Wie FPGAs technisch.funktionieren ist mir einigermassen klar. Was gerne wissen wuerde: - welche Hersteller gibt es (nur xilinx.und altera, oder noch andere? Gibt.es asiatische Anbieter?) - wie.ist das mit der Toolchain? Welche Groessen (grob) koennen mit kostenlosen Toolchain bearbeitet werden, ist bei den grossen Chips zwangslaeufig eine kostenpflichtige Toolchain noetig, und was kostet soetwas.
Dumdi D. schrieb: > welche Hersteller gibt es (nur xilinx.und altera, oder noch andere? > Gibt.es asiatische Anbieter?) Du googelst nach FPGA manufacturer. Dumdi D. schrieb: > - wie.ist das mit der Toolchain? Welche Groessen (grob) koennen mit > kostenlosen Toolchain bearbeitet werden, ist bei den grossen Chips > zwangslaeufig eine kostenpflichtige Toolchain noetig, und was kostet > soetwas. Dann besuchst Du die Seiten der Hersteller, die du beim googeln gefunden hast und recherchierst.
Du hast gerade das große Problem mit FPGAs gefunden: es gibt faktisch nur eine handvoll Hersteller (Xilinx, Lattice und Intel(ehem Altera)), die Preise sind entsprechend, und die machen ein großes Geheimnis um die Programmierung der Bausteine. Der, soviel ich weiß, bisher einzig reverse-engineerte FPGA ist der iCE40 von Lattice (ein kleines altes Teil) für den es offene Software gibt - bei allen anderen bist du auf Gedeih und Verderb auf die Hersteller-Software angewiesen[1]. Und die Software ist mMn schrottig - ein riesiges, über jahrzehnte angehäuftes Sammelsurium von Tools (natürlich mit Lizenzmanager), das mehr schlecht als recht funktioniert. Als ich das letzte mal versucht habe, das Webpack für einen kleinen Xilinx-FPGA runterzuladen, musste ich feststellen dass das viele Gigabyte groß war, man sich registrieren mußte, eine Exportfreigabe stattfinden muß und ich dann schlußendlich wegen Exportbeschränkungen doch nichts bekam. Das war der Punkt, wo FPGAs für mich gestorben waren. Werd mich erst wieder damit beschäftigen, wenn die deutlich offener geworden sind. Jetzt werden bestimmt ne Menge Leute kommen und mir vorwerfen, dass ich keine Ahnung habe und das alles nicht stimmt ... [1] Ähnlich wie die Situation bzgl Compilern zur Zeit der kommerziellen Unix-Systeme. "Wie, du willst auf unserem System programmieren? Gerne, der C-Compiler kostet günstige <vier-bis-fünfstelliger-Betrag>. Fortran das doppelte."
Dumdi D. schrieb: > - welche Hersteller gibt es (nur xilinx.und altera, oder noch andere? Mindestens noch zwei weitere ;-)
Dumdi D. schrieb: > welche Hersteller gibt es Xilinx, Intel (= Altera), Lattice, Microsemi (= Actel) und QuickLogic. Die ersten beiden machen knapp 90% des Marktes aus, Lattice ca. 6%. > Gibt es asiatische Anbieter? Scheint nicht so. Hab zumindest nix gefunden. > wie ist das mit der Toolchain? Von den Großen gibt es kostenlose Toolchains, die für die kleineren Chips genutzt werden können. Die großen Chips erfordern immer die kostenpflichtige Toolchain, die je nach Umfang (mitgelieferte IP-Blöcke, zulässige Chips, etc.) teuer bis sehr teuer ist. Pures Kommerz eben. Für einige Chips von Lattice gibt es eine freie Verilog-Toolchain, siehe http://www.clifford.at/icestorm/. Die soll auch relativ fähig sein, aber die Chips sind eher klein bis winzig.
Danke fuer guten Antworten! Hat nich jemand Ahnung wie teuer die kommerziellen chains ungefaehr sind?
Xilinx System Edition als Einzelplatz Lizenz etwa 4000€. Pro Jahr natürlich, wenn man Updates haben will/muss.
Altera kostet ähnlich. Richtig teuer sind IP Cores, von ein paar Hundert (z.B. 1G Ethernet) bis 82 Tausend, z.B. 100G Ethernet. Bei Mouser sind die Preise für die meisten Cores gelistet.
Dumdi D. schrieb: > Welche Groessen (grob) koennen mit > kostenlosen Toolchain bearbeitet werden, ist bei den grossen Chips > zwangslaeufig eine kostenpflichtige Toolchain noetig, und was kostet > soetwas. Was ist "groß"? Mit den "großen" Cyclone III und Cyclone IV wirst Du eine ganze Weile beschäftigt sein, bis Du die sinnvoll an ihre Grenzen bringst. Dasselbe für die MAX10 Käfer. Die lassen sich alle noch mit der Quartus Lite Edition designen. Was Du halt nicht kannst, ist z.B. eben mal eine DDR3- oder PCIe- Anbindung aus dem Regal (= IP catalog) nehmen und einbinden: Du wirst die selber schreiben müssen. Und das ist gar nicht so einfach (aber lehrreich).
Markus F. schrieb: > Was ist "groß"? Das ist eine gute Frage. Deswegen ist es fuer mich auch schwer die Groessenangaben z.B. in #LUT zu interpretieren. Sagen wir mal fuer eine Datenerfassungskarte 4 Kanaele, 14 bit, 50-100MSample/s, angebundwn usb3 oder pcie je nach dem was einfacher. Aus dem Bauch heraus: waer soetwas schon 'gross'?
Markus F. schrieb: > Mit den "großen" Cyclone III und Cyclone IV wirst Du eine ganze Weile > beschäftigt sein, bis Du die sinnvoll an ihre Grenzen bringst. Dasselbe > für die MAX10 Käfer. Die lassen sich alle noch mit der Quartus Lite > Edition designen. Und das sind Bauteile die bis zu 600€ kosten, da wird es für Privatanwender "langsam" uninteressant. Und wenn man ein Entwicklungsboard eines größeren FPGA für ein paar Tausend kauft ist oft eine 3 Jahre Lizenz mit dabei.
Dumdi D. schrieb: > eine Datenerfassungskarte 4 Kanaele, 14 bit, 50-100MSample/s Welche Speicherdauer?
Dumdi D. schrieb: > Sagen wir mal fuer eine Datenerfassungskarte 4 Kanaele, 14 bit, > 50-100MSample/s, angebundwn usb3 oder pcie je nach dem was einfacher. > > Aus dem Bauch heraus: waer soetwas schon 'gross'? Nein, das ist sogar klein. Recherchier mal nach dem Wittig Welec scope projekt im forum. Das ist ein 200 MHz 4Kanalscope auf einem älteren cyclone. alles mit freier Soft gemacht.
foobar schrieb: > ein riesiges, über jahrzehnte angehäuftes > Sammelsurium von Tools Ja, auch die FPGA-Hersteller können es sich nicht leisten, jedes Jahr ihre Tools komplett neu zu schreiben. Wozu auch. Jedes Softwarepaket enthält Tools, die schon älter sind trotzdem ihren Dienst tun. Das ist also nicht "das große Problem mit FPGAs". > ich dann schlußendlich wegen Exportbeschränkungen > doch nichts bekam. Wo wohnst Du? In Nordkorea? In D und vermutlich EU unterliegt WebPack keiner Exportbeschränkung. Jeder Student von uns zieht sich das Webpack und arbeitet damit zuhause. Du darfst bei der Registierung natürlich nicht angeben, dass Du hauptberuflich Waffentechnik entwickelst :-) Zumindest bei Xilinx braucht man die kommerziellen (also teuren) Tools nur dann, mann man mit den richtig dicken Eisen arbeitet, d.h. FPGA die selbst schon in hunderte oder tausende Euro kosten. Das ist für Hobbybastler out of Scope und den Firmen, die damit arbeiten, tut das im Allgemeinen nicht weh, weil sie ihr Zeug verkaufen und so das Geld wieder reinbekommen. > dass ich > keine Ahnung habe und das alles nicht stimmt ... Naja sorry, aber was du so geschrieben hast, ist schon diskussionswürdig. FPGA-Hersteller sind Firmen, die davon leben, dass sie Geld für ihr Zeug verlangen. Sonst können sie ihren Laden dicht machen. Ich arbeite auch am liebsten mit OpenSource (HW uns SW), aber niemand kann ersthaft erwarten, Dinge geschenkt zu bekommen, deren Herstellung ein enormer finanzieller Aufwand ist. Einige wollen am liebsten alle Tools umsonst haben und am besten noch tütenwese geschenkte Evalboards. So läuft das nun mal nicht.
Dumdi D. schrieb: > Aus dem Bauch heraus: waer soetwas schon 'gross'? http://searle.hostei.com/grant/Multicomp/ Eine komplette und komplett funktionsfähige Z80- (oder 6502-, oder, ...) Umgebung mit Basic-Interpreter, SD-Karte, VGA- und Tastaturinterface und 3KB RAM. Auf einem 15€ FPGA-Board (das - mit einer älteren Version - Lite Edition programmierbar ist). Was ist "groß"?
Fpga K. schrieb: > Nein, das ist sogar klein. Recherchier mal nach dem Wittig Welec scope > projekt im forum. Das ist ein 200 MHz 4Kanalscope auf einem älteren > cyclone. alles mit freier Soft gemacht. Prima. Danke. Hast Du ein Beispiel, ab wo so grosd langsam anfaengt?
Lothar M. schrieb: > Welche Speicherdauer? Am besten live str***ing (Spamfilter im.Forum ist zu hart eingestellt) zum PC. Ansonsten irgendwo so 512MB-2GB Speicher.
Dumdi D. schrieb: > Ansonsten irgendwo so 512MB-2GB Speicher. Dann schaut doch mal in die Datenblätter der FPGAs, welche FPGAs so viel Speicher intern bereit stellen und entscheide dann selbst, ob das "groß" ist. :-)
Schlumpf schrieb: > Dann schaut doch mal in die Datenblätter der FPGAs, welche FPGAs so viel > Speicher intern bereit stellen Aber Achtung. Dort steht gern die Speichergröße in Bits und nicht in Bytes... Dumdi D. schrieb: > Gibt.es asiatische Anbieter? Will H. schrieb: > http://www.gowinsemi.com/ Bei Trenz Electronic wurde mir die Tage ein niedliches Eval-Board mit dem Gowin-Chip gezeigt. Genutzt wird wohl die Synopsys-Toolchain für die Synthese. Duke
Schlumpf schrieb: > Dumdi D. schrieb: >> Ansonsten irgendwo so 512MB-2GB Speicher. > > Dann schaut doch mal in die Datenblätter der FPGAs, welche FPGAs so viel > Speicher intern bereit stellen und entscheide dann selbst, ob das "groß" > ist. Hätte ich gar nicht gedacht, dass es soviel internen Speicher gibt. Ich hätte gedanklich den Speicher extern angebunden.
Dumdi D. schrieb > Prima. Danke. Hast Du ein Beispiel, ab wo so grosd langsam anfaengt? Bildgebende Verfahren Medizin (MRT,CT, Sonographie). SDR und Paketvermittlung in Mobilfunk Basestations. Wobei in beiden Anwendungen Skalieringseffekte über viele Eingangskanäle für die Grösse verantwortlich sind. Und was vor 10 Jahren einen dicken FPGA benötigte passt heute in einen akzuellen aus der cost-optimized Baureihe.
dumdidum (nicht angemeldet) schrieb: > Hätte ich gar nicht gedacht, dass es soviel internen Speicher gibt. Ich > hätte gedanklich den Speicher extern angebunden. Gibt es auch nicht.. Und weil der Speicher extern angebunden wird, hat er auch mit der Auswahl der FPGA-Größe nur sehr wenig zu tun.
Schlumpf schrieb: > Und weil der Speicher extern angebunden wird, hat er auch mit der > Auswahl der FPGA-Größe nur sehr wenig zu tun. Haette ja sein koennen, das nicht so.grosse fpga nicht gut ram anbinden koennen. Also ich versteh das von Euch so: wenn man jetzt nicht gerade eine.MRT/CT oder Mobilfunkunternehmen aufmacht, dann geht sehr viel mit den 'kleinen'.
Dumdi D. schrieb: > Also ich versteh das von Euch so: wenn man jetzt nicht gerade > eine.MRT/CT oder Mobilfunkunternehmen aufmacht, dann geht sehr viel mit > den 'kleinen'. Ja, es geht "SEHR VIEL" mit den "KLEINEN". Mit "GROSSEN" geht "MEHR" und mit "GANZ GROSSEN" geht "RICHTIG VIEL MEHR" und mit "GANZ KLEINEN" geht "WENIG". Mann, Mann, Mann, reden wir hier jetzt wie die BWLer? Mich wundert, dass es überhaupt Mitglieder gibt, die auf solche dämlichen Fragen antworten.
Karl schrieb: > Mann, Mann, Mann, reden wir hier jetzt wie die BWLer? Dann erklaer Du es doch besser. Was sind Deine Metriken um eine FPGA Anforderung abzuschaetzen?
Dumdi D. schrieb: > Was sind Deine Metriken um eine FPGA > Anforderung abzuschaetzen? Ich entwickele das Design vorher und schaue in welchen FPGA das reinpasst. Für die Entwicklung nimmt man ein größeres FPGA mit Reserven. FPGA-Ressourcen sind: Logikgatter, Block-RAM, Multiplizierer, I/O und ggf. Spezialhardware wie Highspeed-Transceiver. Duke
Erkläre doch erstmal was du genau machen willst. Vom ADC ohne irgendeine Zwischenspeicherung über PCIe? Oder doch Speicher für einige FIFOs? Oder soll noch mehr gemacht werden im FPGA, z. B. könnte man da digitale Filter einbauen, ... hängt am FPGA ausser dem ADC noch mehr dran für dessen Ansteuerung im FPGA Bauteile verwendet werden? Und ja, schreib doch einfach dein VHDL und gucke wie groß das wird. Das geht alles inklusive Simulation ohne Hardware.
Duke Scarring schrieb: > Ich entwickele das Design vorher und schaue in welchen FPGA das > reinpasst. Eine veraltete und langweilige Vorgehensweise. Viel spannender ist, wenn man ein Konzept macht, das FPGA Design abschätzt, dem Kunden einen Vorschlag für eine Bauform und Ausbaustufe macht, um dann nach weitgehendem Abschluss festzustellen, dass der Designer aus Kostengründen zwei Stufen kleiner eingebaut hat und man nun versuchen muss, es reinzuquetschen. Und wenn jetzt jemand meint, das gäbe es nicht, dann hätte Ich da zwei Gegenbeispiele :D
Jürgen S. schrieb: > Viel spannender ist, wenn > man ein Konzept macht, das FPGA Design abschätzt, dem Kunden einen > Vorschlag für eine Bauform und Ausbaustufe macht, Mach ich bis dahin manchmal auch so ums zu beschleunigen, aber ich nehm dann für Prototypen eher 2 - 3 Nummern größer als geschätzt ;-P
Viele FPGA-Familien skalieren ja glücklicherweise einigermaßen, auch in pinkompatiblen Gehäusen. Bei Xilinx sollte man MPPI im Auge behalten. Überhaupt sollte man im Auge behalten, dass rund um FPGAs zur Zeit unheimlich viel auf Allocation ist, insbesondere die Flash-Speicherbausteine. Kann schonmal 50 Wochen Lieferzeit haben.
Dumdi D. schrieb: > Was ist Mppi? Mature part price increase. Die schlagen saftig (25%, 50%) auf die Preise von Bauteilen, die mittelfristig abgekündigt werden.
Dumdi D. schrieb: > Nase schrieb: >> Bei Xilinx sollte man MPPI i > > Was ist Mppi? Damit könnte wohl *M*assively *P*arallel *P*rocessing in Form des xilinx ACAP https://www.heise.de/newsticker/meldung/Xilinx-ACAP-Neue-Chipgeneration-fordert-Prozessoren-und-GPUs-heraus-3998011.html gemeint sein. Oder diverse FPGA-Variante des MPI wobei MPI für *M*essage *P*assing *I*nterface steht, auch ein Thema aus dem Bereich "Netzwerk aus Rechenknoten"; das die FPGA's seit Anbeginn begleitet aber kaum aus der akademischen Nische rausfindet. Jedenfalls, was den zivilen Sektor betrifft.
Lattice wäre fast asiatisch geworden. Ein chinesisches Unternehmen oder um genauer zu sein ein staatliches chinesisches Unternehmen war dabei Lattice aufzukaufen. Die Sache war fast über die Bühne bis Trump gewählt wurde. Er bzw. seine Leute stoppten den Verkauf. Wegen der "Gefährdung der nationalen Sicherheit".
In den nächsten Jahren dürfte sich trotzdem eine bedeutende Konkurrenz in Asien entwickeln. Es ist nur eine Frage der Zeit. China baut seine Halbleiterindustrie immer weiter aus. Ihre Chips werden zunehmend leistungsfähiger. Ich denke mit dem Kauf von Lattice wollte man den Weg nur abkürzen.
Hugo12 schrieb: > In den nächsten Jahren dürfte sich trotzdem eine bedeutende Konkurrenz > in Asien entwickeln. Besonders nach dem ZTE-Debakel sollte auch dem letzten Chinesen klargeworden sein, dass sie sich weniger auf die USA verlassen sollten.
Hugo12 schrieb: > In den nächsten Jahren dürfte sich trotzdem eine bedeutende Konkurrenz > in Asien entwickeln. Es ist nur eine Frage der Zeit. China baut seine > Halbleiterindustrie immer weiter aus. ? Die Xilinx-Chips kommen doch schon längst aus Asien, was sollen da die Chinesen noch aufbauen? https://www.eetimes.com/document.asp?doc_id=1173112 Xilinx ist fabless, die lassen ihre Chips von TSMC und Samsung fertigen.
Da ist gemeint, dass demnächst komplette Firmen aus Asien sowas können, d.h. Entwicklung, Produktion und Vermarktung. Das ist auch das Grundproblem beim Outsourcing nach Asien und was die hiesigen Manager über die letzten Jahrzehnte ziemlich ungeschickt gemacht haben. Da wurde eher Konkurrenz heran gezüchtet. Das wird nun immer mehr zum Boomerang, nicht nur für Halbleiter... Trump ist ein ziemlicher Clown, aber er hat zumindest die Symptome dieses Problems korrekt erkannt. Leider ist seine Strategie dagegen aber nur sehr kurzfristig bis zur nächsten Wahl gedacht...
Mac G. schrieb: > Da ist gemeint, dass demnächst komplette Firmen aus Asien sowas können, > d.h. Entwicklung, Produktion und Vermarktung. An Entwicklung und Vermarktung verdient man nichts, an der Produktion schon. Japan hatte auch mal seine eigenen HDL/CAE-Standards. Damit sind sie aber nicht von der Inseln weggekommen und haben sich dann den Standards angeschlossen. Gemeinsam Entwickeln, gegeneinander produzieren, so läuft das halt seit der Globalisierung durch den Mobilfunkmarkt. Das verhindert, das wie weiland Grundig Firmen kaputtgehen weil sie auf den eigenen Standard Video 2000 setzen. > Das ist auch das Grundproblem beim Outsourcing nach Asien und was die > hiesigen Manager über die letzten Jahrzehnte ziemlich ungeschickt > gemacht haben. Da wurde eher Konkurrenz heran gezüchtet. Gerade Konkurrenz führt zu tollen Produkten, siehe Negativbeispiel Planwirtschaft. > Trump ist ein ziemlicher Clown, aber er hat zumindest die Symptome > dieses Problems korrekt erkannt. Nee, der Trump ist Tattergreis, der kriegt nichts mehr gecheckt.
C. A. Rotwang schrieb: > An Entwicklung und Vermarktung verdient man nichts, an der Produktion > schon. Nein auch nicht an der Produktion. Am Verkauf der Produkte. (das meinte ich mit Vermarktung, nicht "Werbung" sondern auch Vertrieb und Verkauf) Wenn das aber weg ist, bleibt nix mehr. Dann wurde erfolgreich komplett outgesourced (inkl. Arbeitsplätzen) > Gerade Konkurrenz führt zu tollen Produkten, > siehe Negativbeispiel Planwirtschaft. China IST teilweise eine Planwirtschaft - und natürlich sind es noch immer Kommunisten, das darf man nicht vergessen. Viele Unternehmen werden vom Staat gelenkt und finanziert - dagegen kommen normale Unternehmen oft nicht ohne weiteres an. Und im Falle von China habe ich eher die Assoziation von qualitativ minderwertigen Produkten, nicht "tollen" Produkte.
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Mac G. schrieb: > Da ist gemeint, dass demnächst komplette Firmen aus Asien sowas können, > d.h. Entwicklung, Produktion und Vermarktung. > > Das ist auch das Grundproblem beim Outsourcing nach Asien und was die > hiesigen Manager über die letzten Jahrzehnte ziemlich ungeschickt > gemacht haben. Da wurde eher Konkurrenz heran gezüchtet. Das wird nun > immer mehr zum Boomerang, nicht nur für Halbleiter... > > > Trump ist ein ziemlicher Clown, aber er hat zumindest die Symptome > dieses Problems korrekt erkannt. > Leider ist seine Strategie dagegen aber nur sehr kurzfristig bis zur > nächsten Wahl gedacht... Naja, das Resultat sollte eher sein dass einfach Globalisierung und Vereinigung der Welt weiter Einzug erhält. Sache ist dass in China die Lohnkosten auch steigen! Man hat Konkurenz herangezüchtet aber das wird (natürlich zum Glück) ebenbürdige Konkurenz denn deren Hauptvorteil: Billige Arbeitskraft, schwindet. Das ist auch der Grund wieso China Richtung eigene Technologie puscht, denn sobald sie nicht mehr billig sind, wären sie sonst verloren weil die Kunden sich nach anderen Billigländern umsehen (z.B. Afrika welches als nächstes profitieren wird, wenn sie es politisch gebacken kriegen). So soll es auch sein und ist für die Welt besser als Abschottungspolitik und Handelskrieg... Trump schmeisst eher Öl ins Feuer und ist auch generell schlicht unberechenbar. Letztes Jahr hat er einen 250 Milliarden Deal mit China abgeschlossen und vor kurzem hat er in Aussicht gestellt, ZTE zu helfen! Ein Populist eben.
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Mac G. schrieb: > C. A. Rotwang schrieb: >> An Entwicklung und Vermarktung verdient man nichts, an der Produktion >> schon. > > Nein auch nicht an der Produktion. > Am Verkauf der Produkte. > (das meinte ich mit Vermarktung, nicht "Werbung" sondern auch Vertrieb > und Verkauf) Du meinst Logistik, Vermarktung wird eher mit Merketing assozoiert. Und TSMC macht auch keinen Verkauf, auch Xilinx nixht, das macht ein Distributor. > Wenn das aber weg ist, bleibt nix mehr. Doch die Anwendungsprogrammierung bleibt. Und der verbau von Elektronik in andre produkte (Automobile etc.) >> Gerade Konkurrenz führt zu tollen Produkten, >> siehe Negativbeispiel Planwirtschaft. > > China IST teilweise eine Planwirtschaft - und natürlich sind es noch > immer Kommunisten, das darf man nicht vergessen. Nee China ist dank Deng Xiaoping keine Plan-, sondern eine Marktwirtschaft, und spätestens seit dem Bruch mit Chrustchow sind aus den Kommuniusten Maoisten geworden. > Viele Unternehmen werden vom Staat gelenkt und finanziert - dagegen > kommen normale Unternehmen oft nicht ohne weiteres an. Chipbuden weltweit sind ehrheblich von den jeweiligen Staaten finanziert und protegiert. > Und im Falle von China habe ich eher die Assoziation von qualitativ > minderwertigen Produkten, nicht "tollen" Produkte. Wie oben bereits gesagt, die tollen FPGA's werden in China gefertigt, die Diskussion dreht sich im kreis.
Über die Wirtschaftsform von China kann man sicherlich streiten. Der Staat hat mehr Einfluss auf sie als in den meisten anderen Ländern (die sich z.B. mehr auf Arbeiterschutz beschränken). Planwirtschaft würde aber Aufträge aus dem Ausland ausschließen, daher ist es das offensichtlich nicht.
C. A. Rotwang schrieb: > Nee China ist dank Deng Xiaoping keine Plan-, sondern eine > Marktwirtschaft, und spätestens seit dem Bruch mit Chrustchow sind aus > den Kommuniusten Maoisten geworden. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/chinas-staatschef-setzt-wieder-verstaerkt-auf-planwirtschaft-15252876.html C. A. Rotwang schrieb: > Du meinst Logistik, Vermarktung wird eher mit Merketing assozoiert. Und > TSMC macht auch keinen Verkauf, auch Xilinx nixht, das macht ein > Distributor. > Ich meine eigentlich Gewinn/Umsatz der am Ende abfällt. >> Wenn das aber weg ist, bleibt nix mehr. > > Doch die Anwendungsprogrammierung bleibt. Und der verbau von Elektronik > in andre produkte (Automobile etc.) Ja, wird nur blöd wenn das dann auch mal die Chinesen machen... C. A. Rotwang schrieb: >> Und im Falle von China habe ich eher die Assoziation von qualitativ >> minderwertigen Produkten, nicht "tollen" Produkte. > > Wie oben bereits gesagt, die tollen FPGA's werden in China gefertigt, > die Diskussion dreht sich im kreis. Du verstehst nicht was ich meine, mir geht es um die Unternehmen und deren Werte ansich und wo Arbeitsplätze+Wohlstand entstehen. Die Produktion ist überhaupt kein Teil von Xilinx, wie gesagt die sind schon immer Fabless. Die könnten auch bei Intel oder GloFo fertigen (teilweise in USA und DE). Alle FPGA Firmen sind Fabless (OK ausser Altera weil nun Intel, aber das zähle ich mal nicht mit). Know-How Export bedeutet Verlust von Wettbewerbsvorteilen und somit Arbeitsplätzen/Wohlstand für die Gesellschaft am betroffenen Standort wenn die neue Konkurrenz es billiger erledigen kann - und das kann China nun mal aufgrund der schieren Masse von Arbeitskräften. Damit meine ich nun auch nicht nur Billigkräfte sondern durchaus auch die Massen von Absolventen... die haben pro Jahr schon jetzt ein Vielfaches mehr Absolventen als Deutschland überhaupt Studenten insgesamt hat... OK, Qualität ist noch niedriger, aber auch das ändert sich. Die Löhne dort mögen steigen - aber die Löhne bzw. die Kaufkraft in den "Industrienationen" sinkt auch (wie gesagt, Verlust von Wohlstand).
Man kann es vielleicht nicht verallgemeinern aber es ist bei vielen Produkten so dass die Produktion bei externen Auftragsproduzenten nur ein Bruchteil des Geldes einnimmt vom Verkaufspreis. Beispiel ist Apple mit der Produktion in China. Die chinesischen Fertiger kriegen vom Verkaufspreis eines iPhones nur einen kleinen Teil. Denn die Fertiger müssen miteinander konkurrieren. Apple kann den Auftrag auch anderen geben wenn die Chinesen zu viel verlangen. Also zahlt man den Chinesen sagen wir 5% von dem Verkaufspreis und der Rest landet auf den Konten von Apple. Vermutlich überwiegend auf amerikanischen Konten, wo das Geld durch die Banken natürlich wirtschaftlich verwertet wird in Form von Investitionen und Krediten. Das heißt die USA haben von einem Unternehmen wie Apple den größten Profit, auch wenn sie im Ausland produzieren. China profitiert davon deutlich weniger, aber für sie ist es auch gut Arbeitsplätze zu schaffen und Technologie abzuschauen. Eigentlich profitiert die USA also davon. Aber auf der anderen Seite schwinden dadurch die Produktionsanlagen und damit die Arbeitsplätze. Also versucht die Regierung da auch ein wenig gegenzusteuern. Fast alle erfolgreichen großen Konzerne agieren heute globalisiert. Airbus, Boing, Microsoft, Intel, Siemens, Samsung... Doch finanziell profitieren am meisten die Länder wo die Marken beheimatet sind. Der Traum von "alles im eigenen Land unabhängig produzieren" ist nicht besonders rational und ist durch nationalistische oder einseitige Motive geprägt. Konzerne die die Vorteile der Globalisierung nutzen werden die nationalistisch orientierten Unternehmer zunehmend verdrängen.
Mac G. schrieb: > Know-How Export bedeutet Verlust von Wettbewerbsvorteilen und somit > Arbeitsplätzen/Wohlstand für die Gesellschaft am betroffenen Standort > wenn die neue Konkurrenz es billiger erledigen kann - und das kann China > nun mal aufgrund der schieren Masse von Arbeitskräften. Deutschland "exportiert" seit Erfindung des Automobils sein KnowHow zu Automobilbau, viel "KnowHow" wurde zwangsweise abgezogen (Operation Overcast, Reperationsleistungen sn die Sowjetunion), etc.. Trotzdem sind seitdem mehr neue Arbeitsplätze entstanden, als der normale Deutsche Arbeitskräfte nachvögeln kann. > Du verstehst nicht was ich meine, mir geht es um die Unternehmen und > deren Werte ansich und wo Arbeitsplätze+Wohlstand entstehen. Doch ich versteh schon, worum es dir geht, aber das hat nix mit FPGA's zu tun und deshalb werde ich auch nicht weiter meine Zeit damit und an Dich verschwenden.
Bitte beachten: die Diskussion hier im Forum dreht sich nicht um Weltpolitik oder darum, dass die Chinesen natürlich viel Geld zum Aufkauf von Firmen und Wissen haben, weil wir seit 40 Jahren viel Geld (auch für jede Menge Kruscht und Krempel) dorthin umlagern. Das Thema hier ist FPGA u.Ä...
Die Produktion mag seit ewigen Zeiten in China sein, aber damit können die Chinesen nur genau diese Produkte fertigen. Sollte Xilinx also der Meinung sein, nur noch in den USA zu fertigen, dann haben die Chinesen trotzdem das nachsehen. Ist auf dem Mobilfunkmarkt nicht anders, bei ZTE ging's auch nur um Qualcomm-Chips. Genau deswegen werden die sich jetzt eher zusammenreißen und ihr eigenes Knowhow deutlich aufbauen. Und zwar jenseits der Fertigung. Sollte da eine gute FPGA-Bude bei rauskommen, dann hoffe ich stark, dass die auch ordentliche Software produzieren (wer's glaubt...) oder durch Preis, Masse und niedrige Komplexität gut analysiert werden können. Der ganze FPGA-Markt hat mal dringend einen GCC bzw. Clang nötig. Kann ja nicht angehen, dass die Software vier- oder fünfstellig kostet, dann aber wegen "2,5934747 ist keine Float-Zahl" ständig segfaultet. Oder einen "integer" nicht dezimal darstellen kann. Die kleinen Lattice-Chips sind leider ein bisschen zu klein für größere Spielereien.
> Sollte da eine gute FPGA-Bude bei rauskommen, dann hoffe ich stark, dass > die auch ordentliche Software produzieren (wer's glaubt...) oder durch Wenn die Chinesen eine eigene FPGA-Bude aufmachen dann kann es sein das die merken das >90% ihrer Kunden in China sitzen und das es sich vielleicht gar nicht lohnt noch eine extra Version von Software und Datenblaettern in English rauszubringen. Die Datenblaetter zum MCS51 gab es auch mal in Deutsch. Olaf
S. R. schrieb: > Der ganze FPGA-Markt hat mal dringend einen GCC bzw. Clang nötig. Kann > ja nicht angehen, dass die Software vier- oder fünfstellig kostet, dann > aber wegen "2,5934747 ist keine Float-Zahl" ständig segfaultet. Oder > einen "integer" nicht dezimal darstellen kann. FPGA Software gibt es auch in kostenlosen versionen und mit denen wurde und wird auch produktiv gearbeitet. Man muss halt eine gewisse Lernbereitschaft und Improvisationsinitiative mitbringen, denn immer noch gilt "a fool with a tool ist still a fool." Oft liegt es nicht an den Synthesetools sondern an der ClickiCacki-GUI, deren Fehler man einfach umgehen kann wenn man sich bemüht das ganze in eine scriptumgebung ala make und Co einzupflegen. Das war beim gcc/Ecclipse und X-Windows auch nicht anders.
C. A. Rotwang schrieb: > FPGA Software gibt es auch in kostenlosen versionen und mit denen wurde > und wird auch produktiv gearbeitet. Die Bugs, die ich allein gestern in ISE gefunden habe, sind ziemlich sicher unabhängig von der Lizenz (ich habe nur WebPack). Vivado fühlte sich, was das angeht, immerhin etwas besser an. C. A. Rotwang schrieb: > Oft liegt es nicht an den Synthesetools sondern an der ClickiCacki-GUI, > deren Fehler man einfach umgehen kann wenn man sich bemüht das ganze in > eine scriptumgebung ala make und Co einzupflegen. Das war das erste, was ich getan habe: https://github.com/duskwuff/Xilinx-ISE-Makefile ist eine gute Grundlage, braucht nur ein bisschen Massage, damit es mit VHDL auch ordentlich läuft.
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