Hi, gibt’s wesentliche Unterschiede zwischen I/Q Modulatoren und Aufwärtswandlern? Mit beiden können Signale auf eine höhere Frequenz gesetzt werden. Jo
Hallo, Jo T. schrieb: > gibt’s wesentliche Unterschiede zwischen I/Q Modulatoren und > Aufwärtswandlern? Mit beiden können Signale auf eine höhere Frequenz > gesetzt werden. Wenn Du mit Aufwärtswandler nicht einen Boost-Converter meinst - denn damit erzeugt man eine höhere Ausgangsspannung in Bezug zu der Eingangsspannung - sondern einen normalen Mischer dann kann man grob eine Dreiteilung machen: 1. Ein Mischer - als Up-Converter betrieben - erzeugt ein Ausgangssignal RF in dem es die Eingangssignale IF und LO so kombiniert, dass unter anderem das Signal IF(t) x LO(t) entsteht (x ist hier die Multiplikation). Im Frequenzbereich entspricht diese Multiplikation einer Faltung. Im Frequenzbereich entsteht also das Signal IF(f)*LO(f) wobei * der Faltungsoperator ist. Da sowohl LO als auf IF rein reelle Signale sind, haben sie im Frequenzbereich die gleichen Frequenzanteile bei den negativen als auch den positiven Frequenzen. Das ist die Ursache für die so genannten Spiegelfrequenzen. Wenn man annimmt, das IF(t) und LO(t) reine Sinus/Cosinusschwingungen mit der Frequenz f_IF und f_LO sind ergibt sich somit am RF-Ausgang des Mischers nicht nur die Frequenz |f_IF+f_LO| sondern auch |f_LO-f_IF| wobei |x| der Betrag von x ist. 2. Ein reelles Signal hat ein Frequenzspektrum, welches symmetrisch um 0Hz ist. Wird dieses nun durch einen Frequenzmischer in der Frequenz verschoben so ergibt sich, unter Vernachlässigung der Spiegelfrequenz, ein neues Signal welches im Frequenzbereich symmetrisch zu der LO-Frequenz ist. Die Information des Signals ist somit zwei mal vorhanden und damit redundant. Man kann jetzt im Prinzip die Hälfte von dem Spektrum entfernen und hat immer noch die gleiche Information. Diese kann man nun mit der doppelten Leistung übertragen und hat zusätzlich noch die Hälfte des thermischen Rauschens im Empfänger. Das nennt sich dann Signle-Sideband (SSB) Modulation Man könnte aber auch in einer Hälfte des Spektrums andere Daten übertragen. Dann hat man die doppelte Datenrate. Hierfür braucht man ein Signal, welches nicht symmetrisch um 0Hz ist. Das geht nur dann, wenn das Signal komplexwertig ist. Das kann man z.B. dadurch erreichen, dass man den Real- und Imaginärteil als separate Signale behandelt. Der IQ Mischer/-Modulator (wieder als Up-Converter) hat nun zwei IF-Eingänge - einen für das reale und einen für das imaginäre Signal. Das zu 0Hz unsymmetrische Signal wird nun mit diesem IQ-Mischer in der Frequenz verschoben und man erhält ein Signal, welches keine Redundanzen mehr enthält. 3. Manchmal möchte man einfach nur keine Spiegelfrequenz haben. In diesem Fall benutzt man ebenfalls einen IQ-Mischer. Man erzeugt das I und Q Signal so, dass es z.B. im negativen Teil des Frequenzspektrums keine Leistung mehr aufweist. Gibt man dieses Signal auf den IQ-Mischer erhält man ein Ausgangssignal, welches frei von der Spiegelfrequenz ist. Glücklicherweise ist die Generierung dieses IF-Signals relativ einfach - man muss das Q Signal nur um 90° dem I Signal verzögern. In der Praxis verwendet man einen 90° Hybridteiler. Es gibt noch viel über die Isolation der Spiegelfrequenz, über weitere Harmonische und Intermodulationsprodukte und Nicht-/Single-/Double/Triple-Balanced Mischer, über Leackage usw. zu schreiben aber das sind nur für die Grundlagen 2 Vorlesungen und zu viel für einen Forumgsbeitrag. Zumal es dazu auch gute Literatur gibt. Bei Bedarf kann ich dazu Referenzen heraussuchen. Viele Grüße, Martin Laabs
Jo T. schrieb: > gibt’s wesentliche Unterschiede zwischen I/Q Modulatoren und > Aufwärtswandlern? Wenn man die sonstigen Mischprodukte mal ausklammert, unterdrückt der eine das unerwünschte Seitenband bzw. die Spiegelfrequenz, der andere nicht.
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