Hallo, Ich war gestern bei Verwandtschaft,die gerade ihre Wohnung renovieren. Dabei sollte auch eine zusätzliche Leitung in vorhandenem Leerrohr eingezogen werden.Dies klappte auch und jetzt kommts: Wie kann es sein,das wenn ich nur die Phase/braun an der Verteilerdose anklemme,ich diese dann auf der anderen Seite ,dann an allen drei Adern habe? Ich weiß,diese Spannungspüfer-Schraubendreher sind keine richtigen Meßgeräte,aber irgendwas muss trotzdem diese Lämpchen darin zum klimmen bringen...Leitung wurde rausgezogen und auf Schäden untersucht,nix! Zuhause hab ich jetzt mit einem Multimeßgerät auf Durchgang geprüft, das passt,Adern haben alle Durchgang und keine Verbindung untereinander...Was ist da "kaputt" oder auch nicht? Ps:Selbst wenn man Einzeladern durchzieht,wieder nur den Braunen anschließt ,hat man das Glimmen an Blau und Grün-gelb auf der anderen Seite.
Schwalbe schrieb: > Wie kann es sein,das wenn ich nur die Phase/braun an der Verteilerdose > anklemme,ich diese dann auf der anderen Seite ,dann an allen drei Adern > habe? Wenn du weder N noch PE anklemmst, dann koppeln die 230V~ der L durch das auf weiter Strecke parallel nebeneinander liegen auf die beiden anderen Leitungen, ausreichend um den 'Lügenstift' zum Leuchten zu bringen. Weil das so ist, ist die Erweiterung von Elektroinstallationen auch Elektrikern vorbehalten, Laien sollen nicht dran rumpfuschen.
Da die drei Leitungen parallel in einem Kabel liegen, wirkt das über die Länge wie ein Kondensator. Der ist nicht gross, es ist aber doch so viel kapazitive Kopplung vorhanden, das es zum Aufleuchten der Glimmlampe genügt. Würdest du da etwas mehr belasten als nur mit der Glimmlampe, bricht die Spannung durch den hohen Scheinwiderstand des 'Leitungskondensators' sofort zusammen.
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Hallo das ist die Kapazitive Kopplung, und ja die übertragene Leistung reicht aus um die Glimmlampe sichtbar leuchten zu lassen. Spannungspüfer-Schraubendreher sind wirklich kaum zu gebrauchen da zu empfindlich - es werden unter Umständen Gefahren vorgetäuscht wo gar keine sind - oder eben doch... Zu Zeiten der Bildröhren TVs konnte man die Spannungsprüfer durchaus an der Glasoberfläche des TV zu leuchten bringen. Jemand
Des Rätsels Lösung heißt kapazitive Kopplung. https://de.wikipedia.org/wiki/Spannungspr%C3%BCfer#Einpoliger_Spannungsprüfer
Schwalbe schrieb: > Dabei sollte auch eine zusätzliche Leitung in vorhandenem Leerrohr > eingezogen werden. Hi, was sollte da erweitert werden? Welche "Kabel" wurden da verwendet Einzeladern NYA sind in der Isolation dicker. Häufig werden NYM-Kabel zerfleddert und die Einzeladern als NYA missbraucht. Dann braucht man sich nicht zu wundern, dass der Isolationswiderstand nicht mehr stimmt. ciao gustav
Jemand schrieb: > Spannungspüfer-Schraubendreher sind wirklich kaum zu gebrauchen da zu > empfindlich - es werden unter Umständen Gefahren vorgetäuscht wo gar > keine sind Das ist ja nicht so schlimm, man ist auf der sicheren Seite. > oder eben doch... Kommt beim GLimmlampen-Lügenstift nicht vor. Unterhalb der Zündspannung (so 60V) kann man auch anfassen. Nur wenn man im Sonnenlicht das Licht nicht sieht, kann es ein Problem werden, aber das ist dann als ob man mit verbundenen Augen messen wollte.
Michael B. schrieb: > Jemand schrieb: >> Spannungspüfer-Schraubendreher sind wirklich kaum zu gebrauchen da zu >> empfindlich - es werden unter Umständen Gefahren vorgetäuscht wo gar >> keine sind > > Das ist ja nicht so schlimm, man ist auf der sicheren Seite. > >> oder eben doch... > > Kommt beim GLimmlampen-Lügenstift nicht vor. Unterhalb der Zündspannung > (so 60V) kann man auch anfassen. Nur wenn man im Sonnenlicht das Licht > nicht sieht, kann es ein Problem werden, aber das ist dann als ob man > mit verbundenen Augen messen wollte. Wenn man im Sonnenlicht die Anzeige eines zweipoligen Duspols nicht erkennst und deshalb denkst die Leitung ist spannungsfrei, dann ist das genauso gefährlich, als wenn du die Glimmlampe des "Lügenstiftes" nicht erkennst.
npn schrieb: > Wenn man im Sonnenlicht die Anzeige eines zweipoligen Duspols nicht > erkennst und deshalb denkst die Leitung ist spannungsfrei, dann ist das > genauso gefährlich, als wenn du die Glimmlampe des "Lügenstiftes" nicht > erkennst. Darum piepst der Duspol auch parallel dazu ...
npn schrieb: > Wenn man im Sonnenlicht die Anzeige eines zweipoligen Duspols Wieviel Ohm Impedanz hat denn so ein Duspol? Ist er an 230V~ dauerfest, oder wird er zu warm? Kann man mit einem Duspol die kapazitive Kopplung unterdrücken? Wenn ja, wie lang müssen die Leitungen sein, damit ein Duspol bei kapazitiver Kopplung plötzlich doch wieder leuchtet?
Jürgen von der Müllkippe schrieb: > Wieviel Ohm Impedanz hat denn so ein Duspol? Es gibt unterschiedliche Modelle. Hier gibts einen Überblick. Bei der Lastzuschaltung fließen dann ca. 500mA. Und damit spielt die kapazitive Kopplung für eine Spannungsanzeige keine Rolle mehr. Auch bei längeren Leitungen. https://www.benning.de/produkte/pruef-und-messtechnik/pruefgeraete-spannungspruefer/duspol-spannungspruefer.html
Danke für eure Antworten, Kapazitive Kopplung also,ist schon komisch das ich sowas noch nie woanders hatte. Aber Ok,dann weiß man Bescheid ,weil der Verwandte wollte eigentlich nur die uralten ,bröseligen Schalter erneuern,da der Vermieter das nicht machen lassen will.
Schwalbe schrieb: > weil der Verwandte wollte eigentlich nur > die uralten ,bröseligen Schalter erneuern Und da fragt er gerade Dich "Experten"?
Hallo Schwalbe, du hast gut beobachtet. Dieses Phänomen beobachtet man in der letzten Zeit häufiger. Es ergeben sich auch "wundervolle" Effekte. Sobald Du eine richtige ohmsche Last anklemmst, wird alles so funktionieren, wie du es erwartest. Bei angeschalteten Energiesparlampen oder LED-Lampen mit Vorschaltgerät wirst du herausfinden, dass diese plötzlich anfangen zu blinken oder aufzublitzen. Wenn Du das Verhalten genauer untersuchen willst, nimm 50 Meter 5x1,5-quadrat, schalte normal blau, gelbgrün und braun an das Lichtnetz. Vor dem Einschalten ans Stromnetz isoliere die freien 5 Drähte auf der anderen Seite mit Lüsterklemmen. Nun kannst Du Deine Energiesparlampe oder LED zwischen blau und schwarz anklemmen. Sei vorsichtig, dass Du keinen elektrischen Stromschlag bekommst. Du wirst überrascht sein. Das ist etwas, womit sich die Hausinstallateure heute (heutzutage) noch auseinandersetzen müssen - grins! Falls Du diesem Text nicht folgen kannst oder die Gefahren nicht erkennst, mache diese Experimente unter Aufsicht eines Fachmanns. Viel Spaß beim Beobachten! Bernd
Karl B. schrieb: > Hi, > was sollte da erweitert werden? > Welche "Kabel" wurden da verwendet Einzeladern NYA sind in der Isolation > dicker. Echt, den Eindruck kann ich nicht unbedingt teilen. >Häufig werden NYM-Kabel zerfleddert und die Einzeladern als NYA missbraucht. NYM sind Mantelleitungen. > Dann braucht man sich nicht zu wundern, dass der Isolationswiderstand > nicht mehr stimmt. Und das NYM stört die angebich geringere Isolation zwischen den Adern nicht, aber wenn man das NYM auseinander nimmt, dann gibt es Probleme? Tolle Logik. > > ciao > gustav
@Dirk Ich war halt grad in der Nähe ,im Gegensatz zu einem "Experten",also "Meister"die die nächsten Wochen sowieso nie Zeit haben oder mit Kostenvoranschlägen für 3 Schalter daherkommen,die schon fast nach Abzocke riechen. Im Übrigen,ist der Sicherungskasten neu und wurde -angeblich- von einem gelernten Elektriker installiert.Komisch nur, das jeder Kreis mit C16-Automaten gesichert ist und die bestehenden 2Adern (schwarz und grün/gelb)er so gelassen hat,obwohl Leerrohre vorhanden sind. Lediglich zum Bad/FI ist die Verkabelung neu...soviel also zu den Experten,lol @Bernd Ja genau,da hängt eine Led-Deckenleuchte dran und die hat es geschafft,letzlich geschafft die Schalter vollends zu zerbröseln.
Sven L. schrieb: > aber wenn man das NYM auseinander nimmt, dann gibt es Probleme? Hi, die Einzelader gewonnen aus einem zerdröselten NYM wird beim Kabeleinziehen evtl. leichter beschädigt als wenn man den NYM in Gänze (mit Füllstoff und Ummantelung) ins Rohr einzieht. Dafür besitzt aber die NYA-Einzelader (H07V) schon eine dickere Isolation, die dafür vorgesehen ist und nicht so leicht beschädigt werden können sollte. Der Nebeneffekt ist ein besserer Isolationswiderstand. ciao gustav
Schwalbe schrieb: > Im Übrigen,ist der Sicherungskasten neu und wurde -angeblich- von > einem gelernten Elektriker installiert.Komisch nur, das jeder Kreis > mit C16-Automaten gesichert ist und die bestehenden 2Adern (schwarz und > grün/gelb)er so gelassen hat,obwohl Leerrohre vorhanden sind. > Lediglich zum Bad/FI ist die Verkabelung neu...soviel also zu den > Experten,lol Wo ist das Problem ? Fachlich korrekt, die Schleifenimpedanz wird das schon zulassen. Sicher faul, aber der Kunde wird nicht mehr zahlen wollen. Man muss nicht alles neu machen, und C hilft gegen nervige Staubsauger und Gartenhäxler.
Karl B. schrieb: > Dafür besitzt aber die NYA-Einzelader (H07V) schon eine dickere > Isolation, die dafür vorgesehen ist Hi, für alle ungläubigen Thomasse noch.... momentan keinen NYM zur Hand. (Nur im Verteilerschrank, da geh ich mit dem metallenen Messschieber nicht ran ;-) Aber der Aussendurchmesser ist da mindestens einen Zehntelmillimeter kleiner (und damit die Isolation dünner). ciao gustav
@Michael Klar,ein Problem stellt das soweit nicht dar und ob der Kunde,in dem Fall der Vermieter,nicht mehr zahlen wollte ist auch ned bekannt. Mit nem Katiblitz wäre das aber fix gegangen,ist ja nur eine 3 Zimmer Wohnung...wenn man schon alles neu macht hätte ich das erwartet,auch weil die Leitungen bzw. deren Isolation nach 40Jahren nimmer der Hit sind. @Karl Hab die 1,5er Ader aus dem Nym ,was hier rumliegt, mal gecheckt.Meßschieber sagt 2,6mm.
@Karl B. (gustav) >Karl B. schrieb: >> Dafür besitzt aber die NYA-Einzelader (H07V) schon eine dickere >> Isolation, die dafür vorgesehen ist >Hi, für alle ungläubigen Thomasse noch.... >momentan keinen NYM zur Hand. (Nur im Verteilerschrank, da geh ich mit >dem metallenen Messschieber nicht ran ;-) >Aber der Aussendurchmesser ist da mindestens einen Zehntelmillimeter >kleiner (und damit die Isolation dünner). Und was hat das ganze mit dem Aufleuchten des Lügenstifts zu tun? Bei idR. mehreren zehn MOhm*km Mindestisolations-R (also eher schon GOhm bei den üblichen Kabellängen) dürfte selbst der Lügenstift nicht mehr wirklich deutlich leuchten. Die kapazitive Kopplung zw. den Leitern dürfte da bei weitem überwiegen.
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Jens G. schrieb: > @Karl B. (gustav) >>Aber der Aussendurchmesser ist da mindestens einen Zehntelmillimeter >>kleiner (und damit die Isolation dünner). > > Und was hat das ganze mit dem Aufleuchten des Lügenstifts zu tun? Nichts. An dieser Stelle ging es darum, warum man kein NYM zerlegen und als Einzelader verlegen soll. Weil richtige Einzeladern eine stabilere Isolation haben und weniger leicht beim Einziehen beschädigt werden. > Bei > idR. mehreren zehn MOhm*km Mindestisolations-R (also eher schon GOhm bei > den üblichen Kabellängen) dürfte selbst der Lügenstift nicht mehr > wirklich deutlich leuchten. > Die kapazitive Kopplung zw. den Leitern dürfte da bei weitem überwiegen. Kapazitive Kopplung war der allgemeine Konsens.
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