Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trenntrafo hinter Regeltrenntrafo wirft Sicherung


von Micha W. (azubi2017)


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Hallo,
ich habe eben mein Block PT 22/1/6 testen wollen und habe es dazu hinter 
ein Regeltrenntransformator (Typ Schiller electronic RTT 
0750,eingestellt auf 230VAC) angeschlossen.

Beim Einschalten des Regeltrenntrafos hats mir dann die Sicherung 
rausgehauen, aber ich verstehe nicht ganz warum.

Einerseits sollte das PT 22/1/6 laut Block bedenkenlos an 230VAC 
betrieben werden können.
Andererseits solte ich doch durch das 800VA-Regeltrenntrafo genau vor 
solchen Situationen geschützt sein.

Oder ist der Fall Regeltrenntrafo mit dahintergeschaltetem Trenntrafo so 
besonders, dass hier aus irgendeinem Grund induktive Lastspitzen die 
Sicherung tanzen lassen?


Da es immer n Akt ist, bis die Sicherung vom Hausmeister wieder 
eingeschaltet ist (warte grade 2 Stunden...) würde ich mich über etwas 
Hintergrundwissen freuen, damit ich verstehe, was ich falsch gemacht 
habe.

von Dieter W. (dds5)


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Micha W. schrieb:
> Beim Einschalten des Regeltrenntrafos hats mir dann die Sicherung
> rausgehauen, aber ich verstehe nicht ganz warum.

So (relativ) große Trafos haben immer die Tendenz, beim Einschalten die 
Sicherung (LSS) auszulösen.
Da hilft meistens nur ein Einschaltstrombegrenzer.

von Micha W. (azubi2017)


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Bisher hat das Regeltrenntrafo aber keine Probleme bereitet. Ich habs 
davor ja auch eingeschaltet und die 230VAC eingestellt.
Oder kann es daran liegen, dass es vorher quasi runtergeregelt 
eingeschaltet wurde?
Das könnte ja (ich weiß nicht, wie das Ding aufgebaut ist...) wie ne 
Einschaltstrombegrenzung funktionieren.

von Der Andere (Gast)


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Ein Trafo kann beim Einschalten in den ersten paar Halbwellen einen 
deutlich höheren Strom ziehen. Das kann sich bei den beiden 
hintereinander geschalteten Trafos eventuell verstärken.
Siehe dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Einschalten_eines_Transformators

Du hast einen Regeltrenntrafo. Warum also stellst du den nicht auf 0 V 
Schaltest ihn ein und fährst erst dann den 2. "von Hand" auf die 230V. 
Dann vermeidest du den Einschaltstromstoß zumindest für den 2. Trafo.

von Der Andere (Gast)


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Micha W. schrieb:
> Da es immer n Akt ist, bis die Sicherung vom Hausmeister wieder
> eingeschaltet ist (warte grade 2 Stunden...)

Wohnung oder Arbeit?
Was ist das für ein Mistladen? Was wenn durch die Sicherung irgendein 
wichtiges Gerät nicht mehr funktioniert? Der Fahrstuhl blockiert etc...?

von Micha W. (azubi2017)


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Ausbildungsraum ist einzeln abgesichert... also Aufzug nicht betroffen 
;)
Man bekommt halt manchmal zu spüren, dass Azubis hier nicht die 
wichtigste Rolleeinnehmen :D

Ich hatte den Trafo extra ohne Last auf 230V eingestellt, ausgeschaltet 
und dann eingeschaltet, damit ich später schauen kann, ob es ne Änderung 
mit Last gibt. Ich versuch dann mal mit 0V einzuschalten und 
anschließend hochzuregeln, sobald ich wieder Strom hab. Danke für den 
Input ;)

von Der Andere (Gast)


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Micha W. schrieb:
> Ausbildungsraum ist einzeln abgesichert

Und man kann die SIcherung nicht selbst wieder einschalten?
Seltsamer Betrieb.

von Micha W. (azubi2017)


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Leider nicht. Ist in nem abgesperrten Raum. So bekommen die neuen Azubis 
jetzt mehr Aufmerksamkeit von mir, ist doch auch was Gutes ;)

von hinz (Gast)


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Prüfen ob der Variac eine Einschaltstrombegrenzung hat, bzw ob diese 
auch funktioniert. GGf einen Verbesserungsvorschlag machen.

von Der Andere (Gast)


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Micha W. schrieb:
> So bekommen die neuen Azubis
> jetzt mehr Aufmerksamkeit von mir

Dann bring ihnen gleich mal bei wie es zu dem Einschaltstromstoß kommt 
:-)

von Micha W. (azubi2017)


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Hmmm.... Verbesserungsvorschläge von Azubis? Ich will mich nach 
Möglichkeit noch nicht unbeliebt machen :D

Den Neuen bring ich erstmal Löten bei. Bis die bei Stromstößen ankommen, 
dauerts noch was. Die haben letzte Woche angefangen ;)

Der Regeltrenntrafo schmeißt die Sicherung übrigens auch wenn man ihn 
runterregelt und einschaltet.
Ich denke, hier in der Ausbildung sollte langsam mal ein kleines Upgrade 
gemacht werden ;)

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Micha W. schrieb:
> Der Regeltrenntrafo schmeißt die Sicherung übrigens auch wenn man ihn
> runterregelt und einschaltet.

Dann hat er entweder keine Einschaltstrombegrenzung
oder die Einschaltstrombegrenzung ist defekt
oder die Sicherung ist zu empfindlich oder defekt.

von Micha W. (azubi2017)


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Ich denke das Teil hat seine besten Tage hinter sich. Die Labornetzteile 
in der Ausbildung stammen aus den 80ern. Ne funktionierende 
Strombegrenzung oder ne stabilisierte Spannung wären was schönes 
seufz.

von Siggi Baier (Gast)


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Ist das denn nur in diesem Raum an dieser Steckdose so?

von Micha W. (azubi2017)


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Gute Frage, ich will es gar nicht erst ausprobieren. Ich muss mit meinem 
Projekt weiter kommen...am liebsten würde ich das zu Hause fertig 
machen, hier hab ich zumindest funktionierende Geräte und nen Rechner 
der beim Tabwechsel nicht bis zu 30 Sekunden braucht...

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Micha W. schrieb:
> Der Regeltrenntrafo schmeißt die Sicherung übrigens auch wenn man ihn
> runterregelt und einschaltet.

Wurde er mit dem dafür vorgesehenen Schalter am Gerät eingeschalten oder 
etwa der Stecker in die Steckdose gesteckt?
Bei meinem von 1960 geht das vorher über einen Widerstand.

von Micha W. (azubi2017)


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Um ehrlich zu sein hab ichs nur per Schalter probiert. Nachdem ich 
mehrere Stunden auf Strom gewartet habe, hatte ich nicht die Zeit 
verschiedene Szenarien durchzutesten.

von oszi40 (Gast)


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1.Einschaltstromstoß/Ummagnetisierung?
2.Thema Sicherungsauslösecharakteristik?
https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter#Ausl%C3%B6secharakteristik

von Micha W. (azubi2017)


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Ich kenn die Charakteristik von Sicherungsautomaten. Das ändert aber 
nichts daran, dass ich keinen Zugang zum Sicherungsautomaten habe. Wenn 
die Sicherung fliegt kann ich nur anrufen und warten.

von oszi40 (Gast)


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Micha W. schrieb:
> Wenn die Sicherung fliegt kann ich nur anrufen und warten.

... oder mal genauer fragen was dort verbaut wurde?

von Micha W. (azubi2017)


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Was bringt mir dieses Wissen? Letztendlich ist es wahrscheinlicher dass 
ein neuer, kleinerer trenntrafo angeschafft wird als dass die 3-Monate 
alte Sicherung getauscht wird (Neubau).

von 800VAsind8MWzuWENIG (Gast)


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Was ist jetzt - löst der große Trafo schon allein den LSS aus?
(Auch egal, ob nur "alle 8x von 10x" oder gar nur sporadisch.)

Denn dann gibt es nichts mehr zu überlegen, wie man dessen Last
anfänglich entkoppelte. Ändert nichts, wenn es so oder so klickt.
Wenn das Problem eben der 800VA-Trafo ist, dann ist er es eben.

Micha W. schrieb:
> Das ändert aber nichts daran, dass ich keinen Zugang
> zum Sicherungsautomaten habe.

Deshalb wurde oben ja eine Einschaltstrombegrenzung angeraten.
Wieso also hängst Du weiter fest, am unzugänglichen LSS etc.?
Wo genau liegt denn jetzt das Häschen im Pfefferhäufchen? Ist
es der 800VA, oder nicht?

von Micha W. (azubi2017)


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Jupp, der 800VA ist es. Aber ich habe grade weder die Zeit noch die 
Befugnis (Ausbilder ist im Urlaub) mich darum zu kümmern.
So ärgerlich das auch ist.

Aber da der von mir benötigte Printtrafo eh ein Trenntrafo ist, klär ich 
nacher einfach ab dass ich das ohne Regeltrenntrafo aufbauen darf, damit 
ich weiter komme.

Der Regeltrenntrafo hat nen Zettel "defekt" bekommen und sobald wieder 
mehr Zeit ist, kümmer ich mich darum. Vielen Dank für euer Wissen ;)

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