Hallo, ich habe ein seltsames Verhalten meines Gleichstrom-Motors. Er ändert die Drehrichtung, wenn ich die Pole der beiden Anschlüsse per Hand tausche, wie er soll. Mache ich das aber mit einem Wechselschalter, läuft er nur in einer der drei Stellungen, in Stellung "aus" oder "andere Richtung" tut sich nichts. Mein Voltmeter zeigt eine korrekte Umkehrung der Spannung durch den Schalter an. Der Motor ist: https://www.ibs-gruppe.de/shop/elektromotoren/elektromotor-mit-getriebe/4760/0-390-203-386?c=21 Der Wendeschalter ist: https://www.ebay.de/itm/Wendeschalter-230-400-V-Schalter-Drehschalter-Neu-Taster-Knöpfe/131743888819 Als Stromquelle nutze ich 2 Server-Netzteile in Reihe geschaltet für 24V DC. Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte? VG Peter
Peter F. schrieb: > Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte? Schaltbild? Meine Glaskugel hat am Wochenende frei?
Schaltbild W6: http://www.ibs-gruppe.de/shop/media/pdf/15/ff/74/Datenblatt-0-390-203-38658760f54bcab8.pdf
Peter F. schrieb: > Schaltbild W6: > http://www.ibs-gruppe.de/shop/media/pdf/15/ff/74/D... Nicht das vom Motor. Dein Aufbau/Verdrahtung ist der Schlüssel zum Glück.
Offtopic: Peter F. schrieb: > Als Stromquelle nutze ich 2 Server-Netzteile in Reihe geschaltet für 24V > DC. Ist da der Minus vielleicht mit Schutzleiter verbunden? Wär doof... Ontopic: Wie hast du das angeschlossen? Unter der Annahme, dass der Schalter intern die gezeigten Brücken aufweist, sollte... Netzteil an 3-5 Motor an 4-6 ...gehen.
An welche Klemmen des Wendeschalters hast du was angeschlossen?
hinz schrieb: > An welche Klemmen des Wendeschalters hast du was angeschlossen? Das war meine Frage nach dem Schaltplan?
Wird wohl auch so angeschlossen sein. Weil: Peter F. schrieb: > "andere Richtung" tut sich nichts. Mein Voltmeter zeigt eine korrekte > Umkehrung der Spannung durch den Schalter an. Einen Sinn ergibt das allerdings nicht...
Mein erstes Schaltbild... Denke nicht, dass Erde mit Minus verbunden sein kann, denn dann würde das Voltmeter hat nicht korrekt +24 und -24V anzeigen.
Peter F. schrieb: > Mein erstes Schaltbild... > > Denke nicht, dass Erde mit Minus verbunden sein kann, denn dann würde > das Voltmeter hat nicht korrekt +24 und -24V anzeigen. Wo misst du das? Wenn es von Hand funktioniert, mit dem Schalter aber nicht, muss ein Verdrahtungsfehler vorliegen.
Peter F. schrieb: > Mein erstes Schaltbild... Sieht richtig aus. Zeigt das Voltmeter die ±24V auch dann an, wenn der Motor an den Schalter angeschlossen ist und du die Messspitzen direkt an den Motor hältst? Wenn der Motor die 24V an seinen Anschlüssen sieht, sollte er auch laufen, sonst ist er kaputt.
Die +24V und -24V je nach Schalterstellung messe ich an den Steckern, die ich vom Motor abgesteckt habe und die vom Schalter kommen. Hatte auch zuerst an einen Verdrahtungsfehler gedacht, kann aber keinen entdecken. Echt seltsam...
Peter F. schrieb: > Die +24V und -24V je nach Schalterstellung messe ich an den Steckern, > die ich vom Motor abgesteckt habe und die vom Schalter kommen. Dann hat möglicherweise einer der Schaltkontakte des Wechselschalters einen hohen Übergangswiderstand, der die Spannung bei angeschlossenem Motor zusammenbrechen lässt.
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Hab gerade mal mit eingesteckten Steckern gemessen. In der einen Schalterstellung messe ich 14V und der Motor läuft. In der anderen Stellung 0V. Direkt nach Entfernen der Stecker messe ich +24V und 0V. Nach Aus- und wieder Einschalten der Stromversorgung zu den Netzteilen dann wieder +24 / -24 (ausgesteckt).
Stromaufnahme messen, oder fühlen, ob der Schalter warm wird?
Yalu X. schrieb: > Dann hat möglicherweise einer der Schaltkontakte des Wechselschalters > einen hohen Übergangswiderstand, der die Spannung bei angeschlossenem > Motor zusammenbrechen lässt. Kann mir darunter nicht so genau vorstellen, was da passiert.
Ominös! Miss das nochmal mit angeschlossenem Motor. Wenn Du die Möglichkeit hast, miss auch den Strom, bei beiden Polungen. Dann fällt mir noch ein, das Getriebe mal abzubauen. Sieht zwar nach einer Schnecke mit Zahnrad aus, aber wer weiß ob das Ding nicht doch eine Sperre für eine Richtung hat. Wie ich dem Link entnehme soll der Motor sich wohl in beide Richtungen drehen können. Aber wie der Teufel so will: Entweder ein Dokumentationsfehler oder ein Defekt.
Der Motor dreht ja in beide Richtungen. Aber nur wenn ich die Stecker tausche.
> Direkt nach Entfernen der Stecker messe ich +24V und 0V. > Nach Aus- und wieder Einschalten der Stromversorgung zu den Netzteilen > dann wieder +24 / -24 (ausgesteckt). Was dafür spricht, dass die Netzteile wegen Überstrom abschalten. Und Überstrom kann, im einfachsten Fall, von einer mechanischen Blockade herrühren.
> Der Motor dreht ja in beide Richtungen. Aber nur wenn ich die Stecker
tausche.
Oh. Mist. Habe ich überlesen. Sorry. :-{
Tja. Dann liegts wohl doch am Wechselschalter.
Hast Du mal die Typenbezeichnung von dem "Schalter"?
Theor schrieb: > Was dafür spricht, dass die Netzteile wegen Überstrom abschalten. Und > Überstrom kann, im einfachsten Fall, von einer mechanischen Blockade > herrühren. Verstehe. Der Motor betreibt einen Linearantrieb (Hubstange). Da lasten ca. 50kg drauf. Damit ist er tatsächlich am Limit. Aber zumindest in der aktuellen Konfiguration dreht er in Richtung "heben", aber nicht in "senken", was ja eigentlich weniger Kraft erfordern sollte.
> ... was ja eigentlich weniger Kraft erfordern sollte.
Naja. Das käme auf die konkrete Konstruktion an.
Allerdings bin ich bisher, nach Deiner Schilderung, davon ausgegangen,
dass einfach nur der Motor betrieben werden soll, mit dem bei Lieferung
angeflanschten Getriebe. Naja. Da wird es ja sicher Zeichnungen geben.
Und ein Foto wäre auch schön.
Mir dann doch irgendwie schleierhaft: Falls die Kraft beim senken das Problem ist, dass die Abschaltung bewirkt, dann sollte sie es unabhängig davon sein, ob nun von Hand oder mit dem "Schalter" die Polung geändert wird. Naja. Sehen wir mal was für ein "Schalter" das ist. Jedenfalls: nimm den Motor einfach mal aus der Konstruktion und leg ihn auf den Tisch. Dann versuchs nochmal. So grenzt man das mal ein, wo denn die Kräfte auftreten.
Ok, also mein erster Versuch zur Messung der Stromstärke endete mit einem Erdungskabel, das in Rauch aufging. Da sollte ich mich erstmal tiefer einlesen... Hab nochmal über das Kraft-Thema nachgedacht. Das alleine kann es nicht sein, da beide Richtungen funktionieren, wenn ohne Schalter am Motor gesteckt wird. Yalu X. schrieb: > Dann hat möglicherweise einer der Schaltkontakte des Wechselschalters > einen hohen Übergangswiderstand, der die Spannung bei angeschlossenem > Motor zusammenbrechen lässt. Vielleicht ist es aber die Kombination aus hoher Last und dem Schalter? Mache gleich mal ein Foto vom Schalter.
Die Höhe der Einschaltstromspitze ist weitgehend unabhängig von der mechanischen Last, kann aber auf Grund von Asymmetrien im Motor für Rechts- und Linkslauf leicht unterschiedlich sein. Wenn die 24V bei laufendem Motor auf 14V absinken, sind die Netzteile deutlich unterdimensioniert. Wenn der Überstromschutz der Netzteile schneller reagiert, als der Motor anlaufen kann, bleibt er halt stehen. Theor schrieb: > Mir dann doch irgendwie schleierhaft: Falls die Kraft beim senken das > Problem ist, dass die Abschaltung bewirkt, dann sollte sie es unabhängig > davon sein, ob nun von Hand oder mit dem "Schalter" die Polung geändert > wird. Vielleicht Zufall. Die Netzteile scheinen gerade so an der Grenze ihrer Belastbarkeit zu stehen, da kann es sein, dass der Motor mal anläuft und mal nicht. Peter F. schrieb: > Vielleicht ist es aber die Kombination aus hoher Last und dem Schalter? Wenn du bei laufendem Motor am Schaltereingang eine deutlich höhere Spannung misst als am Schalterausgang, dann taugt der Schalter nichts oder ist zumindest nicht auf den hier fließenden Strom ausgelegt.
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Also, gerade noch Mal ohne 50kg-Last ausprobiert. Gleiches Verhalten. Aber Yalu hat ja erklärt, dass das eh zu erwarten war. Fotos des Schalters anbei.
Die beiden Netzteile wurden bisher genutzt, um ein Lipo-Ladegerät zu betreiben. Die haben problemlos mit 100 Watt vor kurzem eine Autobatterie geladen. Der Motor ist mit 5A Nennstrom angegeben. Sollten das dann nicht 120W maximal sein? Hätte erwartet, dass 2 Servernetzteile sowas mitmachen.
Jedenfalls vielen Dank an alle für die vielen Tipps!
Peter F. schrieb: > Der Motor ist mit 5A Nennstrom angegeben. Das Netzteil sollte aber den viel höheren Blockierstrom liefern können. Denn bei Getriebe und Hebemechanik wird der Motor im Einschaltmoment durch die Haftreibung blockiert. Da ein Elektromotor im Stillstand das höchste Drehmoment liefert, kann er die Haftreibung überwinden, genügend Strom vorausgesetzt. (Die Haftreibung kann in Richtung abwärts höher sein). Wenn die Spannung am laufenden Motor auf 14V absinkt, könnte es daran liegen daß ein Netzteil "ausgestiegen" ist. Daß der Motor bei manuellem Anstecken läuft, liegt daran, daß dabei der Kontakt langsamer hergestellt wird, was einen gewissen Sanftanlauf bewirkt. Fazit: Die Netzteile sind zu schwach.
Alles klar. Danke für die Aufklärung! Um das Problem zu lösen überlege ich nun folgendes: Ich habe noch einen schweren Ringtrafo (Output max 220V 10A), Lipos, Hochlastwiderstände (10 Ohm, 25 Watt). Neue Netzteile o.ä. würde ich mir gerne sparen, wenn es geht. Alternative 1: 6s Lipos (6 Zellen in Reihe) parallel zu den Netzteilen schalten. Nachteil ist, dass ohne Balancer die Zellspannungen wahrscheinlich irgendwann auseinanderdriften. Dauerhafte "Ladespannung" durch die Netzteile ist wahrscheinlich auch nicht so gut. Alternative 2: Widerstände dazwischenschalten und kurz nach Einschalten des Motors mit einem Schalter überbrücken. Nachteil ist, dass evtl. nicht genügend Leistung zum Losbrechen des Motors zur Verfügung steht. Alternative 3: den Motor über den Ringtrafo betreiben. Dazwischen der Wendeschalter zur Richtungsänderung. Tendiere zu Alternative 3. 10A sind aber auch nicht sehr viel. Meint ihr, das klappt ohne den Trafo zu rösten? Der Motor hat einen Innenwiderstand von 1,9 Ohm. Ist dann der max. Blockierstrom 12,63 A? VG Peter
Peter F. schrieb: > 2 Server-Netzteile in Reihe geschaltet für 24V Peter F. schrieb: > Ich habe noch einen schweren Ringtrafo (Output max 220V 10A), Passt nicht zusammen. Ansonsten wäre ein Trafo mit Gleichrichter eine gute Lösung. Ein Trafo ist kurzzeitig hoch überlastbar. Die Spannung wird zwar zurückgehen, aber er schaltet nicht gleich ab.
Wie kann ich denn ungefähr abschätzen, wie viel A der Motor maximal an Blockierstrom zieht ohne messen mit Multimeter?
Peter F. schrieb: > messen mit Multimeter Miss den Ankerwiderstand und du hast den Kurzschlussstrom.
Peter F. schrieb: > Wie kann ich denn ungefähr abschätzen, wie viel A der Motor maximal an > Blockierstrom zieht ohne messen mit Multimeter? Diese Frage hast Du Dir doch schon selber beantwortet: Peter F. schrieb: > Der Motor hat einen > Innenwiderstand von 1,9 Ohm. Ist dann der max. Blockierstrom 12,63 A?
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