Ich habe eine µSD-Karte mit 64GB, wo ich etliche Daten draufhatte. Datensicherung vorhanden, aber ca 1 Woche alt, ich müsste ca 4-5h investieren, um von der Sicherung auf den aktuellen verlorenen Stand zu kommen. Ich hatte die Karte im Cardreader eingesteckt, wollte eigentlich fsck /dev/sdc1 ausführen, aber durch die History-Funktion habe ich mir auf der Linux-Konsole mkfs.ext2 hergeholt, dieses nicht gemerkt (!!!!), und die anschließende Frage noch mit 'y' beantwortert (!!!!!), aber dann gewundert, wieso neuerdings beim Filesystem-check eine Sicherheitsabfrage kommt. Aber dann war es schon zu spät. Die Karte war mit exfat formatiert, habe mkfs.ext2 sofort abgebrochen, und ein mkfs.exfat hintergeschickt, was in ein paar Sekunden fertig war, dann war die Karte leer. Ok, gleich testdisk und photorec installiert und festgestellt, dass das gleich Programm ist. Das Tool konnte sehr viel Dateien retten, d.h. laut Speicherplatz der Dateien: fast alles, aber Dateiname, Modification-Date, Pfad ist kaputt. Ein Paar Archive getestet (zip, targz, luks, truecrypt), die waren alle in Ordnung. Da würde ich sehr Zeit verlieren, um die alte Directory-Struktur wieder zu bekommen. Gibt es bessere Tools, um das Dateisystem wieder zu bekommen? Die nachträgliche Neuformatierung mit mkfs.exfat war wahrscheinlich ein großer Fehler?
Einige oder viele der "geretteten" Dateien werden nur teilweise den alten Inhalt haben. Kram das Backup hervor und vergleiche die Dateihashes dann weisst du was wirklich original ist, das löschste weg. Übrig bleiben dann neue evt. halbwiederhergestellte Dateien oder neuere Versionen. Die musste dann manuell prüfen ob die ok sind.
Ja, das hatte ich vorgehabt. Aber beim Lesen des anderen Threads über Datenverlust/Wiederherstellung dachte ich, es gibt Tools, die das Dateisystem besser wiederherstellen könnten.
Ja, die gibt es durchaus. Ich nutze seit vielen Jahren dieses: http://www.de.quetek.com/prod02.htm Wird dir aber evtl. nicht gefallen, weil a) für Windows und b) nicht gratis. Dafür kann es sowohl Dateinamen als auch Ordnerstrukturen rekonstruieren, sofern die Platte nicht zu sehr beschädigt ist oder Daten überschrieben wurden.
Zuerst, mache ein Image des Datenträgers. Das ist bei der Datenrettung immer der erste schritt. stm32 schrieb: > und ein mkfs.exfat hintergeschickt Dabei sind sicher noch mehr Daten vernichtet worden. stm32 schrieb: > Datensicherung vorhanden, aber ca 1 Woche alt Ist diese Sicherung ein 1:1 Image, oder nur die Dateien? Falls es ein Image ist, könnte man versuchen nur die durch die Formatierung überschriebenen teile mit dem Image wiederherzustellen.
DPA schrieb: > Zuerst, mache ein Image Das ist schon mal eine gute Tat. Dann könnte man mit einem Diskeditor vergleichen wieviel zerschossen ist oder nur etwas verbogen wurde. Wahrscheinlich dauert aber die ungeübte Fehlersuche Stunden länger als das alte Image auf einen frischen Stick spielen!
> Ist diese Sicherung ein 1:1 Image, oder nur die Dateien?
Nur die Dateien, ich habe eine eigene Version von "rsync" geschrieben,
um schnell Datei-Archive auf aktuellen Stand zu halten.
stm32 schrieb: > Datensicherung vorhanden, aber ca 1 Woche alt, ich müsste ca 4-5h > investieren, um von der Sicherung auf den aktuellen verlorenen Stand zu > kommen. Ich glaube, das rumprobieren mit Tools und ähnlichem wird wohl nicht schneller sein.
Reinhard S. schrieb: > stm32 schrieb: >> Datensicherung vorhanden, aber ca 1 Woche alt, ich müsste ca 4-5h >> investieren, um von der Sicherung auf den aktuellen verlorenen Stand zu >> kommen. > > Ich glaube, das rumprobieren mit Tools und ähnlichem wird wohl nicht > schneller sein. Ich hatte mal eine Seite versehentlich neu geladen, und und einen längeren Beitrag nicht abgeschickt. Danach habe ich einen Memorydump des Browserprozesses erstellt, und nach dem Beitrag gesucht. Es dauerte zwar länger, und ich konnte nur die Teile, die ich mal Markiert hatte, wiederherstellen, aber ich tat es trotzdem lieber als alles neu zu schreiben. Wenn man etwas selbstgemachtes verliert, hat man immer dieses Gefühl, dass man das nie mehr so gut hin bekommt, wie es mal war. Und wenn man es neu macht, hat man immer dieses gefühl, dass es vorher doch irgendwie besser aussah...
Hallo stm32! stm32 schrieb: > Gibt es bessere Tools, um das Dateisystem wieder zu bekommen? Ich kenne keine. > > Die nachträgliche Neuformatierung mit mkfs.exfat war wahrscheinlich ein > großer Fehler? Leider ja. Ich bin mit diesen Linuxbefehlen nicht vertraut. Ich gehe davon aus, dass Du eine Schnellformatierung durchgeführt hast! Wenn Du Dir die Struktur von exFat anguckst, musst Du davon ausgehen, dass nach dem Formatieren wesentliche Informationen weg sind: 1. Wurzelverzeichnis 2. Verwendung der Cluster durch die Dateien in der FAT Was bleibt, sind alle Rohdaten auf der Platte und Unterverzeichnisse unterhalb des Wurzelverzeichnisse. Die Informationen in den Unterverzeichnissen könnte ein Rettungsprogramm noch auswerten. Die Rohdaten können anhand von erkannten Dateiheadern rekonstruiert werden. Dabei wird aber stillschweigend die Annahme vorausgesetzt, dass diese Datei aufeinanderfolgende Cluster benutzt (also keine Defragmentierung vorhanden ist). Eine Datei endet dann, wenn ein neuer Dateiheader gefunden worden ist, oder der Datei aufgrund von Unterverzeichnisinformationen eine bestimmte Länge zugewiesen werden kann.
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Bearbeitet durch User
DPA schrieb: > Wenn man etwas selbstgemachtes verliert, hat man immer dieses Gefühl, > dass man das nie mehr so gut hin bekommt, wie es mal war. Und wenn man > es neu macht, hat man immer dieses gefühl, dass es vorher doch irgendwie > besser aussah... Leider Offtopic, aber ich glaube zum eigentlichen Thema sind alle wirklichen Tipps durch. Ich bin da offensichtlich sehr anders. Ich geh davon aus, wenn ich etwas Selbstgemachtes noch einmal neu erstellen muss, dass diese neue Version besser wird. Immerhin habe ich aus Fehlern gelernt oder den Prozess mit der Erfahrung und Übung bei der ersten Version verbessern können. Ist das wirklich so, dass andere immer Zweifel haben ob das Neue mit Altem nicht mithalten kann?
> dass nach dem Formatieren wesentliche Informationen weg sind
Ich hatte gedacht, dass die Information eventuell doppelt vorhanden ist.
Wenn man schnell genug auf Ctrl-C drückt, dann ist eventuell nur der 1.
Datenblock weg.
Aber ich war ja leider so unüberlegt und habe "mkfs.extfat /dev/sdc1"
hinterhergeschickt. Damit war die wesentlich Information dann komplett
weg.
stm32 schrieb: > µSD-Karte mit 64GB Bevor Du alles wegwirfst wäre noch Recuva ein letzter Versuch, obwohl ich damit mehr Fotos repariert habe. http://www.chip.de/downloads/Recuva-Datenrettung-geloeschte-Dateien-wiederherstellen_23935261.html
oszi40 schrieb: > Bevor Du alles wegwirfst wäre noch Recuva ein letzter Versuch Er benutzt Linux, das kann zwar "Gehen" (Wine, wer das möchte) muss aber nicht. DPA schrieb: > Zuerst, mache ein Image des Datenträgers. Das ist bei der Datenrettung > immer der erste schritt. oszi40 schrieb: > Dann könnte man mit einem Diskeditor vergleichen wieviel zerschossen ist > oder nur etwas verbogen wurde. stm32 schrieb: > Gibt es bessere Tools, um das Dateisystem wieder zu bekommen? Mir wäre leider auch nichts bekannt. Also nichts was du nicht schon probiert hast. OT: Musste das mal mit einer Langsamen 2,5 Zoll HDD mit 1TB machen, 72 stunden bis ich alles "Wiederhergestellt" hatte, das auswerten hat noch mal so lange in anspruch genommen.
Habe vom Backup wieder alles aufgespielt, die neueren Dateien von der
testdisk-Rettung noch nicht ausgewertet.
Allerdings habe ich die Karte mit ext2 formatiert (statt exfat).
ext2 deshalb, weil die journalling FS ext3 ext4 mehr wearout
verursachen.
> Er benutzt Linux, das kann zwar "Gehen" (Wine, wer das möchte) muss aber
nicht.
Ich hätte damit gerechnet, dass es für Windows mehr Daten-Rettungs-Tools
gibt, und ich hatte ja ein MS-Format (exfat).
Es scheint so, dass die von testdisk geretteten Dateien länger sind, d.h. die Dateilänge auf 128k (0x20000) aufgerundet. Das macht den Dateivergleich zwischen den beiden Archiven schwierig.
stm32 schrieb: > Allerdings habe ich die Karte mit ext2 formatiert (statt exfat). > ext2 deshalb, weil die journalling FS ext3 ext4 mehr wearout > verursachen. Zwar reduzierst Du die Anzahl der Schreibvorgänge, aber damit verzichtest Du auf zusätzliche auswertbare Informationen für eine Rettungssoftware. stm32 schrieb: > Ich hätte damit gerechnet, dass es für Windows mehr Daten-Rettungs-Tools > gibt, und ich hatte ja ein MS-Format (exfat). Bei den FAT-Dateisystemen läuft alles auf Raten hinaus, sobald die FAT-Strukturen unlesbar sind. Außerdem gibt es ausreichend leistungsfähige kostenlose Tools. stm32 schrieb: > Es scheint so, dass die von testdisk geretteten Dateien länger sind, > d.h. die Dateilänge auf 128k (0x20000) aufgerundet. > Das macht den Dateivergleich zwischen den beiden Archiven schwierig. Wenn die Längeninformation zu einer Datei bei FAT aus einem (Unter)verzeichnis fehlt, müsste ein Rettungsprogramm vom erkannten Dateikopf bis zum Festplattenende alles in eine Datei kopieren, wenn nicht irgendetwas kommt, was ein Dateiende suggeriert, z.B. ein Unterverzeichnis. Dann läuft der Recovery-Ordner aber schnell über. Die Fragmentierung eines Datenträgers mindert die Rettungschancen.
stm32 schrieb: > Dateivergleich Man könnte z.B. auch mal MD5-Prüfsummen vergleichen um einiges auszuschließen? https://www.heise.de/download/product/md5-41158 od. https://linux-club.de/wiki/opensuse/MD5SUM_-_Downloads_%C3%9Cberpr%C3%BCfen
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