Hallo, erst einmal zu meiner Vorgeschichte. Ich habe bis Juli letzten Jahres Energietechnik an einer Universität studiert und mit Master (2,7) abgeschlossen. Ich war eher ein mittelmäßiger Student und die Thematik hat mir nicht gelegen, aber irgendwie habe ich mich durch das Studium gemogelt. Während den letzten 2 Jahren meines Studiums habe ich im Qualitätsmanagement eines KMU (ca. 500 Mitarbeiter, Teil einer 2000 MA Gruppe) als Werkstudent gearbeitet und habe anschließend ein Jobangebot erhalten. Dies war für Bayern mit 42.000€ eher nicht so berauschend, aber mein Abschluss ja leider auch nicht. Aus Faulheit und Mangel an alternativen habe ich diesen Job als Assistent des technischen Leiters angenommen und arbeite seitdem in der Firma. Ich habe ausschließlich Supply Chain Management Aufgaben übernommen und diese durchgeführt. Optimierung der Wertströme und Dinge in dieser Richtung. Der direkte Bezug zu meinem Studium hat gefehlt, aber wie bereits erwähnt, besser als nicht zu arbeiten. Ich habe es irgendwie geschafft mich sehr gut anzustellen und die GF ist stark von mir überzeugt. Aufgrund einer Kündigung ist nun eine Stelle als Abteilungsleiter Disposition und Supply Chain Management freigeworden und mir wurde angeboten diese zu Übernehmen. Eine Anpassung meines Gehaltes wird nicht vorgenommen, ich habe aber die Aussicht auf eine Erhöhung von 400€ nach einem Jahr und eine weitere Erhöhung von 250€ nach 2 Jahren. Pro Monat versteht sich. Zudem wurde mir ein umfassendes Schulungspaket und Budget zugesprochen sowie eine entsprechende Einarbeitungszeit. Eine einseitige Rücktrittsklausel für mich in meinen alten Job befristet auf 6 Monate wurde dem Vertrag hinzugefügt. Ich bin nun stark Unschlüssig ob ich diese Stelle annehmen soll. Zum einen Entferne ich mich immer weiter von meinem eigentlichen Fachbereich, wobei ich glaube das dort der Zug bereits abgefahren ist, zum anderen ist die Bezahlung einfach ein Witz. Fachlich führe ich keinen Supply Chain Manager, lediglich die Disponenten und Lageristen und Transportmitarbeiter. Ich werde eigentlich der einzige Supply Chain Manager sein und darf daher dessen Aufgabe vollkommen übernehmen. Momentan tendiere ich dazu die Stelle zu übernehmen. Eine Führungsposition nach 8 Monaten Berufserfahrung erscheint mir sehr riskant und die Bezahlung als fast beleidigend, aber ich denke, wenn ich die Stelle 3-5 Jahre besetze und in dieser Zeit Führungserfahrung und ein paar Erfolge einfahre, kann ich problemlos in eine Firma wechseln, welche akzeptabel bezahlt. Inwiefern seht ihr das? Macht diese Vorgehensweise Sinn?
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Das ist die Frage, die ich mir auch schon eine Weile stelle. Ich war aufgrund meiner Studienleistung eher sehr pessimistisch und bin auch so eher ein pessimistischer Typ. Ich habe nicht damit gerechnet jemals aus einer Sachbearbeiter Ebene herauszukommen. Mein Lebensziel ist ein Haus, zwei Kinder, ein Hund und das alles mit meiner jetzigen Frau. Eine Führungsposition reizt mich jedoch sehr. Ich glaube eine Fachkarriere kommt nicht wirklich in Frage, da ich zu einem in solch einen KMU Unternehmen nicht dermaßen in die Fachliche Ebene komme, zum anderen ja allein schon durch mein Studium und dessen Abschluss meine Fachlichen Kompetenzen als eher mittelwertig bescheinigt wurden. Mein Traum war bisher selbst Teil der GF eines KMU`s zu werden. Ich betone Traum. Ich habe dies nicht ansatzweise für realistisch gehalten. Von daher wäre der Schritt zum Abteilungsleiter, auch wenn drastisch unterbezahlt und nicht fachlich passend wohl der richtige?
Wie haben die Leute vor Einführung des Internet ihre nichtvorhandenen Problemchen gelöst?
> Master (2,7) > abgeschlossen. Ich war eher ein mittelmäßiger Student und die > Thematik hat mir nicht gelegen, aber irgendwie habe ich mich > durch das Studium gemogelt. ... > Zum einen Entferne ich mich immer weiter von meinem eigentlichen > Fachbereich, Jetzt mach mal keinen Willi, ja? Dein Fachgebiet hat dich doch sowieso nicht interessiert (durchgemogelt und beschissener Abschluss). Also was sollen diese Bedenken? Scheiß auf die E-Technik, ein guter E-Technik Ingenieur wirst du mit der Einstellung und dem Können sowieso nicht. Wenn deine Geschichte stimmt und du nicht trollst, dann hast du in sehr jungen Jahren das Glück Leiter auf der Visitenkarte stehen zu haben, Schulungen für den Job vom Unternehmen bezahlt zu bekommen, eine Notausstiegsklausel drin zu haben und Fachvorgesetzter zu werden. Mach was draus. Erfahrung sammeln für wenig Geld lohnt sich dann, wenn man die Erfahrung später in mehr Geld umsetzen kann. Nach gerade mal acht Monaten im Berufsleben hast du später sehr viel Zeit die Erfahrung in Geld umzusetzen. Vermutlich nicht unbedingt bei deinem jetzigen Arbeitgeber. Daher ginge das Gehalt erst einmal klar. Besonders bei deinem miesen Abschluss und den (Nach)Schulungen die noch anstehen.
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Mark schrieb: > Erfahrung sammeln für wenig Geld lohnt sich dann, wenn man die Erfahrung > später in mehr Geld umsetzen kann. Genau, wer sich Selbständig machen will, sollte mal ein bißchen im Vertrieb auch "malocht" haben. Schon mal mit Kunden verhandelt äh gerungen haben.
Von 12 Antworten sind nur 7 Bullshit. Glückwunsch. Habt ihr eigentlich kein Leben?
Mechatroniker schrieb: > Von daher wäre der Schritt zum Abteilungsleiter, auch wenn drastisch > unterbezahlt und nicht fachlich passend wohl der richtige? Klar kannst du das machen, aber sei dir auch bewusst, dass man dich da ganz schön über den Tisch gezogen hat. Die Schwierigkeiten werden später bei einem Wechsel auftauchen. Auf mehr Gehalt, als man dir (hoffentlich schriftlich) zugesichert hat, würde ich da nicht zählen.
asdf5473 schrieb: > Von 12 Antworten sind nur 7 Bullshit. Glückwunsch. Habt ihr eigentlich > kein Leben? Doch, EINS!
Cerberus schrieb: > Auf mehr Gehalt, als man dir > (hoffentlich schriftlich) zugesichert hat, würde ich da nicht zählen. Was ist deine Antwort wert?
Cha-woma M. schrieb: > Was ist deine Antwort wert? Mechatroniker schrieb: > Aussicht auf > eine Erhöhung von 400€ nach einem Jahr und eine weitere Erhöhung von > 250€ nach 2 Jahren. Auf leere Versprechungen sollte man gar nicht setzen. Andererseits kann es auch passieren, dass die Firma aus Kostengründen dann Personell später mal umdisponiert um sich aus seinen Versprechungen heraus zu stehlen. Das ist ja schließlich nicht wirklich was Neues.
Nimm das Angebot an. Die Chance auf eine leitende Position (auch wenn sie anfangs vielleicht schlecht bezahlt ist) kriegt man nicht alle Tage. Da sind genügend Leute in den Startlöchern. Bzgl. der Bezahlung kann ich als Österreicher nur schwer einen Vergleich anstellen, aber ich versuch's. Ich bin ja in Innsbruck zu Hause und die Mietpreise haben bei uns Münchner Niveau - lt. diversen Zeitungsberichten sind die Lebenshaltungskosten auch etwas höher: Dein aktuelles Gehalt macht netto fast 30k€ aus - das entspricht bei uns 14x3100€ (Urlaub+Weihnachtsgeld). Das ist - da Du ja eigentlich in einer fachfremden Position bist - sehr gut. In Ö kann kriegt das kein Jungabsolvent. Mit der zugesagten Gehaltssteigerung auf fast 32k€ netto wären das bei uns 14x3400€ - das ist das Gehaltsniveau bei jemandem zwischen 28 und 30 Jahren mit so ca. 6-10 Jahren Berufserfahrung.
Mein Sachbearbeiter sagt immer ich muss endlich Berufserfahrung sammeln, ansonsten gibt es kein Geld mehr.
Mechatroniker schrieb: > die Bezahlung als fast beleidigend, aber ich denke, wenn ich die Stelle > 3-5 Jahre besetze und in dieser Zeit Führungserfahrung und ein paar > Erfolge einfahre, kann ich problemlos in eine Firma wechseln, welche > akzeptabel bezahlt. Inwiefern seht ihr das? Macht diese Vorgehensweise > Sinn? Klar warum nicht? Hätte auch so eine Strategie vorgeschlagen, sogar eher noch früher umzuschauen, heisst, sobald du die Position gewechselt hast. Vergiss es so lange zu warten.. max. 0,5 Jahre.. gleich nach was anderem umschauen.. den neuen Jobtitel hast du dann ja. Einfach probieren, geht darum den Marktwert auszuloten, Benchmarking zu machen. Goäibt ja nichts zu verlieren, nur zu gewinnen.
Forever Hartz4 schrieb: > Mein Sachbearbeiter sagt immer ich muss endlich Berufserfahrung sammeln, > ansonsten gibt es kein Geld mehr. Das hat er wohl ironisch gemeint? Mehr gibts nicht, aber das hängt auch nicht von der Berufserfahrung ab, sondern von der tariflichen Eingruppierung und manchmal von der Betriebs- zugehörigkeit, mal von den Anforderungen, ganz abgesehen. Die ganze Ideologie hilf nichts, wenn man keinen auskömmlichen Job angeboten bekommt. Das die Arbeitgeber hier schalten und walten können, wie sie wollen, vereinfacht die Sache nicht. Jürgen Wissenwasser schrieb: > Die Chance auf eine leitende Position (auch wenn sie anfangs vielleicht > schlecht bezahlt ist) kriegt man nicht alle Tage. Da sind genügend Leute > in den Startlöchern. Das halte ich für fragwürdig, denn Firmen nehmen für gewöhnlich Erfahrene, was hier aufgrund der Schilderung des TO wohl nicht der Fall zu sein scheint. Also nix mit genügend Bewerber. Natürlich gibt das kein Arbeitgeber zu, denn dann wäre er ja erpressbar.
Ganz ehrlich - hört sich die Stelle nicht einfach nur besser an, als sie es ist? Zum zweiten - braucht man da nicht viel weitreichendere/spezifischere Kenntnisse? Der Wirtschaftsing. würde dies evtl. mitbringen. Aber E-Techniker? Also ich halte den Schwenk immer noch für möglich. Du verbaust Dir eher mehr, finde ich dadurch. Lieber einen Job, für den ich in meiner näheren Umgebung mehr als 10 Stellenanzeigen finde. Entwickler sind überall gesucht, wenn auch nicht überbezahlt.
JoJetzt schrieb: > Entwickler sind überall gesucht, wenn auch nicht überbezahlt. Doch, manchmal schon. Ich bin Entwicklungsingenieur und fühle mich überbezahlt.
Ich höre beim TE jetzt auch nicht heraus, dass er sich den Arsch aufreißt um einen motivierten und Kompetenten Eindruck zu machen. Folglich ist es auch fragwürdig wie er bei Bewerbungsgesprächen rüber käme oder ob er sich in einer anderen Firma schnell hocharbeiten könnte. Mach den Job 1 Jahr, wenn du dann deine 400€ Gehaltserhöhung bekommst kannst du dir überlegen noch ein Jahr zu machen oder zu wechseln.
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