Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kann Netzteil nicht benutzen.


von aokorn (Gast)



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Hallo an alle,
ich habe in Schwiegersvater's Dachboden ein altes Netzteil gefunden, den 
ich nicht benutzen kann. Der sieht so aus wie im Bild und ich kann 
nirgentwo Spannung messen, obwohl er an ist und man hoert deutlich den 
Trafo. Die Sicherung ist nicht durchgebrannt. Ich wundere mich das an 
der vorderen Leiste der Wert 24V 2x nebeneinander vorkommt.
Hat einer eine Idee, wie ich das Netzteil richtig benutze?

Gruss

Andrej

von Tippgeber (Gast)


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Multimeter versehentlich auf AC gestellt?

von Max M. (jens2001)


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von Bastler (Gast)


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Etwas genauere Angaben was du wie gemessen hast, wären schon nötig. Aber 
wenn deine Sachkenntnis so schlecht wie deine Rechtschreibung und dein 
Ausdruck ist, sehe ich da schwarz.

von Marc Horby (Gast)


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Ich vermute du musst die roten Buchsen mit der 0-Buchse brücken und 
bekommst dann an + - die Spannung

von Marc Horby (Gast)


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und an ~ dann auch

von Bastler (Gast)


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Und mach mal ein ordentliches Bild damit man die Beschriftung nicht nur 
in der Mitte sehen kann.

von Andrej O. (aokorn)


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Marc Horby hatte recht!
Zwar sind die gemessene Werte nicht so ganz exakt, aber ich kann sowohl 
eine Wechselspannung, als auch eine Gleichspannung messen.

Nur, wenn ich die Buchsen 0 und 55 verbinde (ich messe so 58V), dann 
hoere ich aus dem Gaeret ein lautes knistern und es fliesst ein groesser 
Strom. Das sehe ic han den Funken, die an den Buchsen entstehen. Kan es 
sein, das der Selengleichrichter der verbaut ist schon gealtert ist?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andrej O. schrieb:
> Kan es
> sein, das der Selengleichrichter der verbaut ist schon gealtert ist?

Kann schon sein. Die alten Dinger vertragen auch Überlastung nicht so 
gut und sperren tun sie sowieso schlechter als Silizium.
Wenn das Netzteil also mal gequält wurde, ist das mögl. ein Grund, warum 
es auf den Dachboden getragen wurde.

Gleichrichter austauschen ist aber nicht schwierig.

: Bearbeitet durch User
von Andrej O. (aokorn)



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Danke, Matthias S.
Ich werde bei Conrad eine Siliciumbruecke bestellen und auch einen 
Kondensator fuer die Gleichspannung verbauen - so einige tausend uF.

Ich habe das Netzteil mal auseinadergebaut und lege zwei Bilder bei. 
Dort siet man, das es da recht ordentlich zur Sache geht...

Gruss an alle!

von Petra (Gast)


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Ein Photo vom Innenteil wäre hilfreich

von Max M. (jens2001)


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Andrej O. schrieb:
> wenn ich die Buchsen 0 und 55 verbinde

Dann baust du einen super Kurzschluss!

von Andrej O. (aokorn)


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Max M. schrieb:
> Dann baust du einen super Kurzschluss!

Denke nicht!

So muesste ich bei 0 und 34 auch einen Kurzschluss bauen. Tue ich aber 
nicht. Auserdem messe ich an +- 58V.

von 2 Cent (Gast)


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Da kann ich nicht widerstehen, ich muss schreiben :D

Andrej O. schrieb:
> Gruss an alle!

Glueckwunsch fuer einen solchen Dachbodenfund, und Gruss zurueck! 
Ausserdem Gratulation zur Registrierung in diesem Forum, soweit hamse 
mich (noch) nicht.


In diesem Sinne: Opa rulez!

von hammer smashed (Gast)


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Andrej O. schrieb:
> Nur, wenn ich die Buchsen 0 und 55 verbinde (ich messe so 58V), dann
> hoere ich aus dem Gaeret ein lautes knistern und es fliesst ein groesser
> Strom. Das sehe ic han den Funken, die an den Buchsen entstehen. Kan es
> sein, das der Selengleichrichter der verbaut ist schon gealtert ist?

Ja, der Großteil der damals verbauten Selengleichrichter ist längst 
schon verstorben. Und viele der noch übrigen haben das in Bälde vor. 
Möglich, daß er heute noch tut, aber morgen beim nächsten 
Einschaltvorgang (einschl. Stromstoß) das Leben schon aushaucht.

Man wird mich teils ermorden wollen, aber ich habe schon viele Selen-GR 
durch Si ersetzt - und manchmal auch dann, wenn die noch gar nicht 
kaputt waren... Bei so hoher Wahrscheinlichkeit eines schon vorhandenen 
Defektes, wie hier zu vermuten, würde ich das auf alle Fälle tun.

Außer das Teil wäre zum Angucken allein, statt überhaupt was damit zu 
tun. So in Richtung zukünftiges Sammlerstück (i. A. nur bei 
Kauf-Geräten) und/oder einer Watsch'n vom Schwieger-Pa (oder wem auch 
immer), wenn man da was veränderte (was hier zutreffen könnte - man weiß 
es ja nicht).

Ansonsten o. a. Tausch beim Gleichrichter. Du willst einen fetten Elko 
dazu schalten? Unbedingt über die Trafo- und die Größe des 
Glätt-Kondensators die Höhe des Einschalt-strom-Pulses abschätzen. 
Später eingebaut messen ginge auch, allerdings könnte man bei einem 
Einzelkondensator nichts mehr ändern, nur noch die ESB daraufhin 
dimensionieren.

Doch zuvor schon recht exakt abzuschätzen und mal nur so viel,wie nötig 
zu nehmen (zu hohe Kapazität ist eh Unsinn) und/oder Aufteilung auf 
mehrere Einzel-Elkos hülfe dahingehend.

Der Rest geht also jetzt, oder wie ist das zu verstehen? Du bekommst 
eine minus24V-Null-plus24V Spannung an den betreffenden Buchsen? Nur das 
Knistern?

Weitere Aufnahmen mit allen verbauten Teilen, aus der Nähe und mehreren 
Blickwinkeln, wären ja schon schön. Ließe wohl vieles besser wissen, und 
evtl. auch so einiges überhaupt erst erkennen.

>Max M. schrieb:
>>Andrej O. schrieb:
>>> wenn ich die Buchsen 0 und 55 verbinde

>>Dann baust du einen super Kurzschluss!

Den baute man bei Verbindung vieler Stellen (Buchsen) hier, wenn etwas 
halbwegs niederohmiges eingestöpselt wird. Ein Multimeter im 
Strommeß-Modus bedankt sich herzlich bei Anschluß an eine niederohmige 
Spannungsquelle. Wenn Du Glück hast, schmilzt nur die (hoffentlich auch 
DC-geeignete - ist häufiger) Feinsicherung.

von hammer smashed (Gast)


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hammer smashed schrieb:
> Nur das Knistern?

...und nur in der höchsten Spannungseinstellung?
Wie viele Anzapfungen der Trafo wohl hat? Hm.

von Andrej O. (aokorn)


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Zunaechst Danke an 2 Cent u. natuerlich hammer smashed!

Ich habe soweit alles verstanden, bis auf ESD (?) Was meinst du damit?

Den Trafo habe ich auf 130W geschaetzt (Quadrat vom Durchschnitt - 
Kern!).

Ich werde natuerlich vorsichtig mit dem Kondensatoren umgehen - wie du 
erklert hast.

Verbaut ist eine F10A Sicherung. Ich denke am Sekundar (0).

Ja, nur an 55. Anscheinend hat der Trafo fuer jede Spannung eine 
Abspaltung. Die Groesse der Spannung tut es dem Selen an...

: Bearbeitet durch User
von Günter Lenz (Gast)


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aokorn schrieb:
>Nur, wenn ich die Buchsen 0 und 55 verbinde

Dann hast du wahrscheinlich einen Kurzschluß gemacht.
Die roten Buchsen beziehen sich alle auf die Null-Buchse,
da kommt Wechselspannung raus. Die ~~ -Buchsen sind
Eingänge, da schickst du die Wechselspannung rein,
und an +- kommt dann Gleichspannung raus.

von Andrej O. (aokorn)


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Günter Lenz schrieb:
> Die ~~ -Buchsen sind
> Eingänge, da schickst du die Wechselspannung rein,
> und an +- kommt dann Gleichspannung raus.

Das glaube ich eher nicht. Bei allem Respect.

von Manfred (Gast)


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Andrej O. schrieb:
> Das glaube ich eher nicht. Bei allem Respect.

Dann ermittele die Schaltung von der Kiste, da ist fast nichts drin.

von Max M. (jens2001)


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Andrej O. schrieb:
> Bei allem Respect

Bei allem Respect....

... wenn DU in der Lage wärst ein Multimeter (VoltAC/VoltDC/Ohm) richtg 
zu benutzen gäbe es diesen Tread garnicht!

von Andrej O. (aokorn)


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Wenn der Thread in die falsche Richtung laeuft, muss man Korrigieren.

von Günter Lenz (Gast)


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Andrej O. schrieb:
>Das glaube ich eher nicht. Bei allem Respect.

Ich kenne diese Praxis von einem Schultrafo,
für den Physikunterricht.

von Andrej O. (aokorn)


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Das kann nicht der selbe Aufbau sein. An den Wechselspannungbuchsen 
bekomme ich die gewuenschte Spannung beim eingeschaltenem Netzteil - und 
nicht, das ich hier noch von Aussen was anschliesse...

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Sind das rechts Tasten?
Vielleicht muß man da mal drücken.

Übrigens, Selengleichrichter müssen nicht defekt sein.
Nur sollte man die wiederbeleben. Also langsam wieder an Strom und 
Spannung heranführen.
Ähnlich wie bei Elektrolyt-C.

von 2 Cent (Gast)


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michael_ schrieb:
> Übrigens, Selengleichrichter müssen nicht defekt sein.
> Nur sollte man die wiederbeleben. Also langsam wieder an Strom und
> Spannung heranführen.
> Ähnlich wie bei Elektrolyt-C.

Naaaaaaaa. Die Folgefehler sind unnoetig. Bei C sehe ich es sehr oft 
ein, sehr oft mit Erfolg.Aber bei Selen....muss nicht sein.

von michael_ (Gast)


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Selengleichrichter kann man nicht immer durch Si so einfach ersetzen.
In Ladegeräten sind die viel robuster.
Die überleben da auch einen Kurzschluß, wenn das Si schon im Himmel ist.

Max M. schrieb:
> ... wenn DU in der Lage wärst ein Multimeter (VoltAC/VoltDC/Ohm) richtg
> zu benutzen gäbe es diesen Tread garnicht!

Denk ich auch.
Es ist keine Raketentechnik.

von Volker S. (sjv)


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Günter Lenz schrieb:
> Dann hast du wahrscheinlich einen Kurzschluß gemacht.
> Die roten Buchsen beziehen sich alle auf die Null-Buchse,
> da kommt Wechselspannung raus. Die ~~ -Buchsen sind
> Eingänge, da schickst du die Wechselspannung rein,
> und an +- kommt dann Gleichspannung raus.

So sehe ich das auch,läßt sich mit einem Ohm-Meter in einer Minute 
überprüfen.
0-Buchse muß niederohmigen Durchgang gegen die anderen Buchsen haben, 
Widerstand ansteigend in Richtung 55V.

: Bearbeitet durch User
von tobi (Gast)


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Hi,

Seht euch mal die Verkabelung der Rückseite der Frontplatte an.
Dort ist eindeutig zu sehen, das Buchse "0" mit der (von vorn gesehen) 
linken Wechselspannungsbuchse direkt verbunden ist
(man verfolge das Kabel zwischen den beiden Buchsen).

Das heißt: Um das Netzteil in Betrieb zu nehmen, ist die Buchse "0" mit 
einer der Auswahlbuchsen (1.5, 9, 24 usw) zu verbinden.

An den beiden Wechselspannungsbuchsen liegt dann eine entsprechende 
Wechselspannung an.
Parallel zu diesen Buchsen hängt der Selen-Gleichrichter, und somit gibt 
dieser an "+" und "-" eine Gleichspannung aus.

Die 55V sind schlicht zu viel für den Selen-Gleichrichter oder er ist 
defekt.
In dieser einfachen Schaltung kann er aber direkt gegen einen 
SI-Gleichrichter ersetzt werden.
Ich würde irgendwas im Bereich 80V/6A einsetzen.
Dahinter dann zwei Sieb-Elkos 63V/4700yF parallel geschaltet, evtl. 
reichen auch 2*2200yF.
(Werte sind nur als Vorschlag zu sehen)

gruß

tobi

von Andrej O. (aokorn)


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Danke tobi,
haste kurz un buendig erklaert. Ich habe mir eine Skizze angefertigt und 
sofort alles verstanden.
Als Si Gleichrichter habe ich Zuhause einen KBPC3501 (70V/35A) gefunden. 
Ich denke er muss passen.

http://eicsemi.com/DataSheet/KBPC35.PDF

Fuer den Kondensator habe ich mich noch nicht entschlossen...

Gruss an alle

Andrej O.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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tobi schrieb:
> reichen auch 2*2200yF.

Hallo Tobi,

schau mal bei deiner Tastatur auf den Buchstaben "M", da findest du auch 
das Zeichen "µ" für µF.

von MaWin (Gast)


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Marc Horby schrieb:
> Ich vermute du musst die roten Buchsen mit der 0-Buchse brücken
> und bekommst dann an + - die Spannung

Ich vermute, dass dann sein Netzteil (zumindest die Sicherung) kaputt 
ist.

von Florian (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> tobi schrieb:
> reichen auch 2*2200yF.
>
> Hallo Tobi,
>
> schau mal bei deiner Tastatur auf den Buchstaben "M", da findest du auch
> das Zeichen "µ" für µF.

Er kann auch ein "u" nehmen, siehe uC.net

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