Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schaltung für 5 Telefonhörern für Segelflugplatz


von Michael Z. (dosenbier)


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Hallo ,

ich benötige mal eure Hilfe :

Ich bin für einen Bekannten als mal auf dem Segelfluggelände als 
Elektriker zuständig ,Ampelanlage usw. Telefon bin ich nicht 
spezialisiert.

Das ist ein Gelände Mit 4 Positionen

1. Startbus (Tower)
2. Seilwinde
dazwischen Straßenposten

3. Straßenposten Ost
4.Straßenposten West

seither ist das so da ist eine uralte Anlage (unbekannt) mit Hörern aus 
den
60gern 70gern Jahren da oft mal das Micro defekt geht und Ersatzteile 
schwieriger zu bekommen sind.Damit können alle Posten gleichzeitig Hören 
und sprechen,und das sollte auch weiterhin so sein ,wenn der 
Straßenposten bemerkt das ein Auto trotz roter Ampel reinfährt 
reinschreien kann Seilwinde Abbruch !!!Mit Funkgeräten lässt sich das 
schlecht realisieren.

Ich suche eine günstige Lösung ,mit neueren Hörern die Tastatur der 
Telefone benötige ich nicht.Es soll einfach Hörer genommen werden und 
alle können Sprechen und Hören ohne irgendwie was anzurufen oder eine 
Nummer zu wählen.


Wäre toll wenn mir jemand weiterhelfen könnte da ich auf diesem Gebiet 
nicht spezialisiert bin.


Gruß Micha

von Rainer U. (r-u)


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Michael Z. schrieb:
> !!!Mit Funkgeräten lässt sich das
> schlecht realisieren.

Ich war mal beim ADAC-Fahrtraining. Da wurden Walkie-Talkies ausgeteilt 
und auf denselben Kanal eingestellt. Der Lehrer erzählte was und im 
Ausnahmefall hätte ich was fragen können.

So geht das bei Dir nicht?

von P. P. (Gast)


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Interessantes Thema :-)

Das ist ja eher eine Intercom-Funktion, wo alle gleichzeitig sprechen 
können müssen.

Ich würde es mal mit Feldfernsprechern versuchen. 4 Stück sollte man 
auch zusammenschalten können.

Alternativ gingen vielleicht noch Streckenfernsprecher der Bahn. Das 
wäre dann aber sicher aufwändiger.

Ob es was Modernes und Digitales gibt, weiß ich nicht.

Gruß Pirx

von Joe F. (easylife)


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Michael Z. schrieb:
> Mit Funkgeräten lässt sich das schlecht realisieren.

Alles eine Frage der "Funkdisziplin".
Unter Piloten geht das ja auch.

Es gibt übrigens auch neuere, digitale Funkgeräte, die "voll-duplex" 
Betrieb bieten.
Da ist es genau so, dass man gleichzeitig hören und sprechen kann (mit 
mehreren Teilnehmern).
Müsstest du mal googeln. Gibt's für Motorradfahrer und guided Tours usw.

: Bearbeitet durch User
von asd (Gast)


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Einfach 4 analoge Telefone in Reihe schalten, und eine Netzgerät mit 
einer passenden Spannung damit ca. 20mA fließen. Bei 2 Telefonen war man 
mit 9V dabei, bei 4 also eher 18V?
Alle heben den Hörer ab, jeder hört jeden. Vielleicht klappt es?

von Stefan_H (Gast)


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Also, ich bin ja kein Telefontechniker,
aber wenn ich das richtig verstehe, könnte es bereits klappen, wenn Du 
Dir einfach ein paar alte analoge Telefone besorgst und la mit la und lb 
mit lb verbindest.
Evtl. muss man noch eine DC-Spannung auf die Leitung geben, so etwas in 
der Gegend 25V-45V DC in Ruhe und 60V-120V AC beim Ruf. Und klingeln 
muss es ja nicht.
Du wirst auch die Leitungsnachbildung im Gerät evtl. anpassen müssen.
Siehe "Gabelschaltung".
https://de.wikipedia.org/wiki/Gabelschaltung

Teile mal mit, was Du erreicht hast. Wir haben eine "normale" 
Telefonanlage am Platz, d.h. der Start muss die Winde anrufen und 
gleichzeitig am Funkgerät hören, ob jemand "Abbruch" schreit.

Theoretisch sollte man analoge Telefone derzeit sehr billig kriegen 
können, wenn überhaupt noch jemand die Dinger hat.

Grüße,
 Stefan

von Stefan F. (Gast)


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Ansonsten kann man das vielleicht auch mit Tür-Sprechanlagen (von Siedle 
oder so) machen.

von npn (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ansonsten kann man das vielleicht auch mit Tür-Sprechanlagen (von
> Siedle oder so) machen.

Bei Türsprechanlagen kann nicht jeder mit jedem sprechen...

von Gerd E. (robberknight)


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Muss das Ding irgendeine tolle amtliche Zulassung haben bevor es für die 
Organisation des Flugbetriebs eingesetzt werden darf? Ist ja durchaus 
sicherheitsrelevant.

Soweit ich weiß kannst Du z.B. für die Flugfunkgeräte auch nicht 
irgendein Gerät nehmen was passenden Frequenzen kann, sondern das muss 
zugelassen sein und kostet dementsprechend.

von Michael Z. (dosenbier)


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Ich sagte ja wenn der Straßenposten rein Schreit stop und die Flugleiter 
gerade spricht hört er das nicht mit Walki Talkis.

von Michael Z. (dosenbier)


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Nein das sind nur Straßenposten da geht so ein sagenwir mal geteerter 
feldweg durch .Muss keine ZUlassung haben.

von Michael Z. (dosenbier)


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Ihr lest das ich mir da schon den Kopf zerbrochen habe.Aber mit meiner 
wenig Kenntnissen auf den gebiet keine Lösung gefunden habe 
,Sprechanlagen kenn ich mich aus deswegen war das keine Option auch 
Walky Talkie weil wenn 2 Senden hört der Empfänger nur Schrabbel 
Schrabbel .

von Joe F. (easylife)


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Michael Z. schrieb:
> auch
> Walky Talkie weil wenn 2 Senden hört der Empfänger nur Schrabbel
> Schrabbel

Wie gesagt, es gibt da inzwischen fortgeschrittenere Funktechnik.

von 60/40 (Gast)


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Wie ist denn die Verkabelung zwischen allen? 2-Leiter oder 4-Leiter

von MaWin (Gast)


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Wenn intakte Kabel liegen, ist eine analoge Telefonanlage sicherlich 
robust und einfach "Wer Funk kennt, nimmt Kabel". Einfach alle Höhrer 
und Mikrophone in Reihe an eine Spannungsquelle. Man muss nur robuste 
Geräte finden. Bundeswehr-Feldtelefon (Höhrer reicht, ich glaube das 
Dinv heisst Sprechapparat) dürften robuster sein als moderne 
Jubelelektronik. Vor allem sollte man die Höhrer steckbar haben, damit 
bereitliegender Ersatz eingestöpselt werden kann. Nachteil: 
Leitungsbruch und alles ist tot. Da kann Parallelschaltung an einem 
Bürdewiderstand an der Spannungsquelle schlauer sein. Da muss schon ein 
Kurzschluss auftreten, damit alle tot sind. Eventuell also, egal welche 
Schaltung, eine Kontrolllampe spendieren als Funktionsanzeige.

von Nachdenker (Gast)


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Michael Z. schrieb:
> ,wenn der
> Straßenposten bemerkt das ein Auto trotz roter Ampel reinfährt
> reinschreien kann Seilwinde Abbruch

Nun, auch wenn das wohl an diesem Platz schon seit Äonen so gemacht 
wird, solltet ihr euch mal in einer entspannten Runde zusammen setzen, 
und überlegen, ob das wirklich zielführend ist.

Ein Blick in die SBO mag helfen. Es ist genau definiert, wer dem 
Windenfahrer das Kommando zum Startabbruch gibt. Und das sind nicht die 
Helfer an den kreuzenden Wegen.

Mein Diskussion-Vorschlag: Unmittelbar vor jedem Start holt sich der 
Startleiter den Status der beiden Wegeposten. Die Sequenz: startbereit, 
anziehen, straff, fertig, frei, ist danach in paar Sekunden durch, da 
kann auch kein Auto mehr aus dem Nichts auf die Piste rasen.

Und wenn die Winde läuft, dann läuft sie. Auch wenn sie qualmt, jault 
und stinkt, solange Leistung da ist, wird der Kamerad auf eine 
ordentliche Höhe geschleppt.

von X4U (Gast)


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Michael Z. schrieb:
> Ich suche eine günstige Lösung ,mit neueren Hörern

Wie ist denn das alte System verschaltet?
In Reihe oder parallel?


Mess mal die Spannung die an den 2 Drähten liegt.
Wenn da 20-40V Gleichstrom drauf liegen und der Wert in etwa überall 
gleich ist wird das die sog. Speisung sein.


Vom Prinzip her kannst du 5 analoge Telefonapparate parallel schalten.
Da kannst du alles nehmen was du so hast, es gibt auch welche für 
Aussenstellen.


Dann hören sich alle gegenseitig und es kann auch jeder sprechen.
Die können auch alle auf dem gleichen 2 Draht liegen.

von Huh (Gast)


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X4U schrieb:
> Wenn da 20-40V Gleichstrom drauf liegen

...und wieviel mA Gleichspannung sind das? ;-)

scnr

von Harald W. (wilhelms)


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Michael Z. schrieb:

> seither ist das so da ist eine uralte Anlage (unbekannt) mit Hörern
> aus den 60gern 70gern Jahren da oft mal das Micro defekt geht und
> Ersatzteile schwieriger zu bekommen sind.

Diese alten Anlagen halten durchaus jahrzehntelang. Vermutlich werden
Kohlemikrofone verwendet. Da neigt der Kohlegries im Inneren dazu,
zu verklumpen. Wenn man das Mikro zweimal auf den Tisch klopft,
funktionierts wieder. Unabhängig davon, Ersatz-Mikrofon- und -Hör-
-Kapseln für solche POTs (plain old telephon) hat vielleicht noch
irgendwer hier aus dem Forum im Keller liegen.

von X4U (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Unabhängig davon, Ersatz-Mikrofon- und -Hör-
> -Kapseln für solche POTs (plain old telephon) hat vielleicht noch
> irgendwer hier aus dem Forum im Keller liegen.

Dann kann er evtl. auch gleich ein analoges Telefon anschließen.

von Harald W. (wilhelms)


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X4U schrieb:

> Dann kann er evtl. auch gleich ein analoges Telefon anschließen.

Alte Bakelit-Telefone, womöglich noch mit Wählscheibe, sind m.E.
wesentlich robuster als alles, was danach kam...

von Volker S. (sjv)


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Harald W. schrieb:
> Vermutlich werden
> Kohlemikrofone verwendet. Da neigt der Kohlegries im Inneren dazu,
> zu verklumpen. Wenn man das Mikro zweimal auf den Tisch klopft,
> funktionierts wieder.

Aber nicht besonderslange. Besser wäre es Kapseln mit 
Transistorverstärker nehmen.

Alternativ könnte man eine Batterielose Telefonanlage (Sound Powered 
Telephone) aus dem Schiffbau Bereich nehmen, da braucht man keine 
Stromversorgung!

https://en.wikipedia.org/wiki/Sound-powered_telephone

von nachtmix (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Vermutlich werden
>> Kohlemikrofone verwendet. Da neigt der Kohlegries im Inneren dazu,
>> zu verklumpen. Wenn man das Mikro zweimal auf den Tisch klopft,
>> funktionierts wieder.
>
> Aber nicht besonderslange. Besser wäre es Kapseln mit
> Transistorverstärker nehmen.

Solche transistorisierten Kapseln werden schon seit Jahrzehnten in den 
Telefonapparaten der Post verwendet. Echte Kohlemikrofone habe ich schon 
seit Ewigkeiten da nicht mehr gesehen.
M.W. sind diese elektronischen Kapseln vollständig kompatibel zu den 
alten ZB-Kohlekapseln und wurden bei Problemen einfach ausgetauscht.

von Andrew T. (marsufant)


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Stefan_H schrieb:
> könnte es bereits klappen, wenn Du
> Dir einfach ein paar alte analoge Telefone besorgst und la mit la und lb
> mit lb verbindest.
> Evtl. muss man noch eine DC-Spannung auf die Leitung geben, so etwas in
> der Gegend 25V-45V DC in Ruhe und 60V-120V AC beim Ruf. Und klingeln
> muss es ja nicht.
> Du wirst auch die Leitungsnachbildung im Gerät evtl. anpassen müssen.
> Siehe "Gabelschaltung".
> https://de.wikipedia.org/wiki/Gabelschaltung

Nicht nur "könnte", sondern es klappt definitv.

Die Gableschaltung nicht vergessen. Entweder das transformatorische 
System,
oder elektronisch nachbilden.

Beides geht sehr gut.

die "Ruf" Funktion ist dennoch nciit schlecht, denn dann kann man kurz 
den Wecker (so heißt das akustische Signal im Postler-Jargon) läuten 
lassen zur Alarmierung.


Wer nicht viel basteln mag und was Fertiges will: In Armee-2nd-Hand 
Läden nach FFOB/ZB suchen (oder ebay...), diese Dinger sind dafür 
langlebig und geeignet.
FFOB/ZB können problemlos mit 5 Stück parallel geschaltet werden.


Viel Erfolg für Euren Segelflug!

von P. P. (Gast)


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von Lothar M. (Gast)


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Michael Z. schrieb:
> wenn der
> Straßenposten bemerkt das ein Auto trotz roter Ampel reinfährt
> reinschreien kann Seilwinde Abbruch !!!Mit Funkgeräten lässt sich das
> schlecht realisieren.

Mit Telefonen erstrechtnicht.
Du kannst in ein Telefon reinschreien so laut du kannst, wenn der/die 
Empfänger den Hörer nicht am Ohr haben, nutzt das garnichts.

In deinem Fall wäre ein Intercom die bessere Wahl.

von Daniel V. (voda) Benutzerseite


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Rainer U. schrieb:
> Ich war mal beim ADAC-Fahrtraining. Da wurden Walkie-Talkies ausgeteilt
> und auf denselben Kanal eingestellt. Der Lehrer erzählte was und im
> Ausnahmefall hätte ich was fragen können.
>
> So geht das bei Dir nicht?

Leider so nicht möglich. In der SBO unter 2.1.5 heißt es:

2.1.5    Sprechverbindung
Zwischen Startstelle und Startwinde muss eine betriebssichere 
Sprechverbindung (kein Flugfunk) bestehen. [...]
Startwindenfahrer muss die Kommandos während des Betriebs einwandfrei 
verstehen können.

Bei uns auf den Flugplatz haben wir die BW-Feldtelefone. Je nach 
Startrichtung wird in der Halle umgeschaltet. Einfach und robust.

Bei Funk kann einer der auf der gleichen Frequenz ist, dazwischenreden 
oder aber auch blockieren. Wenn z.B. bei einem Seilriss oder einer auf 
den Platz rumläuft u.ä. und einer blockiert die Frequenz, kann es zu 
einer sehr gefährichen Situation kommen.

Gruß
Daniel

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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Daniel V. schrieb:
> Zwischen Startstelle und Startwinde muss eine betriebssichere
> Sprechverbindung (kein Flugfunk) bestehen.

In der SBO ist allerdings bei "Flugfunk" das "Flug" unterstrichen.
IMHO ist Funk prinzipiell zulässig, nur muss eben eine eigene Frequenz 
benutzt werden, die nicht für durch den Flugbetrieb unterbrochen wird.

von Karl B. (gustav)


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Michael Z. schrieb:
> Es soll einfach Hörer genommen werden und
> alle können Sprechen und Hören ohne irgendwie was anzurufen oder eine
> Nummer zu wählen.

Hi,
die vorhandenen, verlegten Telefonleitungen sind 2-Draht?
Also 1 Doppelader?
Am einfachsten wäre es, die alten FE-TAbs mit eingebauten Übertragern zu 
benutzen. Es können da auch andere, vergleichbare Hör- und Sprechkapseln 
angeschlossen werden, nur müssen dann die Werte untereinander abgestimmt 
werden, um die Leitungsverluste auszugleichen, bzw. sicherzustellen, 
dass alle gleich laut hören und sprechen können.
Die BW-Feldtelefone arbeiten mit Batterien. Nur für den "Ruf" wird eine 
etwas höhere Wechselspannung mit dem Kurbelinduktor erzeugt. In der 
Hörkapsel sind dann da noch die Limiter-Dioden drin, sonst wird es für 
den Helm-Ohrhörer-Tragenden unangenehm beim Drehen der Kurbel.
Es soll kein Ruf, also Anwählen erfolgen? Alle Stationen sind längere 
Zeit ständig sprech- und hörbereit? Dann ein sicheres Netzteil, sonst 
sind die Batterien bzw. Akkus schnell leer. Das Netzteil muss dann noch 
die Blitzschutz- und weitere Bestimmungen erfüllen. Beim BW-Telefon ist 
auch noch ein Schalter "Platz aus" dran. Also ganz außer Betrieb nehmen, 
wegen Batterielauge-Auslauf-Gefahr bei längerer Nichtbenutzung.

ciao
gustav

von Egon N. (egon2321)


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Michael Z. schrieb:
> !!!Mit Funkgeräten lässt sich das
> schlecht realisieren.

Gabs nicht für so Kram in einem speziellen Frequenzbereich Geräte die 
mit unterschiedlichen Frequenzen arbeiten?

Würde bei sowas entsprechend ausgelegte Hardware kaufen, keine Ahnung ob 
da ISDN zulässig ist, für den Flugzeugkram gibt es doch immer eigene 
Vorschriften. Was sagen die? Und wie machen es andere kleine Flugplätze?

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Andrew T. schrieb:
> FFOB/ZB können problemlos mit 5 Stück parallel geschaltet werden.



z.B.

Armeeverkauf Liebold GmbH
Thomas Liebold
Heinrich-Heine-Str. 16
07937 Zeulenroda-Triebes
Deutschland

von Daniel V. (voda) Benutzerseite


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Joe F. schrieb:
> In der SBO ist allerdings bei "Flugfunk" das "Flug" unterstrichen.

Ja das stimmt genau.

> IMHO ist Funk prinzipiell zulässig, nur muss eben eine eigene Frequenz
> benutzt werden, die nicht für durch den Flugbetrieb unterbrochen wird

Ja genau. Aber kann man genau für sich eine Frequenz im welchen Band 
zuteilen lassen? Das ist leider nicht möglich (zumindest mir ist nichts 
bekannt).

Aber du hast recht, prinzipell kann man auch über Funk mit der Winde 
komunizieren.

Karl B. schrieb:
> ie BW-Feldtelefone arbeiten mit Batterien. Nur für den "Ruf" wird eine
> etwas höhere Wechselspannung mit dem Kurbelinduktor erzeugt.

Wir haben das über eine externe Spannungsversorgung gelöst d.h. beim 
Aufbau des Starts schließen wir die Spannungsversorgung für die 
Sprechverbindung der Winde sowie ein zweites Leitungssatz für ein 
normales Telefon an.

Um die Sache weiterzuspinnen: Ein normales Smartphone mit Flatrate 
dürfte auch gehen. Dieser Zusatz in der SBO "betriebssichere 
Sprechverbindung" sollte jedoch beachtet werden.

Gruß
Daniel

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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Daniel V. schrieb:
> Ja genau. Aber kann man genau für sich eine Frequenz im welchen Band
> zuteilen lassen? Das ist leider nicht möglich (zumindest mir ist nichts
> bekannt).

Ich denke das kann man am Platz selbst entscheiden.
Wenn alle Beteiligten berechtigt sind Flugfunkfrequenzen zu nutzen, kann 
man für den Flugbetrieb und den Windenbetrieb 2 unterschiedliche 
Frequenzen im Flugfunk-Band vereinbaren.
Ansonsten bleiben noch die freien Frequenzen, da Segelflugplätze ja 
meist relativ weit von Ortschaften entfernt sind, ist auch auf diesen 
Frequenzen eine Störung durch Dritte relativ unwahrscheinlich.
Im Zweifel muss die Frequenz während des Betriebes eben gewechselt 
werden.

Die digitalen Funkgeräte (empfehlenswert, wegen full-duplex Möglichkeit) 
sind da sowieso im Vorteil.

von Daniel V. (voda) Benutzerseite


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Joe F. schrieb:
> Wenn alle Beteiligten berechtigt sind Flugfunkfrequenzen zu nutzen, kann
> man für den Flugbetrieb und den Windenbetrieb 2 unterschiedliche
> Frequenzen im Flugfunk-Band vereinbaren.

Nein, Flugfunk ist tabu, unabhängig vom BZF. Siehe SBO 2.1.5. Jeder 
Platz bekommt zudem eine Funkfrequenz zugewiesen und diese stehen auch 
in den ICAO-Karten, diese sind aber nur für den Flugbetrieb gedacht.

Beispiel:

Pilot meldet Position (vllt ein A-Schüler beim ersten Alleinflug)
Gleichzeitig läuft aber ein Schleppvorgang

Gar nicht gut denn zum einem bekommt der Startleiter nicht mit das einer 
landen will und bei einer eventuellen Startunterbrechung meldet 
plötzlich einer Position. Total verwirrend.

Joe F. schrieb:
> Ich denke das kann man am Platz selbst entscheiden.
> Wenn alle Beteiligten berechtigt sind Flugfunkfrequenzen zu nutzen, kann
> man für den Flugbetrieb und den Windenbetrieb 2 unterschiedliche
> Frequenzen im Flugfunk-Band vereinbaren.

Man kann nicht einfach auf irgendwelche Frequenzen lustig rumfunken. 
Wäre ja noch schöner wenn einer auf der 121,500 MHz meint mit der Winde 
rumplappern zu müssen.

Gruß
Daniel

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Daniel V. schrieb:
> Nein, Flugfunk ist tabu, unabhängig vom BZF. Siehe SBO 2.1.5. Jeder
> Platz bekommt zudem eine Funkfrequenz zugewiesen und diese stehen auch
> in den ICAO-Karten, diese sind aber nur für den Flugbetrieb gedacht.

Man kann sich auch Flugfunkfrequenzen für Bodenanwendungen zuteilen 
lassen.
Vom Tankwagen über Werkstattwagen und Gepäckkarren bis zur Feuerwehr, 
bei größeren Flugplätzen/Flughäfen haben die alle eine eigene Frequenz, 
damit die sich untereinander und mit den Flugzeugen unterhalten können.
Kostet aber Geld...

von Schreiber (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Alternativ könnte man eine Batterielose Telefonanlage (Sound Powered
> Telephone) aus dem Schiffbau Bereich nehmen, da braucht man keine
> Stromversorgung!
>
> https://en.wikipedia.org/wiki/Sound-powered_telephone

Ein Megafon ist billiger, braucht kein Kabel und noch lauter wie in ein 
Sound-powered-Telefon muss man da auch nicht reinbrüllen
Also sowas:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/be/Riverside_Stompers_-_Wolfgang_Straka_2007_e.jpg/330px-Riverside_Stompers_-_Wolfgang_Straka_2007_e.jpg

von Daniel V. (voda) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:
> Man kann sich auch Flugfunkfrequenzen für Bodenanwendungen zuteilen
> lassen.
> Vom Tankwagen über Werkstattwagen und Gepäckkarren bis zur Feuerwehr,
> bei größeren Flugplätzen/Flughäfen haben die alle eine eigene Frequenz,
> damit die sich untereinander und mit den Flugzeugen unterhalten können.
> Kostet aber Geld.

Da hast Du Recht. Schlimm wenn nicht :-)

Speziell für den Windenschleppbetrieb wurde der Flugfunk in der SBO 
dennoch ausgeschlossen.

Gruß
Daniel

von Skydiver (Gast)


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> Es gibt übrigens auch neuere, digitale Funkgeräte, die "voll-duplex"
> Betrieb bieten.
> Da ist es genau so, dass man gleichzeitig hören und sprechen kann (mit
> mehreren Teilnehmern).

Natürlich existiert für den eingangs genannten Verwendungszweck auch
moderne kabelgebundene Kommunikationstechnik. So kommen etwa an
einer Winde (mit ihrem meist hohen Lärmpegel) geräuschkompensierte
Mikrofone für Nahbesprechung zum Einsatz. Und auch Lautsprecher,
die richtig Power abstrahlen können.

Das kostet halt richtig Geld, das viele Vereine nicht haben. Da wird
dann eben zuerst an so unwichtigen Dingen wie Bodenkommunikation
gespart. Ich selbst musste mal miterleben, wie sogar am Fluggerät
improvisiert wurde.

Der Sprungverein hatte sich eine alte Cessna als Absetzmaschine
gebraucht angeschafft. Wenn das Flugzeug einige Tage am Boden war,
dann sprang der Motor nicht mehr an, weil die Starterbatterie
schwächelte. Da das Geld für eine neue fehlte, musste regelmässig
ein Vereinskamerad mit seinem Pkw Starthilfe leisten. :-)

von Petra (Gast)


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Wie wäre es mit einer älteren (analogen) Telefonanlage, die die 
Konferenzschaltung beherrscht? Dazu Headsets, dann bleiben die Hände 
frei.
Sollte auch mit Smartphones mit entsprechenden Verträgen funktionieren.

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


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Petra schrieb:
> Wie wäre es mit einer älteren (analogen) Telefonanlage, die die
> Konferenzschaltung beherrscht? Dazu Headsets, dann bleiben die Hände
> frei.
> Sollte auch mit Smartphones mit entsprechenden Verträgen funktionieren.


Nun da kannst du auch per WLAN ein VoIP Server machen.

von Matze (Gast)


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Das was du möchtest nennt sich Analog Partyline  ist im Theater Bereich 
Recht üblich und eine Kurze Google  Suche liefert Schaltpläne.

von Gerhard H. (ghf)


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Joe F. schrieb:
> Michael Z. schrieb:
>> Mit Funkgeräten lässt sich das schlecht realisieren.
>
> Alles eine Frage der "Funkdisziplin".
> Unter Piloten geht das ja auch.

Die haben auch ein BZF. Streckenposten-Kandidaten nicht unbedingt.

> Es gibt übrigens auch neuere, digitale Funkgeräte, die "voll-duplex"
> Betrieb bieten.
> Da ist es genau so, dass man gleichzeitig hören und sprechen kann (mit
> mehreren Teilnehmern).
> Müsstest du mal googeln. Gibt's für Motorradfahrer und guided Tours usw.

Das ist aber Bluetooth-Geraffel und geht normalerweise nicht
über den guten Km, den die Startbahn lang ist.

Eine Alternative wäre eine Siemens-Starktonglocke am Startbus, wie
sie früher den Schichtwechsel im Stahlwerk einzuläuten pflegte.
Der Startleiter ist eh der einzige, auf den der Windenfahrer hört.
Man könnte dem Windenfahrer noch ein Rotlicht spendieren (redundant).
Mehr muss er nicht wissen. Allemal besser als eine 
Hobby-Level-Telefonanlage deren Fachwissen hauptsächlich von 
microcontroller.net stammt.

Was ist das überhaupt für ein Platz, wo eine öffentliche Straße
darüberführt? Wen muss man bestechen, damit man sowas genehmigt bekommt?
Ohne Schranken? Das "Hausrecht" ist da ja ziemlich verwässert.

Gruß, Gerhard

von Harald W. (wilhelms)


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Gerhard H. schrieb:

> Was ist das überhaupt für ein Platz, wo eine öffentliche Straße
> darüberführt?

Gibraltar?
https://www.travelbook.de/data/uploads/2017/06/528551479-neu_1498824648-1040x690.jpg

von Walter K. (walter_k488)


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Windenstart abbrechen, weil Fahrzeug kreuzt ... weder Funk noch 
drahtgebundene Telefone - sondern Schuss aus Leuchtpistole!!!

von Nautilus (Gast)


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Michael Z. schrieb:
> Straßenposten bemerkt das ein Auto trotz roter Ampel reinfährt
> reinschreien

Warum hat der Streckenposten keine rote Warnflagge?
Funktioniert ohne Energie und warnt alle, die diese sehen können.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Nautilus schrieb:
> Warum hat der Streckenposten keine rote Warnflagge?
> Funktioniert ohne Energie und warnt alle, die diese sehen können.

Optische Signale erfordern, dass der Empfänger hinguckt (was durch den 
Flugzeugstart u.U. gar nicht möglich ist).

Eine Schranke, die ggf. durch den Straßenposten bedient wird, wäre wohl 
auch effektiv...

von Karl B. (gustav)


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Gerhard H. schrieb:
> Was ist das überhaupt für ein Platz, wo eine öffentliche Straße
> darüberführt? Wen muss man bestechen, damit man sowas genehmigt bekommt?
> Ohne Schranken? Das "Hausrecht" ist da ja ziemlich verwässert.

Hi,
Die "Kreuzungen" liegen teilweise auch außerhalb der Bahn, nur aus 
Sicherheitsgründen noch ein paar Meter weiter eine Ampel als 
Sicherheitsmaßnahme bei evtl. zu tief einfliegenden Maschinen.

ciao
gustav

von Schreiber (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> Die haben auch ein BZF. Streckenposten-Kandidaten nicht unbedingt.

Im Segelflugverein hat so zimlich jeder ein BZF. Ohne gibts nämlich 
keinen Pilotenschein...

Karl B. schrieb:
> Die "Kreuzungen" liegen teilweise auch außerhalb der Bahn, nur aus
> Sicherheitsgründen noch ein paar Meter weiter eine Ampel als
> Sicherheitsmaßnahme bei evtl. zu tief einfliegenden Maschinen.

Das problem sind nicht nur die zu-tief-flieger, sondern ein eventuell 
gerissenes Stahlseil. Wenn das zu schnell eingeholt wird, zersägt das 
alles was im weg steht. Bäume, Autos, Fußgänger...

Gerhard H. schrieb:
> Was ist das überhaupt für ein Platz, wo eine öffentliche Straße
> darüberführt? Wen muss man bestechen, damit man sowas genehmigt bekommt?
> Ohne Schranken? Das "Hausrecht" ist da ja ziemlich verwässert.

Da gibts einige, die meisten haben dann eine Ampel.

Die Straße ist ja nicht nur eine ebene Fläche, die hat ein enorm hohes 
Lichtraumprofil, das von Flugzeugen freizuhalten ist, ein 4m hoher LKW, 
darauf noch eine XXL-CB-Funkantenne und dann noch Sicherheitsabstand.

von Daniel V. (voda) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:
> Das problem sind nicht nur die zu-tief-flieger, sondern ein eventuell
> gerissenes Stahlseil. Wenn das zu schnell eingeholt wird, zersägt das
> alles was im weg steht. Bäume, Autos, Fußgänger...

Man schleppt in der Regel mittlerweile mit einem Kunststoffseil. Da kann 
es passieren das Dir der Fallschirm und/oder Vorseil auf dem Kopf fällt. 
Zur Not Seil kappen. Trotzdem nicht ungefährlich.

Walter K. schrieb:
> Windenstart abbrechen, weil Fahrzeug kreuzt ... weder Funk noch
> drahtgebundene Telefone - sondern Schuss aus Leuchtpistole!!!

Ou man ?.

Ist eine Ampel eigentlich regelkonform? Der (Segel)Flugplatz muss 
eigentlich gegen unbefugten Zutritt abgesperrt werden (Schranke, 
Fußgängerabsperrung) mit einer Beschilderung "Achtung Flugbetrieb! 
Betreten verboten", damit keiner im Schlepp auf die Piste läuft.

Bei Tieffliegerwarnungen ist das zulässig, nur dort sind das die 
Motorenflugzeuge.

Gruß
Daniel

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Skydiver schrieb:
> Der Sprungverein hatte sich eine alte Cessna [...] angeschafft.
> Da das Geld für eine neue [Starterbatterie] fehlte

Was kostet so eine alte Cessna?

von Daniel V. (voda) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> Skydiver schrieb:
>> Der Sprungverein hatte sich eine alte Cessna [...] angeschafft.
>> Da das Geld für eine neue [Starterbatterie] fehlte
>
> Was kostet so eine alte Cessna?

Ich antworte mal. Eine Cessa 150/152 geht es grob je nach Zustand und TT 
mit 30k €, eine 172 bei ca. 50k € und eine 182 bei 80k € los. Nicht 
vergessen sind die Folgekosten, auch ein stehendes Flugzeug kostet Geld.

Gruß
Daniel

von Bernd K. (prof7bit)


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Daniel V. schrieb:
> Ich antworte mal. Eine Cessa 150/152 geht es grob je nach Zustand und TT
> mit 30k €, eine 172 bei ca. 50k € und eine 182 bei 80k € los.

OK. Dann ist natürlich klar warum nach so ner Anschaffung kein Kleingeld 
für ne 12V/20Ah Batterie mehr da ist ;-)

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (sjv)


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Bernd K. schrieb:
> OK. Dann ist natürlich klar warum nach so ner Anschaffung kein Kleingeld
> für ne 12V/20Ah Batterie mehr da ist ;-)

20Ah?? meintest Du vielleicht 120AH


Es gibt hier ja erstaunlich viele Luftfahrtexperten!

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Moinsen, wir hatten mal in einer Firma so einen unsäglichen Scheiss 
namens Gegensprechanlage, darüber hatte der Chef immer die Leute 
angepfiffen.

Vielleicht wäre sowas auf dem Gebrauchtmarkt ne Idee ? Da gingen auch 
Rundrufe an alle ("EDV, sofort zu mir ins Büro !!!")

Verdrahtung wär tatsächlich interessant, ob 2 oder 4 -Adrig


Zusatz : Kann man evtl. bei den Feldwegquerungen Schlagbäume hinstellen 
? "Vorsicht Flugbetrieb" Schilder drauf, dann evtl. mit so ner hübschen 
Kontaktschaltung/Lage-Schaltung mit Rot blinkendem LED-Lauflicht. (OK, 
Akku nicht vergessen, sollte aber in ein Alurohr reinpassen.

LG

von Harald W. (wilhelms)


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> Nicht vergessen sind die Folgekosten,
> auch ein stehendes Flugzeug kostet Geld.

Das auch?
https://img.oldthing.net/8867/26216059/0/n/AK-Ansichtskarte-Oldendorf-Wiehengebirge-Flugzeug-Cafe-Inneres-Cockpit-Kat-Melle.jpg

von t.joe (Gast)


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Hallo
Ich persönlich würde dir auch Feldtelefone empfehlen, die sind fast 
unkaputtbar!

Noch eine andere Idee: Ich meine mich zu erinnern, dass ich mal auf 
einem Segelflugplatz folgendes gesehen habe! Die kommunizierten über 
Funkgeräte, aber in der Kabine der Winde war eine grüne Lampe 
angebracht, die konnte vom "Tower" bzw Streckenposten deaktiviert 
werden! Die konnten quasie mit nem rastenden Pilzkopf ala Notaus die 
Spannungsversorgung der Leuchte unterbrechen, die sieht man auch im 
Augewinkel gut!

Gruß
Josef

von Schreiber (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
> OK. Dann ist natürlich klar warum nach so ner Anschaffung kein Kleingeld
> für ne 12V/20Ah Batterie mehr da ist ;-)
>
> 20Ah?? meintest Du vielleicht 120AH
>
> Es gibt hier ja erstaunlich viele Luftfahrtexperten!

Nein, 20Ah oder sogar noch kleiner. Und weil der Akku eine 
Luftfahrtzulassung braucht, ist das Preisschild im mittleren, 
dreistelligen Bereich.

120Ah Bleiakkus wären viel zu schwer.

von Bernd K. (prof7bit)


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Schreiber schrieb:
> Und weil der Akku eine
> Luftfahrtzulassung braucht, ist das Preisschild im mittleren,
> dreistelligen Bereich.

Warum erlischt die nicht wenn er kaputt ist? Warum darf man damit noch 
fliegen, nicht aber mit einer nagelneuen funktionierenden ohne 
Zulassung? Gibts da keinen TÜV? Ansonsten würd ich ne normale 
Autobatterie einbauen wenn das eh keinen interessiert was mit der 
Starterbatterie ist.

von Joe F. (easylife)


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Bernd K. schrieb:
> ohne Zulassung

In einem Flugzeug möchtest du nichts haben, das Feuer fangen kann, oder 
bei dem bei Turbulenzen Säure austritt... ;-)
Dann schon lieber eine kaputte Batterie mit Zulassung.
Ausgefallene Bauteile sind im Flugbetrieb Alltag, daher gibt es eine 
"Minimum Equipment List" (MEL), die definiert was defekt sein darf und 
unter welchen Bedingungen der Betrieb dann trotzdem durchgeführt werden 
kann.

Dein Auto braucht beispielsweise bei der TÜV Vorstellung auch eine 
funktionierende Scheibenwaschanlage incl. Wasser im Tank. Du darfst das 
Auto aber auch im Falle von fehlendem Scheibenwischwasser weiter 
betreiben und kannst das Wasser dann bei Gelegenheit wieder auffüllen.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Bernd K. schrieb:
> Warum erlischt die nicht wenn er kaputt ist?

Weil "ein bisschen kaputt" immernoch mehr als "ganz kaputt" ist.
Viele ältere/kleine Flugzeuge kann man notfalls auch per Hand anwerfen, 
dann braucht man keine funktionierende Batterie.

von Gerhard H. (ghf)


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Eine kaputte Batterie mit Zulassung ist ein Widerspruch in sich.

Wofür braucht man eine Doppelzündanlage, damit der Motor nur ja nicht 
ausgeht, wenn man ihn nicht mal starten kann (oder wiederstarten).

Ich habe bei einem Werkstatt-Audit schon mal einen Mängelpunkt vom 
LBA-Prüfer kassiert, weil es kein hinreichend abgesichertes Sperrlager 
gab für abgelaufene Schleppkupplungen, kaputte Werkzeuge oder 
ausgelutschte Batterien. Sowas darf nicht mal offen in der Werkstatt 
rumliegen, geschweige denn in die Luft.

Und "TÜV" für Fluggerät ist jedes Jahr und nach großen Reparaturen.

Gruß, Gerhard

von Gerhard H. (ghf)


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S. R. schrieb:

> Weil "ein bisschen kaputt" immernoch mehr als "ganz kaputt" ist.
> Viele ältere/kleine Flugzeuge kann man notfalls auch per Hand anwerfen,
> dann braucht man keine funktionierende Batterie.

Jaja, nur ein bisschen schwanger.

Das möchte ich mal sehen, wie du das mit der Hand machst,
wenn du auf die Vergaser-Vorwärmung vergessen hast und hängst
jetzt 200 m über einem Torfmoor.

von Schreiber (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> S. R. schrieb:
>
> Weil "ein bisschen kaputt" immernoch mehr als "ganz kaputt" ist.
> Viele ältere/kleine Flugzeuge kann man notfalls auch per Hand anwerfen,
> dann braucht man keine funktionierende Batterie.

Stimmt, der Armstrong-Anlasser funktioniert auch ohne Strom. Steht so 
im Handbuch...
"klein" ist übrigens relativ, man kann auch eine An-2 mit Muskelkraft 
anlassen.
Funktionierende Batterie braucht man nur bei Diesel und bei Turbine ohne 
APU und/oder ohne GPU

> Jaja, nur ein bisschen schwanger.
>
> Das möchte ich mal sehen, wie du das mit der Hand machst, wenn du auf
> die Vergaser-Vorwärmung vergessen hast und hängst
> jetzt 200 m über einem Torfmoor.

Da der erfahrene Pilot das Flugzeug stets unter Beachtung von Handbuch 
und Checklisten betreibt, kann er die Vergaservorwärmung gar nicht 
vergessen haben.
Dieses Problem kann daher nicht auftreten

von Schreiber (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> Eine kaputte Batterie mit Zulassung ist ein Widerspruch in sich.
> Wofür braucht man eine Doppelzündanlage, damit der Motor nur ja nicht
> ausgeht, wenn man ihn nicht mal starten kann (oder wiederstarten).

Doch, man kann den Motor auch ohne Strom in der Luft anlassen. Der 
Propeller funktioniert auch wie eine Windmühle und bringt den Motor auf 
die nötige Drehzahl. Blick ins Handbuch hilft, da steht wie es geht.

Bei mehrmotorigen Flugzeugen mit Verstellpropeller funktioniert es 
übrigens grundsätzlich nicht, bei Turbinen ist es Bauartabhängig.

Am Boden gibt's natürlich den Armstrong-Anlasser

von Gerhard H. (ghf)


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Schreiber schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>> Eine kaputte Batterie mit Zulassung ist ein Widerspruch in sich.
>> Wofür braucht man eine Doppelzündanlage, damit der Motor nur ja nicht
>> ausgeht, wenn man ihn nicht mal starten kann (oder wiederstarten).
>
> Doch, man kann den Motor auch ohne Strom in der Luft anlassen. Der
> Propeller funktioniert auch wie eine Windmühle und bringt den Motor auf
> die nötige Drehzahl. Blick ins Handbuch hilft, da steht wie es geht.
>
> Bei mehrmotorigen Flugzeugen mit Verstellpropeller funktioniert es
> übrigens grundsätzlich nicht, bei Turbinen ist es Bauartabhängig.
>
> Am Boden gibt's natürlich den Armstrong-Anlasser

Wenn man mit mehreren Transalls unterwegs ist, funktioniert das auch
am Boden. Das Verfahren wird bl0w j0b genannt. Der receiving part steht
ausnahmsweise hinten.

200m über'm Torfmoor mit einer alten Cessna (s.o.) sucht man sich besser 
ein lauschiges Plätzchen zum Einkratern.

von S. R. (svenska)


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Gerhard H. schrieb:
> Das möchte ich mal sehen, wie du das mit der Hand machst,
> wenn du auf die Vergaser-Vorwärmung vergessen hast und hängst
> jetzt 200 m über einem Torfmoor.

Ich wusste garnicht, dass ein Motorausfall zu einem sofortigen 
Stillstand in der Luft führt... das Standardprozedere ist "nach unten 
fliegen", um den Propeller wieder anzuschmeißen. Wenn du natürlich nur 
knapp überm Boden bist, hast du vermutlich vorher schon genug falsch 
gemacht, um dir die spontane Landeübung zu verdienen.

von Gerhard H. (ghf)


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S. R. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>> Das möchte ich mal sehen, wie du das mit der Hand machst,
>> wenn du auf die Vergaser-Vorwärmung vergessen hast und hängst
>> jetzt 200 m über einem Torfmoor.
>
> Ich wusste garnicht, dass ein Motorausfall zu einem sofortigen
> Stillstand in der Luft führt... das Standardprozedere ist "nach unten
> fliegen", um den Propeller wieder anzuschmeißen. Wenn du natürlich nur

Das ist eine ganz hervorragende Idee, wenn der Vorrat von "unten" noch
nicht aufgebraucht ist. Erfolgreich auf den Knopf drücken hat aber auch 
was. (und proceeded noch standardmäßiger.)

> knapp überm Boden bist, hast du vermutlich vorher schon genug falsch
> gemacht, um dir die spontane Landeübung zu verdienen.

Wenn's auf Reiseflughöhe schon eine halbe Stunde gut gegangen ist,
dann wird wohl nicht mehr viel passieren bis der Tank leer ist. Beim
Start testet man den Drehzahlabfall durch die Vorwärmung ehwieso und
wird sie nicht vergessen. Durchstarten ist da eher der Klassiker.
Und spontanes Einkratern verdient wohl kaum jemand wirklich.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Gerhard H. schrieb:
> Und spontanes Einkratern verdient wohl kaum jemand wirklich.

Darum schrieb ich von einer spontanen Landeübung. Man kann auch auf nem 
Feld landen, ohne das Flugzeug und sich selbst zu zerstören...

von Harald W. (wilhelms)


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S. R. schrieb:

> Viele ältere/kleine Flugzeuge kann man notfalls auch per Hand anwerfen,
> dann braucht man keine funktionierende Batterie.

Haben die alle Magnetzündung?

von Martin H. (hebi19)


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Ich finde es echt interessant, wie manche threads vom Thema abdriften - 
vom Telefon zur Cessna-Starterbatterie und einer Diskussion von 
Außenlandungen.
Die Auswertung solcher Beiträge wäre doch schon fast eine Doktorarbeit 
für Kommunikationswissenschaftler oder Psychologen.

Die vor vielen Beiträgen gestellte Frage nach der Anzahl der VORHANDENEN 
Adern der Telefonanlage wurde, soweit ich das gelesn habe, noch nicht 
beantwortet. Auf dem Flugplatz, auf dem ich meine Silber C geflogen bin 
waren nicht 2 oder 4, sondern exakt 1 Ader verlegt - jede Anschlußdose 
in der Wiese hatte noch eine gute Erdung - war komplett ausreichend und 
im Sinne der Betriebssicherheit wohl eines der robustesten Systeme...wo 
wenig ist kann wenig ausfallen. Man braucht weder Gabel noch irgendeine 
Art externer Stromversorgung. Allerdings funktionieren da keine 
Kohlemikrophonkapseln, nur dynamische Kapseln. Ob das heute noch so in 
Betrieb ist weiß ich nicht, weil ich nur 10 Jahre lang genug Freizeit 
für dieses Hobby hatte.

Wenn man in so einer Anlage 4 Hörkapseln parallel schaltet ist die 
Lautsärke 6dB geringer, das heißt einen gerade hörbaren 
Lautstärkewert...wenn das auf dem Platz des thread-Starters schon immer 
so betrieben wurde, warum nicht.

Haaaallloooh lieber Micha....ist Dir inzwischen geholfen oder benötigst 
Du noch Unterstützung.

Grüße
Martin

von S. R. (svenska)


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Harald W. schrieb:
>> Viele ältere/kleine Flugzeuge kann man notfalls auch per Hand anwerfen,
>> dann braucht man keine funktionierende Batterie.
>
> Haben die alle Magnetzündung?

Laut Wikipedia haben fast alle Flugzeuge mit Kolbenmotoren doppelte 
Magnetzündung, also vermutlich ja. Gerade weil man keine funktionierende 
Batterie braucht. Überhaupt ist bei solchen Maschinen das einzige, was 
funktionierende Elektrik braucht, das Funkgerät.

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