Hallo ich möchte diese historische 'Leitwertdekade' optisch und funktionell auf Vordermann bringen. Die Flecken wirken auf mich wie Flugrost. Wie und mit was gehe ich da am besten vor?
Hallo, feine Stahlwolle und Politurmittel für Lacke, sollte helfen. Gruß Frank
Hallo & Guten Tag ! Meine erste Frage wäre dann ob die Metallteile hierzu von der Holzfläche abgenommen werden oder daran verbleiben sollen ? (es wäre sonst event. möglich mit chem. Rostumwandler oder auch einfach nur Cola zu arbeiten, im anderen Fall vielleicht mal mit einem Glasradierer versuchen , gibt es ja auch mit Stahl oder Messingborsten... mfG BitPulse
Da scheint eine dünne Nickelschicht ab zu platzen. Außer neu vernickeln fällt mir da nichts ein. Das Holz würde ich mit Ballistol putzen.
Bei Flugrost geht auch ein Lappen mit Zitronensäurelösung. Zitronensäure löst selektiv nur Eisen(Verbindungen), lässt Chrom und Nickel aber in Ruhe. Sie wird deshalb auch zur Oberflächenvergütung von Edelstahl eingesetzt.
Ich hab mal versucht eine Vergrößerung zu machen. Vlt gibts einen Erkenntnisgewinn.
Teo D. schrieb: > Da scheint eine dünne Nickelschicht ab zu platzen. Außer neu vernickeln > fällt mir da nichts ein. Sieht für mich auch so aus. Die Roststellen sind sehr scharf umgrenzt, das Material daneben glänzt aber noch. Ich würde es so lassen, evtl. etwas einfetten.
Rost wird das nicht sein, denn solche Kontakte werden (und wurden) üblicherweise nicht aus Eisen/Stahl angefertigt. Die Bilder lassen mich an vernickeltes Messing denken.
Hallo, ich habe beste Erfahrungen mit "Never-Dull" gemacht. Gibt es in jedem Baumarkt. Gruß Rainer
Dieses olle Messzubehör muß man schon lieben, um es sich sich ins Zimmer zu stellen. Ich habe das nie gemocht. Ich hab das nur vom Sperrmüll geholt, weil ich als Schüler kein Geld für was besseres hatte. Meine Mutter hat dann immer die Krise gekriegt. Als das Lehrlingsgeld reichte, hab ich mir eine vernünftige Dekade gekauft und die Holzteile zerhackt. Die waren sehr stabil, mit dem 10Pfünder hau den Lukas, war nur ne kleine Delle drin. Bis ich auf den Trichter kam, von innen nach außen zu hauen, erst dann gaben die Klebungen nach.
Ob das jetzt wohl keiner wissen wollte? Es ging (und geht) um's Erhalten, nicht um's Zerstören... man, man, man!
A. B. schrieb: > Hallo ich möchte diese historische 'Leitwertdekade' optisch und > funktionell auf Vordermann bringen. Die Flecken wirken auf mich wie > Flugrost. Wie und mit was gehe ich da am besten vor? Bei der "Aufhübschung" von antiken "Schätzchen" steht aus meiner Sicht immer das Bestreben im Vordergund, den Original-Zustand erhalten zu wollen. Daß der "Zahn der Zeit" an ihnen "genagt" hat und auch "Gebrauchs-Spuren" an ihnen vorhanden sind, macht ja bis zu einem gewissen Grad auch die Schönheit der Schätzchen aus. Jeder sieht das aber vermutlich anders. :) Bzgl. Funktion brauchst Du Dir wohl kaum Sorgen zu machen. Solche Geräte funktionieren Jahrhunderte lang. Bzgl. der Wahl der Mittel kommt es darauf an, wie rabiat Du das betreiben willst. "Milde" Mittel: 1)http://www.heimwerker.de/test/flugrostentferner/? Danach polieren und mit Zaponlack "versiegeln". 2)Autopolitur einsetzen. Da sind Feinschleifmittel oft auch kombiniert mit Wachsen drin. Hinterher entfetten und mit Z-Lack versiegeln. Etwas "aggressivere" Mittel: Gummigebundene Poliermittel. Die machen im Prinzip beides gleichzeitig: Geringfügigen Material-Abtrag + Polieren. Hinterher entfetten und mit Z-Lack versiegeln. Noch aggressiver würde ich da nicht "hingehen", es sei denn, Du willst die Einzelteile ausbauen und neu vernickeln lassen. ;) Grüße
Also ich würde das Ding erst mal komplett mit der nötigen Vorsicht zerlegen. Dabei immer wieder Detailfotos machen. Die Kontakte des Kurbelschalters auf der Rückseite geeignet nummerieren, damit man sie wieder an gleicher Stelle einbauen kann. Jetzt ist die Frage ob man die doch teilweise sehr starken Gebrauchsspuren weiterhin sehen soll oder ob Du es wieder in den Orginalzustand versetzen möchtest. Wenn man die Gebrauchsspuren weiterhin sehen soll, dann würde ich alle metallischen Teile, wie schon empfohlen, vorsichtig mit einem Glasfaserpinsel bearbeiten. Noch besser wäre Metallpolisch. Zu Zonezeiten haben wir für so etwas Elsterglanz genommen - soll es sogar noch geben. Damit bekommt man oberflächlichen Rost, Verschmutzungen etc. sehr gut weg. Allerdings Gedult sollte man schon mitbringen. Danach mit Vaseline ganz leicht einfetten. Das Holzgehäuse würde ich mit sehr feiner Stahlwolle abschleifen und danach mit einer guten Möbelpolitur oder Bienenwachs behandeln. Früher wurden solche Holzgehäuse oftmals mit Schellack gestrichen, was auch machen kann, aber dann glänzt es stärker. Achja in dem Holz scheint sich auch der Holzwurm schon wohl gefühlt zu haben. Vor allen anderen Maßnahmen erst mal ihm den Garaus machen. Wenn's eher in Richtung Orginalzustand gehen soll, würde ich die Riefen bei den Kontakten des Kurbelschalters entfernen. Dazu Naßschleifpapier auf einen ebenen Untergrund legen, ein paar Tropfen dünnflüssiges Öl oder besser Petroleum drauf und dann die Teile schleifen. Ist zwar eine Riesensauerei gibt aber eine sehr schöne Oberfläche. Wenn es sich bei den Kontakten um vernickeltes Messing handelt, dann ist nach dieser Prozedur die Nickelschicht sehr wahrscheinlich weg. In einer Galvanikwerkstatt sollte das Vernickeln aber kein Problem darstellen. Aber auch das kann man selbst machen (https://www.kr26.de/bd-0600-nickel-49.html, https://www.tifoo.de/anwendungen/nach-metall/nickel). Ansonsten würde ich Dir empfehlen mal hier http://www.oldtimeradio.de/restaurieren.php zu schauen. Da wird sehr gut beschrieben wie man so alte GEräte wieder aufhübchen kann. Petro Danneier schrieb: > mit dem 10Pfünder hau den Lukas, war nur ne kleine Delle drin. > Bis ich auf den Trichter kam, von innen nach außen zu hauen, erst dann > gaben die Klebungen nach. Da kann ich nur sagen Banause.
Petro Danneier schrieb: > mit dem 10Pfünder hau den Lukas, war nur ne kleine Delle drin. Machst Du das im Museum auch mit den Exponaten? Hättest Du es nicht zerstört, dann könntest Du es heute evtl. teuer verkaufen. Jeder wie er es verdient...
Am sanftesten ist erstmal Radiergummi , von Hand. Dann gibt es noch extra f. die Werkstatt "Flugrostradierer". (Glasfaserpinsel verwende ich schon lange nicht mehr, zumindest nicht an Antiquitäten)
Das ist mit ziemlicher Sicherheit kein Rost, denn die Kontakte sind mit sehr hoher Sicherheit nicht aus Eisen. Insofern sind alle Hinweise auf "Entroster" etc. nicht zielführend.
Rufus Τ. F. schrieb: > Das ist mit ziemlicher Sicherheit kein Rost, denn die Kontakte sind mit > sehr hoher Sicherheit nicht aus Eisen. Nix Genaues weiß man nicht. :) Aber ob das Fe oder MS ist, kann man mit einem Magnet feststellen. Grüße
L. H. schrieb: > Nix Genaues weiß man nicht. Man kann aber von gewissen ... Erfahrungswerten ausgehen und davon, daß die Leute, die damals den Aufwand getrieben haben, so ein Gerät zu bauen, nicht blöd waren. Das aber wären sie gewesen, wenn sie Kontakte aus Eisen konstruiert hätten. Üblich sind alle möglichen Kupferlegierungen (Messing, Bronze, Neusilber ...), was u.a. auch mit der jeweiligen Leitfähigkeit zu tun hat. Und das waren sie auch schon bevor das Gerät, um das es hier geht, gebaut wurde. Mit einem Magneten kannst Du übrigens nicht eindeutig auf Eisen bzw. Legierungen daraus schließen, einerseits ist auch Nickel ferromagnetisch, andererseits gibt es etliche Eisenlegierungen (Stähle), die nicht ferromagnetisch sind.
Besonders hochwertige Produkte wurden früher auch gerne mit Hartsilber plattiert: https://amplifier.cd/Test_Equipment/other/Tettex.html Im vorliegenden Fall sieht es eher wie eine sich lösende Vernickelung aus. Mein Vorschlag: Säubern und den nostalgischen Charme bewahren. Auch beim Vernickeln kann so einiges schiefgehen, und das wäre schade.
A. B. schrieb: > Hallo ich möchte diese historische 'Leitwertdekade' optisch und > funktionell auf Vordermann bringen. Wie weit? Soll das optisch auf "Wie neu" oder auf "mit Würde patiniert"? Funktionell bekommst du das eh nicht auf "Stand der Technik" von 2018. "Wie neu" geht nur mit neu vernickeln. Das wird richtig Arbeit und Elektrochemie. "Wie neu" würde dem Ding IMHO den Charme entreissen. > Die Flecken wirken auf mich wie > Flugrost. Ne da ist die Vernickelung ab. > Wie und mit was gehe ich da am besten vor? Vorsichtig etwas bürsten & polieren. "Never-Dull" wurde schon genannt. für nix gibt es so viel Polierchemie wie für das Auto. Den Kontaktstellen mit sehr wenig Parafinöl benetzen, trocken aufstellen. Zaponlack, Kollodium, Tonkinlack geht natürlich auch. Dann leidet aber die elektrische Leitfähigheit sehr und die Funktion ist weg. Die Holztafel scheint geölt und ruft nach Leinöl - oder halt Tonkin. 10 Lagen Le Tonkinois: Da wird selbst die Marine nationale française neidisch.
Sebastian L. schrieb: > Vorsichtig etwas bürsten & polieren. "Never-Dull" wurde schon genannt. > für nix gibt es so viel Polierchemie wie für das Auto. Polierpaste für Blechblasintrumente. Und nicht den ganzen Schmodder den hier einige vorschlagen. Cola war ja mal wieder der Höhepunkt :-(
Sebastian L. schrieb: > Le Tonkinois Hallo, das kenne ich nicht. Ist es besser als NeverDull? Sorry, wenn ich mich da reinfuschel... Gruß Rainer
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