Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Draht an Edelstahl - unter Wasser


von Karl (Gast)


Lesenswert?

Ich möchte einige Edelstahl-Elektroden mit Drähten verbinden. Die 
Elektroden sollten vorzugsweise Schrauben M3, M4 oder Bolzen M4, M5 aus 
Edelstahl A2 sein. Die Drähte können Kupferlitze mit PVC, Silikon oder 
PU Isolierung sein. Strom im unteren mA Bereich, Spannung um die 5V AC.

Problem: Die Elektroden werden komplett zeitweise oder dauerhaft in 
Wasser (Süsswasser, kalt, keine sonderlich aggressiven Zusätze) bis 2m 
tief untergetaucht.

Nun möchte ich nicht die Elektroden 2m lang machen, sondern die 
Leitungen unter Wasser führen. Allerdings muss ich dann die 
Kontaktstellen gut wasserdicht versiegeln, damit es mir nicht 
weggammelt.

Meine bisherige Idee war Kabelösen aufcrimpen, verschrauben und dann 
komplett vergießen (Epoxy), so dass nur ein Teil der Edelstahlschraube 
rausschaut. Aber erstens wird das sehr klobig und zweitens bin ich nicht 
sicher, ob das Wasser nicht an Schraube oder Leitung unter die 
Vergussmasse kriecht.

Wie könnte man Leitungen und Elektroden verbinden und isolieren, mit 
Hausmitteln, vertretbarem Aufwand und dauerhaft untertauchbar?

von ichbin (Gast)


Lesenswert?

Über die Verbindungsstelle doppelt heißklebergefüllten Schrumpfschlauch 
drüberschrumpfen

von aadssagt (Gast)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Ich möchte einige Edelstahl-Elektroden mit Drähten verbinden. Die
> Elektroden sollten vorzugsweise Schrauben M3, M4 oder Bolzen M4, M5 aus
> Edelstahl A2 sein. Die Drähte können Kupferlitze mit PVC,

Und was spricht gegen Edelstahldraht gleicher Qualitaet?

aadssagt

von L. H. (holzkopf)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Die
> Elektroden sollten vorzugsweise Schrauben M3, M4 oder Bolzen M4, M5 aus
> Edelstahl A2 sein. Die Drähte können Kupferlitze mit PVC, Silikon oder
> PU Isolierung sein. Strom im unteren mA Bereich, Spannung um die 5V AC.
>
> Problem: Die Elektroden werden komplett zeitweise oder dauerhaft in
> Wasser (Süsswasser, kalt, keine sonderlich aggressiven Zusätze) bis 2m
> tief untergetaucht.
>
> Nun möchte ich nicht die Elektroden 2m lang machen, sondern die
> Leitungen unter Wasser führen. Allerdings muss ich dann die
> Kontaktstellen gut wasserdicht versiegeln, damit es mir nicht
> weggammelt.

Das kannst Du viel einfacher machen, wenn Du als Leitungsdraht ebenfalls 
VA nimmst.
Hat zwar eine schlechtere Leitfähigkeit als z.B. Cu, aber dafür wirst Du 
NULL Theater mit Korrosion o.ä. haben.

M5-Schrauben haben eine Steigung von 0,8mm, und Profischweißereien haben 
auch 0,8mm-VA-Schweißdraht da, wovon Du sicher etwas bekommen kannst.
Für ein paar Halbe Bier o.ä. ;)

Die ganze Kontaktierung basiert dann auf Selbstklemmung.
D.h. Du wickelst den VA-Draht auf einen passenden Dorn (Nagel o.ä.) so 
auf, daß der iD der Wicklung wesentlich kleiner ist als der iD einer 
M5-Mutter (ca. 3,9mm).
Oder anders ausgedrückt, daß beim Einschrauben einer M5-Schraube in die 
Wicklung diese auseinander gedrückt werden muß, wodurch sich die 
Selbstklemmung ergibt.

Wicklungslänge von ca. 5mm reicht aus.
Beim Wickeln mußt Du einen oder mehrere Vorversuche machen, weil der 
Draht nach dem Aufwickeln auf einen Dorn sich hinterher wieder 
entspannt.
Wodurch der iD der Wicklung danach größer wird als der Wickeldorn.

Ich würde da mit einem 3mm-Wickeldorn anfangen und den D dann wie 
erforderlich verringern.

Das Ganze ist relativ schnell machbar:
Du legst in ein Dreibacken-Futter einen Wickeldorn so ein, daß Du mit 
einem der Backen den schräg eingeschobenen VA-Draht beim Spannen des 
Dornes auch mit einspannst.
Ob der Dorn selbst "rund läuft" ist dabei völlig irrelevant, weil Du das 
Futter beim Wickeln sowieso nur per Hand drehst.
Selbst, wenn Du eine Drehmaschine hast. :)

Nach dem Einspannen von Dorn + Draht biegst Du den Draht so ab, daß er 
senkrecht zum Wickeldorn liegt.
Anschließend wickelst Du (unter Spannung des Drahtes) möglichst eng 
aneinander liegend auf einer Länge von ca. 5mm den Draht auf.
So, als würdest Du eine Feder herstellen wollen.

Wenn Du den "passenden" D ermittelt hast, zwickst Du das schräge 
Anfangs-Teil von der gewickelten "Feder" einfach ab, schraubst die 
M5-Schraube in die Wicklung hinein, und das war's dann.
Mehr brauchst Du nicht zu tun.

Wenn Du "Sicherheitsfanatiker" bist, kannst Du die Kontaktstellen noch 
mit Säureschutzfett (wie bei Bleiakkus verwendet) einschmieren.
Kannst Du Dir aber auch einfach "schenken".

Denn, so lange Du bei Material-Paarungen bleibst, die unter Wasser oder 
wässrigen Lösungen gar nicht miteinander reagieren können, brauchst Du 
auch keinerlei weitere "Schutz-Maßnahmen" vorzunehmen.

Falls Deine Elektroden so nahe beieinander liegen sollten, daß dadurch 
Wasser-Elektrolyse zu erwarten ist, kannst Du die VA-Leitungsdrähte 
(auch im Kontakt-Bereich) einfach durch übergeschobene PVC-Schläuche 
dagegen "abschotten".

Grüße

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Epoxy kannst Du gleich vergessen, es verbindet sich nicht wirklich mit 
Edelstahl. Wasser kriecht langsam rein, spätestens bei 
Temperaturwechseln (hast Du richtig vermutet)
Kleber gefüllte Schrumpfschläuche haben das gleiche Problem, doch wenn 
Du beim Schrumpfen auch die Schraube/das Kabel ordentlich warm machst 
(über 120°C), dann geht das eine Weile.

Natürlich wäre die beste Lösung einen Edelstahldraht anzukrimpen.

Old-Papa

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Was soll denn das Ganze werden?

Wo ist das Problem da gleich einen 2m langen 4 oder 6mm Edelstahlstab 
als Elektrode zu nehmen und die Verbindungsstelle ausserhalb zu machen?

A2 ist nicht so korrosionsfest wie oft geglaubt wird. Trinkwasser kann 
leicht sauer sein und hat gelöste Salze. A4 hält dem besser stand.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Die Übergänge mit Silicon versiegeln.

wenn die Elektroden aber an Plus hängen,
wird das aber auch nicht allzu lange halten.

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

● J-A V. schrieb:
> Die Übergänge mit Silicon versiegeln.
>
> wenn die Elektroden aber an Plus hängen,
> wird das aber auch nicht allzu lange halten.

Silikon ist eben nicht 100% wasserdicht. Dennoch glauben Millionen 
Hemwerker genau das ;-)

Old-Papa

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Old P. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> Die Übergänge mit Silicon versiegeln.
>>
>> wenn die Elektroden aber an Plus hängen,
>> wird das aber auch nicht allzu lange halten.
>
> Silikon ist eben nicht 100% wasserdicht. Dennoch glauben Millionen
> Hemwerker genau das ;-)
>
> Old-Papa

die Siliconraupen um Duschtasse, Waschbecken &Cie sagen mir was anderes.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

● J-A V. schrieb:
> die Siliconraupen um Duschtasse, Waschbecken &Cie sagen mir was anderes.

Die "Silikonraupen" gelten im Bau als Wartungsfugen, die regelmäßig alle 
2 Jahre zu erneuern sind. Macht nur keiner.

Der Andere schrieb:
> Wo ist das Problem da gleich einen 2m langen 4 oder 6mm Edelstahlstab
> als Elektrode zu nehmen und die Verbindungsstelle ausserhalb zu machen?

Erstens: Kosten.

Zweitens: Flexibilität. Edelstahllitze wäre event. eine Option. Ich 
schau mir das nochmal an.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Erstens: Kosten.
Wie viele tausend brauchst du?

Du meinst eine Edelstahllitze wäre billiger als ein Edelstahlstab?
Und der Aufwand das dauerhaft dicht und korrosionssicher mit einander zu 
verbinden?
Mal kurz gegoogelt:
http://metall.shop-010.de/metall-s144h3-V4A-1-4571-Rundstang.html

Das geht aber bestimmt noch günstiger.

Karl schrieb:
> Zweitens: Flexibilität.

Das übliche Problem der Anfragen hier: Es wird nicht das eigentliche 
Problem geschildert, sondern nur das Problem mit der vermeintlichen 
Lösung.
Damit verhinderst du daß die Community dir eventuell bessere 
Lösungsvorschläge nennen kann.

Ich tippe mal es geht um einen einfachen "Schwimmerschalter für 
Minimumerkennung" oder maximal Wasserstandsanzeige.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Karl schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> die Siliconraupen um Duschtasse, Waschbecken &Cie sagen mir was anderes.
>
> Die "Silikonraupen" gelten im Bau als Wartungsfugen, die regelmäßig alle
> 2 Jahre zu erneuern sind. Macht nur keiner


dann hängt der Auslass an der Regentonne nur mit Silicon drin,
Das Aquarium hat Silicon-Raupen als Dichtungen,
Ein Abfluss hat Silicon als Dichtungsersatz bekommen,
Und die Wasserpumpe (Scheibenwischer) in meinem Auto
wurde mit Silicon abgedichtet.

alles seit Jahren trocken. Da kriecht kein Wasser rein.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

● J-A V. schrieb:
> alles seit Jahren trocken. Da kriecht kein Wasser rein.

Nur weil Du es nicht siehst, heisst das nicht, dass da nicht geringe 
Mengen Wasser durchdiffundieren. Nur haben die hier keine Wirkung. 
Dringt dagegen Wasser an die Verbindungsstelle Edelstahl-Kupfer vor, 
habe ich ein chemisches Element, welches weggammelt.

Der Andere schrieb:
> Ich tippe mal es geht um einen einfachen "Schwimmerschalter für
> Minimumerkennung" oder maximal Wasserstandsanzeige.

Und wenn es so wäre, würden wir im Forum wieder bei der Lieblingslösung 
Einperlung mit Druckmesser landen.

Vielleicht habe ich ja schon andere Lösungen evaluiert?

Ich möchte einfach nur wissen: Wie bekomme ich die Kupferlitze am 
Edelstahlbolzen wasserdicht versiegelt?

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Und wenn es so wäre, würden wir im Forum wieder bei der Lieblingslösung
> Einperlung mit Druckmesser landen.

Für einen einfachen Schalter? Eher nicht.
Kapazitiv, Schwimmer mit Magnet und Reed-kontakt, ...

Karl schrieb:
> Vielleicht habe ich ja schon andere Lösungen evaluiert?

Also scheint es als hätte ich richtig geraten

Karl schrieb:
> Ich möchte einfach nur wissen: Wie bekomme ich die Kupferlitze am
> Edelstahlbolzen wasserdicht versiegelt?

Dann versuche es mal mit Schrumpfschlauch mit Heisskleber. keine Ahnung 
ob sowas auch bis 0,2Bar druckfest wird.

Alternativ ein kleines Gehäuse. Die Sensoren kann man da als Schrauben 
machen und mit O-Ringen abdichten. Den Kabeleintritt mit entsprechenden 
wasserdichten Verschraubungen.

von Jonas (Gast)


Lesenswert?

Es gibt so eine Flüssiggummi-Masse von Mibenco, die könnte dafür gehen.

von Klaus P. (Gast)


Lesenswert?

Suche nach Unterwasser Kabelverbindern mit Einlässen im gewünschten 
Durchmesser. Bei 2 m Wassertiefe ist der Druck ja nicht allzu hoch, da 
wird man mit einer einfachen Ausführung hinkommen.

Ob das hier wirklich wie angegeben für den Unterwassereinsatz geeignet 
ist, müsste man ausprobieren. Aber so etwas in der Richtung sollte 
funktionieren.

Frage doch bei Leuten, die tauchen gehen - welche Marken da unten so 
verbaut werden :-)

von Klaus P. (Gast)


Lesenswert?

Klaus P. schrieb:
> Ob das hier wirklich wie angegeben für den Unterwassereinsatz geeignet
> ist, müsste man ausprobieren. Aber so etwas in der Richtung sollte
> funktionieren.

Link vergessen: 
https://www.amazon.de/SLV-VERBINDUNGSBOX-IP68-3-polig-Schwarz/dp/B0023QVSAU

von Klaus P. (Gast)


Lesenswert?

Ach ja, und das Gehäuse dann für alle Fälle noch mit trockenem Silica 
Gel gefüllt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Karl schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> alles seit Jahren trocken. Da kriecht kein Wasser rein.
>
> Nur weil Du es nicht siehst, heisst das nicht (...)

lass gut sein.

ich nehme mal an, dass das Setup des TO
wegen Korrosion eh nicht so lange lebt,
wie mein Kram, der seitdem dicht ist.

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> alles seit Jahren trocken. Da kriecht kein Wasser rein.
>
> Nur weil Du es nicht siehst, heisst das nicht, dass da nicht geringe
> Mengen Wasser durchdiffundieren. Nur haben die hier keine Wirkung.
> Dringt dagegen Wasser an die Verbindungsstelle Edelstahl-Kupfer vor,
> habe ich ein chemisches Element, welches weggammelt.

Genau das ist bei Silikon das Problem. Duschtasse und Gartenpumpe kein 
Problem, als Kontaktschutz ungeeignet, Wasser diffundiert bis zur 
Kontaktstelle vor. Nicht gleich, aber doch stetig.

Meine eigene böse Erfahrung: Schläuche zur Wasserkühlung im PC aus 
Silikon (sind ja so schön weich), doch sie lagen auch an 
Platinenbauteilen an (logisch beim gedrängten Einbau) und dort dann nach 
Jahren Korrosion! Das ich alle Nase lang etwas Wasser nachfüllen musste 
(2-3x im Jahr) hatte ich als normal gesehen. Später dann beim Öffnen 
OHA! Jetzt sind PVC-Schläuche drin, inzwischen hart, aber nach Jahren 
nur 1x Wasser nachgefüllt.

Wie gesagt, Duschtasse, Kaffeemaschine, Gartenpumpe und Gedöhns geht 
sowas durchaus, als Kontaktschutz nicht.

Old-Ppa

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:
> Schwimmer mit Magnet und Reed-kontakt, ...

Nur findet man zu den Schwimmern bei Conrad oder Ebay regelmäßig keine 
Eintauchtiefen. Bei 1m Kabel glaub ich  nicht, dass die 2m eintauchbar 
sind. Der Beschreibung nach sind die für den Einbau von aussen in einen 
Tank gedacht.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.