Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was bedeutet "discrete isolation capacitors"?


von Malzbier (Gast)


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Hallo,

was bedeutet der Begriff "discrete isolation capacitors"? Ich habe 
folgende Schaltung, die ich angehängt habe. Zwischen den Punkten A und B 
soll die Impedanz gemessen werden. Die Kondensatoren sorgen doch dafür, 
dass keine Gleichspannung zwischen A und B anliegt oder?

MfG

: Verschoben durch Moderator
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Dadurch werden eigentlich Kondensatoren beschrieben, die kein Elektrolyt 
enthalten. Allerdings ist das nicht so ganz präzise, denn gemeint sich 
sicherlich ungepolte Kondensatoren. Es gibt nämlich durchaus ungepolte 
Elektrolytkondensatoren und gepolte Kondensatoren, die keine 
Elektrolytkondensatoren im engeren Sinne sind.

Möglicherweise sollen aber durch die Beschreibung "discrete isolation 
capacitors" auch die heutzutage sehr gebräuchlichen hochkapazitiven 
Keramikkondensatoren mit ferroelektrischem Dielektrikum ausgeschlossen 
werden, sog. Klasse-2-Kondensatoren, da diese eine sehr starke 
Spannungsabhängigkeit der Kapazität aufweisen.

Daher bleiben womöglich nur die Kondensatoren mit Kunststofffolien, 
Papier, Glimmer, Öl, Luft/Gas/Vakuum und paramagnetischer Keramik als 
Dielektrikum übrig.

von foobar (Gast)


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Soviel ich weiß, ist das kein feststehender Begriff. Ich denke, er soll 
einfach nur die Funktion beschreiben: diskreter (im Gegensatz zu 
parasitär o.ä.) Kondensator zur galvanischen Trennung.

von Manfred (Gast)


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foobar schrieb:
> Kondensator zur _galvanischen Trennung_

Oh, ein neues Bauteil. Wo bekomme ich das?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manfred schrieb:
>> Kondensator zur _galvanischen Trennung_
>
> Oh, ein neues Bauteil. Wo bekomme ich das?

Was denkst du denn, was ein Kondensator sonst so macht? Kennst du den 
Aufbau eines Kondensators?

von Manfred (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Manfred schrieb:
>>> Kondensator zur _galvanischen Trennung_
>> Oh, ein neues Bauteil. Wo bekomme ich das?
> Was denkst du denn, was ein Kondensator sonst so macht? Kennst du den Aufbau 
eines Kondensators?

Ich weiß, was ein Kondensator ist. Ich kenne auch Transformatoren (aka 
Übertrager) und Optokoppler, letztere geben eine galvanische Trennung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manfred schrieb:
> Ich weiß, was ein Kondensator ist.

Schön. Jetzt die Testfrage:
Ist 'V Meter' in der Schaltung des ersten Beitrages galvanisch getrennt 
von 'Unknown Z'?

: Bearbeitet durch User
von Baum (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ist 'V Meter' in der Schaltung des ersten Beitrages galvanisch getrennt
> von 'Unknown Z'?

Naja die kondensatoren (zwei gegenüberliegende platten die keinen 
direkten kontakt haben) blocken jedenfalls mal DC. Ob das nun direkt als 
galvanisch getrennt gilt weis ich nicht, aber da es elektrisch keine 
direkte verbindung gibt sage ich einfach mal: Ja, das sollte einer 
galvanischen trennung gleich kommen.

von Galvan Klein (Gast)


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Richtig, @Baum.

Eine galvanische Trennung ist mit Kondensatoren ebenso gegeben, wie mit 
einem Transformator. Definitionsgemäß muß Gleichstrom vermieden sein.

Und damit auch der getrennte Teil auf - in Grenzen - beliebigem 
Potential zum "Rest" liegen können, bzw. vor jenem Potential geschützt 
sein. Dies ist bei beiden Möglichkeiten gegeben.

Daß beides etwas unterschiedliche Eigenschaften aufweist, sollte klar 
sein.

von Baum (Gast)


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Galvan Klein schrieb:
> Richtig, @Baum.
>
> Eine galvanische Trennung ist mit Kondensatoren ebenso gegeben, wie mit
> einem Transformator. Definitionsgemäß muß Gleichstrom vermieden sein.

Danke, ich habe vor kurzem zwei fernspeiseweichen gebaut.
Dort wird im signalweg ein kondensator zum "Entkoppeln" der HF in den 
signalweg geschaltet.

Oben im schaltplan sind die kondensatoren zum "V-Meter" auch im 
signalweg wenn ich das richtig interpretiere.

Also ist "Entkoppeln" auch nichts anderes als "Galvanisch trennen".

Entsprechend kam mir das logisch vor.

Malzbier schrieb:
> Die Kondensatoren sorgen doch dafür, dass keine Gleichspannung zwischen
> A und B anliegt oder?

Genau.

Andreas S. schrieb:
> Daher bleiben womöglich nur die Kondensatoren mit Kunststofffolien,
> Papier, Glimmer, Öl, Luft/Gas/Vakuum und paramagnetischer Keramik als
> Dielektrikum übrig.

Ich verwende für solche (Gerade in der HF) anwendungen gerne 
Keramikkondensatoren (Trimmbare, Scheiben, Doorknob, SMD) mit hoher 
spannungsfestigkeit. Also so ab 1KV aufwärts, die überleben dann auch 
fehlanpassung ganz gut. Oder Luft/Vakuum-Drehkondensatoren.

Ich würde mich im bereich der ersatzteile für Automatische antennentuner 
umsehen.
Da finden sich garantiert passende Kondesatoren für den anwendungszweck.

Was auch geht ist Koaxkabel, RG213 zb. Mit bekannten daten kann man sich 
eben schnell einen kondensator "Schneiden.

von Soul E. (Gast)


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Malzbier schrieb:

> was bedeutet der Begriff "discrete isolation capacitors"?

"discrete" ist das Gegenteil von "integrated". Deine Kondensatoren 
sollen Einzelbauteile sein und nicht Raumladungszonen auf einem Chip.

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