Ich habe via "USB-C" Stecker einen USB2.0 Audio DAC (TI PCM2705C) an ein Android Handy (Huawei Mate Pro) gebaut. Mit 1m Anschlusskabel und meine Leiterplatte dran im Plastikgehäuse. Wenn ich mit meiner Pistole am "ESD Testplatz" (manchmal schon ab 2kV) auf den Metallschirm direkt am Stecker (der im Handy steck) blitze. Wird die Musik unterbrochen und Handy meldet neues Audio Device usw., wenn ich das Bestätige geht das Fenster weg und Musik geht weiter. (Gleich so wie wenn ich den DAC ziehe und neu stecke) Kaputt geht ansich nichts (HW), da ich natürlich einen ESD Schutz auf der LP eingebaut habe. Aber ich vermute das auf den USB Leitungen "USB RESET Bedingung" entsteht (SW). Also D+/D- beide gleicher Pegel High oder Low je nachdem ob +2kV oder -2KV. 4 Lagen Layout ist mit "Masse auf einer ganzen 2. Top Lage" und Kabelanschluss am Leiterplattenrand 1. Top Lage und 20mm entfernt vom DAC Chip gestaltet. Ist das Verhalten erlaubt? Verstehe ich was falsch? Heist es nicht in der ESD Norm 10x ESD Puls bis +/-8kV und es darf keine Benutzeraktion erzwingen / auslösen ? USB Bus mit Oszi Messen ist schwer bei 2kV ;-( PS: andere Handys, andere Effekte z.B. die stürzen auch gern mal komplett ab, bzw. nur das Display oder Reboot. LG, Samsung usw. I.ü. habe ich gleiches Verhalten bei fertig gekauften "USB Audio DACs" . wie Terratec oder M-Audio deshalb: habe ich nun Verständnis Probleme ob es eventuell gar kein Mittel dagegen gibt oder/und das alles später im Prüflabor toleriert wird. Es darf halt nur nichts (betr. Hardware) echt kaputt gehen, Software usw. (Android Handy) darf schon reagieren oder abstürzen. Wenn ihr mich beruhigen könnt, her mit einem schlauen Hinweis
Muss das Consumer Zeuchs überhaupt auf der Low-Power Seite getestet sein? Sind ja nur 5V Kleinspannung auf dem USB drauf... ;-) IIRC waren die ESD-Limits da auch grade mal 1kV, und das scheint es bei Dir ja größtenteils zu überleben. Industrie- Sachen müssten eigentlich 2kV "abkönnen", und medizinisches bis 4kV. Disclaimer: Ich habe die Normen hier grade nicht rumfliegen, kann mich also irren.
Dachte ich auch erst. Soll aber, wenn es gut läuft, auch mal ne "schöne" CE Zulassung bekommen. Bis jetzt geht ja wenigstens weder meine Schaltung noch das Handy kaputt. aber: für den erhofften "zukünftigen Consumer" ist es doch verdächtig, wenn meine Schaltung oder deshalb sein Handy während der Musike gelegentlich ein neues Device meldet nur weil eine ESD Entladung das USB-Protokoll irgendwie stört. Meine "ESD" Schaltung ist ja theoretisch eigentlich High Speed tauglich, also 480MBd. Da mein DAC "nur" Full Speed (12MBd) braucht versuche ich es mal mit den alten? USB ICs für USB1.1 sowas wie den USBUF01W6 von STM, Texsas und Co. Da ist auch alles schön in einem Gehäuse statt einzelne Bauelemente. Kontakt-Endladung bis +/-8KV und "AIR" bis 15kV klingt auch da gut. Die Drossel für Gleichtakt-Unterdrückung kann man sich wohl sparen oder ist dann EMI und EMS dann mein nächstes Problem? Aber ob so ein USBUF01W6, die USB Protokoll-Störungen verhindern wird kA.?
Ich habe gerade einen Klappferrit (am Stecker an das Kabel) geklippt und +/-8kV ESD stören nun nicht mehr die USB Kommunikation !!?? alles Funktioniert nun super. na... toll... aber.... ist jetzt dafür schwer und sieht hässlich aus. Kenne ich von PC's, aber nicht bei Handy Kabeln, geht also so gar nicht. Weiß jemand warum das Klappferrit diese Wirkung hat. Gibt's evtl. Lösungen die ich mit in den USB-C Stecker einbauen sollte. Da ist schon jetzt eine kleine Leiterplatte drin mit dem UFP (Upstream facing ports) typischen Rd=5k1 Widerstand von CC nach GND, damit das Handy mir gewillt ist überhaupt Spannung zu liefern.
Einen Rosenquarz im 0805 Gehäuse reicht evtl. auch. Und der sollte auch auf die Platine passen.
Versuche mal auch USB-GND mit einem Ferrit statt den 0R zu verbinden. An dieser Stelle kann sich der Puls ungehindert in deine Schaltung schleichen.
Aussage eines renommierten EMV-Testlabors im Lippischen: "USB ist die Abkürzung für Unheimlich Sensibler Bus!" Aus Erfahrung definieren wir USB nur noch als Diagnoseschnittstellen - sie dürfen nicht kaputt gehen, die Kommunikation darf aber zusammenbrechen.
el_berliner schrieb: > deshalb: habe ich nun Verständnis Probleme ob es eventuell gar kein > Mittel dagegen gibt oder/und das alles später im Prüflabor toleriert > wird. Das hängt von deiner Produktnorm ab. Es gibt Kriteren A, B und C, die beschreiben, wie sich das Gerät bei der Störbeaufschlagung verhalten darf. Soweit ich mich erinnere, darf es bei A zu gar Beeinträhchtigung kommen, bei B muss sich die Störung selbstständig reparieren, bei C darf ein Reset nötig sein. wenn das Gerät denumeriert, dann aber selbstständig wieder enumeriert, kann B erfüllt sein, ich weiß es nicht genau. C ist erfüllt. Was den Klappferrit angeht: Der wirkt als Gleichtaktdrossel, und zwar auch über den Schirm. Warum das gegen den ESD hilft, weiß ich nicht. Man könnte vermuten, dass der Schirm irgenwie in die Datenleitungen einkoppelt. Der Klappferrit würde das möglicherweise verbessern. In Summe: Das Verhalten kann akzeptabel sein, schau in deine Norm oder frag das Prüflabor.
ESD ist manchmal schon ziemlich unberechenbar. Was mir schon öfters geholfen hat ist bei den Entstörkondensatoren sehr kleine Werte (10-20pF) parallel zu schalten. Der ESD-Puls ist ja sehr Breitbandig und Hochfrequent, gerade bei HF wirken die kleinen Kondensatoren deutlich besser. Hatte schon öfters Boards welche z.B. auf der Reset-Leitung nur einen 100nF Kondensator als Stütze hatten (neben dem Pull-Up Widerstand natürlich). Mit ESD-Kontaktentladung auf die 10cm entfernte Koppelplatte kann man da oft den Controller resetten, mit einem 18pF Kondensator zusätzlich, nahe am IC-Pin, resettet der Controller dann nicht mehr... Soweit ich gesehen habe hat der DAC hier keinen Reset-Eingang, aber wenn er natürlich intern empfindlich auf Speisungssprünge reagiert könnte er sich durch den ESD-Impuls eventuell dennoch resetten. Im Zweifelsfall einfach den normalen Abblockkondensatoren noch Huckepack einen kleinen Wert oben drauf löten und schauen ob die Störfestigkeit dadurch grösser wird. Wir testen unsere Geräte eigentlich immer mit 8kV und mehr, einfach weil die Erfahrung zeigt dass die Kunden in der Praxis offenbar gerne bei trockener Luft, mit Synthetikkleidern auf Teppichböden rumschlurfen und sich mörderisch aufladen. CE Bedingungen erfüllen ist ja schön und gut. Aber wir wollen doch in erster Linie zufriedene Kunden und ein möglichst abgehärtetes Qualitätsgerät verkaufen. Jedenfalls wenn sich die Probleme mit einigen "Cent-Bauteilen" lösen oder verbessern lassen und man mit den Massnahmen nicht den Produktpreis verdoppelt oder die Gewinnmarge halbiert.
soso... schrieb: > Was den Klappferrit angeht: Der wirkt als Gleichtaktdrossel, und zwar > auch über den Schirm. Es gibt fertige USB Common Mode Chokes, die weder groß noch teuer sind (willkürlich: Murata DLP11SA350HL2L in 0504, also knapp über Fliegendreck).
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