Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Alte Digitaluhr kalibrieren


von N. N. (drnicolas)


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Ich habe vor kurzem einen Teil(Eigentum) eines ca. 30 Jahre alten 
Flugzeugs erworben.
Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die nicht so funktionieren wie ich 
mir das wünsche.

U.a. ist da eine Digitaluhr vom Typ "Astrotech LC-2" eingebaut, die 
komplett platt war.
Das Ding wird übrigens immer noch verkauft zum Mondpreis von um die 600$ 
!!!
Und das für eine simple Digitaluhr mit 1,5V-Batterie, die nur die Zeit, 
das Datum anzeigt und eine Stoppuhr mit Sekunden (Start/Stop/Reset).
Aber es ist halt so.

Die komplett funktionslose Uhr (Aussage der anderen Eigentümer: Die hat 
noch nie funktioniert) liess sich mit einer 1,5V-Batteire zum Leben 
erwecken - es war nämlich gar keine drin !
Gewonnen, dachte ich. Jetzt zeigt sich aber nach etwa 4 Tagen, dass die 
Uhr bereits ca. 6h vorauseilt (oder auch 18h hinterherhinkt).

Möglicherweise wurde die Uhr wegen dieses Benehmens früher außer betrieb 
genommen.

Innen drin habe ich so einen kleinen Trimmer gesehen. Ich nehme an, daß 
es sich um einen Trimmkondensator handelt.
Das letzte Mal habe ich sowas als Kind gesehen, als mein Vater aus einem 
Bausatz eine Digitaluhr zusammengebaut hat und diese dann kalibirert 
werden musste.
Das hat Tage gedauert, aber dann ganz gut funktioniert.

ich würde gerne wenigstens eine versuch unternehmen, dieses alte Ding 
wieder hinzukriegen.
Hat jemand Erfahrungen sowas zu kalibrieren?

könnte diese  massive Gangungenauigkeit auf einen Defekt der beteiligten 
Bauteile hindeuten? Das wird wahrscheinlich ein Schwingkreis sein, oder 
?
Gibt es da typische Freuqenzen und kann ich diesen Trimmkondensato durch 
irgend eine moderne Taktquelle ersetzen? Müsste wie gesagt 1,5V-fähig 
sein.

Falls man das mit der Frequenz hinkriegt: könnte ich eine 
Spannungsversorgung basteln, die 10-30VDC aus der Batteriespannung 
umsetzt auf die 1,5? Düfte natürlich nicht heiss werden und nix 
verbrauchen

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Da wird der übliche 32768Hz Quarz drin stecken, defekt halt.

Mit dem Trimmer kann man nur um einige 10ppm abgleichen, also weniger 
als 10s pro Tag.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Zeig' mal ein Bild der Elektronik in der Uhr.

von Wolfgang (Gast)


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hinz schrieb:
> Mit dem Trimmer kann man nur um einige 10ppm abgleichen, also weniger
> als 10s pro Tag.

Meinst du vielleicht "pro Woche"?

von N. N. (drnicolas)


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Werde ich machen. ich muss nur die Uhr erst ausbauen.

Danke erstmal.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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https://www.youtube.com/watch?v=4pSOgHYJoTI
Dass man für den Batteriewechsel ein ganzes Youtube-Video braucht - sehr 
servicefreundlich anscheinend.
Interessante Montage, windschiefe ICs sieht man selten. Der Rest scheint 
aber auf der anderen Seite zu liegen. Ich würde auch auf einen defekten 
Quarz tippen, die kosten nur ein paar Cent. Vermutlich ist der Quarz 
durch Erschütterung abgebrochen und die Oszillatorschaltung schwingt 
ohne ihn entsprechend ungenau.
z.B. https://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=1089;SEARCH=quarz%2032

: Bearbeitet durch User
von Jim M. (turboj)


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Auf dem Bild sieht man nix was an einen Quarz Kristall auch nur entfernt 
erinnert. Man kann aber auch sonst nix erkennen.

Besser als ein Youtube Screenshot wären eigene, scharfe Fotos.

von hinz (Gast)


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Jim M. schrieb:
> Auf dem Bild sieht man nix was an einen Quarz Kristall auch nur entfernt
> erinnert.

Links, zwischen Finger und Chip.

von Cheffe (Gast)


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N. N. schrieb:
> Hat jemand Erfahrungen sowas zu kalibrieren?

Man nimmt ein Zeitnormal und schreibt z.B. nach 24 Stunden den 
Zeitversatz mit beigeorneter Unsicherheit auf.


Cheffe

von hinz (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> hinz schrieb:
>> Mit dem Trimmer kann man nur um einige 10ppm abgleichen, also weniger
>> als 10s pro Tag.
>
> Meinst du vielleicht "pro Woche"?

Nein.

von N. N. (drnicolas)


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Besonders schön ist, daß der Batteriehalter nicht funktioniert. Ich habe 
einfach einen AAA Halter aus Plastik anstatt des Blech-Halters 
eingenietet.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die Uhrmacher haben zum Einstellen spezielle Messtechnik. Das dürfte ein 
reziproker Frequnezzähler sein, der bei mechanischen Uhren das Ticken 
auszählt, hier müsste man eine 32kHz-Ferritantenne lose ankoppeln.
Nennt sich irgendwas mit "Waage".

: Bearbeitet durch User
von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Zeitwaage

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Erstmal neuen Quarz rein.
Dann genau stellen (z.B. per GPS Zeit) und nach 24h prüfen. Geht sie 
nach, dreht man den Trimmer etwas raus (höhere Frequenz), wenn sie vor 
geht, dreht man den Trimmer etwas rein.

von drnicolas (Gast)


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Okay, das werde ich machen!

von Manfred (Gast)


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N. N. schrieb:
> Jetzt zeigt sich aber nach etwa 4 Tagen, dass die
> Uhr bereits ca. 6h vorauseilt (oder auch 18h hinterherhinkt).

Da muss etwas kaputt sein, jeder China-Arduino ist ein vielfaches 
genauer.

> Innen drin habe ich so einen kleinen Trimmer gesehen. Ich nehme an, daß
> es sich um einen Trimmkondensator handelt.
> Das letzte Mal habe ich sowas als Kind gesehen, als mein Vater aus einem
> Bausatz eine Digitaluhr zusammengebaut hat und diese dann kalibirert
> werden musste.
> Das hat Tage gedauert, aber dann ganz gut funktioniert.

Eine Digitaluhr mit 1 MHz-Quarz habe ich vor gut 40 Jahren gebaut, mit 
Trimmer am Quarz. Die Justage dauerte eher Monate als Tage, immer schön 
gegen die Tagesschau verglichen.

> Spannungsversorgung basteln, die 10-30VDC aus der Batteriespannung umsetzt auf 
die 1,5?

Wenn die mit Batterie läuft, wird sie maximal einige hundert Mikroampere 
brauchen. Mein Ansatz wäre ein Vorwiderstand mit zwei Si-Dioden gegen 
Ground. Wenn es auf den Strom nicht wirklich ankommt, ich werfe mal 10 
mA in den Raum, könnte auch ein LM317 1,5V liefern.

hinz schrieb:
> Da wird der übliche 32768Hz Quarz drin stecken, defekt halt.
>
> Mit dem Trimmer kann man nur um einige 10ppm abgleichen, also weniger
> als 10s pro Tag.

Ein Trimmer an einem 32kHz ist eher unüblich. Vielleicht liefert N. N. 
ja mal ein anständiges Bild von dem Ding.

von Stefan F. (Gast)


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> Eine Digitaluhr mit 1 MHz-Quarz habe ich vor gut 40 Jahren gebaut,
> mit Trimmer am Quarz. Die Justage dauerte eher Monate als Tage,
> immer schön gegen die Tagesschau verglichen.

Ich hatte mal den Fehler gemacht, mit der Uhr meines PC (Windows 
Taskleiste) zu vergleichen. Es dauerte viele Wochen, bis ich kappierte, 
dass die Uhr von Windows noch viel ungenauer war, als mein 12Mhz Quarz.

Aber die RTC auf dem Mainbaord war ok. Was ich nicht wusste ist, daß man 
die Uhrzeit von der RTC nur im CMD Fenster abfragen kann, währen die 
Taskleiste eher einen groben Schätzwert anzeigt.

Ist das heute immer noch so? Ich weiß es nicht.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stefanus F. schrieb:
> Es dauerte viele Wochen, bis ich kappierte, dass die Uhr von Windows

Das ist nicht "die Uhr von Windows", sondern die RTC auf dem 
PC-Motherboard (MC146818). Ein richtig konfiguriertes Windows holt sich 
die aktuelle Zeit von einem Zeitserver, so daß "die Uhr von Windows" 
ausreichend genau wird.

von Stefan F. (Gast)


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Ich rede von Windows 95 bis XP

> Das ist nicht "die Uhr von Windows", sondern die
> RTC auf dem PC-Motherboard (MC146818).

Falsch. Die Taskleiste von Windows XP zeigt wie gesagt leider nicht die 
Uhrzeit der RTC an!

Das kannst du ganz einfach nachvollziehen. Lass ein paar Programme 
laufen, die deine CPU stark fordern. Schon nach wenigen Stunden ist die 
Abweichung der Uhr in der Taskleiste versus Time Befehl in der CMD Shell 
nicht zu übersehen.

> Ein richtig konfiguriertes Windows holt sich
> die aktuelle Zeit von einem Zeitserver, so daß "die Uhr
> von Windows" ausreichend genau wird.

Langfristig ja, aber kurzfristig eben nicht wenn die CPU hoch 
ausgelastet ist. Und als Referenz zum kalibrieren einer anderen Uhr 
reicht es eben nicht. Mal läuft sie zu langsam, mal springt sie wieder 
auf die richtige Zeit. Eine automatisch ermittelten Korrekturfaktor und 
eine Zeiterfassung die unabhängig von den laufenden Programmen 
stattfindet, wie ich es von Linux gewohnt bin, scheint Windows 95 bis XP 
zu fehlen.

Mein damaliger Chef fand heraus, dass die Server Serie (Windows NT, 2000 
und so) davon nicht betroffen sind.

Unabhängig von dieser alten Story, laufen die Uhren aktueller Windows 
PC's kurzfristig ungenau, weil sie nur in gewissen Intervallen 
korrigiert werden anstatt kontinuierlich. Wenn du mal einen Tag lang die 
Abweichungen zwischen einer Armbanduhr und der Windows Uhr notierst, 
wirst du das sehen. Die Abweichung wechselt dauernd hoch und runter.

von Erwin D. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
>> Das ist nicht "die Uhr von Windows", sondern die
>> RTC auf dem PC-Motherboard (MC146818).
>
> Falsch. Die Taskleiste von Windows XP zeigt wie gesagt leider nicht die
> Uhrzeit der RTC an!
>
> Das kannst du ganz einfach nachvollziehen. Lass ein paar Programme
> laufen, die deine CPU stark fordern. Schon nach wenigen Stunden ist die
> Abweichung der Uhr in der Taskleiste versus Time Befehl in der CMD Shell
> nicht zu übersehen.

Wie das bei XP war, kann ich nicht sagen. Ich hab kein XP mehr.
Aber bei mir laufen gerade zwei Rechner (W7 und W10) seit ein paar Tagen 
durchgehend. Und da sehe ich bei beiden Rechnern zwischen dem Commando 
"time" und der Taskleiste bzw. der Windows-Uhr keinen Unterschied.

von Stefan F. (Gast)


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Das ist gut, dann hat es sich wohl doch gelohnt, dass ich damals 
deswegen einen Bug Report aufgemacht hatte.

Die saloppe Antwort von MS war damals: Windows 95, 98, ME und XP seien 
dafür vorgesehen, jede Nacht ausgeschaltet zu werden. Ich solle 
gefälligst eine Server Version nehmen, da hätte ich das Problem nicht.

Gottseidank ist das vorbei.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Hmm. Da XP genausogut eine "Serverversion" ist wie Windows 2000, vermag 
ich das nicht so ganz nachzuvollziehen. Windows 95 und seine Aufgüsse 
(98/Me) haben mit XP genausowenig zu tun wie mit Windows 2000 oder jeder 
beliebigen anderen Version von Windows NT.

Nun, daß die RTC nicht permanent ausgelesen wird, hat u.a. 
Performancegründe, das Ding hängt intern am ISA-Bus und ist nur recht 
langsam auszulesen. Wenn jeder API-Aufruf zur Zeitbestimmung direkt auf 
die RTC zugreifen würde, wäre das ein ernsthaftes Problem.

Also wird --und das macht jedes andere Betriebssystem auch so-- eine 
Softwareuhr realisiert. Die DOS-basierenden Frickel-Windows verwendeten 
dazu den DOS-Timerinterrupt von etwa 18.2 Hz (Timerperiode von knapp 55 
msec), die ernstgemeinten Windows-Versionen ber eine deutlich kürzere 
Timerperiode, ursprünglich 15 msec, mittlerweile 10 msec. Bei Verwendung 
der sogenannten "Multimedia-Timer" kann die Timerperiode auf 1 msec 
abgesenkt werden.

von Peter D. (peda)


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Manfred schrieb:
> Eine Digitaluhr mit 1 MHz-Quarz habe ich vor gut 40 Jahren gebaut, mit
> Trimmer am Quarz. Die Justage dauerte eher Monate als Tage, immer schön
> gegen die Tagesschau verglichen.

Ich hab die Uhr nach der TV-Uhr des ZDF gestellt und nach ~2 Monaten 
verglichen, wieviel Sekunden sie falsch geht. Damit habe ich die 
wirkliche Quarzfrequenz berechnet, diese als Define in den Code 
geschrieben und neu compiliert. Danach ging sie nur wenige Sekunden pro 
Jahr falsch. Nach 10 Jahren waren es ~2min.

von Stefan F. (Gast)


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> Ich hab die Uhr nach der TV-Uhr des ZDF gestellt und
> nach ~2 Monaten verglichen, wieviel Sekunden sie falsch
> geht. Damit habe ich die wirkliche Quarzfrequenz berechnet,
> diese als Define in den Code geschrieben und neu compiliert.

Diese Methode ist sicher viel besser als meine. Ich hatte damals 
mehrmals  nach ein paar Tagen an einem Trimmkondensator gedreht.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

> Ich hab die Uhr nach der TV-Uhr des ZDF gestellt

Meine TV-Uhr geht ständig um ca. 15 Sekunden falsch. Ob diese
ca. 15s konstant sind, weiss ich nicht. Die am besten geeignete
Zeitreferenz ist eindeutig eine DCF-gesteuerte Uhr.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald W. schrieb:
> Die am besten geeignete
> Zeitreferenz ist eindeutig eine DCF-gesteuerte Uhr.

Oder eben, wie o.a., GPS Zeit. Ohne Umrechnung ist das zwar immer UTC, 
aber für die Anwendung hier wurscht (oder gerade gut, weil Flugbetrieb 
sowieso UTC basiert ist). Jeder Pilot wird auch mittlerweile ein GPS 
besitzen.

Peter D. schrieb:
> Ich hab die Uhr nach der TV-Uhr des ZDF gestellt

Die Methode ist zwar in sich brauchbar, aber für absolute Zeit wg. der 
Laufzeiten der Übertragung heute nicht mehr so gut.

: Bearbeitet durch User
von Wolle G. (wolleg)


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Matthias S. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Ich hab die Uhr nach der TV-Uhr des ZDF gestellt
> Die Methode ist zwar in sich brauchbar, aber für absolute Zeit wg. der
> Laufzeiten der Übertragung heute nicht mehr so gut.

Noch eine weitere Methode von "damals (40Jahre)".
Jede Stunde wurde von vielen Radiostationen das "Zeitzeichen" gesendet.
Mittels Frequenzzähler (Zeitmessung) ließ sich die Gangabweichung/Tag 
gut ermitteln.

von Wolfgang (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Die am besten geeignete Zeitreferenz ist eindeutig eine DCF-gesteuerte
> Uhr.

Die Zeiten sind auch vorbei.

Mit einem GPS-Empfänger mit 1PPS-Ausgang kommst du nach 10s ohne 
Klimmzüge auf 0,1 ppm. Da musst du keine 24h oder 2 Monate warten.

von Peter D. (peda)


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wolle g. schrieb:
> Jede Stunde wurde von vielen Radiostationen das "Zeitzeichen" gesendet.

Es waren 3 kurze und ein langer Ton. Das Ende des langen Tones war dann 
der exakte Zeitpunkt. Die Zeitzeichenton wurde mit einer Atomuhr erzeugt 
und über eine analoge Telefonleitung an die Radiosender verteilt.

von R. S. (ic_tester)


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Harald W. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>
>> Ich hab die Uhr nach der TV-Uhr des ZDF gestellt
>
> Meine TV-Uhr geht ständig um ca. 15 Sekunden falsch.

Das wird mit der Laufzeit des TV Singnals zu tun haben.

SAT und Kabel oder auch DVBT haben alle eine Verzögerung.

Bei mir z.b. sind es meist so 8 sec. was die TV Uhr nachgeht, gegenüber 
DCF.

Über normale Radio Wecker Uhren z.b. kann ich nur sagen die schafen es 
auch gut und gerne in einem Monat entweder 5 bis 6 min nach oder auch 
vor zu gehen.Das liegt aber sich an der Netzfrequenz die hier auch gerne 
mal schwankt.

Gru? ic_tester

von Mr Tick (Gast)


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Peter D. schrieb:
> wolle g. schrieb:
>> Jede Stunde wurde von vielen Radiostationen das "Zeitzeichen" gesendet.
>
> Es waren 3 kurze und ein langer Ton. Das Ende des langen Tones war dann
> der exakte Zeitpunkt.

https://www.youtube.com/watch?v=41PP9TCbMHk

von Mr Tick (Gast)


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Mr Tick schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> wolle g. schrieb:
>>> Jede Stunde wurde von vielen Radiostationen das "Zeitzeichen" gesendet.
>>
>> Es waren 3 kurze und ein langer Ton. Das Ende des langen Tones war dann
>> der exakte Zeitpunkt.
>
> https://www.youtube.com/watch?v=41PP9TCbMHk

Noch ein Klassiker: https://www.youtube.com/watch?v=4aMqKr0D-7o
mit Drei-Arm-Plattenspieler

von Manfred (Gast)


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R. S. schrieb:
> Über normale Radio Wecker Uhren z.b. kann ich nur sagen die _schafen_
> es auch gut und gerne in einem Monat entweder 5 bis 6 min nach oder auch
> vor zu gehen.Das liegt aber sich an der Netzfrequenz die hier auch gerne mal 
schwankt.

Die Netzfrequenz garantiert Stabilität über lange Zeiträume, Kurzzeit 
ist die ziemlich schlecht.

Es gab doch gerade diverse Diskussionen über Nachlauf wegen 
Unterversorgung im Verbundnetz, die aber aktuell wieder aufgeholt 
wurden. Wenn Du Deine Uhr über mehrere Jahre nicht gestellt hast, wird 
sie im zeitlichen Mittel genau laufen. Hast Du sie zu Anfang 2018 
korrigiert, wird sie nun in der Gegenrichtung wegdriften.

https://www.swissgrid.ch/de/home/operation/grid-data/current-data.html#frequenz

----

Als Anmerkung zu DCF77: Ich habe einen Digitalwecker von Pearl, der nur 
einmal pro Tag synchronisiert und die restlichen 24h frei läuft. 
Schlechter geht es nicht, der Kamerad geht typisch 4s raus, bevor 
nachsynchronisiert wird.

von R. S. (ic_tester)


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von Wolle G. (wolleg)


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Manfred schrieb:
> Ich habe einen Digitalwecker von Pearl, der nur
> einmal pro Tag synchronisiert und die restlichen 24h frei läuft.
> Schlechter geht es nicht, der Kamerad geht typisch 4s raus, bevor
> nachsynchronisiert wird.

Na, dann must Du eben 4s früher aufstehen, damit Du den Zug, die 
Straßenbahn, oder ... nicht verpasst.

von Wolfgang (Gast)


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Manfred schrieb:
> Die Netzfrequenz garantiert Stabilität über lange Zeiträume, Kurzzeit
> ist die ziemlich schlecht.

Ja, ja. Die garantieren inzwischen anscheinend gar nichts mehr oder hast 
du die Aktion in diesem Frühjahr verpasst, wo die Netzzeit über viele 
Wochen größenordnungsmäßig um 300s daneben lag.

von Manfred (Gast)


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Wolfgang schrieb:
>> Die Netzfrequenz garantiert Stabilität über lange Zeiträume, Kurzzeit
>> ist die ziemlich schlecht.
>
> Ja, ja. Die garantieren inzwischen anscheinend gar nichts mehr oder hast
> du die Aktion in diesem Frühjahr verpasst, wo die Netzzeit über viele
> Wochen größenordnungsmäßig um 300s daneben lag.

Was an "lange Zeiträume" ist nicht zu verstehen?

Du hast schon recht, diese mehrere Minuten Ablage als unverschämt 
schlecht zu empfinden. Aber, Du solltest auch zur Kenntnis nehmen, dass 
diese nun wieder aufgeholt werden - damit wird die Langzeitstabilität 
wieder erreicht.

von Wolfgang (Gast)


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Manfred schrieb:
> Was an "lange Zeiträume" ist nicht zu verstehen?

Es gibt fest Regeln und die sind nicht an der Länge der Zeiträume 
sondern an der Zeitabweichung festgemacht.

Nach den Statuten sollen Abweichungen wie folgt ausgeregelt werden:

- Überschreitet die Abweichung der Netzzeit von der koordinierten 
Weltzeit (UTC) +20 Sekunden, dann wird der Sollwert der Netzfrequenz um 
-10 mHz auf 49,990 Hz reduziert.

- Unterschreitet die Netzzeitabweichung -20 Sekunden, dann wird der 
Sollwert der Netzfrequenz um +10 mHz auf 50,010 Hz erhöht.

Nachzulesen z.B. hier
http://www.netzfrequenzmessung.de/netzzeit.htm

Und genau diese Nachregelung hat über mehrere Monate nicht ausreichend 
stattgefunden. Statt dessen haben sich die Abweichungen auf über 300s 
akkumuliert.

Wenn du mit "lange Zeiträume" natürlich Jahre meinst, hast du klar 
Recht.

von Wolfgang (Gast)


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p.s.
Mithin sollten die festgelegten Frequenzkorrekturen dazu führen, das so 
eine maximal tolerierbare Zeitabweichung von 20s innerhalb von gut einem 
Tag ausgeregelt ist.

"Lange Zeiträume" in Zusammenhang mit der Netzzeit sollte danach also 
eher bei Tagen liegen. Je nach gewünschter Genauigkeit muss bei einer zu 
tolerierenden Abweichung von 20s die Beobachtungszeit dann entsprechend 
lang gewählt sein.

von Manfred (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Es gibt fest Regeln und die sind nicht an der Länge der Zeiträume sondern an der 
Zeitabweichung festgemacht.

Das ist oder war mir nicht bekannt! Ja, da hat die Regelung klar 
versagt.

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