Ein zugegeben etwas merkwürdiges Unterfangen, eine schwere Altbautür zur Straße nach einer bestimmten Zeit automatisch zu schließen, nachdem sie eingehakt wurde, typisches Großstadtproblem. Einhaken ist notwendig, wenn die Stadtreinigung die großen Container entleert, wenn man sein Fahrrad durch die Tür schiebt, wenn Pakete geliefert werden; der Türschließer ist kräftig. Dann gibt es noch das Wegerecht aller Handwerker, die reflexmäßig jede Tür mit allen Mitteln offenhalten, selbst abends, wenn sie Feierabend machen :-) Die Tür steht also sehr oft offen, weil die Kids schon verspätet zu Schule radeln und dann keine Zeit mehr haben, naja, wir waren nicht anders. Leider führt das Offenstehen der Tür zu ungeplanten Abgängen im Hof (Topfpflanzen, Fahrräder, Kinderwagen) oder Zugängen (durch z.B. neugierige Hunde, Werbeverteiler, Flaschensammler, Immobilienfuzzis)* Meine eigentlich funktionierende Lösung war zwischenzeitlich ein Elektromagnet, wie sie bei Brandschutztüren eingesetzt werden (Tür fällt nach Stromausfall zu). Das begreift aber nicht jeder, weil man dazu etwas schreiben muss und das eh keiner liest. Keiner der externen hat es so richtig begriffen. Das mit dem Haken/Öse begreift aber jeder. Ich suche jetzt einen kleinen Linearaktor, Hub so 25...30 mm, Niederspannung, hoher WAF, nicht zu laut, Kraftbedarf gering. Fenstermotoren sind zu groß und machen zuviel Hub. Bei Gurgels Bildern fand sich eins mit einer Exzenterscheibe, leider riesige Bautiefe. Hubmagnete sind meist auch zu groß. Ich hatte auch schon in der KFz-Technik bei den pneumatischen Türverriegelern nachgesehen, aber auch nichts so richtiges gefunden. Dictators Schiebetürauslöser wäre ein Ansatz in die Richtung, aber elektrisch ist es leichter. Der Fachhandel schüttelt den Kopf, nehme ich ihm auch nicht übel. Any ideas...? Gibt es für so etwas vielleicht schon einen Fahcausdruck? Danke im Voraus MfG Günter *" Der Mensch ist gut, nur die Leut' san's schlecht " (Karl Valentin zugeschrieben). Edit: Wollte noch sagen, dass ich nur EIN Stück brauche, und das als Privatperson, sonst wäre es einfacher.
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Das Stichwort ist Elektrozylinder oder DC Linearantrieb. Bei Conrad hab ich z.B. Sowas gefunden: "Elektrozylinder 12 V/DC Hublänge 25 mm 250 N Drive-System Europe DSZY1-12-10-A-025-IP65" Gibt natürlich noch andere Lieferanten.
Elektromagbet mit haftplatte, schau mal nach feststellanlagen für feuerschutztüren
Haftplatte mit abfallverzögertem Relais und Türkontakt. Wenn die Tür geöffnet wird und an der Haftplatte kleben bleibt, öffnet der Türkontakt und das Relais schaltet nach Zeit X die Platte ab. Dadurch schliessen Tür und Türkontakt, das Relais schaltet die Haftplatte wieder an und sie ist bereit fürs nächste Halten. Option wäre ein "Tür schliessen"- und "Daueroffen"- Schalter, für Möbellieferungen. Vorteil, läuft automatisch, Nachteil, zieht permanent Strom. Vielleicht geht auch ein zweiter Türkontakt, der das ganze System stromlos schaltet, wenn die Tür ganz oder teilweise geschlossen ist.
Günter R. schrieb: > Meine eigentlich funktionierende Lösung war zwischenzeitlich ein > Elektromagnet, wie sie bei Brandschutztüren eingesetzt werden (Tür fällt > nach Stromausfall zu). Das begreift aber nicht jeder, weil man dazu > etwas schreiben muss und das eh keiner liest. Keiner der externen hat es > so richtig begriffen. Das mit dem Haken/Öse begreift aber jeder. Haken und öse so kurz wählen, dass sie nicht eingehakt werden können, aber beim versuch der magnet angedrückt wird? Vll noch ein schild über die öse? Sg
Hallo was ich jetzt schreibe wird so manchen nicht passen, aber es gibt halt nichts umsonst und das bezieht sich jetzt nicht nur auf das Geld: Raus aus den Hasenstall großen Mietbunker in der Stadt - Wohnungen möglichst noch in der Stadt sind halt einfach nur Mist nichts geht über ein noch so kleines Haus, egal ob gemietet oder Eigentum. Da sich das nun mal nicht jeder leisten kann oder will muss es leider halt oft bei der Mietwohnung bleiben. Aber warum ausgerechnet in der Stadt bzw. in den von den beschriebenen "Edelbevölkerung" Vorstädten? Also ab in die Vororte, möglichst auch noch ein Mietobjekt mit mehr als 50m² was von ein Privatvermieter vermietet wird. Ja ich kenne die Zwänge und trotzdem war jeder einzelne Tag in dem meine Familie und ich in einer auch noch teuren "Hasenstallmietwohnung" eines großen gewerbemäßigen Vermieters in einen leider im mehr vor die Hunde gehenden Vorstadtort ("Edelbevölkerung") ein kleines Stückchen wenn auch nicht verschwendete, zumindest aber unnötig nervige Lebenszeit. Die von dir beschriebene speziellen Mitmenschen, Hausmeister, Putzkontrollen, Einschränkungen, viel generelle Verbote und Pflichten... Daher wenn irgendwie möglich: Weg aus der (Vor-) Stadt, weg von den großen Vermietern und Wohnungsbaugesellschaften. Rein in den echten Vororte oder Dörfer, wenn nur Mieten möglich ist dann wenigsten den Privaten Kleinstvermieter wählen. Ja ja jetzt kommt wahrscheinlich von einigen Seiten das Geheul bezüglich Ärzte und Kulturangebot: Es gibt seit über 100 Jahren von Autos, Busse des ÖPNV, und in erstaunlich vielen Gegenden eine Eisenbahnanbindung in die weite Welt. Und nebenbei muss man auch nicht für jeden querhängeenden Fur.. zum Arzt laufen oder das Wartezimmer als Treffpunkt für die 4 mal in der Woche stattfindende Vorjammerrunde nutzen. Böser Bub
Clemens S. schrieb: > Günter R. schrieb: >> Meine eigentlich funktionierende Lösung war zwischenzeitlich ein >> Elektromagnet, wie sie bei Brandschutztüren eingesetzt werden (Tür fällt >> nach Stromausfall zu). Das begreift aber nicht jeder, weil man dazu >> etwas schreiben muss und das eh keiner liest. Keiner der externen hat es >> so richtig begriffen. Das mit dem Haken/Öse begreift aber jeder. > > Haken und öse so kurz wählen, dass sie nicht eingehakt werden können, > aber beim versuch der magnet angedrückt wird? > Vll noch ein schild über die öse? > > Sg Danke, das ist clever, da könnte ich die alte Lösung wieder zum Leben erwecken. Aber, dass einer das Schild liest und versteht, ist schwer anzunehmen, den meisten fehlt die Zeit (auch unseren Kids im Haus, die fünf vor acht losradeln (zur zehn Minuten entfernten Schule ;-)). Günter Edit: Dank an jimbo für das Stichwort "Elektrozylinder", da muss man erst mal drauf kommen
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Wie sieht denn der Hacken aus? Walta
Nennt sich meist "Sturmhaken", so 400 mm lang (bin unterwegs, hab kein Bild zur Hand).
Junge (oder ältere) Schlauköpfe finden sicherlich einen Weg, die eingangs beschriebene Mechanik zu überlisten und blockieren. ;-) Rene F. schrieb: > Nachteil, zieht permanent Strom. Man kann ja auch einen kräftigen Neodym-Magneten anbringen, der die Türe offenhält. Eine geeignete Mechanik (z.B. Elektrozylinder, Hubmagnet) muss dann natürlich zum Schliessen der Haustür die Haltekräfte des Magneten überwinden können. Evtl. könnte auch ein Elektromagnet das Feld des Neodym so schwächen, dass die Tür zufällt.
Suche mal nach Haftmagnet bzw. Haltemagnet. Das ist ein Dauermagnet in Form eines Topfmagneten mit einer Spule darin, die (bei der kurzzeitigen Bestromung) das Magnetfeld aufhebt. Gruß JRo
Die magnetische Lösung hatte ich ja schon mal implementiert (s. Threaderöffnung). Die Leute wollen rein, aber lesen/begreifen das nicht und/oder verstehen auch nicht, worum es geht (es sind leider eine ganze Menge davon unterwegs), und die stopfen dann die Fußmatte - oder was sie gerade finden - in den unteren Türspalt (Tür ist schon ganz verzogen, ist die Wetterseite). Besonders die Fraktion der Handwerker und Hausreiniger besteht auf ihrem Naturrecht seit Jahrtausenden, bloß nicht eine Tür zweimal anfassen zu müssen. Das Ding hat morgens offenzustehen, wenn (ja wenn) sie kommen und hat dann gefälligst den ganzen Tag so zu bleiben. Sie erkennen auch nicht, dass der elektrische Türöffner einen kleinen Hebel hat, mit dem man die Verriegelung temporär aufhebt (das wissen aber die Werbefuzzis sehr wohl). Mit Piktogrammen braucht man da garnicht erst anfangen, geschweige denn Text.
Wie wäre es mit einem automatischen Türöffner? Da kann man von Hand die Türe nicht mehr aufziehen, dazu gibt es dann im Treppenhaus nach außen einen Bewegungsmelder, die Türe öffnet automatisch, und schließt automatisch nach ein paar Sekunden. Außen gibt es dann einen Schlüsselschalter. Für den Container Dienst, Handwerker etc. kann man innen noch einen Taster montieren, der die Öffnungszeit für eine bestimmte Zeit erhöht. Ein weiterer Schlüsselschalter für Daueroffen...
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Wie hattest du es denn umgesetzt & erklärt? Wenn die Tür merklich einrastet sobald sie ganz offen ist merkt man das doch. Irgendwas mit aufhalten & Taster drücken kapiert natürlich niemand. Ich würde den Ansatz noch mal weiter verfolgen.
Eine Sturmhaken könnte man auch mit einer Drehbewegung öffnen. Kleiner Motor und auf der Welle einen Stift der den Haken öffnet. Beobachte mn bewusst wie du mit deinen Fingern den Haken öffnest. Oder mittels einer Kette von oben. Walta
Walta S. schrieb: > Oder mittels einer Kette von oben. jau, danke @walta, sehr gute Anregung. Zu Automatiken und Elektroniken: Ich strebe natürlich eine KISS-Lösung an, nicht zuletzt auch aus Kostengründen. Dazu kommt, dass sowas im Notfall alles problemlos und offensichtlich sein muss, die Haustür ist der erste Fluchtweg, auch eben für Besucher. Post, Zeitung und Müllabfuhr haben Schlüssel; das Problem sind eben (kleinen) Nachlässigkeiten der anderen Dienste. --- Und dann (nicht nur) mein Eigeninteresse: Wenn die Kids hier im Haus oder mein Großneffe (3) mit seinem Laufrad hier im Hof übt, dann soll er halt noch nicht die Haupstraße erkunden. Auch wenn man höllisch aufpasst so schnell kann man garnicht hinterher sein, und für den Darwin-Award ist er/sie noch etwas jung.
ersetze die Türpumpe durch eine Motorpumpe. Geze, dorma etc. innen taster in ca 5m Abstand aussen Schlüsseltaster Nudging pur. Keiner setzt mehr den Friemelhaken nach dem man sich vielleicht sogar bücken müsste. Die Dinger gibt es hier gratis mit dem Rollator.
Walta S. schrieb: > Eine Sturmhaken könnte man auch mit einer Drehbewegung öffnen. > Kleiner Motor und auf der Welle einen Stift der den Haken öffnet. > Beobachte mn bewusst wie du mit deinen Fingern den Haken öffnest. > > Oder mittels einer Kette von oben. > > Walta Die Idee kann man aufnehmen und verfeinern. Den Sturmhaken lassen wie er ist und mit einem Hubmagneten ausstoßen. So ist der Haken normal zu benutzen und führt so zu keinen "Bedienfehlern" des Sturmhakens.
F. F. schrieb: > und mit einem Hubmagneten ausstoßen. Ganz so einfach wird es wohl nicht, da die Kraft des Türschließers den Haken festhalten wird, selbst wenn er wie auf der Zeichnung in Fallrichtung eingehakt wird. Türmagnet wie bei Feuerschutztüren ist wahrscheinlich die schönste Lösung, solange kein Keil in der Nähe liegt.
Dass die Lösung mit dem Magneten wohl die sauberste ist, da sind sich sicher alle einig, aber sie soll doch für Verwirrung und Unverständnis gesorgt haben.
>> Haken und öse so kurz wählen, dass sie nicht eingehakt werden können, >> aber beim versuch der magnet angedrückt wird? >> Vll noch ein schild über die öse? > Danke, das ist clever, da könnte ich die alte Lösung wieder zum Leben > erwecken. Was wird passieren? Man drückt die Tür bis zum Anschlag auf. Aber der Haken ist einfach zu kurz. Trotzdem verharrt die Haustür nun in der voll geöffneten Stellung. Kinder werden vermutlich am schnellsten mit diesem "Trick" klarkommen. Dazu brauchen sie kein Hinweisschild zu lesen. Eventuell könnte man eine kurze akustische Rückmeldung ausgeben, sobald der Elektromagnet greift.
Zum Magneten: Zwei davon hatte ich eine Zeitlang (ohne Haken), aber beide mitsamt Halterungen waren nach einiger Zeit zerdonnert. Lesen von Schildern kann man vergessen, jedenfalls hier in der Stadt, wo es alle hektisch haben. Ich akzeptiere ja, dass das arme Schweine sind, die alle irgendwie unter Zeitdruck stehen. Ansonsten gilt "to a man with a hammer everything looks like a nail", also werden zur Not Pappen aus dem Papiercontainer geholt und unter die Tür geklemmt. Ist halt Großstadt, love it or leave it. Das mit dem Sturmhaken hingegen begreift jeder Dödel. Der richtige Einwand von oszi40 ist natürlich genau das Problem, man braucht zum Auswerfen einen Hubmagneten, der die meiste Kraft bei Beginn des Weges hat. Beim Segor gibt es einen mit 45 N, müsste den mal am 40-cm-Haken unserer Kellertür ausprobieren. Linearantriebe scheint es bezahlbare nur in Fernost zu geben, in der Apotheke zum blauen C ist mir der dreistellige Preis denn noch etwas zu happig geraten. Auf jeden Fall euch schon mal vielen Dank zwischendruch für alle Tips und Anregungen bisher. Werde berichten... Günter
Günter R. schrieb: > aber beide mitsamt Halterungen waren nach einiger Zeit zerdonnert Das kann man aber wirksam verhindern. Einen Endanschlag der das Zerstören des Magneten verhindert und evtl. den Magneten federgelagert.
F. F. schrieb: > und evtl. den Magneten federgelagert. Es muß keine Feder sein. Ein kleiner Poller oder Magnet auf einem längeren Stückchen Blech montiert gibt auch nach.
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