Hallo, ich habe ein etwas spezielleres Anliegen. Und zwar benötige ich eine dünne, flexible Folie, die auf einer Seite elektrisch leitend ist und auf der anderen Seite isoliert wirkt. In diese Folie soll nun ein Lochmuster eingebracht werden. Die Besonderheit ist, dass die leitende Beschichtung um die Löcher herum um ein gewisses Inkrement entfernt werden soll. Habe ich z.B. einen Lochdurchmesser von 5 mm, soll die leitende Schicht auf der Gegenseite bspw. auf einem Durchmesser von 5,4 mm abgetragen sein (selbe Achse). Entsprechend flexible Folien gäbe es bei diesem Leiterplattenhersteller und auch mein Vorhaben sei wohl realisierbar: https://www.multi-circuit-boards.eu/produkte/leiterplatten/flexible.html Nun muss ich jedoch eine entsprechende Board-Datei mit Eagle anlegen und kenne mich mit diesem Programm leider nicht aus. Auch durch die Zuhilfenahme eines Buches kam ich noch nicht zu meiner finalen Lösung. Was bislang geklappt hat ist, dass ich die Dimension meiner „Platine“ über den entsprechenden Layer festgelegt habe. Ein Polygon zu zeichnen, um entweder den TOP- oder BOTTOM-Layer einzufügen, klappt auch (brauche ja nur einen bzw. eine leitfähige Seite). Was ich nicht hinkriege ist, wie ich eine Bohrung einfügen kann und dabei dem Leiterplattenhersteller mitteile, dass um diese Bohrung herum die leitende Beschichtung um bspw. „Bohrungsdurchmesser + 0,4 mm“ entfernt werden soll. Die Bohrung sollte auch nicht durchkontaktiert sein. Kann mir hier jemand Hilfestellung leisten, sofern ich mein Problem verständlich skizzieren konnte? MfG Peter
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Zeichne ein entsprechendes Polygon. Gib ihm einen Signalnamen. Stelle über den Wert Isolate ein, wie groß der Abstand sein soll. Fertig Alternativ kannst du auch einen Kreis auf dem Layer Restricted zeichnen. Dieser wird dann vom Polygon ausgespart.
@ Peter W. (ppeter) >Nun muss ich jedoch eine entsprechende Board-Datei mit Eagle anlegen Das geht leicht. >und >kenne mich mit diesem Programm leider nicht aus. Kann man lernen, wenn gleich nicht in einer Stunde. >Was bislang geklappt hat ist, dass ich die Dimension meiner „Platine“ >über den entsprechenden Layer festgelegt habe. Layer 20 Dimensions > Ein Polygon zu zeichnen, >um entweder den TOP- oder BOTTOM-Layer einzufügen, klappt auch (brauche >ja nur einen bzw. eine leitfähige Seite). Gut. > Was ich nicht hinkriege ist, >wie ich eine Bohrung einfügen kann Mit dem Befehl HOLE >und dabei dem Leiterplattenhersteller >mitteile, dass um diese Bohrung herum die leitende Beschichtung um bspw. >„Bohrungsdurchmesser + 0,4 mm“ entfernt werden soll. Das macht man im DRC, das ist der Schalter unten links in der Menuleiste. Dort gibt es einen Tabulator "Distance". In dem Fenster gibt es den Parameter "Copper/Dimeansion", dort müssen deine 0,4mm rein.
Hallo! Vielen Dank für eure Beiträge. Alle Vorschläge klappen super. Ein paar Fragen habe ich jetzt noch bezüglich des Fotos anbei. Mein Lochdurchmesser, eingefügt über "HOLE", entspricht dem gelben Kreis, welcher innerhalb des schraffierten Bereiches liegt. Der schraffierte Bereich ist aber um 0,1 mm größer, was bedeutet das und welche Einstellung ist das? Wegen der Kupferaussparung bin ich jetzt den Weg über "DRC - DISTANCE - COPPER/DIMENSION" gegangen. Was mich wundert ist, dass die Aussparung nicht rund, sondern kantig ist (s. Foto). Ist das nur eine Darstellungssache von Eagle oder würde das auch so gefertigt werden? Wenn letzteres zutrifft, gibt es dafür einen Parameter in Eagle? MfG Peter
Beitrag #5499880 wurde vom Autor gelöscht.
ppeter schrieb: > Mein Lochdurchmesser, eingefügt über "HOLE", entspricht dem gelben > Kreis, welcher innerhalb des schraffierten Bereiches liegt. Der > schraffierte Bereich ist aber um 0,1 mm größer, was bedeutet das und > welche Einstellung ist das? Das dürften die Layer 29 und 30 sein. "Echte" Leiterplatten werden mit Lötstopplack bedruckt, er soll aber nicht in die Bohrungen laufen. Das wird über diese beiden Layer geregelt. Da du deine Folie wohl ohne Lötstopp herstellen lässt, kannst du das ignorieren. > Wegen der Kupferaussparung bin ich jetzt den Weg über "DRC - DISTANCE - > COPPER/DIMENSION" gegangen. Was mich wundert ist, dass die Aussparung > nicht rund, sondern kantig ist (s. Foto). Ist das nur eine > Darstellungssache von Eagle oder würde das auch so gefertigt werden? > Wenn letzteres zutrifft, gibt es dafür einen Parameter in Eagle? Ich kenne keinen, aber einen Trick. Man lege um jede Bohrung ein Cutout-Polygon mit der Strichstärke 0 an, im gleichen Layer wie das große Polygon. Gezeichnet wird das zunächst als Quadrat mit der Kantenlänge gleich dem gewünschten Durchmesser. Anschließend rundet man die 4 Ecken ab, wobei der Rundungsradius genau gleich der halben Kantenlänge sein muss. Das sieht dann schon eher aus wie ein Kreis. Beweisfotos habe ich angehängt, jeweils eine Bohrung ohne und mit Trick. Da der Screenshot aus dem Gerberviewer auch gut aussieht, gehe ich davon aus, dass es funktioniert. hole-cutout.png und polygon.png sind Screenshots aus Eagle, polygon.pdf wurde von Eagle "gedruckt", gerber.png ist ein Screenshot aus gerbv.
@ppeter (Gast) >COPPER/DIMENSION" gegangen. Was mich wundert ist, dass die Aussparung >nicht rund, sondern kantig ist (s. Foto). Ist das nur eine >Darstellungssache von Eagle Ja. > oder würde das auch so gefertigt werden? Nein.
@ ppeter (Gast) >Mein Lochdurchmesser, eingefügt über "HOLE", entspricht dem gelben >Kreis, welcher innerhalb des schraffierten Bereiches liegt. Der >schraffierte Bereich ist aber um 0,1 mm größer, was bedeutet das Das ist der automatisch generierte Kreis der Lötstopmaske, Layer tstop und bstop. Die hast du nicht, kannst du also ignorieren bzw. die Layer ausschalten. >und welche Einstellung ist das? DRC -> Masks -> Stop
Nochmal hallo und wieder vielen Dank für eure Antworten! Jetzt bin ich allerdings verunsichert. Falk B. schreibt, dass die Kanten nur eine Darstellungssache von Eagle sind und dass das so nicht gefertigt werden würde - sprich die Aussparungen wären rund. Die Gerber-Datei von Bauform B. zeigt allerdings immer noch die Kanten, sofern man das Problem nicht mit seinem Workaround löst. Das ist doch ein Indiz dafür, dass es doch so kantig gefertigt werden würde?! MfG Peter
@ppeter (Gast) >Jetzt bin ich allerdings verunsichert. Falk B. schreibt, dass die Kanten >nur eine Darstellungssache von Eagle sind und dass das so nicht >gefertigt werden würde - sprich die Aussparungen wären rund. Die OK, da war ich wohl zu voreilig. Ich habe mal soeben auf einer Platine mit großer Rundung in einer Massefläche geschaut, man sieht, wenn auch nur sehr schwach, die Ecken. Siehe Anhang. Der Kreis der Massefläche hat 14mm Durchmesser, das goldene Pad in der Mitte 9mm. >Gerber-Datei von Bauform B. zeigt allerdings immer noch die Kanten, >sofern man das Problem nicht mit seinem Workaround löst. Wenn du perfekte Kreise haben willst, mußt du wohl einen Workaround machen müssen. Dummerweise kann man im Eagle echte kreise zeichnen, diese aber nicht Signalen zuweisen! Damit gibt es dann Probleme mit dem Polygon. :-( Bleibt der Workaround mit dem Polygon oder mit einem echten Signal, daß man mittels Bogen verlegen kann (rechte Maustaste zum Umschalten des Knickmodus) Ist es das wert?
Ein etwas leichterer Workaround sieht so aus. - Neuen Layer anlegen, Nummer >100, Füllmuster schraffiert oder ähnlich - Einen Kreis mit moderater Linienbreite auf die gleiche Koordinaten wie das Loch im neuen Layer setzen - Den Durchmesser passend einstellen, sodaß der Kreisring die Ecken des Polygons leicht überdeckt, durch das schraffierte Füllmuster ist der Kreisring transparent - Bei der Gerberausgabe sowohl den Kupferlayer (top oder bottom) und den neuen Layer aktivieren. Siehe Anhang.
Was spielt das für eine Rolle wenn man es nur mit der Lupe sehen kann? Dass die Ecken bei den gedruckten Teilen bleiben (inkl. dem Negativ für die Belichtung), ist irgendwo logisch. Die Hersteller werden dafür nicht extra nen drehenden Druckkopf o.ä. nehmen. Anders ist es bei den realen Löchern weswegen ausgefräste Teile (Boardrand und Aussparungen etc.) auf einem anderen Layer als Löcher sind, sonst könnte ein feiner Fräser auch da eckige Löcher rein machen.
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Klappt bestens. Das Resultat sieht nun so aus, wie ich es mir vorgestellt habe und mit dem Hersteller ist auch alles geklärt. Vielen Dank nochmal! MfG Peter
@ ppeter (Gast)
>Klappt bestens.
Was klappt bestens? Welche Methode hast du denn nun benutzt?
Naja ich hatte um mein Bohrmuster schon Kreise im Layer Restricted angelegt und anschließend deine Methode (@Falk) mit dem zusätzlichen Layer angewendet. Zunächst das Raster auf 1 mm gestellt, um die Kreise zentrisch über meine Bohrungen anlegen zu können, dann das Raster halt soweit verfeinert, dass ich die Innenkontur der Kreisfläche ziemlich exakt über den Kanten positionieren konnte. Dem Hersteller wird halt mitgeteilt, dass der zusätzliche Layer wie der Bottom-Layer behandelt werden soll. Fand ich auch nicht sonderlich aufwändig das ganze, da klickt man sich schnell zur Routine ;-) MfG Peter
@Naja ich hatte um mein Bohrmuster schon Kreise im Layer Restricted >zentrisch über meine Bohrungen anlegen zu können, dann das Raster halt >soweit verfeinert, dass ich die Innenkontur der Kreisfläche ziemlich >exakt über den Kanten positionieren konnte. Man kann den Durchmesser auch direkt als Zahl eingeben. Kreis mit rechter Maustaste anclicken -> Eigenschaften.
Bauform B. schrieb: > ppeter schrieb: >> Wegen der Kupferaussparung bin ich jetzt den Weg über "DRC - DISTANCE - >> COPPER/DIMENSION" gegangen. Was mich wundert ist, dass die Aussparung >> nicht rund, sondern kantig ist (s. Foto). Ist das nur eine >> Darstellungssache von Eagle oder würde das auch so gefertigt werden? >> Wenn letzteres zutrifft, gibt es dafür einen Parameter in Eagle? > > Ich kenne keinen, aber einen Trick. Man lege um jede Bohrung ein > Cutout-Polygon mit der Strichstärke 0 an, im gleichen Layer wie das > große Polygon. VORSICHT: eurocircuits versteht cutout Polygone nicht. Der PCBChecker tut an einer Stelle so, als ob es Kupfer wäre und bemängelt die 2mil Strichstärke. An einer anderen Stelle fehlt eine Aussparung in der Massefläche, da hat er das cutout Polygon effektiv ignoriert. Ich gehe davon aus, dass eurocircuits die Platinen so fehlerhaft produziert hätte -- dafür/dagegen gibt es ja den PCBChecker, man muss ihn aber auch benutzen (oder Gerberdaten hochladen, damit passiert das natürlich nicht).
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