Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MOSFET Treiber für PWM Ausgang hat Entladekurve?


von Birger J. (Gast)


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Hallo,

ich wollte mit der angehängten Schaltung eigentlich
ein PWM-Signal auf 5V "verstärken".
Jedoch scheint da irgendwo noch ein Ladungsspeicher zu sein.
D1 hab ich da mal ausgelötet und das Ausgangssignal sieht unverändert 
aus.
Woher kann dieses "Ladekurvenverhalten" sonst noch kommen?

VG

Birgi

von Al3ko -. (al3ko)


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47kOhm?

von Stefan F. (Gast)


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> Jedoch scheint da irgendwo noch ein Ladungsspeicher zu sein.

Natürlich, hauptsächlich ist es die Kapazität zwischen Gate und Source 
im MOSFET. Im Datenblatt kannst du nachlesen, dass es beträchtliche 13nF 
sind!

von Andreas I. (andy5macht)


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Genau, die Gatekapazität läd sich über 47k.
Bei deinem FET nicht unerheblich: max. 18nF

Aus dem Datenblatt:
Input capacitance
C: max 17940   pF

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@Birger J. (Gast)

>ich wollte mit der angehängten Schaltung eigentlich
>ein PWM-Signal auf 5V "verstärken".

Wollte.

>Jedoch scheint da irgendwo noch ein Ladungsspeicher zu sein.
>D1 hab ich da mal ausgelötet und das Ausgangssignal sieht unverändert
>aus.
>Woher kann dieses "Ladekurvenverhalten" sonst noch kommen?

Dein Treiber ist Murks, denn es gibt niemanden, der das Potential der 
Ausgangsspannung wieder auf 0V ziehen kann. Du hast ein Open Drain 
Ausgang OHNE Pull-Down Widerstand gebaut. Glückwunsch.

Tu dir einen Gefallen und erfinde das Fahrrad NICHT neu. Nimm einen IC 
der 74 HCT Reihe und gut, siehe Pegelwandler.

von der schreckliche Sven (Gast)


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T1 lädt das Mosfet-Gate schnell auf -5Volt (Gate-Source), der Mosfet 
schaltet ein, und am Drain sind 5Volt. Wenn T1 abschaltet, wird die 
Gatespannung laaangsam über R1 entladen, und entsprechend langsam 
schaltet der Mosfet.

Birger J. schrieb:
> D1 hab ich da mal ausgelötet

Lass die mal ausgelötet, die ist da überflüssig wie ein Kropf.

von Birger J. (Gast)


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Vielen Dank für die Tipps hier.
Was mir ziemlich schnell aufgefallen ist:
ich habe völlig ignoriert, woher die 5V kommen.
die kommen nämlich von nem 2596er, der nen 220µF Elko am Ausgang hat 
(oder so).
daher wir meine komische Messung wohl kommen. Sollte ich (morgen) unter 
Belastung messen, wird wohl alles in Ordnung sein.


D1 lasse ich mal weg. Wofür hätte die sonst gut sein sollen?
Wie genau lässt sich R1 berechnen bzw. auch berechnen, dass er nicht 
gebraucht wird?

Viele Grüße


Birgi

von der schreckliche Sven (Gast)


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Es wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass das Gate des Mosfets durch R1 
entladen wird. Anders kann er nicht abschalten. R1 ist also zwingend 
notwendig. Dein Wert für R1 ist sehr, sehr groß. Versuche es mal mit 470 
Ohm. Dann schaltet der Mosfet auch entsprechend schneller.
Das hat mit der Stromversorgung oder mit dem Lastwiderstand überhaupt 
nichts zu tun.

von Wolfgang (Gast)


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Bevor du die Schaltung wieder in Betrieb setzt, solltest du die 
Beschaltung von D2 nochmal überdenken. Sofern die 5V-Versorgung etwas 
potenter ist, würde D2 dir ziemlich instantan abhimmeln, jedenfalls wenn 
der gezeigt Schaltplan deine tatsächliche Schaltung repräsentiert.

IMHO wird die Tatsache, dass der IPB180P04P4-03 bei 5V typischerweise 
alles andere als vernünftig durchschaltet, sie kaum retten können, es 
sei denn, du kommst mit deiner Last in einen Strombereich, der den FET 
ausreizt.

von Stefan F. (Gast)


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> ich habe völlig ignoriert, woher die 5V kommen.
> die kommen nämlich von nem 2596er, der nen 220µF
> Elko am Ausgang hat (oder so).
> daher wir meine komische Messung wohl kommen.

So ein großer Elko am Ausgang eines Logik Schaltkreises würde Sinnlos 
sein und diesen wahrscheinlich sogar bald zerstören. Überprüfe, ob dies 
wirklich so ist und korrigiere es gegebenenfalls.

Hast du unsere Hinweise zur Gate-Kapazität verstanden?

von Wolfgang (Gast)


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Es wird Zeit, die wirkliche Schaltung mit allen relevanten Teilen zu 
zeigen und nicht nur einen kleinen Teil des Problems.

von Wolfgang (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Bevor du die Schaltung wieder ...

Sorry, das mit D2 nehme ich zurück - jedenfalls wenn sie so rum 
eingebaut ist, wie gezeigt. WAAS machst du da?

von Birger J. (Gast)


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Ich hab jetzt mal R1 getauscht und nun 470Ohm drin.
Nun habe ich ein kurzes "Übersteuern" bzw. eine Überhöhung
da mit drin.
Wenn ich dann den Servo anschließe, also nicht mehr ohne Last messe.
ist dieses Entladeverhalten verschwunden, jedoch bricht die Spannung auf 
unter 2V ein.

http://akizukidenshi.com/download/ds/towerpro/SG90.pdf

Der Servo hatte aber schon mal 14V auf dem PWM pin gehabt.....
Von daher könnte der auch schon einen mitbekommen haben können.
Mal einen neuen ausprobieren.

VG

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Birger J. schrieb:
> Nun habe ich ein kurzes "Übersteuern" bzw. eine Überhöhung da mit drin.
Nennt sich "Messfehler" und kommt von ungeeignet angeschlossener 
Masseklemme.

> Wenn ich dann den Servo anschließe, also nicht mehr ohne Last messe.
Wie schließt du den Servo an?

Birger J. schrieb:
> ich wollte mit der angehängten Schaltung eigentlich ein PWM-Signal
Woher kommt das "PWM-Signal"?
> auf 5V "verstärken".
Nimm wie der Rest der Welt einen einfachen Pegelwandler, der einen 
Push-Pull-Ausgang hat, z.B. den SN74LVC1T45

von Stefan F. (Gast)


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Normale Modellbau Servos begnügen sich mit 3,3V Signalen.

von Birger J. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Nimm wie der Rest der Welt einen einfachen Pegelwandler, der einen
> Push-Pull-Ausgang hat, z.B. den SN74LVC1T45

doch letztlich wollte ich das etwas flexibler halten, denn wollte
nun einen Servo betreiben, der
12V braucht, bringt mir der SN74LVC1T45 wohl nicht mehr so viel?

Der Servo bekommt die 5V über einen weiteren p-Kanal MOSFET.
diese 5V gehen dann wiederum auch an die Source des MOSFETs, der
die PWM auf 5V bringt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Birger J. schrieb:
> doch letztlich wollte ich das etwas flexibler halten, denn wollte nun
> einen Servo betreiben, der 12V braucht
Hast du mal ein Beispiel?

> bringt mir der SN74LVC1T45 wohl nicht mehr so viel?
Am Pulseingang reichen die 5V (wenn nicht shcon die 3,3V) trotzdem.

> Der Servo bekommt die 5V über einen weiteren p-Kanal MOSFET. diese 5V
> gehen dann wiederum auch an die Source des MOSFETs, der die PWM auf 5V
> bringt.
Hört sich unheimlich unnötig umständlich an. Was ist der Zweck dieser 
ganzen Schalterei?

Birger J. schrieb:
> Wenn ich dann den Servo anschließe, also nicht mehr ohne Last messe.
> ist dieses Entladeverhalten verschwunden, jedoch bricht die Spannung auf
> unter 2V ein.
WELCHE Spannung? Und zu WELCHER Zeit? Am besten malst du den Schaltplan 
so, wie der Aufbau aussieht und zeichnest dort die Spannungmesspunkte 
mit einem Spannungspfeil ein. So kommunizieren Elektroniker 
miteinander...

: Bearbeitet durch Moderator
von Dieter (Gast)


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D2 soll wohl die Freilaufdiode fuer die Last sein?

von Stefan F. (Gast)


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Wenn es unbedingt 12V sein müssen, hätte ein einfacher Pull-Up 
Widerstand anstelle des MOSFET sicher auch genügt.

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