Hallo, ich möchte ein impedanzgewandeltes, also niederohmiges E-Gitarrensignal mit einem aktiven Bandpass im Bereich von ca. 4,6kHz um ca. 6db anheben. Die Anhebung soll nicht zu breitbandig sein. Man könnte das mit einem Variable-State-Filter machen, habe dafür auch einen Schaltplan. Allerdings benötigt man dafür 4 OP-Amps, d.h. der Stromverbrauch wird für einen 9V-Block-Betrieb etwas hoch sein und möglicherweise auch das Rauschen. Gibt es eine Möglichkeit, ein Bandpassfilter für 4,6kHz mit nur einem oder zwei OP-Amps aufzubauen?
Hallo, Du könntest hierfür auch einen Schwingkreis oder ein Bandfilter aus zwei gekoppelten Schwingkreisen verwenden, danach etwas verstärken. Schwingkreise brimgen etwas Dämpfung, aber benötigen direkt keine Versorgung. MfG
Gerri schrieb: > Allerdings benötigt man dafür 4 OP-Amps, d.h. der > Stromverbrauch wird für einen 9V-Block-Betrieb etwas hoch sein Der wesentliche Stromverbrauch einer Audioschaltung entsteht durch die Ausgangslast, der Ausgangswiderstand ist ja mit 600 Ohm spezifiziert, wer da einen Kopfhöhrer oder Leistungsanpassung macht zieht viel Strom, normalerweise hängen aber nur so 20kOhm dran, und bei Verrwendung eines 9V Blockas (9V bis 5.6V) als Spannungsversorgung die Erzeugung einer virtuellen Masse, man kann die mit mehr oder weniger Stromaufnahme bauen, und der Rückkopplungsnetzwerke, da sind leicht mal 10kOhm drin, denn bei 100k steigt das Rauschen. Womit wir zum Rauschen kommen. Es ist um so höher, um so hochohmiger die Schaltung wird. Eine niederohmige Shcaltung kostet aber Strom. Man soolte die Widerstandswert so wählen, daß die verwendeten OpAmp ihr Rauschminimum haben. Nimm also ruhig einen Quad-OpAmp, in CMOS r2R damit auhc bei einer Batterie am Ende ihrer lebensdauer noch genug Pegel möglich ist vor dem clippen, also KEINEN TL074 oder OP4176. AD824 wird oft genannt, schafft aber nur 2V/us, ADA4075 ist besser, braucht aber 4 mal so viel Strom, vielleicht TLV2374.
"Doppel-T-Filter" wäre ein Suchbegriff, das kann man sicher passend bedämpfen, dass die Überhöhung nur 6 dB beträgt.
Christian S. schrieb: > Du könntest hierfür auch einen Schwingkreis oder ein Bandfilter aus zwei > gekoppelten Schwingkreisen verwenden, danach etwas verstärken. Interessanter Gedanke! Früher gab es EQs mit Schwingkreisen, die ganz einfach aufgebaut waren. Das könnte man vielleicht einfach für nur ein Band (4,6kHz) nachbauen...
Danke Michael für die Ausführungen! Habe momentan nur NE5532 und TL074 hier, die könnte man aber später austauschen. Es geht auch um den Ruhestrom, so ein TL074 zieht einen 9V-Block leider auch ohne Signal relativ schnell leer. Michael B. schrieb: > vielleicht TLV2374. Schaue ich mir an. Christoph db1uq K. schrieb: > "Doppel-T-Filter" wäre ein Suchbegriff, das kann man sicher passend > bedämpfen, dass die Überhöhung nur 6 dB beträgt. Das Doppel-T-Filter ist ein Kerbfilter. https://www.electronicdeveloper.de/filteraktiv_doppel_t.aspx Man könnte es eventuell im Rückkoppelzweig einer OP-Schaltung invertieren.
> Interessanter Gedanke! Früher gab es EQs mit Schwingkreisen, die ganz > einfach aufgebaut waren. Das könnte man vielleicht einfach für nur ein > Band (4,6kHz) nachbauen... Und früher waren Ultraschall-Fernbedienungen für den edlen Farbfernseher ebenfalls mit einer Menge Schwingkreise aufgebaut. mFG
Der Vollständigkeit halber sollte man noch die passive Variante erwähnen. Die bringt allerdings nicht 6 db kommt aber ganz ohne Batterie aus. http://www.guitar-letter.de/Knowledge/Grundlagen/Klangschalter/DerCSwitchKeinerfueralle.htm BB King's Lucille lässt grüßen
blubblub schrieb: > Der Vollständigkeit halber sollte man noch die passive Variante > erwähnen. > Die bringt allerdings nicht 6 db kommt aber ganz ohne Batterie aus. > > http://www.guitar-letter.de/Knowledge/Grundlagen/Klangschalter/DerCSwitchKeinerfueralle.htm Die habe ich schon eingebaut mit anschließendem Impedanzwandler. Jetzt hätte ich gerne noch eine Präsenzanhebung, die unabhängig von der eingestellten Resonanzfrequenz am Pickup ist.
Wenn es einfach sein soll, dann geht dass auch ohne Strom und somit auch ohne Rauschen. Frequenzen zwischen 3000 bis 7000 Hz werden durchgelassen alle anderen werden um -6dB/Oct. gedämpft.
Gerri schrieb: > Die habe ich schon eingebaut mit anschließendem Impedanzwandler. Die erste Stufe der typischen SVF Schaltungen ist ja ohnehin auch nur ein Impedanzwandler. Theoretisch könntest du da schon einen OP einsparen. Ich sehe das größte Einsparpotential allerdings im Ruhestrom der OPs und nicht unbedingt in der Anzahl. Bei den OPs hat sich in letzter Zeit doch sehr viele getan. Ich habe vor ein paar Jahren mal die Schaltung mit verschiedenen OPs durchsimuliert (TEDI) da ist reichlich Potential. Praktisch habe ich das aber nie ausprobiert da: 1. Ich selber meist nur noch unverstärkt klimpere. 2. Batterien und edles Holz nicht zusammenpassen. 3. Eine externer Parametrischer EQ für mich die deutlich besser Wahl ist. (beinahe genauso einfach/schnell zu bedienen aber noch wesentlich stärkere Möglichkeiten). Grundsätzlich gibt es auch Möglichkeiten mit diskreten Bauteilen FET zB. Moderne OPs sind aber gerade bezüglich dem Verhältnis Rauschen vs. Stromverbrauch recht optimal ausgewogen. Zudem bringt Rail to Rail einen höheren Ausgangspegel. Sicher ein ein Vorteil wenn man auch mal eine Eingangsstufe ohne Bodentreter anzerren will.
Gerri schrieb: > Gibt es eine Möglichkeit, ein Bandpassfilter für 4,6kHz mit nur einem > oder zwei OP-Amps aufzubauen? Definitiv ja, natürlich. Wenn man aber die Bedingung > Die Anhebung soll nicht zu breitbandig sein. hinzunimmt, könnte es komplizierter werden. Verschiedene Grundschaltungen fallen mir dazu ein: Auf Sallen Key oder Multiple Feedback aufbauend, mit einer Wien-Brücken-Oszillatorschaltung, die so stark gegengekoppelt ist, dass sie nicht schwingt, oder mit dem erwähnten Doppel-T-Filter in der Gegenkopplung. Mag sein, dass das eine und andere sogar prinzipiell das selbe ist. Inwieweit das Rauschen eine Rolle spielt, kann ich schlecht beurteilen. Besser als deine Quellimpedanz braucht es nicht zu sein, aber da du schreibst, dass das Signal transformiert ist, sollte man es im Auge behalten. Dafür dürften aber die Betrachtungen der max. Ausgangsspannung irrelevant sein, denn dein Signal ist ja nicht nur auf eine geringe Impedanz, sondern auch auf eine geringe Spannung transformiert. Wie hoch die max. ist, wirst du sicher selber leicht feststellen können.
Hi Gerri, Im Bild eine Beispielschaltung mit einer Bandbreite von 2kHz und Mittenfrequenz 4600 Hz. Der Stromverbrauch ist mit dem 4-fach OPV LM6143 ca. 1.5 mA. Damit kannst du locker eine Woche durchspielen. Gruß, Udo
Gerri schrieb: > ich möchte ein impedanzgewandeltes, also niederohmiges E-Gitarrensignal > mit einem aktiven Bandpass im Bereich von ca. 4,6kHz um ca. 6db anheben. > Die Anhebung soll nicht zu breitbandig sein. Ein einfacher graphischer Equalizer für 4,6kHz wäre eine weitere Möglichkeit. Die Spule lässt sich bei Bedarf mittels eines zusätzlichen OPV nachbilden. Höhe (Verstärkung) und Breite (Güte) der Anhebung lässt sich verändern. Bsp. für 4,6kHz und +6dB Anhebung: R1=R2=1k C1=12n L1=100mH R3=390 http://www.ti.com/lit/an/slyt134/slyt134.pdf
Männer, Danke für die vielen guten Antworten und die Schaltungsvorschläge!!! At Robert: die Schaltung habe ich gesucht, Danke! Werde sie mit realen Bauteilparametern simulieren und schauen, ob die Anhebung schmalbandig genug ist. Auch besondern Dank an Udo für den Schaltplan und den OP-Typ-Vorschlag!
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