Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Umbau - Leistungssteigerung von 230°C auf 300°C bei Haarglätteisen


von Philipp S. (philipp_s512)


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Hallo liebe Forum Mitglieder

Zwecks Prototypenbau würde ich gerne eine Heizplatte stufenlos auf 300°C 
erhitzen können.  Spontan habe ich an ein Haarglätteisen(max 230°C) oder 
ein Glätteisen (max 230°C) gedacht.

Da ich mich mit Elektronik leider gar nicht auskenne, hier meine Frage:

Gibt es eine Möglichkeit z.B mehr Strom drauf zu schicken um 
kontrolliert mehr Hitze zu erzeugen? (Glätteisen / Haarglätteisen)
Oder ist ein Umbau an der Elektronik notwendig/möglich?

Es würde auch eine externe Kochplatte gehen, jedoch müsste diese 
Stufenlos regelbar sein und sich bis 300° erhitzen.

Für ein Feedback und Hilfe Danke ich im Voraus.

Grüsse Philipp

: Verschoben durch User
von kyrk (Gast)


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"Da ich mich mit Elektronik leider gar nicht auskenne"

Am besten erstmals Theorie nachlesen bevor du mit Praktische Test 
anfängst. Es könnte ja sein dass die Geräte die Hitze ja nicht ertragen 
und es zu Brandfall kommt oder zur Stromschlag. Erstmal Ohmische 
gesetzte lesen und sich mit Leistung und Leistungsberechnung vertraut 
machen.
R=U/I
P=U*I

Danach werden deine Fragen ja meist beantwortet werden und wirst 
feststellen dass die Geräte auch vermutlich dazu sich nicht eignen.

Übrigens, ab welche Temperatur schmelzen da die Plastikteile?

von Max D. (max_d)


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Je nach Anforderungen an Auflösung und Genauigkeit könnte eine 
Kochplatte mit einem vorgeschalteten thermostat funktionieren. Solange 
aber keine genaueren Anforderungen bekannt sind ist das nur Spekulation.

von Philipp (Gast)


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Ziel ist es eine Stahlform zu erhitzen so dass diese Form ein 
Kunststoffseil (Polyester) an die Schmelzgrenze bringt.

Das Polyester soll sich verformen aber nicht flüssig werden.

Die Temparatur liegt irgendwo zwischen 230° und 290°.

Die Heizplatte mit dem Thermostat scheint mir unterdessen auch die beste 
Lösung, leider finde ich keine welche stufenlos regelbar ist.

Kann man da evtl. mit wenigen Handgriffen den Regler umbauen?

Was ich auch noch entdeckt habe sind Heizplatten welche im Labor 
gebraucht werden, aber die kosten eine Stange Geld.. ideal wäre es, so 
denke ich.

von wendelsberg (Gast)


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Philipp schrieb:
> Ziel ist es eine Stahlform zu erhitzen so dass diese Form ein
> Kunststoffseil (Polyester) an die Schmelzgrenze bringt.
>
> Das Polyester soll sich verformen aber nicht flüssig werden.
>
> Die Temparatur liegt irgendwo zwischen 230° und 290°.

Heissluftgeblaese regelbar mit einer moeglichst leichten Form(oder etwas 
mehr Zeit) wuerde mir da als Loesungsansatz einfallen.
z.B. 
https://www.bauhaus.info/heissluftfoene/rapid-heissluftgeblaese-regulator-2000/p/22899044

wendelsberg

von Philipp (Gast)


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Das Heissluftgebläse eignet sich schlussendlich in diesem Fall leider 
nicht. Aus Zeitlichen gründen. Ich nutze dieses um Acrylglasplatten zu 
erwärmen und anschliessend zu verformen.

Trotzdem, mit einem Wärmeschutz könnte es klappen und wäre ein 
kostengünstiger Versuch Wert!

Ich tendiere aber eher zu der kochplatte mit thermostat..

Danke für den Tipp!

Gruss
Philipp

von Philipp (Gast)


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Ich habe die erste Versuche mit einer externen Herdplatte erfolgreich 
abgeschlossen.

Der Haarglätter meiner Freundin hat es auch Schadenfrei überstanden. ;)

Das Heissluftgebläse ist nicht zum Einsatz gekommen.



Herzlichen Dank für eure Ratschläge.
Grüsse
Philipp

von Stefan F. (Gast)


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Und, womit klappte es besser?

von dkw (Gast)


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Philipp schrieb:
> Der Haarglätter meiner Freundin hat es auch Schadenfrei überstanden. ;)

Laß den bloß nicht mit den 300°C an deren Haare... das könnte u. U.
lebensgefährlich werden. Auch - und ganz besonders - für Dich.

von Aufmerksamer (Gast)


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dkw schrieb:
> Laß den bloß nicht mit den 300°C an deren Haare... das könnte u. U.
> lebensgefährlich werden. Auch - und ganz besonders - für Dich.

Wenn sie doch aber Haare aus Polyester hat...

https://media.cdn.galeria-kaufhof.de/media/2078867-0/main

von Philipp G. (geiserp01)


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Ein elektronischer Löttigel wäre etwas präziser in der 
Temperaturregelung.

: Bearbeitet durch User
von Philipp (Gast)


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HEHE Ya bei 300° besser nicht an die Haare :)
Wurde ja nun auch nicht umgebaut und hält die 230 ° max temperatur 
ziemlich konstant.

@ Stefanus

Die Kochherdplatte in Verbindung mit einer Negativform aus Stahl hat 
soweit gut funktioniert, mal abgesehen von der Energieverschwendung. Das 
wird nun optimiert.

Gruss Philipp

von Philipp (Gast)


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@ Philipp G

Was ist denn ein Lötigel?

von Stefan F. (Gast)


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Löttigel mit zwei "t". Kenn ich auch nicht.

von dkw (Gast)


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Philipp schrieb:
> Was ist denn ein Lötigel?

Löt-Tiegel.

Aufmerksamer schrieb:
> Wenn sie doch aber Haare aus Polyester hat...

Sie? Welche denn? Deine, Seine, oder meine?  O.O

von Philipp G. (geiserp01)


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dkw schrieb:
>> Was ist denn ein Lötigel?
>
> Löt-Tiegel.

Imho ist das - fehl am Platz, da weder 'Löt' noch 'Tiegel' ein Fremdwort 
sind.

Also Löttiegel.

Das hier:

https://www.factronix.com/werkzeuge-und-hilfsmittel/loet--und-entloetstationen/quick---loettiegel/

•Temperaturbereich 150°C ~ 500°C
•Temperaturstabilität +2°C

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Philipp S. schrieb:
> Gibt es eine Möglichkeit z.B mehr Strom drauf zu schicken um
> kontrolliert mehr Hitze zu erzeugen? (Glätteisen / Haarglätteisen)
> Oder ist ein Umbau an der Elektronik notwendig/möglich?

Zunächst musst du nicht 'mehr Strom' drauf schicken. Du musst nur länger 
warten und vor allem den Thermostat und den Übertemperaturschutz 
modifizieren. Die sind einerseits für die Einhaltung der ursprünglich 
spezifizierten 230° und andererseits für die Notabschaltung im Falle 
eines Thermostatdefekts verantwortlich.
Außerdem musst du klären, ob der Aufbau des Glätteisens überhaupt eine 
höhere Temperatur aushält. Da sind isolierte Kabel drin, Kunststoffe 
u.a., die so gewählt wurden, dass bei 230° nichts passiert. Ob das bei 
300° auch noch der Fall ist?

von Philipp (Gast)


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Oh Löttigel, pardon, da war ich etwas schnell unterweg und habe den 
Buchstaben verpasst.

Danke für den Hinweis.

Wieder ein neues Wort gelernt Tiegel = Topf/Gefäss

Weist du weshalb (welches elektronische Bauteil) die Temperatur beim 
Löttiegel stabiler hällt als bei einer Heizschlange mit Thermostat?

Oder liegt es an der Gesamtkonstruktion?

von Philipp G. (geiserp01)


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Philipp schrieb:
> Oh Löttigel, pardon, da war ich etwas schnell unterweg und habe den
> Buchstaben verpasst.

Ist aber immer noch falsch ;) TIEGEL. Der Einwand war mehr an @Stefanus 
gerichtet.

Philipp schrieb:
> Weist du weshalb (welches elektronische Bauteil) die Temperatur beim
> Löttiegel stabiler hällt als bei einer Heizschlange mit Thermostat?

Kein Ahnung, evtl. wie beim Lötkolben über den Curie Punkt?

: Bearbeitet durch User
von dkw (Gast)


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Zitat Philipp Geisers Beitrag #5473579:
> dkw zitierte Philipp (Gast, TO):
>>> Was ist denn ein Lötigel?
>>
>> Löt-Tiegel.
>
> Imho ist das - fehl am Platz, da weder 'Löt' noch
> 'Tiegel' ein Fremdwort sind.
>
> Also Löttiegel.

a.) Du denkst, ein Bindestrich dürfe (!) hier nur in dem
    Fall verwendet werden? (Also falls eines der Substantive
    ein Fremdwort wäre?)

    Eine Regel dieser Art ist mir nicht bekannt. Nun mag zwar
    meine Schulzeit schon diverse Jahrzehnte her sein, jedoch
    bin ich trotzdem ziemlich sicher, daß dem nicht so ist.

    [Ich behaupte ja überhaupt nicht, daß der Bindestrich an
    dieser Stelle sein müsse - aber er darf doch sein.]

b.) Sogar, wenn dem doch so wäre, ließe sich meine Version
    mit Bindestrich als (Kompromiß-behaftete) Verdeutlichung
    sehen... und wäre also i. g. W. trotzdem "berechtigt".

    [Doch ist_dem ja imho gar nicht so, deshalb unnötig.]

Bitte zeig mir doch mal Deine Quelle, wenn Du schon (denn dies
scheint deutlich) gar so überzeugt bist.

Zurück zum Thema:

Philipp schrieb:
> Oder liegt es an der Gesamtkonstruktion?

Du meinst jetzt die "mechanische" Konstruktion, nehme ich an. Trotz
der Gefahr, als Krümelk... betrachtet zu werden: Die (v. D. g.)
"Gesamtkonstruktion" bezeichnet genau das - nämlich alles daran.
Und freilich kann alles Einfluß haben, allgemein betrachtet.

Ein Löttiegel ist sozusagen von Grund auf (also schon seit seiner
Planung) optimiert, um genau das zu tun, was er tut. Für Deine
Anwendung gelten aber andere Bedingungen.

Du willst ja ein Seil aus einem Thermoplast bis zum Schmelzpunkt
erhitzen - und zwar während es "durchläuft", nehme ich mal an.
Und natürlich "rundum", sowie "durchgängig / vollständig". Oder?

Was Dir dabei besonders konstante Temperatur eines (!) bestimmten
Punktes (Meßfühler) der Metall-Form bringt? Hm. Ich vermute mal,
eine (schnelle) periodische Schwankung um einige Grad ist dabei -
jedenfalls grundsätzlich - kaum von großer Bedeutung. (Obwohl es
sicher auch nicht schaden würde, die Temperatur konstant zu halten.)

Bestimmt hilfreich wäre, die (mittlere) Temperatur relativ fein
einzustellen können - um die Abstimmung zur Vorschubgeschwindigkeit
besser / leichter hinzukriegen. Wenn letztere selbst fein regelbar
ist, mag das vielleicht unnötig sein.

Dein System ist hier (Forum) bisher nur eine "grobe Vorstellung". :)

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