Hallo Forum, mal eine Verständnisfrage: Wenn ich mehrere 12V Akkus parallel schalte, dann kann/wird ja, sofern die Akkus unterschiedliche Spannungen haben, ein Ausgleichstrom zwischen den Akkus fließen... in Abhängigkeit vom Ri der Akkus. Was passiert jedoch, wenn ich an den Plus-Pol jedes Akkus eine Diode hänge, so dass kein Ausgleichstrom mehr fließen kann? Meine Theorie ist, dass immer nur der Akku mit der höchsten Spannung belastet wird. Und weil die Akkus tendenziell eine unterschiedliche Entladekurve haben (z.B. aus Altersgründen), wechselt die Last ständig von einem Akku zum anderen... Oder ist es doch so, dass eine Stromentnahme gleichzeitig von allen Akkus aus der Parallelschaltung erfolgt? Wünsche einen schönen Mittwoch, Konrad
> Oder ist es doch so, dass eine Stromentnahme gleichzeitig von allen > Akkus aus der Parallelschaltung erfolgt? Das haengt von den Ri in deinen Akkus und von deren Verhaeltnis zum Lastwiderstand ab. Olaf
Derjenige mit der aktuell höchsten Spannung wird den meisten Strom abgeben. Dies gilt sinngemäß ebenso für diejenigen mit der nächstniedrigeren Spannung. MfG
Hallo, > Kobalt schrieb: > Meine Theorie ist, dass immer nur der Akku mit der höchsten Spannung > belastet wird. Das auf alle Fälle, wenn man ideale Dioden mit exakt gleicher Flußspannung annimmt und ideale Spannungsquellen mit Innenwiderstand 0. Praktisch wird das aber nicht so sein. Die Dioden habe eine Flußspannung, die vom Strom und der Eigenerwärmung abhängig ist. Die Innenwiderstände führen auch zu einer Vergleichmäßigung der Stromverteilung. Nur wenn die Akkuspannungen rel. weit auseinander liegen, wird der Akku mit der höhren Spannung alleine belastet. > Und weil die Akkus tendenziell eine unterschiedliche > Entladekurve haben (z.B. aus Altersgründen), wechselt die Last ständig > von einem Akku zum anderen... Das ist nicht zu erwarten. Eher gleichen sich die Ladezustände an und nach einiger Zeit fließt ein etwa gleicher Strom aus den Akkus, sofern der Innenwiderstand der Akkus etwa gleich ist. Bei unterschiedlichen Innenwiderständen fließt tendenziell mehr Strom aus dem Akku mit dem niedrigeren Innenwiderstand. Sofern ein Akku nicht eh schon leer war, erreichen alle Akkus zusammen die Entladeschluss-Spannung. Gruß
Kobalt schrieb: > Wenn ich mehrere 12V Akkus parallel schalte, dann kann/wird ja, sofern > die Akkus unterschiedliche Spannungen haben, ein Ausgleichstrom zwischen > den Akkus fließen... in Abhängigkeit vom Ri der Akkus. Wie jetzt? 12 Volt Akkus mit unterschiedlicher Spannung? Die gibt es nicht. Wenn man 12 Volt Akkus parallel schaltet, dann müssen sie gleiche Spannung haben und gleiche Kapazität, sonst sind die mit weniger Kapazität bald hinüber.
"Wie jetzt? 12 Volt Akkus mit unterschiedlicher Spannung? Die gibt es nicht." Nein, denn sie alle hatten das gleiche Babyakkukinderbuch geschenkt bekommen, aus dem ihnen vorgelesen wurde, daß alle 12V-Akkus immer gleiche Spannung haben werden, egal von welchen Eltern sie sind. Also sei es so. MfG
@Buchhai (Gast) >Wie jetzt? 12 Volt Akkus mit unterschiedlicher Spannung? Die gibt es >nicht. >Wenn man 12 Volt Akkus parallel schaltet, dann müssen sie gleiche >Spannung haben und gleiche Kapazität, sonst sind die mit weniger >Kapazität bald hinüber. Sagt wer (auser Du)?
Kobalt schrieb: > wechselt die Last ständig > von einem Akku zum anderen... Die Kirchhoffschen Regeln sind Dein Freund: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchhoffsche_Regeln Da wechselt gar nix, es stellt sich entsprechend den Spannungen und Innenwiderständen in der Schaltung der Stromfluss aus den Akkus ein.
Huhu, vielen Dank für eure Kommentare. die Kirchhoffschen lese ich mir gleich zum Frühstück mal durch. Ihr habt mir sehr geholfen. Danke, Konrad
Buchhai schrieb:
> Wie jetzt? 12 Volt Akkus mit unterschiedlicher Spannung? Die gibt es
nicht.
Ja klar, wäre ja auch gelacht wenn nicht. Schließlich sind in einem 50l
Tank im Auto auch immer 50l Sprit drin... sonst wär's ja kein 50l Tank.
Die Spannung von Akkus variert - je nach Akkutyp (Blei, Li/Ion) mehr
oder weniger. Ein fast leerer Bleiakku kann auch 8V haben, obwohl 12V
drauf steht.... Oder auch 13V, wenn er randvoll geladen ist.
Und dann könnte ja auch noch ein Ladegerät im laufenden Betrieb
angeschlossen sein...
Ganz so einfach (12V = 12V) ist es also nicht ;)
Schon bei den allerersten U-Booten (1900) wurden Bleiakkuzellen in Serie und dann parallelgeschaltet. Das hat funktioniert. Dioden kannte man noch nicht und hätte sie auch nicht eingebaut, um das Laden nicht zu behindern. Gruß - Werner
Werner H. schrieb: > Schon bei den allerersten U-Booten (1900) wurden Bleiakkuzellen in Serie > und dann parallelgeschaltet. Das hat funktioniert. nur sind 100 Jahre alte Akkus heute schwer neuwertig zu bekommen. Früher hat auch Holz tanken funktioniert. Heute auch noch https://www.youtube.com/watch?v=VOA0CsN5UWU
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Bearbeitet durch User
Kobalt schrieb: > Wenn ich mehrere 12V Akkus parallel schalte, dann kann/wird ja, sofern > die Akkus unterschiedliche Spannungen haben, ein Ausgleichstrom zwischen > den Akkus fließen... in Abhängigkeit vom Ri der Akkus So weit korrekt. > Was passiert jedoch, wenn ich an den Plus-Pol jedes Akkus eine Diode > hänge, so dass kein Ausgleichstrom mehr fließen kann? Äh... > Meine Theorie ist, dass immer nur der Akku mit der höchsten Spannung > belastet wird. Vielleicht. Aber nur, wenn der Stromfluß nicht hoch genug ist, damit am Ri (und ein bißchen auch am differentiellen Widerstand der Diode) ausreichend viel Spannung abfällt, so daß sich die Spannung von Akku1 + Diode nicht mehr von der Spannung von Akku2 + Diode unterscheiden - oder sogar kleiner würde. Sonst nämlich finge der bis dahin unbelastete Akku2 an, Strom abzugeben. > Und weil die Akkus tendenziell eine unterschiedliche > Entladekurve haben (z.B. aus Altersgründen), wechselt die Last ständig > von einem Akku zum anderen... Unwahrscheinlich. > Oder ist es doch so, dass eine Stromentnahme gleichzeitig von allen > Akkus aus der Parallelschaltung erfolgt? Beschrieb ich ja schon, wie es tatsächlich funzt. Die Klemmenspannung sinkt automatisch bei höherer Stromentnahme (genau wie umgekehrt für Ladung mit höherem Strom auch etwas höhere Spannung nötig ist). Ursache ist schlicht der Spannungsfall am Ri, welcher mit der "Spannungsquelle Akku" in Serie liegt. Daß bei Dioden der Spannungsfall "nahezu konstant" ist, stimmt zwar. Aber bei dieser Fragestellung kann auch die kleine Variation der Vorwärts-Spannung einer Diode bei untersch. Strom von Bedeutung sein. (Dioden haben übrigens auch Leckströme - besonders hohe bei Schottkys. Hoher Leckstrom könnte sogar den Akku überladen.) Ganz so trivial ist das alles nicht.
Werner H. schrieb: > Schon bei den allerersten U-Booten (1900) wurden Bleiakkuzellen in Serie > und dann parallelgeschaltet. Das hat funktioniert. > Dioden kannte man noch nicht und hätte sie auch nicht eingebaut, um das > Laden nicht zu behindern. Ja, solange sie parallel sind und bleiben ist das auch kein Problem. Es geht nur darum wenn sie erstmalig parallel geschaltet werden und einen großen Spannungsunterschied / Ladezustand haben. Man könnte sie aber auch einfach über einen Widerstand verbinden, so passt sich der Ladezustand an. Anschließend kann man sie auch direkt parallel schalten.
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