Hallo, ich habe jetzt gerade wieder mein Commodore CDTV wieder lauffähig gemacht. Wer das Gerät nicht kennt, es ist sozusagen der erste HTPC der Welt. Leider konnten die Leute in den 90ern mit einem Computer mit CD-ROM im Wohnzimmer nichts anfangen, und Commodore hat wieder mal das Marketing versaut. Damals ein Flop, sind die Geräte heute sehr begehrt. Daß man damals sich in bestimmten Dingen noch nicht viel Mühe gegeben hat, sieht man am Display: Das CDTV zeigt gerade mal die Zeit an, in eingeschaltetem Zustand zusätzlich nur die Lautstärke für die Kopfhörerbuchse. Beim Spielen einer Audio-CD wird nicht mal die Spielzeit angezeigt! Dazu haben sie die Anzeige im üblichen Fluoreszenz-Türkis gelassen, nicht mal eine Filterfolie davorgemacht, daß das Display weiß wird. Natürlich werden die Displays inzwischen auch blasser. Also hatte ich mal gedacht, ob man die nicht durch ein Microcontroller-gesteuertes Display ersetzen kann. Dabei müssen allerdings die Segmente erhalten bleiben, um die Zeit und die Lautstärkesymbole anzuzeigen. Das Display soll möglichst original aussehen (können), es könnten aber einige Änderungen vorkommen. Die Kopfhörer-Lautstärkeanzeige könnte durch ein VU-Meter ersetzt werden, wenn Ton am Audioausgang vorliegt. Logos für den Zugriff auf CD, Floppy oder Festplatte, vielleicht animiert, wären auch was. Eine Möglichkeit, per seriellen Port Texte oder Grafiken zu zeigen würde das Ganze perfekt machen. Wäre sowas machbar? Der Ausschnitt für das Display beträgt 65 x 15 mm. Das Display hat 53 Segmente, genutzt werden aber effektiv nur 45. - 6x 7-Segment-Anzeige für Uhrzeit, zwei davon sind unbenutzt - 3 zusätzliche für blinkenden Doppelpunkt und AM/PM-Anzeige - 8 für 7 Lautstärkeblöcke und Anzeige VOL, diese ist vernachlässigbar Wie kann man so etwas lösen? Müßte der Microcontroller 45 Eingänge haben, um die Segmente zu verarbeiten und in neuer Form auf einem Punktmatrix-Display wiederzugeben? Der Uhrenbaustein ist ein OKI 6242B, möglicherweise kann man den für die Uhrzeit auch auslesen. Vielleicht hat ja jemand Vorschläge. Da das CDTV sehr gefragt ist, das Display nicht toll ist und es keine Ersatzteile mehr gibt, könnte man sowas möglicherweise sogar verkaufen. Vor allem die Möglichkeit, per DOS-Kommando Text auszugeben wäre sehr interessant. Schöne Grüße, RC.
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Richard C. schrieb: > Müßte der Microcontroller 45 Eingänge > haben, um die Segmente zu verarbeiten Normalerweise werden VFD im Multiplexbetrieb betrieben, man braucht also weniger Anschlüsse, es könnten 16 reichen. Die Spannungen sind recht hoch, so 27V sind üblich, und meist als -27V also negative gegenüber dem Rest der Elektronik. Man kann mit hochohmigen Widerständen (100k) die Segment und Digit Leitungen direkt an einem uC anschliessen, wenn der mit seiner Versorgung zwischen positiver und negativer Spannung liegt, dann übernehmen die Eingangsschutzdioden die Spannungsbegrenzung. Nun muss ein programm die Digit Eingänge überwachen, und wenn die auf das nächste Digit umschalten alle Segment Leitungen speichern, danach hat man ein Array gefüllt mit dem aktuell Angezeigten, aufs dem man dann noch die Segmente zurückrechnen muss. Nicht wirklich schwierig, allerdings muss man ggf. Zeitverzögerungen im Griff haben, es kann ja sein daß der Kontroller des VFD schon vor Ende der Digit-Periode die Segmente abschaltet (Helligkeit) oder erst etwas später anschaltet, die Sample-Zeitpunkte müssen also passen. Und dann kann man das Ermittelte auf ein Graphik-LCD umkopieren, auch in völlig anderer Darstellung.
Ja, das mit den 16 Leitungen kommt hin, ich bin jetzt nur vom Maximum ausgegangen. Wenn man den OKI 6242B Uhrenchip auslesen kann wird es noch einfacher, dann benötigt man ja nur 7 Pins für die Lautstärkeanzeige - falls man den Wert nicht auch irgendwo analog auslesen kann. Sind bei FL-Displays alle Spannungen so hoch? Ich nahm an, daß nur die Heizspannung so um die 30 Volt liegt. Aber das wäre ja egal, Widerstände sind ja nicht das Problem. Ich habe mal ein Monochrom-Display mit 256x64 Pixeln gefunden, das passen würde. Wie lange dürfte eine Übertagung einer kompletten Pixel-Grafik per RS-232 dauern? 256x64 sind 16384 Pixel, und der Amiga bzw. das CDTV macht maximal 19200 Baud mit. Wenn das Ganze noch über den Microcontroller geht, vielleicht 1-2 Sekunden? Allerdings kann ich das leider sowieso nicht machen, ich muß vermutlich doch mal anfangen, mich mit dem Thema Microcontroller auseinanderzusetzen. Aber dazu fehlt die Zeit... Vielleicht findet sich ja hier ein Amiga-User, der Interesse an einer Umsetzung hat.
Wenn das alte Display nicht mehr verwendet wird, könnte man Pin 51 von U62 auch einfach auf Masse legen. Dann bleiben nur noch Pegel von 0 bis 5V an den VFD Leitungen meiner Meinung nach. Und keine negativen Spannungen mehr.
Cool...ich habe auch ein CDTV, in den 90ern als Junger Mensch aus der
Mülltone gezogen. Bei mir vergilbt die Kunststoffabdeckung über dem
Display, anonsten ist er allgemein sehr unkomfortabel im Vergleich zu
heutigen Playern. Auch das er jedes mal piept wenn man einen Song
weitermacht. Irgendwann habe ich ihn durch einen richtigen CD-Player
ersetzt. Mir ist vorher auch schon so eine CD-Kassette ?!? Kaputt
gegangen. Das Teil ist aber optisch Wohnraumtauglich.
Meine Verbesserungsidee war immer eine moderne, optische Maus. (heute
natürlich Funk) Leider verstaubt das jetzt alles im Keller, da irgendwie
nur Spielerei die Platz weg nimmt. Das beste ist meiner Meinung nach
Lotus 1-3 (: Teilweise nur 10 Strecken oder so, trotzdem konnte man zu
dritt Tagelang davorhocken. sau schwer
Irgendeine Firma hat Online mal einen SCSI Adapter angeboten nur leider
>150€.
On Topic:
Zum Display, kann ich nichts sagen. Spielzeit und der Gleichen wird über
das Videosignal angezeigt. Eventuell eine Miniglotze.
Ich kenne den, der die SCSI-Controller baut ;-) Allerdings weiß ich nicht, ob er noch die Zeit dazu hat. Um das CDTV gut nutzbar zu machen, muß man etwas basteln, und es ist auch nicht so billig: Sinnvoll ist eine 8 MB-Speichererweiterung für 60 GBP, denn FastRAM beschleunigt einen Amiga stark. Um das Ding aktuell zu machen, müssen noch Kickstart 3.1 und die BootROMs mit der Version 2.30 oder höher rein. Dafür gehen Eproms des Typs 27C4000 (512K) für das Kickstart und 2x 27C1000 (128K) für die BootROMs. Bei Kickstart 3.1 muß übrigens eine Floppy angeschlossen sein, sonst bekommt man das Startbild in rot/schwarz, wie bei einer nicht bootfähigen CD. Normale 9polige Joystick- und Mausanschlüsse kann man über eine Verdrahtung am 252609-Baustein bekommen. Damit ist dann auch über einen Adapter der Anschluß an eine USB-Funkmaus möglich. Eine Amiga-Tastatur kann man anschließen, wenn man sich einen Adapter von der 5poligen Mini-DIN-Buchse am CDTV auf 6polig Mini-DIN PS/2 bastelt. Dafür sollte es dann auch USB-Adapter geben. Normale PS/2-Tastaturen funktionieren nicht, das Protokoll ist anders als bei Amiga-Tastaturen. Für den Videoausgang muß man sich einen Adapter vom 23poligen Videoausgang auf SCART-RGB besorgen. Damit hat man ein sehr gutes Bild. Mein LG-Fernseher hat sogar einen integrierten Flickerfixer, ich kann also die Workbench in 640x512 Interlace nutzen. Es ist empfehlenswert, den recht lauten Lüfter gegen einen anderen mit den Abmessungen von 60x60x25 mm zu tauschen. Der Lüfter befindet sich hinter dem Netzteil, ist aber nicht darin eingebaut. Man muß also nicht das Netzteilgehäuse zerlegen. Im Gerät gibt es einen Mixer, der das Audiosignal vom CD-ROM und Amiga-Soundchip mischt. Allerdings ist der Amiga-Ton zu laut, er verzerrt etwas. Man muß da zwei etwas stärkere Widerstände einsetzen. Wenn man das alles drin hat, hat man ein richtig feines System. Dann kann man auch eine Festplatte anschließen und bei 8 MB RAM Spiele über WHDLoad nutzen. Das ist ein System, das Diskettenspiele so patcht, daß sie auch von Festplatte gestartet werden können. Ich habe eine Sammlung von 2.1 GB (zip-gepackt), das sind mehr als 2300 Spiele ;-) Das Piepen kann man in den Prefs abschalten: Einfach im Startbild eine Taste drücken (Maus/Tastatur), dann kann man dort Uhrzeit, Sprache und einige andere Sachen einstellen, unter anderem den Piepton. Das CD-ROM in dem Ding ist übrigens eine absolute Kuriosität: Es ist ein SingleSpeed CD-ROM mit Caddy, 40poligem Anschluß und einem kleinen 3poligen Zusatzstecker. Jetzt könnte man meinen, das wäre IDE mit zusätzlichem Audioausgang. Falsch, das ist ein total merkwürdiger Anschluß, gibt nichts kompatibles dazu. Und der dreipolige Anschluß ist ein Fernbedienungssignal! Das Laufwerk hat den CD-Player onboard, es sind Bausteine von Technics auf der Platine. Deshalb kann man den 68000 auch rausnehmen, er spielt trotzdem über Tastatur und Fernbedienung.
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Hallo, da ich meine alte Homepage noch oben liegen habe, mal ein Link: http://www.roehres-home.de/amiga_lebt/i_amiga.html Unter Amiga findest Du unter CDTV MP3 ein damaliges Projekt von mir. Könnte Dir zumindest Anregungen für den mechnischen Umbau geben. Schaltplan der CDTV findet man z.B. hier: http://www.ianstedman.co.uk/Amiga/schematics/schematics.html Das Original-Display wird von einem LC6554H angesteuert, ist ein 4Bit µC mit internem ROM und dem Displaytreiber. Der bekommt seine Daten von der CDTV mitgeteilt. Könnte man sich anschauen, mehr Infos als jetzt sind da aber eben nicht zu holen. Asonsten hilft Dir nur, da passende Amiga-Software schreiben oder suchen und das Display damit z.B. am Parallelport anzusteuern. Eine Ansteuerung per I2C am Floppyport ginge auch, nutzte ich z.B. im Amiga für den Videotextdecoder. Die Lautstärkeinfos müßstest Du aber so oder so vor dem LC6554H abfangen. Hängt aber alles von Deiner Lust, Deinem Können und Deinen Vorhaben ab... Man könnte auch einen Arduino Nano einbauen doer einen ESP8266 (Version mit externer Antenne) usw. usw. Gruß aus Berlin Michael
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