Hallo Ihr mikrocontroller.net User, bin noch ein N00b und brauche etwas Hilfe Mal gleich zu meiner Frage: Soviel wie ich weiß kann man am ESR eines (Elektrolyth?) Kondensators "ablesen", ob er noch in Ordnung oder defekt ist. Im Internet habe ich schon ein paar Tabellen gesehen, die für eine Kapazität X und eine maximale Spannung Y einen maximalen ESR angeben, wenn der ESR höher ist dann ist der Kondensator meistens defekt, und wenn er niedriger ist dann ist er meistens noch Ok. Aber für viele Kapazitäten/Spannungen finde ich keine passenden Tabellen, deswegen hatte ich den Gedanken, ob es vielleicht eine Formel gibt, mit dem man den maximalen ESR für einen Kondensator bestimmen kann :/. Ich weiß zwar, dass es "normale ESR" und "low ESR" Modelle gibt, die sich zu mehreren mOhm unterscheiden, aber gibt es so etwas wie eine Formel überhaupt/gibt es eine Methode um zu bestimmen wann ein ESR Wert "zu hoch" ist? Hoffe ich habe mich verständlich genug ausgerückt ;) Gruß und danke im voraus
Da der Hersteller wohl auf dem Gehäuse steht oder zumindest die Modellbezeichnung, sollte es ja wohl ein leichtes sein, das Datenblatt zu ergooglen und dort nachzuschauen. Es gibt ja nicht nur "normal" und "Low ESR", sondern gefühlte 20 Serien, von denen zehn identische Abmessungen haben, aber völlig verschiedene ESR.
Dass ich auf der Herstellerseite die Datenblätter ansehen kann weiß ich, nur gibt kein Hersteller an ab welchem ESR der Kondensator als defekt zu bezeichnen ist ... und genau das ist ja mein Problem, denn wie soll ich jetzt anhand des ESRs wissen ob ein Kondensator jetzt defekt ist oder nicht? Help :(
dafür gibts keine Tabellen oder sonstige Nachschlagewerke. Am sichersten fährt man mit Vergleich zwischen dem Messobjekt mit einem frischen C derselben Sorte. Ansonsten müssen Erfahrungswerte herhalten.
Felix R. schrieb: > denn wie soll ich > jetzt anhand des ESRs wissen ob ein Kondensator jetzt defekt ist oder > nicht? indem Du überprüfst ob der gemessene Wert innerhalb der Spezifikationen des Herstellers liegt.
Hallo ob ein Elko defekt ist hängt von der Anwendung ab. Für manche Anwendungen ist das ESR nahezu egal, wenn der Elko jetzt nicht ausgelaufen, oder ausgetrocknet ist bleibt der Elko in Ordnung. Ist der ESR in der Anwendung wichtig, gilt es die richtigen Elkos zu wählen die genug Reserven beim ESR und im Temperaturbereich haben - hier wird leider gerne gespart und sogar oft unlogisch Designed (Elko ausgerechnet an der wärmsten Stelle eingebaut usw.). Es gibt sogar Anwendungen wo ein zu geringes ESR zu Problemen führt - allerdings wird das ESR während des Betriebs und der Alterung nie geringer so das wenn das Anfangsdesign korrekt war kein Problem ist. Abgesehen von augenscheinlich defekten Elkos (geplatzt, ausgetrocknet...) ist es nicht möglich zu sagen der Elko ist defekt, sondern es ist nur möglich zu sagen der Elko genügt nicht mehr den Anforderungen in der jeweiligen Schaltung. Und erschwerend kommt hinzu das es oft keine klare Grenze zwischen Defekt und Heile gibt - mal Funktioniert die Schaltung, mal nicht oder nur die Eigenschaften werden schlechter, was man nicht unbedingt sofort mitbekommt. Großzügige aber sinnvolle Auslegung aller Elkowerte und gutes Design der beste Weg "defekte" Kondensatoren zu vermeiden - leider sind Elkos auch relativ teuer, bzw. besitzen die von so manchen Hersteller sicherlich erwünschte Eigenschaft relativ schnell zu altern, zumindest im Vergleich zu anderen elektronischen Bauelementen... Jemand
Felix R. schrieb: > ... und genau das ist ja mein Problem, denn wie soll ich > jetzt anhand des ESRs wissen ob ein Kondensator jetzt defekt ist oder > nicht? Das kommt drauf an, was du als "defekt" bezeichnest. Bezeichnest du ihn als defekt, wenn er das 0.5, 1, 2 oder 10-fache des vom Hersteller für einen jungfräulichen Kondensator spezifizierten maximalen ESR überschreitet. Oder bezeichnest du ihn als defekt, wenn er für die Funktion deiner Schaltung kritischen Wert überschreitet - dann hängt es von deiner Schaltung ab. Die Klassifizierung als "defekt" setzt bei sich allmählich ändernden Parametern Kriterien voraus, die du selber festlegen kannst. Bei einer Glühbirne ist das einfach, wenn man das Durchschmelzen des Glühfadens als Kriterium wählt.
Nimm als ungefähren Richtwert meine Tabelle die sich seit 20 Jahren recht gut bewährt hat, etwas + / - bei den Werten kann man ruhig tolerieren, kommt auch drauf an ob man Markenware vor sich hat oder Chinamüll. Grüße
Ich würde die Festlegung des maximal tollerierbarem ESR (oder des minimalen) anhand von zwei Entscheidungen festlegen: 1. Maximaler lade / entlade Strom: da der ESR ja in Serie zur Cap betrachtet wird, so limitiert er den maximalen Lade und Entladestrom, sowie die Zeit in x*t=x*ESR*C um die Kapazität auf einen gewünschten Restfehler aufzuladen. 2. Wechselwirkung mit OPVs/Schwingkreisen: Der ESR beeinflusst die Lage von Pol und Nullstellen in Feedbackschaltungen (siehe z.b. Referenzbuffering, wo manchmal explizit Widerstände vor Kapazitäten platziert werden oder hohe ESR Caps - z.b. tantalum - genutzt werden). Weiterhin können switched cap Schaltungen (bspw. Ungebufferte Referenzeingänge bei ADCs) durch parasitäre Ls schwingen beim nachladen. Um den Restfehler zu minimieren müssen diese dann resistiv gedämpft werden (ESR darf höher sein). Grüße, Bernhard
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