Hallo, nachdem ich einige Schaltungen mit dem NE555 nachgebaut habe, wollte ich wissen, wie der Chip funktioniert. Grundlagen findet man ja problemlos. In meinem ersten Test habe ich mit einem Poti einen Spannungsteiler gebaut, wobei der »mittlere« Poti-Abgriff zu den NE555-Eingängen Trigger (2) und Threshold (6) ging. Control über einen kleinen Kondensator zur Masse, Spannungsversorgung und Masse korrekt angeschlossen. Pin 7 (Discharge) frei gelassen. Wie erwartet, schaltete das NE555 den Ausgang bei mehr als 2/3 Vcc auf Low und bei weniger als 1/3 Vcc auf High. So weit, so gut. Als nächstes wollte ich eine folgende Verzögerungsschaltung ausprobieren (am Ausgang allerdings LED statt Transistor und Birne und zusätzlich Pin 5 per Kondensator an Masse): https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0206241.htm Drücke ich den Taster, wird C1 relativ schnell über den kleinen R2 entladen, die Spannung an den Eingängen 2 und 6 sinkt unter 1/3 Vcc und die LED geht an. Lasse ich den Taster los, wird C1 langsam über R3 geladen und sobald C1 mehr als 2/3 Vcc hat, geht die LED aus. Den Sinn von R1 verstehe ich nicht. Mir ist klar, dass D1 verhindern soll, dass der Kondensator über R1 aufgeladen wird. Doch was macht R1? Ist das eine Art Pull-Up? Wozu? (Ich habe R1 und D1 weggelassen und es funktioniert trotzdem.) Unabhängig davon eine Frage zu Pin 7 (Discharge): Der ist ja offenbar irgendwie mit dem Ausgang gekoppelt und bietet die Möglichkeit, den Kondensator wieder zu entladen. Verstehe ich es richtig, dass der Pin damit nur erforderlich ist, wenn man eine astabile Kippstufe aufbaut, also die Schaltung von selbst wieder »umkippen« soll? Bei vielen Verzögerungs-Beispielschaltungen sind Pin 6+7 zusammengeschaltet. Welchen Sinn hat das? Grüße Andreas
Andreas R. schrieb: > Den Sinn von R1 verstehe ich nicht. Wenn die Versorgungsspannung weggeht, wird der C schnell entladen.
Andreas R. schrieb: > Den Sinn von R1 verstehe ich nicht. Die Erklärung steht in deinem Link zum ElKo: "Sollte sich der Kontakt S1 in einem ungeschützten Bereich befinden, erzeugt der Widerstand R1 eine Strom/Funke, der den Kontakt sauber hält." Gut verständlich finde ich sie für Anfänger aber nicht. Es geht darum, dass bei bestimmten Tastern/Schaltern der Kontakt mit der Zeit oxidieren kann, wenn sie stromlos betrieben werden. Deshalb lässt man in dem Fall immer ein kleiner Strom über den Kontakt fließen. Der wird über R1 erzeugt. > Unabhängig davon eine Frage zu Pin 7 (Discharge): Der ist ja offenbar > irgendwie mit dem Ausgang gekoppelt Nicht irgendwie. Sondern Pin 7 (Dis) ist über einen Transistor nach GND geschaltet abhängig vom Ausgangspegel and Pin 3 (Out). Zeigt das Prinzipschaltbild von Seite 1 ganz gut: http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/ne555.pdf > und bietet die Möglichkeit, den > Kondensator wieder zu entladen. Ja, kann man so verwenden und ist in vielen NE555 Schaltungen auch so der Schlüssel zur Funktion. > Bei vielen Verzögerungs-Beispielschaltungen sind Pin 6+7 > zusammengeschaltet. Welchen Sinn hat das? z.B. einen an Pin 6 angeschlossenen Kondensator SCHNELL zu entladen. Vergleiche beispielsweise mal die Anstiegs- und Abfall-Zeit der Spannung am Kondensator für einen NE555 als Pulsweiten-Modulator (PWM) auf Seite 14 im oben genannten Datenblatt.
Hallo void, > Andreas R. schrieb: >> Den Sinn von R1 verstehe ich nicht. > > Die Erklärung steht in deinem Link zum ElKo [...] Danke! >> Unabhängig davon eine Frage zu Pin 7 (Discharge): Der ist ja offenbar >> irgendwie mit dem Ausgang gekoppelt > > Nicht irgendwie. Sondern Pin 7 (Dis) ist über einen Transistor nach GND > geschaltet abhängig vom Ausgangspegel and Pin 3 (Out). Verstehe. >> Bei vielen Verzögerungs-Beispielschaltungen sind Pin 6+7 >> zusammengeschaltet. Welchen Sinn hat das? > > z.B. einen an Pin 6 angeschlossenen Kondensator SCHNELL zu entladen. Das von gerry verlinkte Video hat mir geholfen, Pin 7 zu verstehen. Er ist also tatsächlich nur nötig, wenn man den Kondensator automatisch entladen will, sobald der Ausgang auf Low geht. Grüße Andreas
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