Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Auslegung und Aufbau eines Motorsteuergeräts


von Nico H. (nicoc)


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Hallo Zusammen,

ich beschäftige mich damit für einen Ottomotor ein Einspritz- und 
Zündsteuergerät (Motronic) sowohl hardwareseitig aufzubauen als auch zu 
programmieren. In diesem Zusammenhang bin ich verzweifelt auf der Suche 
nach guter Fachliteratur oder anderen Quellen mit vernünftigen 
Informationenen zu Entwicklung/Auslegung, Schaltungen, etc. 
entsprechender Steuergeräte. Kennt jemand von euch, der bereits selber 
ähnliches vollzogen hat, gute Informationsquellen für ein entsprechendes 
Vorhaben? Ich meine damit keine der zahlreichen Bücher mit primitiven 
Schemabildern usw. Ideal wären z. B. detaillierte Informationen zum 
Hardwareaufbau aktueller Motronicen.

Für gute Hinweise danke ich im Voraus :)

von Michael B. (laberkopp)


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Nico H. schrieb:
> Ideal wären z. B. detaillierte Informationen zum
> Hardwareaufbau aktueller Motronicen

Open Source:

 http://www.megasquirt.de/ http://megasquirt.info/
 http://www.m1n1.de/html/cdi.html (ultimate MiniSquirt CDI Zündung 
nachbaubar)
 http://axel.berger-odenthal.de/work/Diplom/Kap-4.htm#k4.4.4
 http://www.power-spark.de/
 Beitrag "Vollprogrammierbare Zündanlage für 1Zylinder 2 und 4 Takt Motoren" (CDI für 1, 2 4 Zylinder)

von Volle (Gast)


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deine Vorkenntnisse?

von Nico H. (nicoc)


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@ Michael B.
Danke für deine Links, allerdings handelt es sich, außer bei dem 
MegaSquirt-System, ja nur um ziemlich schlichte Zündsteuerungen, die mit 
einem Motronic-Steuergerät nichts zu tun haben.

@ Volle
Kennst du denn entsprechende Informationsquellen und kannst damit auch 
einen Beitrag zu diesem Thread leisten? Wozu genau musst du erst meine 
Vorkenntnisse wissen?

von hinz (Gast)


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Nico H. schrieb:
> Ideal wären z. B. detaillierte Informationen zum
> Hardwareaufbau aktueller Motronicen.

Du glaubst die Hersteller rücken Datenblätter ihrer Customchips raus?

von Jupp (Gast)


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>>  Wozu genau musst du erst meine
Vorkenntnisse wissen?


Weil amn einfach deine Einträge im Forum lesen kann udnerkennt das due 
kaum Ahnung hast.

Jupp

von Anja (Gast)


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Hallo,

ein paar Hinweise (zu Sicherheitsfunktionen) findet man im 
EGAS-Lastenheft.

https://www.iav.com/publikationen/technische-veroeffentlichungen/e-gas-monitoring-concepts

Gruß Anja

von Anja (Gast)


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hinz schrieb:
> Du glaubst die Hersteller rücken Datenblätter ihrer Customchips raus?

Bei Infineon und ST findet man so einiges.
TLE8718, TLE9263, TLE8888 oder L9959

Nico H. schrieb:
> ) sowohl hardwareseitig aufzubauen als auch zu
> programmieren.

Wieviele Personenjahre glaubst Du braucht man um alle Anforderungen 
(z.B. Sicherheit/ISO26262) zu erfüllen?

Du vergißt auch noch daß die Kennfelder an den Motor angepasst werden 
müssen (so Dinge wie Abgastest für die Zulassung mal außen vor 
gelassen).

Gruß Anja

von Bülent C. (mirki)


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Beim Abgastest wird eh geschummelt.. Zählt nicht :-)

von R. S. (ic_tester)


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Hallo Nico,

schau Dir mal den Link an ist zwar älter aber eventuell hilft es Dir.

https://www.e34.de/tips_tricks/motronic/motronic.htm

Gruß ic_tester

von Volle (Gast)


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Nico H. schrieb:
> @ Volle
> Kennst du denn entsprechende Informationsquellen und kannst damit auch
> einen Beitrag zu diesem Thread leisten? Wozu genau musst du erst meine
> Vorkenntnisse wissen?

Ich kenne eine ganze Bibliothek voll Information dazu.
und wollte wissen in welche Etage der Bibliothek ich dich schicken soll.

aber das hat sich erledigt.

von Karl (Gast)


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Anja schrieb:
> Wieviele Personenjahre glaubst Du braucht man um alle Anforderungen
> (z.B. Sicherheit/ISO26262) zu erfüllen?

Was glaubst du, was den TO diese Norm interessiert? Die 
Normengläubigkeit in diesem Forum ist einfach nicht zu fassen. Normen 
sind für Deppen, die nur Schema F können. Ist die Norm Falsch, geht die 
Sache in die Hose. Und Normen sind öfter Falsch, als man denkt.

von Homer (Gast)


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was soll denn das Ziel sein? Spass, Zulassung, Verkauf, Hobby, 
Interesse? Das ist beliebig skalierbar vom Aufwand, Funktion, Toolkette 
etc. Wenn es professionell und auf Höhe der Zeit sein soll, kosten die 
Tools schon mal 40-50k und das ist nur das absolute Minimum. Keine 
modellbasierte Entwicklung, kein Autosar. Applikationskonzept und 
-software braucht es auch noch. Die Motorfunktionsentwicklung ohne 
Prüfstand und Motoren wird auch schwierig

von Karl ein anderer (Gast)


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Karl schrieb:
> Was glaubst du, was den TO diese Norm interessiert?
Wahrscheinlich nicht. Bin egas hat er nichts erwähnt. Bei Seilzug fällt 
das schnell in sich zusammen.
Wenn egas und Verkauf, dann wird ihn diese Norm interessieren müssen.
>Die
> Normengläubigkeit in diesem Forum ist einfach nicht zu fassen. Normen
> sind für Deppen, die nur Schema F können.
"Das erkennt nur jemand der selbst einer ist." Frei nach Bart Simpson...
Ohne die Einhaltung gewisser Normen kannst du es entweder nicht 
verkaufen oder du stehst mit einem Bein im Gefängnis wenn etwas 
passiert.

von Karl ein anderer (Gast)


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Homer schrieb:
> Das ist beliebig skalierbar vom Aufwand, Funktion, Toolkette etc. Wenn
> es professionell und auf Höhe der Zeit sein soll, kosten die Tools schon
> mal 40-50k und das ist nur das absolute Minimum. Keine modellbasierte
> Entwicklung, kein Autosar. Applikationskonzept und -software braucht es
> auch noch. Die Motorfunktionsentwicklung ohne Prüfstand und Motoren wird
> auch schwierig

Beliebig skalierbar? Ja. Bin freescale gab es ein evalkit mit Basis Chip 
inkl. der Treiber und hc12s. Damit konnte man fix und fertig 1 und 2 
Zylinder betreiben. Kostete ca 200 Euro glaub ich.

Welche Toolkette kostet denn 40k€?

Modellbasiert braucht es zum Einstieg nun wirklich nicht. AUTOSAR 
braucht es überhaupt nicht ;)

Applikationskonzept? Vector hat CCP und XCP stacks zur freien Verfügung. 
Etas bietet XCP kostenlos an, wenn man fragt. Es muss auf der anderen 
Seite nicht immer INCA sein...

Funktionsentwicklung ist hochgradig davon abhängig was man erreichen 
möchte. Applikation auf Bastlerniveau zugegeben beinahe unmöglich. 
Gemisch ginge noch einfach, aber die Schwerpunktlage ohne Indizierung 
oder Prüfstand? Sein lassen.

Die Frage hört sich nach einer fixen Idee an. Hatte ich auch Mal. Der 
Aufwand ist aber enorm.

von Karl ein anderer (Gast)


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von Homer (Gast)


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niemand möchte wohl heute mehr ein professionelles Motorsteuergerät 
handkodieren, schon allein um nicht alles doppelt zu machen, wenn man 
Teile modelliert und auch mal simulieren will. Ergo braucht es nen 
Codegenerator. Will man was simulieren braucht es Matlab/Scilab und 
entsprechende Generatoren. Die freien CCP/XCP sind lustig, aber eben nur 
zu einfachen Testzwecken geeignet. Will man das nehmen braucht es 
mindestens noch nen CANape, Caldesk oder Inca. Das gibt es auch nicht 
sinnvoll für lau. Vernünftigerweise braucht es dann noch ein 
Deklarationstool, was a2l-Generierung und Update bereitstellt. Schon 
wieder nicht wirklich kostenfrei. Auf Bastlerniveau kann man natürlich 
alles einsparen  und handisch machen, aber wenn es professionell sein 
soll, sinnlos ohne solche Werkzeuge. Motorsteuergeräte haben nur eine 
ganz kleine Herstellergruppe und grosse Wertschöpfung durch 
Multiplikation, sodaß die Toolhersteller auch ihr Geld verdienen wollen

von Homer (Gast)


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im Netz liegen z.B. diverse Funktionsrahmen der ME7 und ME9 rum. Ein 
Blick da rein zeigt schon mal die Umfänge von "professionellen" Systemen 
und das ist gegenüber heute auch schon "uraltes" Zeug aber vom Umfang 
her kaum durch eine Person in sinnvoller Zeit zu entwickeln

von Markus F. (mfro)


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Nico H. schrieb:
> ich beschäftige mich damit für einen Ottomotor ein Einspritz- und
> Zündsteuergerät (Motronic) sowohl hardwareseitig aufzubauen als auch zu
> programmieren. In diesem Zusammenhang bin ich verzweifelt auf der Suche
> nach guter Fachliteratur oder anderen Quellen mit vernünftigen
> Informationenen zu Entwicklung/Auslegung, Schaltungen, etc.

Laß' dich von den vielen Neunmalklugen hier nicht ins Bockshorn jagen.

Die haben natürlich insofern recht, als dass eine Motronic für einen 
aktuellen Pkw-Verbrennungsmotor (mit Firlefanz wie Direkteinspritzung, 
verstellbaren Steuerzeiten, Aufladung, Schubabschaltung, 
Abgasrückführung, x-dimensional variablem Zünd- und Einspritzskennfeld, 
Klopfregelung, ... und - äh - Prüfstandserkennungslogik ...) durchaus zu 
komplex für einen Einzelnen ist.

Wenn's aber beispielsweise darum geht, einen klassischen, weitgehend 
"elektronikfreien" Motor mit einer Kennfeldzündung und - falls noch ein 
Vergaser draufsteckt - Saugrohreinspritzung auszustatten, dann ist das 
Problem fast schon trivial.

So ein Motor hat die Regelungsproblematik mit absolut simplen 
mechanischen Hilfen (Fliehkraftsteller, unterdruckgesteuerte 
Kraftstoffanreicherung, ...) geschafft und bei dem geht's nur darum, zum 
richtigen Zeitpunkt das richtig "angemischte" Brenngas mit einem 
Zündfunken anzuzünden.

M.E. bist Du bei msextra.com am zunächst am besten aufgehoben: deren 
Lösung funktioniert und sowohl Hardware als auch Software sind im 
Quellcode vorhanden. Auch wenn Du dich nicht mit einem 68HC11-Oldie 
rumschlagen willst (obwohl der für die Aufgabe mehr als schnell genug 
ist), wirst Du genug abgucken können, um eine eigene Lösung zu 
erarbeiten.

Bei mir läuft eine Microsquirt an einem luftgekühlten Einzylinder-Motor 
völlig problemlos und unauffälllig.

von M. K. (sylaina)


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Jupp schrieb:
> Weil amn einfach deine Einträge im Forum lesen kann udnerkennt das due
> kaum Ahnung hast.

Deshalb fragt er hier ja nach. Nicht die schlechteste Idee nachzufragen 
wenn man etwas nicht weiß oder versteht ;)

Volle schrieb:
> Ich kenne eine ganze Bibliothek voll Information dazu.
> und wollte wissen in welche Etage der Bibliothek ich dich schicken soll.

Die Idee wäre ja, ihn zum "Eingang" der Bibliothek zu schicken ;)

von Karl ein anderer (Gast)


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Homer schrieb:
> niemand möchte wohl heute mehr ein professionelles Motorsteuergerät
> handkodieren, schon allein um nicht alles doppelt zu machen, wenn man
> Teile modelliert und auch mal simulieren will.

Du denkst erstens im falschen Maßstab und zweitens wird es trotzdem 
gemacht.

Homer schrieb:
> Die freien CCP/XCP sind lustig, aber eben nur zu einfachen Testzwecken
> geeignet.

Das ist lustig. Jemals verwendet? Die stacks von vector sind so lala und 
nicht vollständig, aber der XCP Stack von etas ist erste sahne.

Den Rest zu kommentieren spare ich mir. Auch wenn du es nicht glauben 
magst, es gibt etliche kommerzielle Motorsteuerungen, die von 1-2 Mann 
programmiert werden. Natürlich sind das me17 oder mdg1, aber die 
bloatware von Bosch muss nicht immer der Maßstab sein.

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