich auf diesen Beitrag: 
Beitrag "Re: Frequenzweiche vor Audioverstärker"

Ich glaube du hast mich missverstanden. Ich halte eine Frequenzweiche in 
Mehrwege-Lautsprecherboxen für zwingend notwendig. Weniger Sinnvoll 
finde ich, diese durch eine aktive Weiche zu ersetzen. Deren Vorteil 
gegenüber der Passiven Weiche ist gering, während die Kosten dafür hoch 
sind.

Anderer Beitrag:

> Da muß ich aber heftig widersprechen. Ich habe meine EV Sentry III vor
> Jahren als Aktivbox umbebaut. Der Unterschied ist erheblich.

Das ist ein besonderes Preis-Segment. Wer sich solche Anlagen kauft, 
gibt für kleine Unterschiede sehr viel Geld aus. Solche Leute habe eine 
andere Vorstellung von Aufwand versus Nutzen, als die meisten anderen.

Für mich kann eine Wohnzimmeranlage gar nicht so gut klingen, dass sie 
mehrere tausend Euro Wert ist. Aber jeder so wie er mag.

von npn (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich glaube du hast mich missverstanden. Ich halte eine Frequenzweiche in
> Mehrwege-Lautsprecherboxen für zwingend notwendig.

Okay, dann war das tatsächlich ein Mißverständnis.
In diesem Falle nehme ich alles zurück :-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich glaube du hast mich missverstanden. Ich halte eine Frequenzweiche in
> Mehrwege-Lautsprecherboxen für zwingend notwendig. Weniger Sinnvoll
> finde ich, diese durch eine aktive Weiche zu ersetzen. Deren Vorteil
> gegenüber der Passiven Weiche ist gering, während die Kosten dafür hoch
> sind.

Wobei man dazu sagen muß, daß es darauf ankommt, ob das eine hochwertige 
Box ist oder nicht. Bei guten Boxen muß man sich sehr strecken, um die 
vom Hersteller angepaßte (und ausgemessene!) passive Weiche mit einer 
aktiven Lösung zu übertreffen. Vor allem braucht man die 
Meßmöglichkeiten. Ohne hat man von vornherein verloren.

von Franzi (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Dir ist schon klar, daß das nur bei Mehrwegesystemen sinnvoll ist?
> Daß du mehrere Verstärker brauchst? (einen pro Lautsprecher)

Ja das ist mir natürlich klar.

Axel S. schrieb:
> Ohne Entkopplung belastet das zweite RC-Glied das erste und verfälscht
> den Frequenzgang.

Okay sowas habe ich mir schon gedacht. Wenn es so einfach wäre, würde 
man es ja überall finden.

Michael B. schrieb:
> Anber auch die setzt voraus, daß sich der Leustprecher optimal (linear)
> verhält und der Raum den Klang nicht beeniflusst. Das ist natürlich nie
> der Fall, also ist es schlauer, den Klang automatisch anpassen zu lassen
> für glatten Frequenzgang, wie es DSP mit Messmikrophon z.B. im dBX
> driveRack machen.

Da hast du recht. Einen Raum der den Klang gar nicht beeinflusst den 
gibt es nicht. Allerdings habe ich einen sehr weit vorangeschrittenen 
akustisch behandelten Raum, so dass sich schon sehr ausgewogen (Auch im 
Bass) hören lässt.

Michael B. schrieb:
> Im Gegenteil, nur manche Leute sind halt taub.

Zu denen gehöre ich nicht. Ich habe schon diverse (müsste ich lügen. So 
an die 20 Paare) Lautspreche selbst gebaut. Bisher habe ich dafür immer 
passive Weichen entwickelt. Ich habe also auch dementsprechendes 
Messzubehör und auch ein Messmikrofon.

Stefanus F. schrieb:
> Ich glaube du hast mich missverstanden. Ich halte eine Frequenzweiche in
> Mehrwege-Lautsprecherboxen für zwingend notwendig. Weniger Sinnvoll
> finde ich, diese durch eine aktive Weiche zu ersetzen.

Definitiv notwendig. Es geht mir nicht darum eine Weiche zu ersetzen, 
sondern einfach mal ein wenig damit zu experimentieren. Man lernt doch 
nicht aus.

Stefanus F. schrieb:
> Deren Vorteil
> gegenüber der Passiven Weiche ist gering, während die Kosten dafür hoch
> sind.

Ich habe eigentlich an den meisten Stellen gelesen, dass die Kosten 
niedriger sind. Bei dem ganzen Geld was ich für passive Weichen ausgebe 
(besonders Spulen im mH Bereich für Trennung bei tiefen Frequenzen 
werden doch sehr schnell teuer) kann ich mir das auch nicht vorstellen 
dass es teurer ist.

Stefanus F. schrieb:
> Für mich kann eine Wohnzimmeranlage gar nicht so gut klingen, dass sie
> mehrere tausend Euro Wert ist

Meine Anlage muss schon gut klingen. Das hängt aber nicht immer zwingend 
direkt mit dem Preis zusammen. Zumindest nicht der reine Materialpreis.

So nun zu Updates.

Ich habe in der Werkstatt ein bisschen mit einem Testlautsprecher 
getüftelt. Vorher ein paar Bauteile gekauft und eine Weiche auf Basis 
des NE5532 zusammengesteckt. Und siehe da. Klingt erstmal gar nicht so 
schlecht. Trennfrequenz ist momentan bei ca. 4000 Hz. Mal sehen 
vielleicht geh ich noch weiter runter. Der Hochtöner kann bis 1800 Hz 
runter spielen. Allerdings vermeide ich es wenn es geht die 
Trennfrequenz in den Stimmenbereich zu legen. Wie sind dort eure 
Erfahrungen und Meinungen zu?

Eine Frage hätte ich noch. Ich habe die Berechnungen auf dieser Seite 
durchgeführt:

http://www.wa4dsy.com/robot/active-filter-calc

Jetzt frage ich mich wie ich die Wirkungsgradanpassung des Hochtöners 
mache. Kann ich an den Ausgang des Operationsverstärker einfach einen 
Spannungsteiler schalten? Wenn ja was ist da der sinnvolle "Ohmbereich"?

Danke nochmal für eure Meinungen.

von Flocki (Gast)


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Franzi schrieb:
> Es geht mir nicht darum eine Weiche zu ersetzen,

Ich vermute aber, Stefan war davon ausgegangen,, als er von hohen Kosten 
bzw. hohem Aufwand / Nutzen - Verhältnis sprach.

Je nach Kenntnissen und genauem Materialeinsatz (bzgl. teuren / 
günstigen Bauteilen, aktiv wie passiv) kann jenes Verhältnis ganz 
unterschiedlich ausfallen.

Franzi schrieb:
> Das hängt aber nicht immer zwingend
> direkt mit dem Preis zusammen. Zumindest nicht der reine Materialpreis.

Das könnte ebenfalls stimmen, dazu aber müßte man wohl eine größere 
Menge untersch., günstiger Treiber evaluieren / vermessen. Ich habe 
schon öfters gelesen, daß einzelne, gut ausgestattete Selbstbauer aus 
bestimmten günstigen Treibern - "geschickt kombiniert" und teils sogar 
auf bestimmte Gehäusematerialien und -formen hin ausgearbeitet - 
ziemlich gute Daten rausholen können sollen.

Daran hätte ich schon auch Interesse - aber zu wenig Ahnung. Für o. g. 
Kombination ergäbe die Aktivweiche jedenfalls einen zusätzlichen 
Freiheitsgrad, was man kombinieren kann (die Treiber müssen ja in dem 
Fall nicht zwingend ähnliche Empfindlichkeit haben, etc.). Klingt schon 
interessant, muß ich zugeben.

von Achim B. (bobdylan)


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Flocki schrieb:
> gut ausgestattete Selbstbauer aus
> bestimmten günstigen Treibern - "geschickt kombiniert" ...
> ziemlich gute Daten rausholen können sollen.

So machts die Industrie.

von MaWin (Gast)


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Franzi schrieb:
> Kann ich an den Ausgang des Operationsverstärker einfach einen
> Spannungsteiler schalten? Wenn ja was ist da der sinnvolle "Ohmbereich"?

Sicher, sogar einen Pegelregler, hat der nachfolgende Verstärker doch 
bestimmt, so um 10k.

Aber wer will den schon einregeln, nach Gehör ? Wenn man"s hört, ist es 
schon massiv schräg.
Per Arta und Messmikrophon am PC ? Da kann man auch nur das ganze Band 
anheben und absenken, wie sich dann der Übergang ergibt ist Glückssache.
Der einzig seriöse Weg ist es, den ganzen Filter in Software abzubilden, 
als Equalizer der sich seine Parameter selbst bestimmt dank Messmikro.

Beim ADAU1701 Evalboard beschränkt sich das darauf, die Software 
zusammenzuklicken, hier ist die Frequenzweiche schon fertig
http://store3.sure-electronics.com/adau1701-audio-digital-signal-processor-kernel-board

Hat man das erst mal gebaut, kann man sich mit Raumkompensation, 
Vorverzerrung, Laufzeitkorrektur etc. auseinandersetzen.

von Harald W. (wilhelms)


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Franzi schrieb:

> Einen Raum der den Klang gar nicht beeinflusst den gibt es nicht.

Doch, schalltote Räume. Aber darin möchte man keine Musik hören.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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In meinen Augen sind analoge Weichen / Entzerrer heutzutage obsolet. 
Erstens weil sie recht aufwändig zu bauen sind, weil man ja nicht nur 
die Weiche braucht, sondern auch ein Entzerrer, also mehrere 
parametrische Filter pro Kanal. Das macht man auch in den passiven 
Weichen so. Und zweitens weil sie eben in ihrem aufbau fix sind und 
damit unflexibel, und andererseits die Signalprozessoren mit den 
AD-Wandlern sehr gut und vergleichbar preiswert.

Deswegen habe ich mir zwei sehr gute 3-Kanal Endstufen gebaut und davon 
verwendet ich ein MiniDSP 4x10 HD. Damit kann ich meine digitalen 
Quellen umschalten (auch ein analoge) und kann extrem flexibel die 
Weiche bzw. die Entzerrer gestalten. Wobei ich die besten Ergebnisse 
habe ich mittlerweile mit einem Setup, das ich mit Messmikrofon zunächst 
eingestellt habe, dann tatsächlich per Ohr verändert habe, und parallel 
dazu wieder gemessen.

Auch passive Weichen in sehr guter Qualität sind sehr teuer, deswegen 
lohnt sich der Aufbau. Auch gerade wenn man mit Lautsprechern 
experimentiert, denn es treten keine zusätzlichen Kosten durch passive 
Weiche bzw. das Experimentieren mit diesen mehr auf.

von MaWin (Gast)


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Wilhelm M. schrieb:
> Wobei ich die besten Ergebnisse habe ich mittlerweile mit einem Setup,
> das ich mit Messmikrofon zunächst eingestellt habe, dann tatsächlich per
> Ohr verändert habe, und parallel dazu wieder gemessen.

Auch Oma's Dampfradio "klingt".

Nutze sinnvolle Prüftöne, nicht bloss rosa Rauschen.

Man kann nicht nur ermitteln, wie laut ein Ton bestimmter Frequenz 
übertragen wird, sondern auch wie weit er dadurch beeinflusst wird, dass 
die Membrane durch einen tieferen Ton schon eine deutliche Auslenkung 
bekommen hat, und darüberhinaus bei welchem Pegel es so verzerrt, dass 
man von anschlagenden Membranen ausgehen muss.

Das kann man pro Chassis einzeln ermittdln, und dann die optimale 
Übergangsfrequenz auswählen. Dazu den Laufzeitunterschied wenn der Ton 
aus dem einen oder anderen Chassis kommt und das korrigieren.

Ja, ein perfekt linear abgeglichener Lautsprecher klingt 'dünn' weil die 
meisten durch schlechtes Radio konditionierten BassBoost gewohnt sind.

Auch ist Loadnenn nicht zu unterschätzen, man muss bei leiserer Musik 
die Bässe anheben damit es so klingt wie laut.

Aber das alles kann ein DSP im Leerlauf.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Yoschka schrieb:
> Nur weil Du es geschafft hast, den mittelmäßigen Klang der Sentry an
> Deine Ohren und Räumlichkeiten anzupassen, heißt das nicht nicht, dass
> die Aussage von Stefanus falsch ist.

Du hast nie eine EV Sentry II gehört, kennst diese Lautsprecher noch 
nicht einmal.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

DU kannst ja mal die Bücher von diesem nett aussehenden Herrn lesen. Das 
bringt Dich weiter. Er erreichte "damals" bereits außergewöhnliches, 
bezogen auf sein Spezialgebiet.

http://www.pfleid.de/

Und nicht alles zu Hause nachmachen!

mfG

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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" Allerdings vermeide ich es wenn es geht die Trennfrequenz in den 
Stimmenbereich zu legen. Wie sind dort eure Erfahrungen und Meinungen 
zu?"


Hallo,

bei nur geringer Lautstärke dürfte dies fast egal sein. Nur bei höherer 
Lautstärke können ein Dopplereffekt und mehr Partialschwingungen 
auftreten. Betreibt man ein Chassis in einem größeren Bereich, kommen 
ebenso seine Ungleichheiten im Frequenzgang mehr zum Tragen. Zur 
Wiedergabe von Stimmen ist ein Mitteltöner klar die bessere Wahl. Leider 
ist eine perfekte Impulswiedergabe bei Drei Systemen schwieriger zu 
erreichen als bei zweien, siehe Pfleiderer.

Die Problematik löst am besten ein guter Kopfhörer.

MfG

: Bearbeitet durch User
von Achim B. (bobdylan)


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Harald W. schrieb:
> Doch, schalltote Räume.

Die gibts nicht. Höchstens im Universe oder im Space outside the 
Earthkugel. Was du meinst, ist ein reflexionsarmer Raum, gerne auch RAR 
genannt.

Empfehlung an den TO: Stell deine Frage im Visaton - Forum. Das ist 
bezüglich deiner Fragestellung das kleinere Übel. Da gibt es Antworten 
auf Basis eines gesunden Halb- bis Ganzwissens, hier nur welche auf 
Basis eines Viertel- bis Zweisiebtelwissens.

von Erwin D. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Auch ist Loadnenn nicht zu unterschätzen

Was verstehst du unter "Loadnenn"?

von Stefan F. (Gast)


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Er meint sicher: Loudness

von Erwin D. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Er meint sicher: Loudness

Möglich.
Ja, das kenn ich auch unter dem Begriff "gehörrichtige 
Lautstärkeregelung". Hab ich schon in den 70er Jahren in meine 
Verstärker eingebaut.

von Daniel V. (danvet)


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Christian S. schrieb:
> Hallo,
>
> DU kannst ja mal die Bücher von diesem nett aussehenden Herrn lesen. Das
> bringt Dich weiter. Er erreichte "damals" bereits außergewöhnliches,
> bezogen auf sein Spezialgebiet.
>
> http://www.pfleid.de/
>
> Und nicht alles zu Hause nachmachen!
>
> mfG

Boah, das ist eine der wenigen Beschreibungen über Lautsprecher und 
Akustik, die ich richtig gut finde. Er beschreibt die Zusammenhänge so 
schön fundiert und doch einfach und bestätigt nocheinmal, dass alleine 
der Frequenzschrieb nichts über einen Lautsprecher aussagt, weil es noch 
auf die Zeit- und Phasenfehler ankommt. Deshalb können z.B. Breitbänder 
manchmal ganz schön punkten, auch wenn deren Frequenzverlauf vielleicht 
etwas schräg aussieht...

von Eichhörnchen auf dem Baum mit Nuß (Gast)


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Hast Du alle Bücher von Pfleiderer in der kurzen Zeit bereits lesen 
können?

von Daniel V. (danvet)


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Eichhörnchen auf dem Baum mit Nuß schrieb:
> Hast Du alle Bücher von Pfleiderer in der kurzen Zeit bereits lesen
> können?

Nein, ich habe die Artikel im Link gelesen.
Und du?

von MaWin (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Er meint sicher: Loudness

Richtig.

nn statt ss geht nicht mal als Tippfehler durch. War's die Autokorrektur 
?

von Hirnschaden, H. (Firma: Happy Computing MDK Inc.) (hirnschaden)


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Ainen gudden!

Franzi schrieb:
> ich möchte mich an einer Frequenzweiche versuchen, die ich vor meinen
> Audioverstärker schalten kann. Grund dafür ist, dass die elktrischen
> Eigenschaften der Lautsprecher so nicht in die Weiche einfließen.
> Überall liest man, dass solche Weichen mit Operationsverstärkern
> aufgebaut werden. Ich bin Neuling auf dem Gebiet und frage mich, ob man
> eine solche Weiche auch nur aus passiven Bauteilen aufbauen kann.

Gib's zu, Du simulierst eine selbstlernende Maschine. ?

Dwianea
hirnschaden

von Klaus R. (klara)


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Franzi schrieb:
> ich möchte mich an einer Frequenzweiche versuchen, die ich vor meinen
> Audioverstärker schalten kann.

Die Lösung:

https://www.oaudio.de/MiniDSP/miniDSP-2x4-HD-Boxed.html
mfg klaus

von Percy N. (vox_bovi)


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Harald W. schrieb:
> Franzi schrieb:
>
>> Einen Raum der den Klang gar nicht beeinflusst den gibt es nicht.
>>
> Doch, schalltote Räume. Aber darin möchte man keine Musik hören.

Erstaunlicher Weise ist die Elbphi trotzdem ständig ausgebucht. Dem 
Vernehmen nach entspricht die Akustik einem mit Eierkarton 
ausgekleideten Hangar.

Nein, ich war noch nicht da.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Klaus R. schrieb:
> Franzi schrieb:
>> ich möchte mich an einer Frequenzweiche versuchen, die ich vor meinen
>> Audioverstärker schalten kann.
>
> Die Lösung:
>
> https://www.oaudio.de/MiniDSP/miniDSP-2x4-HD-Boxed.html
> mfg klaus

Ich glaube kaum, dass er 2-Wege Boxen aktivieren möchte.

Wie ich oben schon geschrieben habe, halte ich das minidsp 4x10 HD mit 
symmetrischen Ausgängen für eine sehr gute und nicht überteuerte Wahl, 
gerade wenn man experimentiert, hat man mit den 10 Ausgängen genügend 
Spielraum, auch andere Testaufbauten zu versorgen, wenn man genügend 
Endstufen hat. Aber das ist ja mit dem LM3886 auch kein Problem ...

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Percy N. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Franzi schrieb:
>>
>>> Einen Raum der den Klang gar nicht beeinflusst den gibt es nicht.
>>>
>> Doch, schalltote Räume. Aber darin möchte man keine Musik hören.
>
> Erstaunlicher Weise ist die Elbphi trotzdem ständig ausgebucht. Dem
> Vernehmen nach entspricht die Akustik einem mit Eierkarton
> ausgekleideten Hangar.

Das wäre schade, ein Konzertsaal wird wesentlich von seiner Akustik, 
sprich seinen Resonanzen und Reflexionen bestimmt.

von Achim B. (bobdylan)


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Percy N. schrieb:
> Dem
> Vernehmen nach entspricht die Akustik einem mit Eierkarton
> ausgekleideten Hangar.

Und du meinst, ein solcher Raum wäre ein "schalltoter"..?

von Klaus R. (klara)


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Wilhelm M. schrieb:
>>
>> Die Lösung:
>>
>> https://www.oaudio.de/MiniDSP/miniDSP-2x4-HD-Boxed.html
>> mfg klaus
>
> Ich glaube kaum, dass er 2-Wege Boxen aktivieren möchte.

Man braucht dafür natürlich zwei miniDSP. Man hat ja auch zwei Boxen mit 
z.B. je drei Endstufen.

Gute Freqenzweichen zu konstruieren, dann noch eine Schaltung zu 
erstellen, ist nicht gerade trivial. Ohne Simulationsprogramm ist das 
nicht erfolgversprechend. Und dann stellt man hinterher fest, oh, die 
Raumresonanzen versauen meinen Klang.

Mit DSP kann man spielen und probieren. Messen geht natürlich auch. Es 
gibt dafür ein Messmikro unter 100€ und kostenlose Software.

Für Hardwarelösungen kann ich diese Lektüre empfehlen:
http://www.linkwitzlab.com/filters.htm#9

mfg klaus

: Bearbeitet durch User
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