Ich habe heute gelesen, dass das Konzept der unbegrenzten Urlaubstagen mittlerweile schon in Deutschland umgesetzt wird: https://www.elektroniknet.de/markt-technik/karriere/unbegrenzter-bezahlter-urlaub-ein-trend-152987.html Auch interessant, eine Bezahlung dafür, dass man Urlaub nimmt: http://m.spiegel.de/karriere/arbeitszeit-im-silicon-valley-urlaubstage-werden-nicht-gezaehlt-a-939001.html Wer kommt von euch schon in den Genuss? Wieviele Urlaubstage würdet ihr nehmen? Ich würde 50 Tage nehmen, da ich sehr produktiv bin.
Umgesetzt? Bullshit. 132 Unternehmen machen das. Der Anteil Unternehmen, welcher ein Pool am Arbeitsplatz anbietet, dürfe höher sein.
Wäre nichts für mich, ich würde wohl nur 15 Tage pro Jahr nehmen. Es heißt da ja immer "solange die Arbeit gemacht wird", und Arbeit habe ich immer. "Da ich sehr produktiv bin" bekomme ich dauernd Nachschub. Ich hätte da zu schnell ein schlechtes Gewissen.
Hallo schöne neue IT Welt... Das klingt zu gut um wahr zu sein, ganz bestimmt gibt es da einige Fallstricke die dafür sorgen das die Realität auch in diesen Firmen doch etwas anders ist. Eine, wahrscheinlich den Einzelnen gar nicht mal direkt bewusste Zukunftsangst und Karrieregeilheit, wird in solchen Branchen und der zu erwartenden Alterszusammenstellung dafür sorgen das der Einzelne nicht zu viel Urlaub nimmt (Nicht zu vergessen der Gruppenzwang). Aber alleine die Grundidee dahinter ist Gesellschaftlich betrachtet fast schon als Pervers zu bezeichnen: Warum so etwas nicht mal bei Polizei, Feuerwehr, in der Pflege, in der Produktion, im Einzelhandel, der Gastronomie, im Handwerk... Halt bei den "normalen" Allerweltsjobs bei den man für sein Geld hart arbeiten muss und die der Großteil der arbeitenden Bevölkerung halt ausübt? Nein je nach Branche und einzelnen Unternehmen muss man den Urlaub weit im voraus angeben, darf ihn nicht nehmen wenn man ihn braucht und halt der ganze Krampf den die meisten kennen werden. Ein besonderes Geschmäckle bekommt die Sache noch wenn man bedenkt woher die herkommt: Aus den USA mit den bekannten hervorragenden Sozialleistungen, der fairen Bezahlung der "normalen" Lohnempfänger, gesetzlich garantierten und bezahlten Urlaub von mindesten 30 Tagen und Renteneintrittsmöglichkeit mit 55 Jahren... Oder habe ich da etwas falsch verstanden... ;-) Ja schiebt denen die es schon haben (insbesondere in den USA ist ja höhere Bildung, welche leider Grundvoraussetzung für diese IT Berufe ist, extrem teuer) noch mehr in ihr Hinterteil, hätschelt sie noch mehr, macht sie zu neuen kleine Götter... Einfach nur zum kotzen... Und hier in "Good old germany" ? Noch haben wir etwas Sozialsystem, einigermaßen vernünftigen Urlaubsanspruch usw. aber trotz alle dem: Während den Anfängen, bzw. gibt es denen die es am meisten benötigen und nicht denen welche meist gar nichts damit anfangen können, schon mehr als genug haben oder es sich praktischer Weise (für den doch so großzügigen AG) gar nicht wagen das Angebot wahr zu nehmen. Jemand
Jemand schrieb: > Während den Anfängen Ahem, vor dem Absenden nochmal durchlesen... Siehe dort bei "wehre": https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_geflügelter_Worte/W
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Naja, ich kann mir schon vorstellen daß das unter gewissen Voraussetzungen funktioniert.Dazu gehört z.B. daß die Angestellten sowohl ihre Arbeit als auch ihren Arbeitgeber einfach nur geil finden und sich am Abend schon darauf freuen, am nächsten Tag wieder dort arbeiten zu dürfen. Zudem muß die Firma auch vorher schon ein sehr freies Führungskonzept gefahren haben, so daß sich die Angestellten als wichtigen Teil des großen Ganzen begreifen. Und auch bei der Personalauswahl muß von Anfang an viel Wert darauf gelegt worden sein, Menschen mit solchen Charaktereigenschaften einzustellen, die mit diesem Führungsstil im erwarteten Maß produktiv umgehen können. Und nicht zuletzt braucht es dafür auch die richtige Führungspersönlichkeit. Gerade diese sind selten. Aber dann ist die obige Urlaubsregelung auch gar nicht mehr so fremd wie es zuerst erscheinen mag. Ich habe mal in einer Firma gearbeitet, der Chef dort nannte sein Führungskonzept "Der Unternehmer im Unternehmen", da hatten wir im Prinzip eine solche Selbständigkeit. Es ist ein langwieriger Prozeß, so eine Unternehmenskultur aufzubauen, und war auch mit nicht wenigen Nachtschichten verbunden, wenn die Truppe allerdings entsprechend zusammengewachsen ist und die Chance hatte aus Fehlern (meist organisatorischer Art) zu lernen, kann das durchaus funktionieren. Allerdings sind die Voraussetzungen dafür hoch, dabei von einem Trend zu sprechen halte ich für unangemessen. Allein schon, weil man in einer Firma nicht von jetzt auf gleich eine neue Firmenkultur etablieren kann, wenn die Belegschaft schon seit Jahren in einem anderen Stil "erzogen" worden ist. Einzelne Menschen können vielleicht in so ein neues Sozialgefüge hineinwachsen, wenn sie z.B. die Firma wechseln. Aber einen ganzen Haufen kriegt man nicht so ohne Weiteres umgepolt. Mal davon abgesehen daß das auch nicht mit jedem Menschen so geht, manch einer kann damit einfach nicht umgehen. Die Firmen haben heute ja schon genug zu tun, überhaupt Leute zu finden die noch arbeiten wollen.
Er schenkt jedem 1000 Dollar, der mindestens eine Woche im Jahr freinimmt. 1000 Dollar Urlaubsgeld Die Frage die sich mir stellt, kann ich Urlaub machen, wann ich es möchte, ich es für ideal halte oder wenn der Arbeitgeber es anordnet? Für mich ideal - 30 Tage Urlaub langfristig (ca. 5-6 Monate im voraus) und Freizeit aus Überstunden, die ich auch mittelfristig (ca. 1-4 Wochen vorher ) planbar nehmen kann. D. C. schrieb: > Ich würde 50 Tage nehmen, da ich sehr produktiv bin. Produktiv kann jemand nur sein, wenn derzeit genug zu tun ist und das können die meisten nicht selbst beeinflussen. Keine Aufträge, kein Geld, geh Urlaub machen!
Jemand schrieb: > Ja schiebt denen die es schon haben (insbesondere in den USA ist ja > höhere Bildung, welche leider Grundvoraussetzung für diese IT Berufe > ist, extrem teuer) noch mehr in ihr Hinterteil, hätschelt sie noch mehr, > macht sie zu neuen kleine Götter... > Einfach nur zum kotzen... Was ich zum Kotzen finde ist die typisch deutsche Neiderei. Anstatt mehr für seine eigene Arbeit zu verlangen mißgönnt man dem anderen lieber den Erfolg und will ihn lieber auf seinem eigenen Niveau herunterziehen, anstatt selber weiterzukommen.
> Was ich zum Kotzen finde
Normalerweise überlese ich die Beiträge von Jemand. Dieses Mal scheinen
mir aber 95% Fleisch daran zu sein.
Schön, wenn man da so in alle Richtungen verallgemeinern kann... D. C. schrieb: > Wer kommt von euch schon in den Genuss? In den Genuss, der dort beschrieben ist, willst du gar nicht kommen. Denn diese Amerikaner arbeiten meist nicht deshalb so viel, weil ihnen die Arbeit so gut gefällt, sondern, weil sonst ein Anderer auf ihrem Stuhl sitzt, wenn sie zurückkommen. Der Begriff "Kündigungsschutz" ist da nicht so verbreitet wie bei uns... Und für mich sind Betriebe mit "offenen Arbeitszeitmodellen" oder "Vertrauensarbeitszeit" in jedem Fall die zweite Wahl gegenüber solchen mit einer Stempeluhr.
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Lothar M. schrieb: > In den Genuss, der dort beschrieben ist, willst du gar nicht kommen. > Denn diese Amerikaner arbeiten meist nicht deshalb so viel, weil ihnen > die Arbeit so gut gefällt, sondern, weil sonst ein Anderer auf ihrem > Stuhl sitzt, wenn sie zurückkommen. > Der Begriff "Kündigungsschutz" ist da nicht so verbreitet wie bei uns... Die Amis ticken etwas anders als wir hier. 10 Tage Urlaub im Jahr, aber bitte nicht mehr als 4 Tage zusammen nehmen! Kündigungsschutz ist dort praktisch nicht vorhanden, qualifizierte Jobs gibt es je nach Region aber einige. Wenn ein Arbeitgeber zu oft und zu schnell legal Leute feuert, hat dieser ggf. auch mehr Schwierigkeiten neue gute Leute zu finden.
Lothar M. schrieb: > Und für mich sind Betriebe mit "offenen Arbeitszeitmodellen" oder > "Vertrauensarbeitszeit" in jedem Fall die zweite Wahl gegenüber solchen > mit einer Stempeluhr. Rein aus Neugier, weil wir bei uns im skandinavischen Raum lediglich Vertrauensarbeitszeit haben: Welche Nachteile siehst du in offenen Arbeitszeitmodellen oder Vertrauensarbeitszeit? Gruß,
Ach Gott, 30d Urlaubstage, plus bis zu 24 Gleittage, plus ein paar katholische Feiertage sind in Süddeutschland schon per Tarif quasi Standard. Und ein paar Brückentage gibbet es eigentlich jedes Jahr oben drauf. http://www.personalrat.uni-muenchen.de/download/gleitzeit_dv.pdf Schon lächerlich wie mancherorts versucht mit angeblich freiwilligen unbegrenzten Urlaub das real exestierende Defizit an AN-Freizeit zu kaschieren.
Al3ko -. schrieb: > Welche Nachteile siehst du in offenen Arbeitszeitmodellen oder > Vertrauensarbeitszeit? Die von mir real erlebten 38-40h Woche statt der vorgesehenen 35h Woche. Und zwar in einem Betrieb, der erst eine Stempeluhr hatte, dann auf Vertrauensarbeitszeit umstellte und nach fast 3 Jahren wieder zurück kam zur gestempelten Zeit. In diesen 3 Jahren musste jeder viel Zeit aufwenden, um die weggefallene Stempeluhr zu ersetzen. Und trotzdem trauten sich nicht alle, tatsächlich nur 35h zu arbeiten. Oder es war einfach schwer, dem Chef zu vermitteln, dass man tatsächlich nachmittags um 3 schon lange genug gearbeitet hat. Denn der fing ja statt um 7 erst um halb 9 an. Und ich bin mir vollkommen sicher, dass die durchschnittliche persönliche Bilanz im skandinavischen Raum nicht besser ausfällt. Berufsrevolutionär schrieb: > plus bis zu 24 Gleittage Wieso "plus"? Das Gleittage ein Nullsummenspiel sind, lassen wir ganz gepflogen außen vor?
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Ist das nicht sowas was auf Vertrauen aufbaut? Und überall wo man Vertraut, wird betrogen. Wenn sich ein MA so viel Urlaub nehmen kann, wie er will, dann nimmt der fleißige wenig, weil er nicht als Schmarozer dastehen will und der faule der bedient sich in vollen Zügen weil es ohne ihn die Firma garnicht geben würde.
Al3ko -. schrieb: > Rein aus Neugier, weil wir bei uns im skandinavischen Raum lediglich > Vertrauensarbeitszeit haben: Wie läuft das ab? Du kommst und gehst wann Du willst und an welchen Tagen Du willst? Oder gibt es doch - Urlaubsanträge - Kernzeiten - soziale Kontrolle - Stundenzettel (egal ob zur Abrechnung beim Kunden oder so) Beim typschen Tarif-Großbetrieb kommst und gehst Du, wann Du willst, und den Rest macht die Stempeluhr, korrigiert um Urlaubs- und Krankheitstage. Heute garnicht da: OK, 7h Minus. Und ja, die Stempeluhr sorgt für Mindestpausen und Maximalzeiten. Der größte Euphemismus ist bei "wenn die Arbeit erledigt wird". OK, wenn sich 5 Pförtner die 365/24h eigenverantworlich aufteilen, und einer mal 36h am Stück macht, ok. Aber wie bitte will man bei Entwicklern den Umfang von "Arbeit" auf Faktor 2 oder 5 und das auf Wochen hinaus abschätzen???
Lothar M. schrieb: > Berufsrevolutionär schrieb: >> plus bis zu 24 Gleittage > Wieso "plus"? Das Gleittage ein Nullsummenspiel sind, lassen wir ganz > gepflogen außen vor? Es ist kein Nullsummenspiel! Einfaches Beispiel Silvester und Heiligabend, in manchen Teilen Deutschlands, insbesonders in denen mit geringer Effizienz wie zu Zeiten der Planwirtschaft muß für beide bis zu 2d Tage gesetzlichen Urlaub einreichen, während es anderswo üblich ist, das man diese rausarbeitet, also bspw. 2 Wochen lang, 0,75h länger im Büro hockt. Effektiv hat man 2d Tage Urlaub mehr. Neben Weihnachten finden sich solche angeordnete Gleitzeittage auch oft zu Rosenmontag oder nach Himelfahrt. Odt muss man für diese selbstverständlichen Brückentag keinen "Urlaub opfern". Ohne eine Gleitzeitregelung, die auch Gleittage ermöglicht, kann man nur die Tage "daheim" bleiben, für die man Urlaub nimmt. Hinzu kommt, das mancherorts 35h/Woche vereinbart sind. Arbeite man da "wie gewohnt" 40h, führt das "automatisch" zu den Gleittagen die den gesetzliche Urlaubszeit verlängern.
Achim S. schrieb: > Wie läuft das ab? Du kommst und gehst wann Du willst und an welchen > Tagen Du willst? Oder gibt es doch > - Urlaubsanträge > - Kernzeiten > - soziale Kontrolle > - Stundenzettel (egal ob zur Abrechnung beim Kunden oder so) Kontrolle läuft oft über Stundenzettel, aber auch so (Chef kuckt nach, ob die Leute da sind). Das gilt also alles nur im normalen Rahmen. Gewünscht ist immer gratis Mehrarbeit, was der Grund für die Beliebtheit dieses Modells (bei Arbeitgebern) ist. Vor allem junge Leute neigen dazu, mehr zu arbeiten als eigentlich vereinbart, weil sie glauben "das noch fertig bringen" zu müssen. Und jetzt behauptet nicht, das wäre nicht so, wir hatten hier schon Kündigungen wegen Minderleistung. Natülich hat das niemand gesagt, aber wenn jemand gekündigt wird, der täglich um 10 kommt und um 3 geht, braucht man nur 2 und 2 zusammenzuzählen. Ich finde Vertrauensarbeitstzeit deshalb unehrlich, und im schlimmsten Fall ist es Ausbeuterei. Das ist es natürlich nicht immer.
Berufsrevolutionär schrieb: > Es ist kein Nullsummenspiel! Doch natürlich ist es eine Nullsumme, du arbeitest kleine Fitzelchen mehr (0,5h-1h pro Tag) und entnimmst dann einen großen Blob (1 Tag). Tatsache bleibt, dass dir der Gleittag nicht geschenkt wurde, sondern dieser erarbeitet wurde.
Abradolf L. schrieb: > Berufsrevolutionär schrieb: >> Es ist kein Nullsummenspiel! > > Doch natürlich ist es eine Nullsumme, du arbeitest kleine Fitzelchen > mehr (0,5h-1h pro Tag) und entnimmst dann einen großen Blob (1 Tag). > Tatsache bleibt, dass dir der Gleittag nicht geschenkt wurde, sondern > dieser erarbeitet wurde. Ist bei bezahlten Urlaub auch nicht anders, auch da wird Abwesentheit anteilig von der Anwesentheit (Urlaubsanspruch) gewährt. Und bei einem Gleittag spart man sich als AN nicht nur die 7,5 h Arbeitszeit sondern auch Fahrtzeit u.ä.. Auf den gesamten Gleittag gerechnet bekommt man also das dreifache der aufgewandten Arbeitszeit als Freizeit - Ne Nullsumme sieht anders aus. ??
das KANN garnicht funktionieren. der Deutsche braucht etwas Nachweisbares und feste Regeln!
● J-A V. schrieb: > das KANN garnicht funktionieren. > der Deutsche braucht etwas Nachweisbares und feste Regeln! Ja, bei uns nutzen auch die ausländischen Fachkräfte und Wochenendpendler die Urlaubs- und Gleitzeitregeln am Effektivsten aus, um die Zeit in der Heimat optimal auszudehnen.
Was bei unbegrenzten Urlaubstagen und anderen lustigen Dingen versucht wird ist, dass die Arbeitnehmer untereinander sozialen Druck aufbauen sollen. Es wird gehofft, dass ein Wettbewerb entsteht wer Chefchens Liebling ist, und das ist der, der die wenigsten Urlaubstage nimmt. Da kann eine Heizdüse mal so richtig zeigen, wie toll sie die Firma findet und wie sie sich für die Firma einsetzt. Die anderen müssen dann nachziehen oder werden schnell als faule Säcke gebrandmarkt für die man mitarbeiten muss. Willkommen in der Zuchtstation für Mobbing, in der die "Herde" die Schwächsten nicht schützt sondern ausmerzt. Willkommen in der neo-liberalen Arbeitswelt in der jeder, weil er glaubt überlegen zu sein, für sich alleine kämpft (und verliert). Willkommen in einer Arbeitswelt in der die Arbeitnehmer freiwillig die Drecksarbeit des Managements machen und sich nicht nur selbst sondern auch noch gegenseitig ausbeuten. Und es funktioniert, weil sich immer einer findet wie der hier ● J-A V. schrieb: > das KANN garnicht funktionieren. > der Deutsche braucht etwas Nachweisbares und feste Regeln! der glaubt unheimlich modern und weltoffen zu sein.
Hannes J. schrieb: > Und es funktioniert, weil sich immer einer findet wie der hier > ● J-A V. schrieb: >> das KANN garnicht funktionieren. >> der Deutsche braucht etwas Nachweisbares und feste Regeln! > > der glaubt unheimlich modern und weltoffen zu sein. an mir liegt das ganz gewiss nicht, wenn Du das meinst.
Sven L. schrieb: > Ist das nicht sowas was auf Vertrauen aufbaut? Und überall wo man > Vertraut, wird betrogen. Nicht unbedingt. Man führt dann selber einen Tätigkeitsnachweis. > Wenn sich ein MA so viel Urlaub nehmen kann, wie er will, dann nimmt der > fleißige wenig, weil er nicht als Schmarozer dastehen will und der faule > der bedient sich in vollen Zügen weil es ohne ihn die Firma garnicht > geben würde. Das hängt ja immer von den Bedingungen ab. Ist es überhaupt bezahlter Urlaub? Falls nicht ist sowas teilweise schon möglich, oder die mittlerweile öfters angebotenen Sabbaticals. Es ist schlicht eine Geldfrage ob man sich auf sowas einläßt. Außerdem wird dir der AG schon mitteilen wenn deine Arbeitskraft nicht ausreichend ist.
Hi Lothar, hi Achim Lothar M. schrieb: > Stempeluhr zu ersetzen. Und trotzdem trauten sich nicht alle, > tatsächlich nur 35h zu arbeiten. Oder es war einfach schwer, dem Chef zu > vermitteln, dass man tatsächlich nachmittags um 3 schon lange genug > gearbeitet hat. Denn der fing ja statt um 7 erst um halb 9 an. > > Und ich bin mir vollkommen sicher, dass die durchschnittliche > persönliche Bilanz im skandinavischen Raum nicht besser ausfällt. Ich habe bis dato für 3 Firmen in Dänemark gearbeitet. Hier mein Eindruck: I.d.R. werden die 37 Stunden eingehalten, und es ist definitiv die Aufgabe des Arbeitnehmers, die Stunden zu kontrollieren. Ich selbst habe eine stressige Situation miterlebt, in der wir unsere Hardware zum Laufen bringen mussten. Deadline für die Lösung war Montag Mittag. Chef kam Freitag Nachmittag an mit der "Bitte", dass wir alles in unserer Macht tun sollten, um die Deadline zu erreichen. Wir haben Freitag Abend und einen halben Samstag gearbeitet, bis wir dann die Lösung gesehen haben. Wir haben dem Chef am Montag um einen Ausgleichstag gebeten für den Einsatz, den wir geleistet und die Stunden, die wir aufgebracht haben. Wurde genehmigt - wir beide bekamen einen Tag frei. Selbe Firma: Derselbe Kollege hat die Woche über mehrere Überstunden geschoben, um die nächste Deadline zu erreichen. Das hat Management von sich aus gesehen, und ihm eine Woche später (nach der Deadline) den Freitag frei gegeben, damit er ein verlängertes Wochenende genießen kann. Die Ausnahme war ein Lead Ingenieur, dessen Verantwortung es war, dass der Umrichter (Gesamtgebilde aus den Teilen der "Teilteams") die Deadline erreicht. Ergo musste dieser Lead Ingenieur indirekt in den Teilteams aushelfen, damit die ihre Deadlines erreichten. Er hat definitiv >50 Stunden pro Woche gearbeitet, und am Ende auch die Kündigung eingereicht. In meiner jetzigen Firma kenne ich keinen Kollegen, der mehr als die 37 Stunden arbeitet. Ausnahme sind die Externen, die pro Stunde bezahlt werden. Die bekommen ca 2x unseren Lohn, entsprechend arbeiten die gerne ein paar Stunden mehr pro Woche. Die Festangestellten halten ihre 37 Stunden ein mit dem Argument, dass zu kurz gesetzte Deadlines (die entsprechend nicht erreicht werden) die Schuld des Managements sind. Die dürfen das dem Kunden erklären. Achim S. schrieb: > Wie läuft das ab? Du kommst und gehst wann Du willst und an welchen > Tagen Du willst? Oder gibt es doch > - Urlaubsanträge > - Kernzeiten > - soziale Kontrolle > - Stundenzettel (egal ob zur Abrechnung beim Kunden oder so) - Man arbeitet Mo - Fr. - Urlaub wird offiziell beim Chef erfragt und genehmigt. - Kernzeiten sind vorhanden - Soziale Kontrolle kann ich nicht erkennen. Ein Kollege war mehrere Male beim Arzt und kam später ins Büro. Stand in seinem Kalender, und konnte von jedem im Team eingesehen werden. Niemand wusste, weshalb der Kollege nicht im Büro sei und ob er noch kommt. - Am Monatsende tragen wir ein, wie viele Stunden wir an unserem Projekt gearbeitet haben. Mein Eindruck: Es wird viel Wert auf eine gesunde Work-Life balance geachtet (Dänemark ist auch sehr bekannt für eine stark ausgeprägte WL balance). Wir haben kein Problem damit, die bezahlte Zeit einzuhalten, und dann pünktlich Feierabend zu machen. Und wenn wir heute eine Stunde länger arbeiten, machen wir morgen eine Stunde früher frei. Wenn wir die ganze Woche über jeden Tag eine Stunde länger arbeiten, reden wir mit unserem Chef und verhandeln einen Tag frei. Gruß,
Al3ko -. schrieb: > - Man arbeitet Mo - Fr. > - Urlaub wird offiziell beim Chef erfragt und genehmigt. > - Kernzeiten sind vorhanden > - Soziale Kontrolle kann ich nicht erkennen. Ein Kollege war mehrere > Male beim Arzt und kam später ins Büro. Stand in seinem Kalender, und > konnte von jedem im Team eingesehen werden. Niemand wusste, weshalb der > Kollege nicht im Büro sei und ob er noch kommt. > - Am Monatsende tragen wir ein, wie viele Stunden wir an unserem Projekt > gearbeitet haben. Genauso ist es bei mir und Qwertz auch.
Hallo das ganze, aber insbesondere die letzten Beispiele aus Dänemark spielen aber alle in der Büro oder Ingenieurwelt. Aber was ist, jetzt unabhängig von Dänemark, mit den Produktionsmitarbeiter oder den Berufen die direkten Umgang mit Menschen haben und damit meine ich jetzt nicht den typischen Bürokunden sondern die Kunden die eine Handwerkliche, Pflegerische, soziale Leistung benötigen? Gerade bei angeblich einfacheren (die ohne einen Hochschulabschluss ausgeübt werden dürfen) und erst recht bei den Malocherberufen die oft nur eine Anlehrnphase benötigen sind die direkten und auch höheren Chefs bzw. Firmenphilosophie sehr oft unter aller Sau. Schon mal was von fairen oder gar freundlichen verhalten gegenüber LKW Fahrern, Kurierdienstmitarbeitern, Menschen im Wachdienst, Schlachthofmitarbeitern, in der Gastronomie,in der Versandlogistik usw. gehört? Nein! Neben den ganzen Problemen und Gefahren in der Büro und Ingenieurwelt die schon angesprochen wurden wäre es viel wichtiger erst mal diese Baustellen ab zu arbeiten. Aber dort sind ja alle nur blöde und faule Leute die selbst schuld sind und in der Schule besser aufpassen hätten sollen und für die es genug andere gibt wenn sie es wagen sollten auf zu mucken und mal etwas zu fordern was nur leicht in Richtung echtes Extra und echte Wertschätzung geht. Und nebenbei: Wie passen die Begriffe zusammen? -Kontrolle -Stundenzettel -Vertrauensarbeitszeit -Offenes Arbeitszeitmodell Irgendwie haben so einige Leute in bestimmten Branchen und ab bestimmten Hierarchieebenen die Verbindung zur Realität und "normalen" Arbeiter, Servicekräften, Sozialdienstleistungen, Verkehrsdienstleiter, und die welche die schöne Onlineservicewelt erst möglich machen total verloren. Arbeiter
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> Willkommen in der Zuchtstation für Mobbing, in der die "Herde" die > Schwächsten nicht schützt sondern ausmerzt. Willkommen in der > neo-liberalen Arbeitswelt in der jeder, weil er glaubt überlegen zu > sein, für sich alleine kämpft (und verliert). Willkommen in einer > Arbeitswelt in der die Arbeitnehmer freiwillig die Drecksarbeit des > Managements machen und sich nicht nur selbst sondern auch noch > gegenseitig ausbeuten. Alles nichts neues. Das ist das Kapo-Verfahren in verfeinerter und auf heutige Bedingungen zugeschnittener Art. Siehe auch Funktionshäftling.
Al3ko -. schrieb: > Wir haben dem Chef am Montag um einen Ausgleichstag gebeten für den > Einsatz, den wir geleistet und die Stunden, die wir aufgebracht haben. > Wurde genehmigt - wir beide bekamen einen Tag frei. > ... > Wenn wir die ganze Woche über jeden Tag eine Stunde länger arbeiten, > reden wir mit unserem Chef und verhandeln einen Tag frei. Eben, das ist auch meine Erfahrung: man muss darum "bitten" und "verhandeln", dass man die Zeit wieder frei bekommt, die man vorher investiert hat. Und wie sieht es aus, wenn man sich laufend für solche Jobs einspannen lässt und laufend zum Chef zum Bitten muss? D. C. schrieb: > Auch interessant, eine Bezahlung dafür, dass man Urlaub nimmt: Das ist bei uns übrigens 1. auch normal, denn du wirst während des Urlaubs weiterbezahlt und 2. bekommst du sogar noch Urlaubsgeld. Wozu also so ein Aufriss über die Amerikaner, die ausnahmsweise diese Vergünstigung auch bekommen? Und der Arbeiter hat übrigens überaus Recht: da wollen unbedingt die, die bei Aussentemperaturen von 30°C im klimatisierten Sessel sitzen, dann auch noch für ihren Stress verhätschelt werden.
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Lothar M. schrieb: > Eben, das ist auch meine Erfahrung: man muss darum "bitten" und > "verhandeln", dass man die Zeit wieder frei bekommt, die man vorher > investiert hat. Und wie sieht es aus, wenn man sich laufend für solche > Jobs einspannen lässt und laufend zum Chef zum Bitten muss? In meinen 5 Jahren ist das bis jetzt zwei mal vorgekommen. Es ist aber definitiv passiert (siehe Lead Ingenieur), dass man >50 Stunden pro Woche Arbeit und alles über 37 Stunden umsonst gearbeitet wird (der Lead Ingeineur hat definitiv nicht die ganzen Überstunden abbummeln können, weshalb er am Ende auch gekündigt hat da ihm Freizeit und Familie wichtiger sind). Fragen wir mal anders herum: Viele meiner Freunde in Deutschland stempeln auf Arbeit ein und aus. Die haben genau so viel zu tun wie wir in Dänemark, wo wir nicht stempeln. Ein guter Freund von mir, der in Deutschland ebenfalls stempelt, hat im vergangenen Jahr knapp 100 Überstunden angesammelt, die am Jahresende letztendlich verfallen sind, weil er keine 100 Stunden frei nehmen konnte. Ich frage mich nun, inwiefern das stempeln in dieser Situation irgendeinen Mehrwert darstellt? Die Nachteile, die du bezüglich Vertrauensarbeitszeit nennst (man arbeitet mehr als die vertraglich vereinbarte Zeit), findet ebenfalls beim Stempeln statt. Oder missverstehe ich hier etwas? Gruß,
Al3ko -. schrieb: > Ein guter Freund von mir, der in Deutschland ebenfalls stempelt, hat im > vergangenen Jahr knapp 100 Überstunden angesammelt, die am Jahresende > letztendlich verfallen sind, weil er keine 100 Stunden frei nehmen > konnte. > > Ich frage mich nun, inwiefern das stempeln in dieser Situation > irgendeinen Mehrwert darstellt? Die Nachteile, die du bezüglich > Vertrauensarbeitszeit nennst (man arbeitet mehr als die vertraglich > vereinbarte Zeit), findet ebenfalls beim Stempeln statt. Stempeln hat den Vorteil, das Du und dein Chef weißt, was du gearbeitet hast, bzw. anwesend warst. Es sollte aber vorher klar sein, wieviele Überstunden angehäuft werden dürfen und in welchem Zeitraum diese abgebaut werden sollten. Vertrauen ist gut - Kontrolle besser? und für wen? Keine wirklichen festen Kernzeiten, nicht vor 6 Uhr anfangen, nicht nach 20 Uhr aufhören, 35h/Woche,..... Besonders bei stark schwankenden Auftragslagen ist stempeln müssen, durchaus von Vorteil. ● J-A V. schrieb: > das KANN garnicht funktionieren. > der Deutsche braucht etwas Nachweisbares und feste Regeln! Ist was dran.
Ich schrieb: > ● J-A V. schrieb: >> das KANN garnicht funktionieren. >> der Deutsche braucht etwas Nachweisbares und feste Regeln! > > Ist was dran. alleine schon, weil er dann nicht explizit gegen irgendwas klagen kann.
Al3ko -. schrieb: > Ein guter Freund von mir, der in Deutschland ebenfalls stempelt, hat im > vergangenen Jahr knapp 100 Überstunden angesammelt, die am Jahresende > letztendlich verfallen sind, weil er keine 100 Stunden frei nehmen > konnte. > Ich frage mich nun, inwiefern das stempeln in dieser Situation > irgendeinen Mehrwert darstellt? Hier hilft offenbar gar nichts. Wenn dieser Mensch schon mit dem Hilfsmittel der automatisierten Zeiterfassung das Ding nicht gebogen bekommt, dann hätte er in deiner Situation gleich gar nicht zeitnah um die Freistellung gebeten. Denn er definiert sich und sein Schaffen augenscheinlich darüber, dass er so unentbehrlich ist, dass er der Firma 3 Wochen seiner Arbeitszeit schenken muss. Solche Leute lassen auch mal ihren Urlaub verfallen...
Al3ko -. schrieb: > ein aus Neugier, weil wir bei uns im skandinavischen Raum lediglich > Vertrauensarbeitszeit haben: > Welche Nachteile siehst du in offenen Arbeitszeitmodellen oder > Vertrauensarbeitszeit? Ist die Frage auch ernst gemeint? Im skandinavischen Raum wirst du blöd angeguckt wenn du Überstunden machst. Dein Chef wird dich fragen ob du deine Familie nicht lieb hast. Vertrauensarbeitszeit heißt dort evtl. weniger Stunden machen, flexibel sein, mal früher gehen usw. Ganz anders im Schland: weil unbezahlte Überstunden "zur Tagesordnung" gehören, und dass es so gut wie jeder mitmacht und niemand aufmuckst, bedeutet Vertrauensarbeitszeit im Schland tendenziell mehr Arbeitsstunden. Bei weniger Stunden bekommst du Anschiss, schon selbst solche Situationen mitbekommen.
Gästchen schrieb: > Im skandinavischen Raum wirst du blöd angeguckt wenn du Überstunden > machst. Dein Chef wird dich fragen ob du deine Familie nicht lieb hast. > Vertrauensarbeitszeit heißt dort evtl. weniger Stunden machen, flexibel > sein, mal früher gehen usw. Ganz so extrem ist es nun auch wieder nicht :-)
Es ist bereits bekannt, dass unbegrenzte Urlaubstage dazu führen, dass ein gewisser sozialer Druck aufgebaut wird und die Leute ihren Urlaub nicht nehmen. -habe selbst in einem solchen Unternehmen gearbeitet. Mich hat es zum Glück nicht betroffen, aber ich habe durchaus Konversationen erlebt, in denen Leute damit geprahlt haben, dass sie ja nur 20 Tage Urlaub genommen hätten. Dort herrschte auch Vertrauensarbeitszeit. Die meisten fingen morgens spät an und waren dann bis abends im Büro. Die wöchentliche Arbeitszeit lag da zwischen 35 und 40h. Das kann alles gut gehen, aus eigener Erfahrung fällst du aber eben auf und wirst öfters schief angeschaut, wenn du das Büro dann mal vor 5 Uhr verlässt. Unabhängig davon, wieviel du am Vortag gearbeitet hast. Meine persönliche Meinung: Der Arbeitgeber ist nicht die Wohlfahrt. Methoden à la "du kannst soviel Urlaub machen wie du willst, solange die Arbeit gemacht ist" nützen wohl eher dem Arbeitgeber. Vertrauen gibt es nur solange, wie der Arbeitgeber davon profitiert.
Al3ko -. schrieb: > Ganz so extrem ist es nun auch wieder nicht :-) Genau so, und zwar z.B. Dänemark. Die Dänen kennen ja diese Macke aus Schland mit Überstunden und machen sich darüber lustig. Die Chefs in Dänemark kennen es all zu gut und werden dir erklären, wenn du weiter Überstunden machst, werden sie annehmen dass du deine Arbeit nicht in 8 Stunden schaffst. Punkt. Besonders amüsant finden sie wenn ein Deutscher zum Arzt rennen will wenn er krank wird. Passt einfach nicht in ihre Welt: krank und ihrgenwohin rennen. Ist auch in Wirklichkeit Schwachsinn.
Al3ko -. schrieb: > Gästchen schrieb: >> Im skandinavischen Raum wirst du blöd angeguckt wenn du Überstunden >> machst. Dein Chef wird dich fragen ob du deine Familie nicht lieb hast. >> Vertrauensarbeitszeit heißt dort evtl. weniger Stunden machen, flexibel >> sein, mal früher gehen usw. > > Ganz so extrem ist es nun auch wieder nicht :-) aber immer noch so gut, dass man sich hier eine Scheibe davon abschneiden kann. selbst ein Arzt am Krankenhaus arbeitet dort max. 8Stunden PO's werden entweder so gesetzt, dass die in die Arbeitszeit für den betreffenden Chirurgen für den Tag passen. Bei längeren OP'S löst man sich ab. Und KEIN Bereitschaftsdienst davor oder danach. Oder Schule: nach der Schule steht kein Hausaufgaben-Geochse an.
Max schrieb: > Es ist bereits bekannt, dass unbegrenzte Urlaubstage dazu führen, dass > ein gewisser sozialer Druck aufgebaut wird und die Leute ihren Urlaub > nicht nehmen. -habe selbst in einem solchen Unternehmen gearbeitet. > Mich hat es zum Glück nicht betroffen, aber ich habe durchaus > Konversationen erlebt, in denen Leute damit geprahlt haben, dass sie ja > nur 20 Tage Urlaub genommen hätten. Dort herrschte auch > Vertrauensarbeitszeit. Genau darauf baut diese Masche auf. Übrigens, die Idee kommt von den diversen Unternehmensberatungen die darauf versiert sind aus den Arbeitnehmern noch ein Stückchen mehr rauszupressen. > Meine persönliche Meinung: Der Arbeitgeber ist nicht die Wohlfahrt. War er auch noch nie, da du für dein Gehalt immer eine sichere Wertschöpfung produzieren musst, die du auch nachweisen musst.
● J-A V. schrieb: > Oder Schule: > nach der Schule steht kein Hausaufgaben-Geochse an. Ganz genau so. In Norwegen z.B. hat die Freizeit einen höheren Stellenwert als Arbeit. Ja, ihr habt es richtig gelesen.
Gästchen schrieb: > In Norwegen ist man trotz der winterlichen Dunkelheit, die da noch mehr als hier ausgeprägt ist, eines der zufriedensten Völkchen dieser Welt.
Gästchen schrieb: > Al3ko -. schrieb: > Ganz so extrem ist es nun auch wieder nicht :-) > > Genau so, und zwar z.B. Dänemark. Die Dänen kennen ja diese Macke aus > Schland mit Überstunden und machen sich darüber lustig. > Die Chefs in Dänemark kennen es all zu gut und werden dir erklären, wenn > du weiter Überstunden machst, werden sie annehmen dass du deine Arbeit > nicht in 8 Stunden schaffst. Punkt. Besonders amüsant finden sie wenn > ein Deutscher zum Arzt rennen will wenn er krank wird. Passt einfach > nicht in ihre Welt: krank und ihrgenwohin rennen. Ist auch in > Wirklichkeit Schwachsinn. Dafür arbeitet man dann in DK abends und am Wochenende unbezahlt von daheim aus weiter. Sollte man nicht verschweigen...
● J-A V. schrieb: > Gästchen schrieb: > In Norwegen > > ist man trotz der winterlichen Dunkelheit, die da noch mehr als hier > ausgeprägt ist, eines der zufriedensten Völkchen dieser Welt. Und viele selbstmorde... Als ich vor einigen Jahren zwei Wochen in Norwegen war haben wir jedenfalls von 8-20 Uhr gearbeitet. Ja auch die Norweger.
Dr. Seltsam schrieb: > Und viele selbstmorde... Und wenn mal Zugriff auf billigen Alkohol besteht wird sich totgesoffen.´ Ja so richtig glücklich muss es da zugehen.
Gästchen schrieb: > Al3ko -. schrieb: >> Ganz so extrem ist es nun auch wieder nicht :-) > > Genau so, und zwar z.B. Dänemark. Ich lebe und arbeite in Dänemark. Meine Erfahrung ist eine andere. > Die Chefs in Dänemark kennen es all zu gut und werden dir erklären, wenn > du weiter Überstunden machst, werden sie annehmen dass du deine Arbeit > nicht in 8 Stunden schaffst. Punkt. Richtig, weil das Arbeitspensum für eine Person mit 37 Stunden pro Woche zu hoch ist, und nicht weil der Arbeiter faul und unfähig ist. Soweit kommt es aber oftmals nicht, weil der Arbeiter bereits im Vorfeld das Signal gibt, dass bereits zu viele Überstunden angefallen sind und jetzt endlich mal der Ausgleich stattfinden soll. Aus Interesse: Da du sehr selbstsicher bist, wie das in Dänemark so läuft, nehme ich an, dass du ebenfalls hier lebst und arbeitest? Welcher Raum - Kopenhagen? Oder eher Aarhus?
Dr. Seltsam schrieb: > Als ich vor einigen Jahren zwei Wochen in Norwegen war haben wir > jedenfalls von 8-20 Uhr gearbeitet. Ja auch die Norweger. Warst Du auf Montage oder Hospitant im Alltagsbetrieb einer Durchschnittsfirma?
Dr. Seltsam schrieb: > Dafür arbeitet man dann in DK abends und am Wochenende unbezahlt von > daheim aus weiter. > Sollte man nicht verschweigen... Kann ich absolut nicht bestätigen, eher Gegenteil ist der Fall, wennn man mit Schland vergleicht. Keine Ahnung was du meinst.
Dr. Seltsam schrieb: > Als ich vor einigen Jahren zwei Wochen in Norwegen war haben wir > jedenfalls von 8-20 Uhr gearbeitet. Ja auch die Norweger. und wie viele Pausen dazwischen? wie lang?
Al3ko -. schrieb: > Ich lebe und arbeite in Dänemark. Meine Erfahrung ist eine andere. Ja, welche denn? Warum schreibst du nicht wie es ist? Ich wette: weil es nicht viel anders ist. Al3ko -. schrieb: > Richtig, weil das Arbeitspensum für eine Person mit 37 Stunden pro Woche > zu hoch ist, und nicht weil der Arbeiter faul und unfähig ist. Richitg, von "faul und unfähig" habe ich nichts geschrieben, das ist einfach der Spruch vom Arbeitgeber dass er das so annimmt, denn er weiß ja was im Schland läuft. > Sowei kommt es aber oftmals nicht, weil der Arbeiter bereits im Vorfeld das > Signal gibt, dass bereits zu viele Überstunden angefallen sind und jetzt > endlich mal der Ausgleich stattfinden soll. Oder der Arbeit muss gar keine Überstunden machen, was eher der Regefall in Skandinavien ist. Und Ausgleich gibt es im Schland oft nicht, als Regel so wie so nicht.
Gästchen schrieb: > Dr. Seltsam schrieb: > Dafür arbeitet man dann in DK abends und am Wochenende unbezahlt von > daheim aus weiter. > Sollte man nicht verschweigen... > > Kann ich absolut nicht bestätigen, eher Gegenteil ist der Fall, wennn > man mit Schland vergleicht. Keine Ahnung was du meinst. Doch das Verschwimmen von Arbeit und Freizeit hat seinen Preis. Bei den Abels ist das gemeinsame Abendessen zwar gesetzt. "Aber es ist auch so, dass nach 21 Uhr der Laptop noch mal aufgeklappt wird", sagt Gernot Abel. Einfach gemütlich ein Bier zu trinken oder den Abend komplett mit den Kindern zu verbringen, sei deshalb häufig nicht drin. Auch Claas Thöle ist es gewohnt, zu Hause nochmal die Akten seiner Klienten durchzusehen oder E-Mails zu beantworten. "Der Umsatzdruck ist genauso hoch wie in Deutschland", sagt der Anwalt. "Ich arbeite hier in Dänemark auch nicht weniger; ich kann mir die Arbeit nur viel flexibler einteilen." https://www.zeit.de/arbeit/2018-04/stress-daenemark-arbeitnehmer-balance-arbeitszeiten-verantwortung/seite-2 Einfach mal lesen
Tom schrieb: > Dr. Seltsam schrieb: > Als ich vor einigen Jahren zwei Wochen in Norwegen war haben wir > jedenfalls von 8-20 Uhr gearbeitet. Ja auch die Norweger. > > Warst Du auf Montage oder Hospitant im Alltagsbetrieb einer > Durchschnittsfirma? ABB War der FAT vor einem Go Live
Keine Ahnung was ihr hier zusammendichtet: https://www.businessinsider.de/in-daenemark-macht-es-einen-schlechten-eindruck-wenn-mitarbeiter-laenger-arbeiten-2016-7 http://www.spiegel.de/karriere/karriere-in-daenemark-wollen-sie-nicht-lieber-segeln-gehen-a-845984.html
Gästchen schrieb: > Al3ko -. schrieb: >> Ich lebe und arbeite in Dänemark. Meine Erfahrung ist eine andere. > Ja, welche denn? Warum schreibst du nicht wie es ist? Ich wette: weil es > nicht viel anders ist. Habe ich bereits weiter oben geschrieben. Muss ich nicht noch mal ausführlich schreiben. Mein Fazit war/ist: I.d.R. werden die 37 Stunden eingehalten, weil der Arbeiter bereits aktiv dafür sorgt, keine Überstunden zu machen. Es gibt aber Ausnahmen, in denen bewusst weitaus mehr als 37 Stunden gearbeitet wird, und das wird ebenfalls vom Management toleriert und gefördert. > Al3ko -. schrieb: >> Richtig, weil das Arbeitspensum für eine Person mit 37 Stunden pro Woche >> zu hoch ist, und nicht weil der Arbeiter faul und unfähig ist. > Richitg, von "faul und unfähig" habe ich nichts geschrieben, das ist > einfach der Spruch vom Arbeitgeber dass er das so annimmt, denn er weiß > ja was im Schland läuft. Vielleicht in Grenznähe. Ich bezweifle jedoch stark, dass jeder Manager in Dänemark weiß, wie die Mentalität in Deutschland ist. > >> Sowei kommt es aber oftmals nicht, weil der Arbeiter bereits im Vorfeld das >> Signal gibt, dass bereits zu viele Überstunden angefallen sind und jetzt >> endlich mal der Ausgleich stattfinden soll. > Oder der Arbeit muss gar keine Überstunden machen, was eher der Regefall > in Skandinavien ist. Und Ausgleich gibt es im Schland oft nicht, als > Regel so wie so nicht. Dem stimme ich zu. Im Regelfall werden keine Überstunden gemacht, und man kann seine Arbeit in 37 Stunden erledigen - und hat dennoch Zeit für einen Schnack in der Kaffeepause. Gruß,
Gästchen schrieb: > Keine Ahnung was ihr hier zusammendichtet: > http://www.spiegel.de/karriere/karriere-in-daenemark-wollen-sie-nicht-lieber-segeln-gehen-a-845984.html Anwältin, promovierter Chemiker, Zahntechnikerin und Finanzwirtin an der deutsch-dänischen Handelskammer. Endlich mal ein richtig guter Querschnitt quer durchs arbeitende Volk... ;-)
Al3ko -. schrieb: > Habe ich bereits weiter oben geschrieben. Muss ich nicht noch mal > ausführlich schreiben. Mein Fazit war/ist: I.d.R. werden die 37 Stunden > eingehalten, weil der Arbeiter bereits aktiv dafür sorgt, keine > Überstunden zu machen. Es gibt aber Ausnahmen, in denen bewusst weitaus > mehr als 37 Stunden gearbeitet wird, und das wird ebenfalls vom > Management toleriert und gefördert. Nun ja, wir sprechen aber vom Regelfall und nicht von Ausnahmen.
Lothar M. schrieb: > Anwältin, promovierter Chemiker, Zahntechnikerin und Finanzwirtin an der > deutsch-dänischen Handelskammer. Endlich mal ein richtig guter > Querschnitt quer durchs arbeitende Volk... ;-) Das Beispiel weiter oben, das den Gegenteil darstellen soll, ist auch nicht besser. Nicht alle arbeiten in der Forschung. Außerdem habe ich noch einen Link gepostet außer dem Spiegel.
Hallo Die leicht ironische Anmerkung von Lothar M. trifft es aber schon. Was ist denn nun mit den Produktionsarbeiter, den Pförtner, den Polizist, den Kurierfahrer, der Reinigungsfachkraft, Frisör...? Gibt es für die auch das "Arbeitsparadies" Skandinavien? Auch seltsam das auf solche Einwände oder Hinweise hier so gar nicht eingegangen wird - existieren diese Arbeitnehmer in den Augen der Presse und den Menschen im Büro und mit Akademischen Titel nicht? Alles nur moderne Sklaven über die man nicht redet? Arbeiter
Gästchen schrieb: > Al3ko -. schrieb: > Habe ich bereits weiter oben geschrieben. Muss ich nicht noch mal > ausführlich schreiben. Mein Fazit war/ist: I.d.R. werden die 37 Stunden > eingehalten, weil der Arbeiter bereits aktiv dafür sorgt, keine > Überstunden zu machen. Es gibt aber Ausnahmen, in denen bewusst weitaus > mehr als 37 Stunden gearbeitet wird, und das wird ebenfalls vom > Management toleriert und gefördert. > > Nun ja, wir sprechen aber vom Regelfall und nicht von Ausnahmen. Auch in Deutschland ist es nicht die Regel unbezahlte Überstunden zu leisten. In meinem Umfeld macht das keiner und nein der besteht nicht nur aus MINT Akademikern. Auch der Lagersrbeiter im KMU macht keine und such nicht die Bürokauffrau im 5 Mann Betrieb nicht.
Arbeiter schrieb: > Hallo > > Die leicht ironische Anmerkung von Lothar M. trifft es aber schon. > > Was ist denn nun mit den Produktionsarbeiter, den Pförtner, den > Polizist, den Kurierfahrer, der Reinigungsfachkraft, Frisör...? > > Gibt es für die auch das "Arbeitsparadies" Skandinavien? > > Auch seltsam das auf solche Einwände oder Hinweise hier so gar nicht > eingegangen wird - existieren diese Arbeitnehmer in den Augen der Presse > und den Menschen im Büro und mit Akademischen Titel nicht? > Alles nur moderne Sklaven über die man nicht redet? > > Arbeiter Hallo Arbeiter, wie es in der Produktion genau aussieht, kann ich leider nicht sagen. Ich kann aber sagen, dass dort (bei uns in der Firma) ebenfalls nicht gestempelt wird. Wie flexibel die Zeiten dort sind, und man spontan früher Feierabend machen kann (und dafür an einem anderen Tag mehr arbeitet), weiß ich allerdings nicht. Friseure haben ihre festen Ladenzeiten (z.B. 10-17 Uhr) und sind in diesen Zeiten anwesend, auch wenn kein Kunde vorher gebucht hat (denn es kann ja zufällig jemand reinkommen für einen Haarschnitt). Ähnlich wie in Deutschland, würde ich behaupten. Gruß,
Dr. Seltsam schrieb: > Auch in Deutschland ist es nicht die Regel unbezahlte Überstunden zu > leisten Das ist doch gut. Dann habe ich einen falschen Eindruck vom Arbeitsleben in Deutschland mitbekommen :-)
Al3ko -. schrieb: > Das ist doch gut. Dann habe ich einen falschen Eindruck vom Arbeitsleben > in Deutschland mitbekommen :-) Ja. Siehe bitte das Geheule der üblichen Verdächtigen hier nicht als repräsentativ an.
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Das ist halt nun Vertrauensurlaub, die Weiterentwicklung von Vertrauensarbeitszeit. Die Krux an der Sache ist, dass das nur geht "wenn die Arbeit gemacht wird und nix liegen bleibt", wie bei der Vertrauensarbeitszeit. Es gibt diverse Studien, dass bei Vertrauensarbeitszeit mehr gearbeitet wird als bei Stechuhr. Oft liegt es auch an einer Art Gruppenzwang und Druck von den Chefs. Beim Urlaub stelle ich mir das ähnlich vor. Bei einer kleinen Firma wird sicher der Gruppendruck so hoch sein, dass ma nicht einfach 40 Tage Urlaub nimmt. Zumindest mittel- bis langfristig nicht ohne Konsequenzen. Ich denke viel mehr, dass das eine Art Urlaubsbonus System ist. Wer nicht so gut war, bekommt nur die 20 Tage Minimum genehmigt. Die Top Leute bekommen 40 Tage. Wer im Verhältnis zu seiner Leistung zu viel nimmt, bekommt dann eben keine Gehaltserhöhungen mehr, macht keine Karriere oder fliegt irgendwann mal raus, wenn sich die Gelegenheit bietet. 10 Tage mehr Urlaub für einen Top Performer sind übrigens ein relativ billiger Bonus. Macht gerade mal ein halbes Monatsgehalt Brutto aus. Woanders gibt es ein ganzes Monatsgehalt oder zwei bei guter Leistung.
Beitrag #5445596 wurde von einem Moderator gelöscht.
● J-A V. schrieb: > Oder Schule: > nach der Schule steht kein Hausaufgaben-Geochse an. woher hast du das? Ich lese z.B. "Durch die relativ langen Schultage war ich erst gegen 16.30 Uhr zu Hause und musste dann noch Hausaufgaben machen." (https://www.gls-sprachenzentrum.de/616_norwegen_erfahrungsberichte.html?tx_brhighschoolreports_pi1%5Btest%5D=test&tx_brhighschoolreports_pi1%5Bpointer%5D=0&tx_brhighschoolreports_pi1%5BshowUid%5D=534&cHash=b3165b7b6b4d4fd280d2a883acbfbca8)
D. C. schrieb: > Ich würde 50 Tage nehmen, da ich sehr produktiv bin. Genau! Was für einen M... man sich alles bieten lassen muss in dem Land!
Hannes J. schrieb: > Willkommen in der Zuchtstation für Mobbing, in der die "Herde" die > Schwächsten nicht schützt sondern ausmerzt. Willkommen in der > neo-liberalen Arbeitswelt in der jeder, weil er glaubt überlegen zu > sein, für sich alleine kämpft Mumpitz, hier wird keiner ausgemerzt, wer nicht in die Arbeitswelt passt wird dennoch mit reichlich Almosen durchgefüttert. Und neben "Schwache schwach sein lassen" und "Rausschmeissen" wäre noch "Schwache stärken". Gerade Vertrauensarbeitszeit ist ne Möglichkeit seine Bürostunden so zu legen, das man den Platzhirschen und Rammelböcken aus den Weg gehen kann. Auch Steve Jobs durfte nachts allein im Büro hocken, damit er mit seinem Barfußgestank den anderen nicht auf die Nerven geht.
Walter S. schrieb: > ● J-A V. schrieb: >> Oder Schule: >> nach der Schule steht kein Hausaufgaben-Geochse an. > > woher hast du das? > Ich lese z.B. > "Durch die relativ langen Schultage war ich erst gegen 16.30 Uhr zu > Hause und musste dann noch Hausaufgaben machen." Ich hab das von Verwandtschaft, die in Schweden wohnt. Oder gehts hier ausschlisslich um Norwegen? -war mir nicht so. In Schweden wird man beim Thema Hausaufgaben jedenfalls blöd angeguckt. Auch dass man die Schulsachen ständig mit sich herum schleppen muss. Die Zeit, die man NICHT mit Hausaufgaben verbringt, fliesst dann jedenfalls für anderweitige Beschäftigung mit dem Nachwuchs ein. So haben die Kinder dann auch schon wieder den deutschen Kindern etwas voraus. und so kommt eins zum anderen...
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