Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Solar Set für Garten


von Paul (Gast)


Lesenswert?

Hallo Zusammen,
ich hätte eine Frage und zwar möchte ich ab und zu im Garten für ein 
paar Stunden Licht haben oder eine 70 Watt Teichpumpe betreiben.

Eventuell auch Mal einen Verbraucher mit 150 Watt betreiben. Langt 
dennoch ein Solar Set wie dieses hier 
https://m.reichelt.de/Sets-Inselloesungen/PHAESUN-PN-SK1/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=123819&GROUPID=4672&artnr=PHAESUN+PN-SK1&SEARCH=solar%2Bset&trstct=pos_1


Mit ist klar, dass zunächst eine 50 Watt Anlage keine echten 50 Watt 
liefert. Mir ist auch klar, dass ein 150 Watt Verbraucher an einer 50 
Watt Anlage nicht funktionieren würde. Wenn ich die Anlage jedoch über 
eine grosse Autobatterie, wie gross diese auch immer sein darf, dann 
kann ich dich sogar 500 Watt Verbraucher Anschlüssen oder nicht?  Die 
Batterie wäre natürlich schneller leer als das Solarpanel für 50 Watt 
Auslegung hinterher kommen würde ... aber funktionieren würde es 
trotzdem oder ?

: Verschoben durch Moderator
von Jan H. (j_hansen)


Lesenswert?

Paul schrieb:
> aber funktionieren würde es trotzdem oder ?

Ja.

von Michel (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
dazu hätte ich auch eine Frage, ohne unnötig ein neues Thema 
aufzumachen.

Meine Idee:
- 150 Watt Panel
- Autobatterie mit ca. 80 Ah
- Solar-Laderegler

Ich habe gelesen, dass es wichtig ist, dass die Solarladeregler von der 
Watt-zahl her ebenfalls identisch mit den Panels sein müssen. Wenn ich 
also 150 Watt Panels habe, muss ich auch einen Regler mit einer 
Unterstützung bis 150 Watt nutzen. Stimmt das und falls ja, was mache 
ich, wenn ich die Panels erweitere?


Meine zweite Frage: Benötige ich von der Batterie aus zum Laderegler 
eine Sicherung von 30A?  Manche Regler haben als Angabe 20A oder 30 A, 
das hat aber mit der Sicherungs nichts zutun. Es ist lediglich der 
Ladestrom damit gemeint, wobei der Regler dann alles aufwärts davon 
regelt ... ist das korrekt?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Michel schrieb:
> Ich habe gelesen, dass es wichtig ist, dass die Solarladeregler von der
> Watt-zahl her ebenfalls identisch mit den Panels sein müssen.
Wo hast du das gelesen?

> Stimmt das
Nein. Dein Regler muss mindestens so viel Leistung abkönnen, wie die 
Panels liefern.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?


von Paul (Gast)


Lesenswert?

Wie findet man die passende Amperezahl für den Regler heraus? Je höher 
desto besser, aber bei 200 Watt langt auch ein Laderegler mit 20A. 
Benötigt man, wie im Beitrag zuvor, dann auch eine Sicherung zwischen 
Batterie und Regler ?

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Nein. Dein Regler muss mindestens so viel Leistung abkönnen, wie die
> Panels liefern.

Nö.
Die Solarzelle ist eine Spannungsquelle. Der Laderegler nimmt nur soviel 
Leistung ab, wie er verträgt.

Ist wie zu Hause an der 16A-Steckdose. Ein Gerät muß nicht 16A ziehen 
(3kW), sondern darf auch weniger, z.B. 20W (Schreibtischlampe).

von Michel (Gast)


Lesenswert?

In der Einkaufsliste oben fehlt noch der Wechselrichter. Wechselrichter 
und Laderegler sind eigentklich geschützt. Daher eigentlich auch keine 
Sicherung zwischen Batterie und Laderegler notwendig, aber viele 
Hersteller verkaufen es mit Sicherung.

Und der Querschnitt der Kabel wäre eventuell noch interessant ...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Der Laderegler nimmt nur soviel Leistung ab, wie er verträgt.
Er muss aber mindestens so viel Leistung abnehmen (können), wie die 
Zelle abgibt (abgeben kann).
Denn sonst verbrennt der Regler seine Maximalleistung, die Solarzelle 
liefert aber mehr und lädt den vollen Akku weiter...

Michel schrieb:
> Wechselrichter und Laderegler sind eigentklich geschützt. Daher
> eigentlich auch keine Sicherung zwischen Batterie und Laderegler
> notwendig, aber viele Hersteller verkaufen es mit Sicherung.
Siese Sicherung dient dem Leitungsschutz, falls der Relger durch einen 
Defekt einen Kurzschluss aufweist.

: Bearbeitet durch Moderator
von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Paul schrieb:
> Benötigt man, wie im Beitrag zuvor, dann auch eine Sicherung zwischen
> Batterie und Regler ?

Unbedingt die Batterie absichern! ...und zwar direkt an der batterie, 
gegen alles was daran angeschlossen wird.

Bei einem Kurzschluss würdest du sonst die Hütte abfackeln.

Michel schrieb:
> In der Einkaufsliste oben fehlt noch der Wechselrichter.

Nö, ich würde alles auf 12V-Basis betreiben.

Bei so kleinen Anlagen vernichtet ein Wechselrichter unnötig viel 
Energie.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Er muss aber mindestens so viel Leistung abnehmen (können), wie die
> Zelle abgibt (abgeben kann).

Er fährt dann nur nicht im Leistungsoptimum der Zelle. Der Zelle macht 
es nichts aus, wenn sie weniger Leistung abgibt, denn über die 
Leerlaufspannung (0,5V/Zelle) kann die Spannung nicht ansteigen.
Der Regler fährt erst dann die Zelle ins Leistungsoptimum, wenn seine 
Maximalleistung noch nicht erreicht ist, z.B. bei geringerer 
Einstrahlung.
Und auch nur dann, wenn der Akku noch nicht voll ist.

Lothar M. schrieb:
> Denn sonst verbrennt der Regler seine Maximalleistung, die Solarzelle
> liefert aber mehr und lädt den vollen Akku weiter...

Dazu müßte der Regler aber als Shuntregler aufgebaut sein, was 
energetisch gesehen Quatsch ist. Einen Regler, der bei vollem Akku sich 
selber aufheizt, habe ich noch nicht gesehen.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Nein. Dein Regler muss mindestens so viel Leistung abkönnen, wie die
>> Panels liefern.
>
> Nö.
> Die Solarzelle ist eine Spannungsquelle. Der Laderegler nimmt nur soviel
> Leistung ab, wie er verträgt.

Nochmal Nö, der Laderegler nimmt soviel Leistung ab wie
a.) die Batterie anfordert. Wenn sie voll ist, nimmt der Regler keine 
Leistung mehr ab und

b.) das Panel liefern kann.

Bei leerer Batterie und angeschlossenem Verbraucher fliesst der Strom 
den das Panel maximal liefern kann.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Paul schrieb:
> Wie findet man die passende Amperezahl für den Regler heraus? Je höher
> desto besser, aber bei 200 Watt langt auch ein Laderegler mit 20A.

Genau, mit dem 20A-Regler bist du gut zu Fuß.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Dazu müßte der Regler aber als Shuntregler aufgebaut sein, was
> energetisch gesehen Quatsch ist.
Warum?
Bitte nicht reflexartig antworten. Die Frage ist ernst gemeint. Was wäre 
schlimm daran, die Leistung, die sowieso nicht benötigt wird (weil der 
Akku ja voll ist) per Kurzschluss/Last wegzuregeln?
Energetisch ist es nämlich genauso Quatsch, eine zu große Solarzelle zu 
nehmen. Denn wenn die Zelle zwar Strom liefern könnte, den aber keiner 
abnimmt, dann ist der Wirkungsgrad 0.

> Einen Regler, der bei vollem Akku sich selber aufheizt,
> habe ich noch nicht gesehen.
Aber ich habe einen Shuntregler gebaut, der bei vollem Akku eine externe 
Last zuschaltet und einen Wasserspeicher aufheizt. Klar kann man da mit 
80Wp nicht so extrem viel ausrichten, aber zum Spülen vom Grillzubehör 
reichts allemal...  ;-)

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> - Autobatterie mit ca. 80 Ah

Autobatterien sind nicht zyklenfest. Die macht so einen Betrieb nicht 
lange mit.

Olaf

von Michel (Gast)


Lesenswert?

@Phasenschieber
Also am besten eine Sicherung mit 30-40A dazwischen, wie bei einer 
Hifi-Anlage im Auto direkt am Pluspol?

Wechselrichter deshalb, weil ein Kühlschrank oder bestimmte Teichpumpen 
auf 230V ausgelegt sind, nicht auf 12V.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Michel schrieb:
> Also am besten eine Sicherung mit 30-40A dazwischen, wie bei einer
> Hifi-Anlage im Auto direkt am Pluspol?

Der Pol ist egal. Die Sicherungsstärke bemisst sich nach der höchsten zu 
erwartenden Stromentnahme.
Ich habe Ladeschiene und Verbraucher unterschiedlich abgesichert. Die 
Ladschiene mit 15A und die Verbraucher mit 30A.

Die Leitungsquerschnitte vom Solarpanel über den Lader zur Batterie ist 
nicht sehr kritisch, kann im vorliegenden Fall mit 2,5mm² durchgeführt 
werden.

Die Leitungsquerschnitte zu den Verbrauchern jedoch, müssen erheblich 
grösser sein.
Da können ganz andere Ströme fliessen. Muss man anhand der Verbraucher 
entsprechend berechnen.

> Wechselrichter deshalb, weil ein Kühlschrank oder bestimmte Teichpumpen
> auf 230V ausgelegt sind, nicht auf 12V.

Die würde ich alle auf 12V umrüsten. Solches Gerät gibt es für den 
Campingbedarf in Hülle und Fülle.

Ich muss da noch erklärend nachschieben:
Werden die Verbraucher am Laderegler angeschlossen, dann muss die 
Leitung zwischen Laderegler und Batterie entsprechd dem Verbraucherstrom 
dimensioniert werden.

Ein Anschluss am Laderegler bringt den Vorteil, dass dieser 
Verbraucheranschluss bei Unterschreitung einer einstellbaren 
Batteriespannung abgeschaltet wird. Die Batterie wird somit vor 
Tiefentladung geschützt.

von Michel (Gast)


Lesenswert?

Verbraucher muss ich bei einem Wechselrichter nicht absichern, da dort 
meistens eine Sicherungsdatei integriert ist ...

Umrüsten auf 12V macht wenig Sinn, wenn ich Kühlschrank und TV 
Anschlüssen möchte :)

Und bei den Leitungen nehme ich einfach eine Nummer größer. Je nachdem 
wie groess der Eingang am Laderegler ist, was den Querschnitt angeht ... 
:) Bei einem Wechselrichter schneide ich einfach den Zigaretten 
Anschluss an und verbinde die Kabel direkt mit dem laderegler. Dann 
brauche ich mir über Querschnitte keine Sorgen machen und habe direkt 
einen Steckdosen Eingang am Wechselrichter

von Bernd K. (prof7bit)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Nö.
> Die Solarzelle ist eine Spannungsquelle.

Nö.
Die Solarzelle ist eine Stromquelle.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Michel schrieb:
> Verbraucher muss ich bei einem Wechselrichter nicht absichern, da dort
> meistens eine Sicherungsdatei integriert ist ...
Verbraucher werden ja auch nicht abgesichert, sondern Leitungen werden 
abgesichert.
Was glaubst du, warum ein Sicherungsautomat LSS abgekürzt wird?
LeitungsSchutzSchalter!

> Umrüsten auf 12V macht wenig Sinn, wenn ich Kühlschrank und TV
> Anschlüssen möchte :)

Macht sogar viel Sinn, sofern man bei Sinn von viel oder wenig reden 
kann.
TV gibt es auch mit 12V-Anschlüssen.

Ein Kühlschrank z.B. ist ja permanent angeschlossen, folglich müsste der 
Wechselrichter dauerlaufen.
Im Dauerlauf verbraucht so ein Wechselrichter schon alleine, ohne, dass 
etwas angeschlossen ist, über einen gewissen Zeitraum mehr, als ein 
200W-Solarsystem liefern kann.
Jetzt noch einen Kühlschrank dran, dann kannst du einpacken.
Einen Kühlschrank kannst du über Nacht ja nicht ausschalten.


> Und bei den Leitungen nehme ich einfach eine Nummer größer. Je nachdem
> wie groess der Eingang am Laderegler ist, was den Querschnitt angeht ...
> :) Bei einem Wechselrichter schneide ich einfach den Zigaretten
> Anschluss an und verbinde die Kabel direkt mit dem laderegler.

Eine Nummer grösser als was?

Ein Wechselrichter mit Zigarettenanzünderstecker, darf max. 10A ziehen.
So hoch ist eine Zigarettenanzünderdose abgesichert.

Das sind gerademal 120W.

Was willst du mit 120W machen?

> Dann
> brauche ich mir über Querschnitte keine Sorgen machen und habe direkt
> einen Steckdosen Eingang am Wechselrichter

Ich denke mal, du hast noch nie so einen Wechselrichter betrieben und 
überschätzt die Leistungsfähigkeit so einer Solaranlage total.

Meine Inselanlage liefert 250W P und befüllt zwei dieser 
120Ah-Solarbatterien.
Ich habe auch so einen Wechselrichter hier liegen, kann max. 600W, das 
sind 50A Stromaufnahme.

Diesen Wechselrichter kann ich nicht an den Regler anschliessen, aus 
zwei Gründen: Der Regler kann nur bis 30A abgeben; der Regler schliesst 
den Port bei Batteriespannung <11,5V.
Bei 30A stehen diese 11,5V nichtmehr am Lader zur Verfügung.

Ich benutze den Wechselrichter nur temporär, wenn ich mal ein 
Elektrogerät, z.B. eine Bohrmaschine brauche, um ein paar Dinge zu 
erledigen.
Dazu klemme ich den WR direkt an die Batterie, denn:
Die Bohrmaschine konsumiert 500W und zieht beim Einschalten einen 
immensen Strom, sodass die Batteriespannung in die Knie geht und die 
Bohrmaschine erstmal nur langsam anlaufen lässt.

Auch einen Hochdruckreiniger benutze ich ab und zu.

Nach ein paar Bohrlöchern und/oder Hochdruckreiniger-Benutzung braucht 
die Batterie wieder ordentlich Sonnenschein bis sie sich davon erholt 
hat.

Aber Kühlschrank und TV mittels Wechselrichter an einer 200W-Solaranlage 
betreiben zu wollen, ist Träumerei.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.