Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mosfet Widerstand zwischen Drain & Source?


von Led-Onkele (Gast)


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Guten Tag!

Ich bin auf ein - für mich als Anfänger - erstaunliches Phänomen 
gestoßen und wäre froh, wenn Ihr mir helfen könntet, der Sache auf den 
Grund zu gehen.

Ich betreibe einen China-RGBW-DMX-Dimmer für LEDs (ohne 
Konstantstromquelle). Standardaufbau, PWM, also Controller mit n-Kanal 
Fets dran.
Nun ist mir beim Testen aufgefallen, dass bei niedriger Dimmstufe die 
LEDs flackern, wenn man einen Mosfet berührt. Das wäre ja eigentlich 
egal, allerdings tritt jetzt, wo ich mehrere Meter Stripes angeschlossen 
habe, dieses Flackern ständig auf, auch ohne Berührung.

Nun habe ich ziemlich viel ausprobiert, letztendlich brachte ein 
Widerstand von 100k zwischen Source und Drain(!) die Lösung - das 
Flackern ist weg. Und das verstehe ich nicht, denn ich habe noch nie 
gehört oder gelesen, dass man zwischen Drain und Source parallel einen 
Widerstand schaltet.

Könnt Ihr mich aufklären? Schon mal vielen Dank

von Dennis K. (scarfaceno1)


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Schwierig...

Vielleicht hast du den FET mit Statischer Aufladung schon gekillt.
So ganz ohne Bild gibt es ein paar Möglichkeiten.
Wenn du einen Widerstand zwischen Source und Drain hast, dann wird er ja 
überbrückt.

Lässt sich das ganze denn noch auf 0 runter dimmen?
Da müsste ja jetzt immer ein kleiner Strom fließen...

Hast du mit dem Oszi auch mal gemessen?
Flackert denn das Gate auch?

: Bearbeitet durch User
von Led-Onkele (Gast)


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Danke für die Antwort!
Oszi habe ich leider nicht.
Die Fets funktionieren; das Problem tritt ja auch erst dauerhaft auf, 
seit der lange LED-Stripe dranhängt. Es lässt sich alles auch ganz auf 
null runterdimmen.
Was ich noch sagen kann: Ich habe es auch mit noch höheren 
Widerstandswerten versucht. Bei 1MOhm ist das Flackern aber wieder da.

Das ist übrigens so ein Dimmer:
https://www.aliexpress.com/item/best-price-1-pcs-DC12V-24V-4-channel-Dmx-512-Decoder-led-decoder-Dimmer-Controller/32443321987.html?spm=2114.search0104.3.1.287f5ca3s2Q0L1&ws_ab_test=searchweb0_0,searchweb201602_4_10152_10320_10151_10065_10321_10344_10068_10342_10547_10343_10322_10340_10548_10341_10193_10696_10194_10084_10083_10618_10304_10307_10302_10059_308_100031_10319_10103_10624_10623_10622_10621_10620,searchweb201603_25,ppcSwitch_2&algo_expid=b554039a-b4de-418b-b83f-ce4ba4f4fa7a-0&algo_pvid=b554039a-b4de-418b-b83f-ce4ba4f4fa7a&priceBeautifyAB=0

(So etwas könnte ich mir auch selber bauen, aber komplett aus China war 
das Teil billiger, als wenn ich mir hier die Bauteile gekauft hätte...)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Led-Onkele schrieb:
> Standardaufbau, PWM, also Controller mit n-Kanal Fets dran.
Zeig doch mal einen Schaltplan deines "Standardaufbaus". Hast du da alle 
"Massen" gemeinsam an (mindestens) einem Punkt zusammengeführt?

: Bearbeitet durch Moderator
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Nimm 15k bis 56 k Ohm testweise.

MfG

von Led-Onkele (Gast)


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Ich hab keinen Schaltplan; wie oben geschrieben ist das eine fertige 
Platine.
Ja, die Massen sind da alle zentral zusammengeführt.

von Rätsel Rata (Gast)


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Led-Onkele schrieb:
> brachte ein
> Widerstand von 100k zwischen Source und Drain(!) die Lösung
-------------------------------^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Du meinst nicht etwa zwischen Gate und Source ?

von hinz (Gast)


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Led-Onkele schrieb:
> Ja, die Massen sind da alle zentral zusammengeführt.

An der richtigen Stelle?

von Wolfgang (Gast)


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Led-Onkele schrieb:
> Ich hab keinen Schaltplan; wie oben geschrieben ist das eine fertige
> Platine.

Schaltpläne muss man gewöhnlich zeichnen. Bei einer 2-Layer Platine ist 
das mit den paar Bauteilen wirklich kein Hexenwerk.

Du hast doch einen kompletten Aufbau vorliegen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Led-Onkele schrieb:
> letztendlich brachte ein Widerstand von 100k zwischen Source und
> Drain(!) die Lösung - das Flackern ist weg.
Wie lang ist der LED-Stripe?
Was passiert, wenn du da eine passend gepolte Freilaufdiode über die 
Klemmen deines LED-Stripe hängst?

> Und das verstehe ich nicht, denn ich habe noch nie gehört oder gelesen,
> dass man zwischen Drain und Source parallel einen Widerstand schaltet.
Warum hast du es dann probiert?  ;-)

von Led-Onkele (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Warum hast du es dann probiert?  ;-)

Nachdem ein Widerstand zwischen Gate und Source nichts bewirkte, hab ich 
es halt mal als Schuss ins Blaue probiert - und siehe da. Ich kapiere 
halt nur nicht, warum.

Freilaufdiode bringt übrigens nichts. Länge des Stripes 7m, mit 
ausreichend dimensioniertem Netzteil und Einspeisung an beiden Enden - 
dürfte also kein Spannungsproblem sein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Led-Onkele schrieb:
> Freilaufdiode bringt übrigens nichts.
Dann hilft wohl nur noch ein Oszi weiter...

von Led-Onkele (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Dann hilft wohl nur noch ein Oszi weiter...

Wahrscheinlich.e
Das Wichtigste ist ja, dass es funktioniert - und das tut es. Hab es 
jetzt auch schon eine Weile am Laufen.

Auf jeden Fall vielen Dank für Eure Antworten.

von Rätsel Rata (Gast)


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Led-Onkele schrieb:
> Ich kapiere halt nur nicht, warum.

Du hast Drain und Gate im Aufbau verwechselt.

von Led-Onkele (Gast)


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Rätsel Rata schrieb:
> Du hast Drain und Gate im Aufbau verwechselt.

Ne, ist wirklich so. siehe Bild

von Dirk D. (onemintyulep)


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Ich habe die Erfahrung gemacht das bei langen LED Stripes einzelne LEDs 
kurz nachleuchten wenn man sie vom Strom trennt. Meine Folgerung war 
dass der LED Stripe eine nicht unerhebliche Kapazität bildet.
Meine Vermutung wäre jetzt dass die PWM dadurch ins Schwingen kommt. 
Durch den Widerstand wird der LED Stripe sozusagen entladen...

Man sollte übrigens einen MOSFET nicht anfassen :)

von Mani W. (e-doc)


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Led-Onkele schrieb:
> Nun ist mir beim Testen aufgefallen, dass bei niedriger Dimmstufe die
> LEDs flackern, wenn man einen Mosfet berührt. Das wäre ja eigentlich
> egal, allerdings tritt jetzt, wo ich mehrere Meter Stripes angeschlossen
> habe, dieses Flackern ständig auf, auch ohne Berührung.

Was es mit der Berührung auf sich hat, kann ich nicht genau definieren,
aber es könnte sein, dass die Ansteuerung viel zu hochohmig ausgeführt
wird...

Und wenn jetzt doch "mehrere Meter" angeschlossen sind, kann es ja gut
sein, dass die Versorgung zusammenbricht wegen

a) ungeeigneter Steuerung bzw. Überlastung

b) zu kleiner Elko für die Glättung der Elektronik oder defekt

c) Netzteil defekt oder zu gering


Normalerweise werden Led-Stripes gegen Ground (Masse) angesteuert,
heißt mit N-Kanal FET, ein Widerstand vom Gate zu Drain wäre also
kontraproduktiv...

Led-Onkele schrieb:
> Das Wichtigste ist ja, dass es funktioniert - und das tut es. Hab es
> jetzt auch schon eine Weile am Laufen.

Es geht aber um das "WARUM"!

Ich würde mich damit nicht zufrieden geben, solange ich die
Ursache nicht verstanden habe, und nur weil es jetzt "geht" könnte
ich persönlich nicht hin nehmen...


Lothar M. schrieb:
> Dann hilft wohl nur noch ein Oszi weiter...

Auf das wird es hinaus laufen, um Klarheit für das Problem zu
erhalten...

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Dirk D. schrieb:
> Man sollte übrigens einen MOSFET nicht anfassen :)

Ist halt nur blöd beim Einbauen...


;-)

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