Hallo, ein Freund fragt, ob ich ihm Ersatz für ein paar ausgefallene Netztteile in seiner Firma besorgen kann. Diese Geräte haben Spezialstecker und sind nicht mehr zu beschaffen. Es handelt sich hier ja um Niederspannungstechnik. Darf ich prinzipiell an einem neu gekauften Steckernetzteil den Gleichstrom-Stecker abschneiden und durch einen anderen (den alten Spezialstecker) ersetzen? Oder, wenn ich den Stecker dran lasse und den alten Stecker samt Kabel per Adapterkupplung anlöte oder anschraube - welchen Sicherheitsvorschriften müssen Kupplung, Kabel und Stecker entsprechen? Und brauche ich für diese Arbeiten einen Meisterbrief und/oder ein ISO-9000-zertifiziertes Unternehmen? Gruß Dieter ps es geht um 12V/2A
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Niederspannung ist 50-1000V. Passt das mit.dem was Du denkst?
...gut, dann eben Tiefspannung :-) Es geht um 12 Volt.
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Dieter S. schrieb: > ...gut, dann eben Tiefspannung :-) Aber nur im Keller. Was Du meinst ist Kleinspannung. Und solange Du das Netzteil zu läßt und es Schutzkleinspannung (sicher galvanisch getrennt) liefert, kannst Du auf der Ausgangsseite machen was Du willst. Nur die Herstellergarantie geht flöten. Wenn Du die behalten willst, kauf die Netzteile mit offenen Kabelenden ganz ohne Stecker.
Klingt gut :-) Bist du sicher? Kann ich das irgendwo nachlesen?
Dieter S. schrieb: > es geht um 12V/2A Also Kleinspannung, wohl Schutzkleinspannung SELV, die alten und neuen Netzteile müssen die nötigen Symbole tragen. Du darfst auf SELV-Seite arbeiten, auch ohne Meisterbrief, solche Reparaturen wären deinem Kenntnisstand zu urteilen ja sowieso nicht dein Hpautarbeitsgebiet sondern nur gelegentliche Instandhaltungsarbeit. Wenn es dir gelingt, eine Kupplung (Buchse für Kabel) für den Stecker am Kabelende des Netzteils aufzutreiben, kannst du an die Kupplung dein abgeschnittenes Spezialsteckerkabel machen und musst nichts am Ersatznetzteil ändern (Garantie). Ansonsten sollte das Ersatznetzteil problemlos zu öffnen sein (Schraube) und nicht zugeschweisst, denn man tauscht natürlich das ganze Kabel und flickt nicht 2 offene Drahtenden verzwirbelt mit Isolierband drumrum zusammen wenn es halten soll.
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Beitrag #5481076 wurde vom Autor gelöscht.
Michael B. schrieb: > denn man tauscht natürlich das ganze Kabel Das macht man NATÜRLICH nur dann, wenn es technisch möglich ist. > und flickt nicht 2 offene Drahtenden verzwirbelt > mit Isolierband drumrum zusammen wenn es halten > soll. NATÜRLICH nicht. NATÜRLICH versetzt man die Flickstellen der Einzel- adern gegeneinander um einige Zentimenter, fädelt NATÜRLICH vor dem Löten ein kürzeres und ein längeres Stück Schrumpfschlauch auf die ganze Leitung, fädelt NATÜRLICH je ein weiteres Stück dünnen Schrumpfschlauch vor dem Löten auf jede Einzelader, isoliert jede Lötstelle NATÜRLICH nach dem Löten mit dem Adernschrumpfschlauch, überdeckt die gesamte Flickstelle NATÜRLICH mit dem kurzen Schrumpfschlauch und stabilisiert das ganze NATÜRLICH mit dem langen Schrumpfschlauch. Dann hält die Flickstelle NATÜRLICH auch jahrelang.
Hallo "... denn man tauscht natürlich das ganze Kabel und flickt nicht 2 offene Drahtenden verzwirbelt mit Isolierband drumrum zusammen wenn es halten soll." So natürlich nicht - aber vernünftiges anbringen an den Drahtenden(eher Litzen) ist durchaus möglich. Litzenenden verzinnen und gutes aber knappes, gemeint ist hier die Länge der abisolierten Adern, verlöten der Litze miteinander, dann noch drei Schrumpfschläuche , also zwei dünne für die Einzeladern und ein dicker welches die Einzeladern vollständig verdeckt, darüber schieben und verschrumfen. Und wichtig: Vor den verlöten der Litzen alle 3 Schrumpfschläuche über die Eineladern bzw. das Kabel schieben ansonsten hat man ein Problem... Daneben gibt es noch die Elektrisch sehr saubere Lösung mittel Stoßverbinder und Crimpzange - leider aber optisch und von der späteren händelbarkeit meiner Meinung nach eine Katastrophe... Joschi
Possetitjel dass musste jetzt doch nicht sein ;-) Mensch ist man mit seinen Ideen denn nie alleine ?! - Schmoll :-) Na ja - wenigstens hat der TO es jetzt zwei mal erklärt bekommen wie es auch geht... Joschi
Vielen Dank für die Tipps! Mit den Elektoarbeiten komme ich schon klar, mir ging es um die sicherheitsrechtliche Seite. Ich darf also so ein SELV-Teil do-it-your-SELV-mäßig aufschrauben und ein anderes Kabel anlöten? Was muss mein Freund denn nun seinem Chef sagen, damit der ihm das glaubt?
Dieter S. schrieb: > Ich darf also so ein SELV-Teil do-it-your-SELV-mäßig aufschrauben und > ein anderes Kabel anlöten? Nein, dann müsste es nach VDE 0701 geprüft werden. Das will die BG so, nicht der Gesetzgeber. Wenn du ein Adapter verwendest ist alles kein Problem, auch wenn du das selbst herstellst.
Der sagt dem Chef, das ein Kumpel der sich Nirwana nennt die Sachen so umbauen wird das er alle ins Nirwana schickt. Scnr.
ja, könnte man denken :-) Steht BG hier für Berufsgenossenschaft, die gesetzliche Unfallversicherung? "nach VDE 0701 geprüft" würde bedeuten, Schutzklasse III - einzige Bedingung: Isolationswiderstand > 200 kOhm. Darf ich das als Elektrofachkraft mit meinem Baumarkt-Multimeter messen? Und muss ich die Messung alle 2 Jahre wiederholen?
Fachkraft schon, nur nicht vom Fach ;-) Also ich meine, weder Elektroinstallateur noch Sicherheitsbeauftragter. Deshalb muss ich ja hier solche einfachen Fragen stellen.
Dieter S. schrieb: > Baumarkt-Multimeter Das kann nicht mit 500VDC messen. Und kalibriert (mit Nachweis) ist es auch nicht.
Daß Eingriffe in ein SELV-Gerät selbst (und die Leutchen sehen ein Öffnen des Gehäuses + wechseln des fest verlöteten / verschraubten und zugentlasteten Ausgangskabels schon als Eingriff - obwohl die Netz-zu-Kleinspannungs- Isolation davon im Normalfall... [aber schon auch nur, sofern man Finger, Teile und Werkzeuge völlig auf Abstand hält davon] ...unbeeinträchtigt bleibt) nicht erlaubt sind, nehme ich schon mal an. Doch Modifikationen AB diesem Punkt (interne Zugentlastung des Kabels), also außen AM Kabel, sind zwar bestimmt der Tod der Gewährleistung / Garantie, aber ansonsten sollte das (da keinerlei Möglichkeit einer Beeinflussung der internen Aufbauten) kein Problem sein. Sicherheitstechnisch, meine ich. Und genau das wolltest Du doch - also mach. (Wunderbare Beschreibungen der Vorgehensweise auch noch vorhanden...)
Interessieren würde mich bei den alten Netzteilen außer der Spannung/dem Strom: Stabilisiert? Geregelt? Kurzschlussfest? Schaltnetzteil/Trafo? Für so manche Anwendungen kann man z.B. ein 2A Trafonetzteil nicht einfach durch ein smps ersetzen!
hinz schrieb: > Dieter S. schrieb: >> Baumarkt-Multimeter > > Das kann nicht mit 500VDC messen. Und kalibriert (mit Nachweis) ist es > auch nicht. Doch, das Teil kann 1000V= / 750V~ messen. Kalibrierung? Wenn ich die doppelte Mindestmessspannung nehme und mehr als den doppelten Mindestwiderstand messe, muss das Messgerät nur eine Genauigkeit von 50% haben. [https://de.wikipedia.org/wiki/Isolationsmessung#Messspannung]: Messspannung Um kapazitive und induktive Einflüsse auszuschließen, wird Gleichspannung zum Messen verwendet. Die Höhe der Messspannung muss mindestens der Betriebsspannung der Anlage entsprechen. Gebräuchliche Werte sind 250 V für Fernmelde- und Kleinspannungsanlagen... Wikipedia beruft sich hier auf die „DGUV Vorschrift 3“ Zur Frage nach dem alten Netzteil meines Freundes, das ich allerdings noch nicht in Händen hatte: Ich gehe mal davon aus, dass es noch aus der "Eisenzeit" stammt, wie die allermeisten, die ich bisher an privaten Teilnehmerendeinrichtungen gesehen habe. Ich denke, ich sollte ihm eine Adapterlösung mit Weiterverwendung des vorhandenen Kabels vorschlagen. Evtl. die Adapterkupplung mit Klebe-Schrumpfschlauch am Stecker fixieren. Dank an alle für die Anregungen und für das, was ich hier gelernt habe. Vielleicht werde ich hier doch noch zur Elektro-Fachkraft :-) LG Dieter
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Dieter S. schrieb: > hinz schrieb: >> Dieter S. schrieb: >>> Baumarkt-Multimeter >> >> Das kann nicht mit 500VDC messen. Und kalibriert (mit Nachweis) ist es >> auch nicht. > > Doch, das Teil kann 1000V= / 750V~ messen. Das bezeichent zwei verschieden dinge: Hinz meint ein Gerät zur Isolationsmessung, da (intern) 500V DC erzeugt und damit den Prüfling (strombegrenzt) beaufschlagt. Du redest von einem Multimeter, welches eine garantierten Einsatzbereich von 1000/750V hat. Das sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. > > Kalibrierung? Wenn ich die doppelte Mindestmessspannung nehme und der Prüfling das aushält... > und mehr > als den doppelten Mindestwiderstand messe, muss das Messgerät nur eine > Genauigkeit von 50% haben. .. und du hast eine Prüfung durchgeführt, die keinerlei Vorgabe entspricht. Lass es einfach sein.
Ich hatte sowieso nicht vor die neuen Netzeile auseinander zu reißen. Wollte nur mal hören, was die Fachkräfte dazu sagen :-) Ich hoffe doch, das anzufertigende Kleinspannungs-Adapterkabel muss ich nicht extra prüfen lassen? BTW, kann mir jemand eine Quelle für zuverlässige lötbare/quetschbare Hohlkupplungen empfehlen? 5,5 mm Stecker-Außendurchmesser, 2,1 mm Mittelstift, robust, möglichst inneres Metallgehäuse, vergoldete Kontakte. Wie heißt sowas auf englisch? DC Barrel Coupler? Male oder female?
Solche Adapter gibts für kleines Geld fix&fertig. Nur als Beispiel: https://www.ebay.de/i/152482634542?chn=ps
Ich meinte "zuverlässige lötbare/quetschbare Hohlkupplungen", so wie diese: https://www.dhresource.com/albu_380444848_00-1.0x0/high-quality-200pcs-5-5mm-x-2-1mm-dc-power.jpg
Hallo, ich bin's nochmal. Ich hätte noch ein paar Fragen zur Sicherheit im Kleinspannungsbereich. Da der Thread-Titel "Niederspannungsnetzteil" ohnehin irreführend ist mache ich hier mal einen neuen auf: Beitrag "Kleinspannungsnetzteil, Sicherheitsfragen" LG Dieter
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I.d.R. dürfen solche Anlagen nur von Personen Aufgebaut und in Betrieb genommen werden, die dazu befähigt sind. Befähigt sind Personen, die über eine entsprechende Ausbildung verfügen und Kenntnis über die aktuellen Normen etc haben. Wenn du hier so "unsicher" im Forum fragst, gehe ich davon aus, dass du nicht befähigt im o.G. Sinn bist. Und daraus resultiert, dass du an solchen Anlagen nichts verloren hast, selbst wenn du weisst, wie man zwei Kabel vernünftig zusammen lötet. Es ist natürlich extrem unwahrscheinlich, dass etwas passiert, aber dir geht es ja um genau diesen unwahrscheinlichen Fall. Und sollte der eintreten, dann gehe ich schwer davon aus, dass ein Schuldiger gesucht und dann auch gefunden wird. Und der ist dann leider "nicht befähigt" gewesen.
Dieter S. schrieb: > Hallo, > ein Freund fragt, ob ich ihm Ersatz für ein paar ausgefallene Netztteile > in seiner Firma besorgen kann. Diese Geräte haben Spezialstecker und > sind nicht mehr zu beschaffen. ja das kommt nach einer Weile... > Es handelt sich hier ja um Niederspannungstechnik. Darf ich prinzipiell > an einem neu gekauften Steckernetzteil den Gleichstrom-Stecker > abschneiden und durch einen anderen (den alten Spezialstecker) ersetzen? Privat kannste machen was du willst solange keiner zu Schaden kommt. Kommerziell erstmal nein ausser du weißt was du zu beachten bzw welche Messungen durchzuführen sind mit Protokoll... > Oder, wenn ich den Stecker dran lasse und den alten Stecker samt Kabel > per Adapterkupplung anlöte oder anschraube - welchen > Sicherheitsvorschriften müssen Kupplung, Kabel und Stecker entsprechen? Löten wird man bei solchen Sachen nur in gewissen besonderen Fällen, Unterschied Lötstelle vs Quetschverbinder mal suchen > Und brauche ich für diese Arbeiten einen Meisterbrief und/oder ein > ISO-9000-zertifiziertes Unternehmen? Facharbeiter.... ISO hat damit mal gar nichts zu tun...
....der Thread geht dort weiter, da die Fragestellung von Nieder- auf
Kleinspannung abgesunken ist:
>>>>>>>>>>>>>>>>> Beitrag "Kleinspannungsnetzteil, Sicherheitsfragen"
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Dieter S. schrieb: > ....der Thread geht dort weiter, da die Fragestellung von Nieder- auf > Kleinspannung abgesunken ist: Du hast ja nicht mal die Hinweise gegoogelt im neuen Thread....
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