Forum: HF, Funk und Felder Amateurfunkalternative mit Verschlüsselung?


von Andreas K. (andreasmc)


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Hallo zusammen,

ich hätte da eine Aufgabenstellung (zugegebenermaßen aus der Kategorie 
"man kann sich aber auch Probleme machen") zu der ich im Web keine 
passende Lösung finden konnte...

Gesucht: Kontaktieren der Heimautomatisierung einer Ferienhütte 
(aktuelle Temperatur auslesen, Heizung einschalten, Standbild des 
Innenraums, etc...) von zu Hause oder aus dem Auto per Funk.

Anforderungen:
1) Entfernung ca 500-1000km. Damit fallen die üblichen lizenzfreien 
Funkmodule schon mal raus.
2) Verschlüsselt - ich will ja schließlich nicht, dass irgendwer mir im 
Winter die Heizung ausschaltet. Damit fällt Amateurfunk raus (und nein, 
ich will das Verschlüsselungs- und Verschleierungsverbot dort nicht 
irgendwie umgehen).
3) Krisenfest, d.h. verwendet keine nicht von mir kontrollierte 
Infrastruktur, die im Krisenfall ausfallen könnte. Damit fällt Internet 
und Handynetz raus.
4) Keine laufenden Gebühren, damit fällt auch die kommerzielle 
Satellitenkommunikation raus, zumal die wohl auch 3) nicht erfüllen 
wird.

Übertragungsgeschwindigkeit ist eher zweitrangig, 1 Baud würde wohl 
notfalls reichen, mehr ist natürlich besser.

Gibt es da irgend eine Lösung die ich übersehen habe? So etwas wie 
lizenzfreie ISM-Module im 40m-Band mit 50W Sendeleistung?

grüße,
  Andreas

von someone (Gast)


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Nein, da hast du nichts übersehen.
Für deinen Anwendungszweck gibt es aus gutem Grund nichts: Kommunikation 
über so lange Strecken begrenzt die Anzahl der Teilnehmer so stark, dass 
es ohne strikte Organisation nicht sinnvoll nutzbar ist.

Die offensichtliche Lösung ist natürlich das Mobilfunknetz, das hast du 
ja schon erkannt. Das erfüllt zwar nicht deine Voraussetzungen, ist aber 
aus folgenden Gründen sinnvoll:
1. Es ist zwar nicht "krisenfest," im Falle einer Krise, die das 
Mobilfunknetz einbrechen lässt, willst du aber auch nicht die Temperatur 
in deinem Ferienhaus überwachen, da hast du ganz andere Sorgen.
2. Es verursacht zwar laufende Kosten, diese sind aber gering. Für 50 
Euro kriegst du ein Luxus-Mobilfunkmodul, das bisschen Telemetrie 
braucht sicher keine Daten für mehr als 2 Euro monatlich. In 10 Jahren 
hast du also knappe 300 Euro für die Technik ausgegeben. Dein 
angedachter 50W-Sender kostet mehr, erst recht im Betrieb, die 
krisensichere Anbringung der Antenne ebenfalls.

von Ralph B. (rberres)


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Andreas K. schrieb:
> 1) Entfernung ca 500-1000km. Damit fallen die üblichen lizenzfreien
> Funkmodule schon mal raus.

Bleibt ja fast nur der Frequenzbereich unter 30Mhz.

Andreas K. schrieb:
> 2) Verschlüsselt - ich will ja schließlich nicht, dass irgendwer mir im
> Winter die Heizung ausschaltet. Damit fällt Amateurfunk raus (und nein,
> ich will das Verschlüsselungs- und Verschleierungsverbot dort nicht
> irgendwie umgehen).

Richtig in Amateurfunk ist nur offene Sprache erlaubt ( also wenn 
codiert dann nur mit öffentlich zugängliche Code ).

Andreas K. schrieb:
> 3) Krisenfest, d.h. verwendet keine nicht von mir kontrollierte
> Infrastruktur, die im Krisenfall ausfallen könnte. Damit fällt Internet
> und Handynetz raus.

gibt es nicht. Kein Übertragungsweg über solche Entfernungen ist 
krisensicher. Selbst Kurzwelle ist von zyklenbehaftete 
Ausbreitungsbedingungen abhängig, was einen das Leben ganz schön schwer 
machen kann

.

Andreas K. schrieb:
> 4) Keine laufenden Gebühren, damit fällt auch die kommerzielle
> Satellitenkommunikation raus, zumal die wohl auch 3) nicht erfüllen
> wird.

Selbst Amateurfunk kostet Gebühren. Es gibt ein ISM Band bei 13,56MHz 
und 27,12MHz die wären für solch ein Vorhaben denkbar, da tatsächlich 
anmelde und Gebührenfrei. Aber nicht über 1000km da hier nur geringe 
Strahlungsleistungen zulässig sind.

Andreas K. schrieb:
> Übertragungsgeschwindigkeit ist eher zweitrangig, 1 Baud würde wohl
> notfalls reichen, mehr ist natürlich besser.

Mir würde da PSK31 oder irgendwas in der Art einfallen, was noch am 
ehesten mit kleiner Leistung auskommt. Doch der Begriff kleine Leistung 
ist relativ.

Andreas K. schrieb:
> Gibt es da irgend eine Lösung die ich übersehen habe? So etwas wie
> lizenzfreie ISM-Module im 40m-Band mit 50W Sendeleistung?

Nein gibt es nicht.

Lizenzfreie ISM Module sind immer gewollt in der Reichweite begrenzt, 
sonst würde in den ISM Bändern das totale Chaos ausbrechen. Es gibt zwar 
auch für die industrielleAnwendungen Oszillatoren im ISM Band welche 
durchaus 1KW Leistung haben können, doch diese dienen nicht zur 
Kommunikation sondern zur Erhitzung irgendwellcher Werkstücke, und 
müssen gut abgeschirmt werden, damit keine HF abgestrahlt wird.

Du must dir schon was anderes einfallen lassen.


Ralph Berres

von W.S. (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> 2) Verschlüsselt - ich will ja schließlich nicht, dass irgendwer mir im
> Winter die Heizung ausschaltet. Damit fällt Amateurfunk raus (und nein,
> ich will das Verschlüsselungs- und Verschleierungsverbot dort nicht
> irgendwie umgehen).

Also bei 500 .. 1000 km Entfernung bleibt dir wirklich nichts anderes 
als Amateurfunk übrig.

Und das mit der Verschlüsselung ist einfach mal näher zu betrachten. Die 
Haupt-Regularien sehen ja zuvörderst vor, daß aus deinem Gesendeten dein 
registriertes Rufzeichen hervorgeht und daß du kein völlig 
unverständliches Kauderwelsch sendest. Aber Sendungen im Stil des 
Seewetterberichtes, die allgemein verständliche allgemeine Angaben 
bringen (und so für die Allgemeinheit nen Nutzen haben könnten), sind 
OK.

Du müßtest lediglich eine Bake aufmachen - das mit der Bake mußt du 
allerdings zuvor abklären, z.B. die Sendeart. Irgend etwas langsames, 
was mit geringer Sendeleistung auskommt.

Also als Text etwa sowas:
*** DL2WS BEACON 2018/08/18 11.14 NOISE80:3.6 NOISE40:2.7 NOISE 20:1.6 
WIND:2.3 DIR:NNO AIR:17.5 HUMI:67.5 SENS1: 13/39/52 SENS2: 5/5/2 T1:67.2 
usw. ***
und das alles nicht ständig mit 600 Watt, sondern auf QRP getrimmt und 
nur zu bestimmten Zeitpunkten. Mitlesen kann jeder, die Angaben über's 
allgemeine Wetter sind für manche evtl. nützlich und mit dem Rest kannst 
nur du was anfangen.

W.S.

von Ralph B. (rberres)


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W.S. schrieb:
> Du müßtest lediglich eine Bake aufmachen - das mit der Bake mußt du
> allerdings zuvor abklären, z.B. die Sendeart. Irgend etwas langsames,
> was mit geringer Sendeleistung auskommt.

Er will aber auch mobil aus 1000km Entfernung die Heizung einschalten, 
und sich ein Standbild des Innenraums senden lassen.

ganz ehrlich. Ich würde das über eine Mobilfunkverbindung realisieren.

Die Kosten halten sich auch noch in überschaubaren Grenzen.

Es gibt meines Wissens Mobilfunk Datenmodule in welche man eine Simkarte 
einstecken muss. diese haben Datenports über welche man beliebige Daten 
versenden und empfangen kann.

Weil die Roominggebühren von EU-Gesetzeswegen ja abgeschafft worden 
sind, dürfte das sogar länderübergreifend ohne horrente Kosten 
funktionieren.

Vorteil es ist legal und ziemlich abhörsicher.

Ralph Berres

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Andreas K. schrieb:
> "man kann sich aber auch Probleme machen"

das von dir beschriebene Problem (autarke Fernverbindung) haben Viele, 
weshalb es individuell nur auf Kosten der der Allgemeinheit und damit 
der Legalität  oder der Autarkie zu lösen ist.

-->> entweder autark und außerhalb der Legalität oder legal aber nicht 
autark.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas K. schrieb:
> Standbild des Innenraums

> 1 Baud würde wohl notfalls reichen,

Wie lange darf es dauern, bis du das Bild hast? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Übertragungsgeschwindigkeit ist eher zweitrangig, 1 Baud würde wohl
> notfalls reichen, mehr ist natürlich besser.

Viel Spaß bei der Bildübertragung.

Andreas K. schrieb:
> 2) Verschlüsselt - ich will ja schließlich nicht, dass irgendwer mir im
> Winter die Heizung ausschaltet.

Dazu brauchst du keine Verschlüsselung deiner Daten. Es reicht ein 
Fingerprint, der die Authentizität der Aussendung überprüfbar macht.

von Ralph B. (rberres)


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A. K. schrieb:
> Wie lange darf es dauern, bis du das Bild hast? ;-)

lasse mal raten

für ein Bild bestehend aus 500000 Pixeln mal 3 Farben mal 8bit = 12 
Millionen Bit. Bei einen Bit/ Sek also 12 Millionen Sek. : 3600 = 
3333,333 Stunden :24
= 138 Tage.

500000 Pixel entspricht etwas besser als VGA Auflösung.

Will der TO wirklich so lange auf ein Bild warten? OK als 
Schwarzweisbild benötigt er nur 1/3 so lange also etwas mehr als einen 
Monat.

Ich würde sagen vergiss es.

Ralph Berres

von 2⁵ (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> 3) Krisenfest, d.h. verwendet keine nicht von mir kontrollierte
> Infrastruktur, die im Krisenfall ausfallen könnte. Damit fällt Internet
> und Handynetz raus.

Glaub mir, sobald du bei einer solchen Entfernung auf Funk gehst, dürfte 
Mobilfunk noch die krisenfesteste und günstigste Möglichkeit sein. 
Voraussetzung, du hast bei deiner Ferienhütte im Normalfall eine 
taugliche Mobilfunkverbindung.

Bei Amateurfunk hast du im wesentlichen zwei Probleme: 1) Bei der 
Entfernung bist du im Fernbereich und musst über Reflexion der 
Ionosphäre arbeiten. Das ist sehr unzuverlässig und hängt von Tageszeit, 
Sonneneinstrahlung usw. ab.
2) Du willst ja Semi-Duplex-Betrieb haben. Dein Ferienhaus müsste 
"autark" senden, also als Funkbarke -> genehmigungspflichtig.

von Wolfgang (Gast)


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2⁵ schrieb:
> 1) Bei der Entfernung bist du im Fernbereich und musst über Reflexion der
> Ionosphäre arbeiten. Das ist sehr unzuverlässig und hängt von Tageszeit,
> Sonneneinstrahlung usw. ab.

Über die Entfernung ist es wohl besser, wenn die Sonne nicht scheint und 
die D-Schicht sich abgebaut hat ;-)

Auf Grund der zu den Anforderungen passenden Wellenlänge werden die 
Antennenabmessungen für den mobilen Einsatz allerdings nur bedingt 
geeignet sein.

Vielleicht sollte der TO sich mal mit Ausbreitungsbedingungen 
beschäftigen, bevor er sich Sorgen um Verschlüsselung macht ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas K. schrieb:
> 1) Entfernung ca 500-1000km.

Bis zum nächsten Ort? Ziemlich einsame Gegend.

Sonst könnte man auf die Idee kommen, dort per Zwischenstation ins 
Festnetz zu gehen.

von Bänz (Gast)


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Ich würde es mit einem geostationären Satelliten versuchen, SpaceX hat 
relativ günstige Konditionen.

von (prx) A. K. (prx)


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Bänz schrieb:
> Ich würde es mit einem geostationären Satelliten versuchen, SpaceX hat
> relativ günstige Konditionen.

Hat er schon ausgeschlossen, weil weder krisenfest noch gratis. ;-)

von Ralph B. (rberres)


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A. K. schrieb:
> Hat er schon ausgeschlossen, weil weder krisenfest noch gratis. ;-)

das was er will ist utopisches Wunschdenken.

Ralph Berres

von Bänz (Gast)


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Dann halt ELF/VLF. Wird halt etwas umständlich mit den Antennen und der 
Bildübertragung. Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht ist alles 
unterhalb von 9 kHz konzessionsfrei.

Beitrag #5526404 wurde vom Autor gelöscht.
von Cora (Gast)


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A. K. schrieb im Beitrag #5526404:
> Und ob
> man sich in einer solchen Krise ausgerechnet Sorgen wegen der Heizung
> der Ferienhütte machen wird.

Das wurde schon mehrfach gesagt. Nur noch nicht von allen... ;-)

von Karl K. (karl2go)


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Ralph B. schrieb:
> Weil die Roominggebühren von EU-Gesetzeswegen ja abgeschafft worden
> sind, dürfte das sogar länderübergreifend ohne horrente Kosten
> funktionieren.

Es gab auch mal - gibts vielleicht noch - werbefinanzierte 
Mobilfunkkarten. Da bekommt man immer mal eine SMS auf die Karte. Was ja 
das System verwerfen kann.

Ja, das ist im Prinzip auch wieder schnorren an der Allgemeinheit. Aber 
bei den Mobilfunkpreisen in Dland im Vergleich zum Umland würde ich 
sagen: Scheiss drauf.

A. K. schrieb:
> Sonst könnte man auf die Idee kommen, dort per Zwischenstation ins
> Festnetz zu gehen.

Festnetz (VoIP, keine Pufferung der Stromversorung mehr) ist auch nicht 
krisensicherer als Mobilfunk. Da muss nur die Telekom mal wieder die 
falschen DSL-Anmeldedaten auf den Server spielen und schon ist halb 
Dland ohne Internet.

Ich würd das über Mobilnetz machen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Wie verhält sich KW im Fall einer nuklearen Explosion in der oberen 
Atmosphäre? Und wird der Transceiver nach ein paar solcher Explosionen 
überhaupt noch funktionieren?

von (prx) A. K. (prx)


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Bänz schrieb:
> Dann halt ELF/VLF. Wird halt etwas umständlich mit den Antennen und der
> Bildübertragung.

Wieviel Leistung frisst sowas eigentlich? Aus Punkt 3 ergibt sich ja 
zwingend, dass er den Strom selbst produzieren muss. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd K. schrieb:
> Und wird der Transceiver nach ein paar solcher Explosionen
> überhaupt noch funktionieren?

Röhrentechnik so dahingehend recht robust sein.

von Ralph B. (rberres)


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Bernd K. schrieb:
> Und wird der Transceiver nach ein paar solcher Explosionen
> überhaupt noch funktionieren?

schon nach der ersten Explosion schon nicht mehr.

Aber da will er auch nicht mehr in sein Wochenendhaus.

Ralph Berres

von (prx) A. K. (prx)


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Ralph B. schrieb:
> Aber da will er auch nicht mehr in sein Wochenendhaus.

Vielleicht gerade dann, da ist bloss die Technik futsch. Allerdings wird 
er die 1000km wohl zu Fuss gehen müssen.

von Bänz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wieviel Leistung frisst sowas eigentlich?

Viel. Selbst mit einer grossen Antenne die bereits einen sechsstelligen 
Betrag kosten dürfte, bekommt man weniger als 1% der 
Senderausgangsleistung in den Äther.
Dazu kommt noch ein ausserordentlich hoher Störpegel durch 
atmosphärische Störungen.
Den Rest erledigt das Shannon-Hartley-Gesetz.


Jedenfalls wird es inzwischen sogar manchen Militärs zu teuer, die 
VLF-Sender für die U-Boot-Kommunikation zu betreiben.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> lasse mal raten
>
> für ein Bild bestehend aus 500000 Pixeln mal 3 Farben mal 8bit = 12
> Millionen Bit. Bei einen Bit/ Sek also 12 Millionen Sek. : 3600 =
> 3333,333 Stunden :24
> = 138 Tage.
>
> 500000 Pixel entspricht etwas besser als VGA Auflösung.
>
> Will der TO wirklich so lange auf ein Bild warten? OK als
> Schwarzweisbild benötigt er nur 1/3 so lange also etwas mehr als einen
> Monat.

Man könnte beim Sender nur die die Gesamthelligkeit normalisieren und 
nur die Differenzen übertragene welche clusterbezogen eine Toleranz 
überschreiten.
Dies würde die notwendige Datenrate massiv reduzieren. Mittels 
Fernsteuerung ließe sich das Beleuchtungsambiente zuvor anpassen.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Man könnte beim Sender nur die die Gesamthelligkeit normalisieren und
> nur die Differenzen übertragene welche clusterbezogen eine Toleranz
> überschreiten.

Dann sollte man allerdings noch einen Schritt weiter gehen. Wie das Bild 
normalerweise aussieht weiss man ja, abgesehen von Helligkeit und 
Rauschen. Die Helligkeit enthält normalerweise auch keine nützliche 
Information jenseits Jahreszeit, Uhrzeit und Wetter. Aber wenn das Bild 
partout nicht mit dem Referenzbild ein Einklang zu bringen ist, dann ist 
was passiert.

Es reicht also ein Status gut/schlecht. Und wenn das Bild mehr oder 
weniger neu übertragen werden muss, weil Webcam umgekippt oder Bude 
verwüstet, dann sind die Deltas auch nicht viel kleiner als das 
Gesamtbild.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Winfried J. schrieb:
> Man könnte beim Sender nur die die Gesamthelligkeit normalisieren und
> nur die Differenzen übertragene welche clusterbezogen eine Toleranz
> überschreiten.

Man könnte auch eines der existierenden und gängigen 
Kompressionsverfahren und Formate verwenden bevor man versucht das Rad 
neu zu erfinden und auch nach 3 Monaten Rumgefrickel nur was rauskommt 
was immer noch 5 mal schlechter ist als jeder andere 20 Jahre 
abgehangene funktionierende Codec.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Andreas.

Andreas K. schrieb:

> ich hätte da eine Aufgabenstellung (zugegebenermaßen aus der Kategorie
> "man kann sich aber auch Probleme machen") zu der ich im Web keine
> passende Lösung finden konnte...

Dein Wunsch ist schon nachvollziehbar.

> Anforderungen:
> 1) Entfernung ca 500-1000km.

Damit geht es auch bei Kurzwelle nicht immer. Aber das haben ja schon 
meine Vorredner geschrieben.

> 2) Verschlüsselt - ich will ja schließlich nicht, dass irgendwer mir im
> Winter die Heizung ausschaltet. Damit fällt Amateurfunk raus (und nein,
> ich will das Verschlüsselungs- und Verschleierungsverbot dort nicht
> irgendwie umgehen).

Richtig, das wäre einer der Gründe , warum Amateurfunk dafür 
ausscheidet.

> 3) Krisenfest, d.h. verwendet keine nicht von mir kontrollierte
> Infrastruktur, die im Krisenfall ausfallen könnte. Damit fällt Internet
> und Handynetz raus.

Wenn es sich um eine "bug out" Hütte handelt, hättest Du im Zweifel ein 
Problem, selber dahin zu kommen. ;O)
Wen die Infrastruktur weg ist, ist auch Deine nötige Infrastrucktur zum 
dahinreisen weg.


> 4) Keine laufenden Gebühren, damit fällt auch die kommerzielle
> Satellitenkommunikation raus, zumal die wohl auch 3) nicht erfüllen
> wird.

Ohne laufende Gebühren fällt mir da nichts ein. Satellit müsste nicht 
sein, weil für Rundsteuertechnik wird das z.B. aktuell auf Lang- und 
Mittelwelle gemacht.

>
> Übertragungsgeschwindigkeit ist eher zweitrangig, 1 Baud würde wohl
> notfalls reichen, mehr ist natürlich besser.

1.Baud würde für gewöhnliche Telemetrie reichen, aber nicht für ein 
Standbild. Das würde Stunden dauern, und auf Kurzwelle hättest Du immer 
mal Störungen im Kanal.


> Gibt es da irgend eine Lösung die ich übersehen habe? So etwas wie
> lizenzfreie ISM-Module im 40m-Band mit 50W Sendeleistung?

Nein. Wer kommerziell Bedarf an solchen Systemen hat, ist meist in der 
Lage, dafür eine Gebühr zu zahlen. Entweder eine Firma, die das als 
Dienstleistung anbietet und dann selber an eine Behörde zahlt, oder in 
dem man direkt an eine Behörde zahlt.

In eine Richtung (Steuerung von Strassenbeleuchtung oder Umschaltung von 
Nachtspeicheröfen ec.) gibt es Funkrundsteuersysteme auf Lang und 
Mittelwelle.
Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Funkrundsteuertechnik
aber die bieten keinen Rückkanal.

Solche Funkfernsteuer- und Telemetriesysteme für Kurzwelle bietet, falls 
ich mich richtig erinnere, die Firma Codan.

Wegen Frequenzen und Gebühren fragst Du am besten mal die 
Bundesnetzagentur. Möglicherweise ist das günstiger als Du denkst.
vieleicht findet Du ja auch selber jemanden, der das für Dich als 
Dienstleistung anbietet, oder Du entdeckst das als Marktlücke und 
bietest das an. Der Bedarf daran ist nicht groß, aber vorhanden, sonst 
kämen nicht regelmäßig so Anfragen.

Bei Kurzwelle brauchst übrigens nicht nur eine Frequenz, sondern ein 
ganzes Bündel über den ganzen Kurzwellenbereich verstreut, wo Du Dir in 
Abhängigkeit vom Entfernung, Funkwetter und der Tageszeit eine passende 
Frequenz auswählen müsstest.

Kurzwellenenfunk ist eine Auseinandersetzung mit den "Naturelementen", 
wie z.b. auch Segeln oder Jagen, und darum auch ein beliebter Sport.
Um die passende Frequenz zu wählen brauchst Du Erfahrung und musst die 
Frequenzen nach anderen Stationen beobachten, um die Möglichkeiten 
einschätzen zu können. Das Handwerk eines klassischen Funkers eben.

Da das heutige Militär dafür aber weder Zeit noch manpower über hat, 
verwendet es dafür eine Technologie, die das automatisiert. Sie nent 
sich "automatic link establishment" (ALE)
Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Automatic_Link_Establishment

Auch hier zeigt sich, dass das koordiniert werden muss, und das ein 
kleines Netztwerk sinnvoller als nur zwei Endstationen ist.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd W. schrieb:
> Wen die Infrastruktur weg ist, ist auch Deine nötige Infrastrucktur zum
> dahinreisen weg.

In solchen Zeiten geht man auch mal zu Fuss. Das war 1945 im Zuge der 
Vertreibung aus den Ostgebieten eine ziemlich häufig genutzte Methode.

von Bogdan (Gast)


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>  So etwas wie lizenzfreie ISM-Module im 40m-Band mit 50W Sendeleistung?

Troll.

von W.S. (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Richtig, das wäre einer der Gründe , warum Amateurfunk dafür
> ausscheidet.

Mir dem Kopf durch die Wand. Entweder es geht oder man hat den Rest des 
Tages Kopfschmerzen und ne fette Schramme. Oder beides und noch weitere 
Wehwehchen.

Nein, ein Startpunkt mit utopischen Anforderungen bedarf einer Korrektur 
in Richtung des Machbaren.

Und da scheidet Amateurfunk wahrlich NICHT aus, es kommt nur drauf an, 
was und wie man tut. Ich hab ja einen Weg beschrieben, der geht und der 
obendrein auch für die Allgemeinheit einen Nutzen haben kann.

Wer eine Bake betreibt, har damit zwar keine bidirektionale Verbindung, 
aber er kann sich wenigstens Informationen per KW einholen.

Das wäre die halbe Miete: erstmal den Zustand aus der Ferne sehen zu 
können.

W.S.

von Martin L. (Gast)


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Auf dem Mond gibt es einen optischen Reflektor um den Abstand Mond-Erde 
besser bestimmen zu können. Wenn man nun ein geeignetes Teleskop mit 
Tracking auf die Hütte stellt und eine entsprechende mobile Variante 
davon dabei hat könnte man es versuchen.
Klappt zwar nur wenn es wolkenlos ist und der Mond gerade sichtbar - 
dafür aber krisenfest und kostenlos :-)
Ich weiß aber gar nicht wie das rechtlich reguliert ist.

Viele Grüße,
 Martin Laabs

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo A. K.

A. K. schrieb:

>> Wen die Infrastruktur weg ist, ist auch Deine nötige Infrastrucktur zum
>> dahinreisen weg.
>
> In solchen Zeiten geht man auch mal zu Fuss. Das war 1945 im Zuge der
> Vertreibung aus den Ostgebieten eine ziemlich häufig genutzte Methode.

Wir haben aber 2018, und die Infrastrukturen haben sich so tief in die 
Kultur gefressen, dass bei einem Zusammenbruch der Infrastruktur so 
schnell so wenig bleibt, dass Du dass nicht mehr schaffst, weil Dir nach 
20 km von einem Warlord der Schädel eingeschlagen wird.

Schau dir doch mal die ganzen "Reichsbürger" an. Das sind Leute, die 
Probleme mit einer staatlichen Oberhoheit haben und jetzt schon am 
liebsten als selbstständiger Mini-Hitler oder Stammesfürst über ihren 
Strassenzug herrschen wollen. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Karl K. (karl2go)


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Was ist eigentlich aus Packet Radio und Hamnet geworden? Ist das tot?

Geht aber anscheinend nur mit Lizenz. Wobei ich mich erinnern kann, dass 
ein Bekannter (Schüler) das mal gemacht hat, und der hatte sicher keine 
Lizenz.

von Bernd K. (prof7bit)


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Es gibt zwei Sorten von Infrastruktur:

* Die privaten Server von irgendwelchen 2-Man-Smart-Home Klitschen die 
jederzeit Konkurs anmelden oder ihr Geschäftsmodell ändern können so daß 
sämtliche Gerätschaften die darauf beruhen ohne Vorwarnung und ersatzlos 
über Nacht zu Elektroschrott mutieren können.

* Große redundante Netze von Betreibern mit jeweils Millionen von Kunden 
wo man eine genormte und betreiberübergreifend kompatible Schnittstelle 
zur Verfügung gestellt bekommt für beliebige eigene Anwendungen. Zum 
Beispiel IP-V4 oder IP-V6.

Ich würde die Ferienhütte ans Internet anschließen, egal über welchen 
Betreiber oder mit welcher Technologie, das kann man später immer noch 
wechseln, und fertig.

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd W. schrieb:
> weil Dir nach 20 km von einem Warlord der Schädel eingeschlagen wird.

Das übernahmen damals die Sowjetsoldaten. Bei einer mir bekannten 
Familie kamen die Kinder an, die Eltern blieben auf der Strecke.

von Michael K. (Gast)


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Was spricht dagegen das die Heizung bei Ausfall des Mobilfunknetzes in 
einen sicheren Fall Back Betrieb geht?
Bis auf WW3 kriegen die das Problem doch binnen Std / Tagen gelöst.

Die Generatoren stehen doch sicher in einem EMP geschützten Bereich?
Im Fall der Fälle spannst Du doch ohnehin sofort die Pferde an und 
machst Dich auf den Weg in die Hütte. Auto geht ja nicht mehr wg. EMP 
und das ganze ander Elektronik Geraffel ja auch nicht.

Mein Plan ist ja mich mit einem starken alkoholischen Getränk auf die 
Terasse zu setzen und mir das Feuerwerk anzuschauen, wenns denn mal 
losgeht.
Bin eher so der Genussmensch und postakokalyptische Welten sind nicht so 
mein Ding.
Oder ich schnapp mir einen der Prepper und übernehme seinen Laden :-)

von Purzel H. (hacky)


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Es bleibt ja sowieso nur das Handynetz uebrig. Und zwar Prepaid. Da muss 
man pro Monat eine oder zwei SMS versenden.

Aber :
>Weil die Roominggebühren von EU-Gesetzeswegen ja abgeschafft worden
sind, dürfte das sogar länderübergreifend ohne horrente Kosten
funktionieren.

Ist leider nicht so. Das sind feuchte Traeume von irgendwelchen 
Funktionaeren. Schoen wenn's trotzdem so ist, muss aber nicht.
In Schweden gibt's prepay ohne Roaming. Weshalb sollte man gratis eine 
Leistung erbringen.

von Florian (Gast)


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Besorge dir zwei Pactor-Controller mit passenden Funkgeräte (integrietem 
Antennentuner).

Such dir im Afu-Band einen Bereich den regelmäßig vom Militär genutzt 
wird (ich erinnere mich z.b. an 1960MHz USB von einem Zahlensender). Die 
Amateurfunker werden sich aufregen, aber da Militär immer primär, hast 
lange Ruhe. Den Datenstrom kannst ja verschlüsseln und mit einem 
Framecounter versehen um Reply-Attacken zu verhindern...

Du solltest aber nicht stundenlang senden!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Martin L. schrieb:
> Klappt zwar nur wenn es wolkenlos ist und der Mond gerade sichtbar -
> dafür aber krisenfest und kostenlos :-)

Naja, dafür brauchst zweimal eine Bahnverfolgung, einmal mit 
vollautomatischer Suchfunktion für den Reflektor oder hoher 
Langzeitstabilität und zusätzlich ein paar gute Laser. Also doch eher 
nicht so ganz kostenlos.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Also doch eher nicht so ganz kostenlos.

Die Investitionskosten dürfen beliebig hoch sein,
nur laufende Gebühren mag er nicht.

von Bernd K. (prof7bit)


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In "Krisenzeiten" ist es wahrscheinlich auch vollkommen Schnuppe ob man 
eine Afu-Lizenz hat oder ob man die Bandgrenzen oder sonstige Regeln auf 
den Buchstaben genau einhält, da wird kein Hahn danach krähen, da hat 
man entweder die Gerätschaften und kann damit umgehen oder man hat sie 
nicht.

Oder irgendjemand "konfisziert" sie mal eben weil er sie selber braucht. 
Vielleicht hat man sogar Glück und derjenige der die Gerätschaften 
braucht braucht auch gleich noch nen Operator dazu, dann bleibt man 
wenigstens am Leben, muß nicht zu Fuß gehen, bekommt unverseuchtes 
Wasser und ab und zu sogar mal was zu essen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Bernd K. schrieb:
> In "Krisenzeiten" ist es wahrscheinlich auch vollkommen Schnuppe ob man
> eine Afu-Lizenz hat oder ob man die Bandgrenzen oder sonstige Regeln auf
> den Buchstaben genau einhält,

Ob es ihm wohl ausreicht, wenn das Gerät nur in Krisenzeiten 
verwendbar ist? ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Es reicht also ein Status gut/schlecht. Und wenn das Bild mehr oder
> weniger neu übertragen werden muss, weil Webcam umgekippt oder Bude
> verwüstet, dann sind die Deltas auch nicht viel kleiner als das
> Gesamtbild.


Man sieht, dass du dich mit Korrelation eingehend befasst hast.
Aber recht hast du. Die Bewertung vor Ort ist zwar radikal als Methode, 
dafür genügt es ein Bit als Symbol zu senden und das nur wenn die Hütte 
brennt.

Dann kann man auch gleich die Übrigen Parameter auswerten und eine 
Sammelstörmeldung absetzen. Man weiß dann auch ob es lohnt den Bunker 
anzulaufen.

Da genügt ein Symbol über spread spektrum  mit hinreichender 
Wahrscheinlichkeit zum Fehlalarmauschluß. In diesem Fall ist die Frage 
nach law & order eh obsolet.

Kommt das Signal ohne Kriesensituation, dann prüfen.
Kommt es in einer Kriesensituation, dann fernbleiben.
Kommt es nicht, ohne Kriesensituation, o.k.
Kommt es nicht, trotz Kriesensituation, dann los.


Namaste

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von (prx) A. K. (prx)


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Bernd K. schrieb:
> bekommt unverseuchtes Wasser und ab und zu sogar mal was zu essen.

Ich denke nicht, dass in diesem Fall eine, dank unzulässigem Einsatz, 
durch Staatsorgane bewirkte persönliche Krise gemeint ist, in der es zur 
Reise in eine besonders gesicherte Unterkunft kommt. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Kommt das Signal ohne Kriesensituation, dann prüfen.
> Kommt es in einer Kriesensituation, dann fernbleiben.
> Kommt es nicht, ohne Kriesensituation, o.k.
> Kommt es nicht, trotz Kriesensituation, dann los.

Örks. Ich krieege gleich eine rieesige Krieese. ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Örks. Ich krieege gleich eine rieesige Krieese. ;-)

wo steht dein Bunker?

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> wo steht dein Bunker?

Eine Bekannte hatte einen im Keller. Eine Zeitlang war es in CH üblich, 
den Keller von Gebäuden zu einem echten und eindrucksvollen Bunker 
auszubauen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> wo steht dein Bunker?
>
> Eine Bekannte hatte einen im Keller. Eine Zeitlang war es in CH üblich,
> den Keller von Gebäuden zu einem echten und eindrucksvollen Bunker
> auszubauen.

Das war noch 2009 Vorschrift ich wüsste nicht das es geändert wurde. 
Fasst ausnahmslos jedes Gebäude, also insgesamt viele, welches ich 
seither dort betreten habe, hat einen Schutzraum. Das ist ein enormes 
Geschäft dort.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Das war noch 2009 Vorschrift ich wüsste nicht das es geändert wurde.

Seit 2012 nur noch bei Gebäuden, bei denen man Aufzüge braucht. ;-)
https://www.nzz.ch/baupflicht_fuer_private_bunker_gelockert-1.13467492

: Bearbeitet durch User
von John Trafolta (Gast)


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Pactor & Winlink bzw. Airmail.
Gibts für Segler auf Kurzwelle außerhalb der Amateur bänder und kannst 
alles übertragen inkl. Mails und Bilder.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Florian.

Florian schrieb:

> Du solltest aber nicht stundenlang senden!

Auch 300ms einmal in der Woche waren 1989 schon zu lang. ;O)

Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Hamster

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Gast)


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Ich staune, dass auf solchen Bullshit dermassen intensiv eingegangen 
wird.

Kein Wunder, dass die Amateurfunkbänder verwaist dahin dümpeln, wenn 
sich Leute die On-Air sein sollten, lieber in einem Forum mit Themen die 
per se völliger Humbug sind, dermassen intensiv beschäftigen.

Der ganze Thread gehört in die Tonne!

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar M. schrieb:
> Ich staune, dass auf solchen Bullshit dermassen intensiv eingegangen
> wird.

Lösbare Probleme sind langweilig. Unlösbare hingegen laden zu höherem 
Blödsinn förmlich ein.

von Thorsten S. (thosch)


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Bei der Paranoia, die hier in der Aufgabenstellung mitschwingt, kommt 
mir ja eher der Verdacht, der TO ist ein Prepper und "Ferienhaus" ein 
Synonym für den Bunker irgendwo im Nirgendwo...
;-)
SCNR

von Marc Horby (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Der ganze Thread gehört in die Tonne!

Bist du Amateurfunker?

von Lothar M. (Gast)


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Marc Horby schrieb:
> Bist du Amateurfunker?

Bin ich.

von Karl K. (karl2go)


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Thorsten S. schrieb:
> der TO ist ein Prepper und "Ferienhaus" ein
> Synonym für den Bunker irgendwo im Nirgendwo...

Ein 1000km entfernter Bunker? Über das Konzept würde ich nochmal 
nachdenken...

Eher eine Finca auf Malle, und um die zu übernehmen kappen die Okupas 
die Telefonleitung und blocken GSM. Allerdings, warum sollte die sich 
die Mühe machen, bis er da ist haben die das Ding komplett übernommen.

von Andreas K. (andreasmc)


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Hallo zusammen,

danke für die reichlichen Rückmeldungen. Dann habe ich scheinbar nichts 
übersehen.

Mobilfunk wäre die nächstliegende und bisher am ehesten geplante 
Alternative (Prepaid SIM, GSM-Stick am Raspi) sofern die Netzabdeckung 
passt. Allerdings durfte ich beim halbtägigen Stromausfall letztens auch 
feststellen, dass dann Mobilfunk ebenfalls tot ist, und wenn viel los 
ist auch gerne mal überlastet (Event, Silvester, etc.). Daher der Wunsch 
nach einer "robusteren" Lösung, die auch bei Stromausfall eine Weile mit 
Batterie/Solar laufen kann.

Vielleicht später als Ergänzung eine Afu-Bake, aber das wird vermutlich 
kompliziert :-)

Bilder gehen auch mit langsamen Baudraten, es muss ja nicht Full HD mit 
20 fps sein. 1 Baud sind 10800 Byte am Tag, wenn man nur einmal am Tag 
ein Status-Bild braucht (das sich im allgemeinen auch wenig ändert) 
passt da durchaus was rein.

grüße,
  Andreas

von Ralph B. (rberres)


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Andreas K. schrieb:
> Allerdings durfte ich beim halbtägigen Stromausfall

Seine eigene Station kann man auch gegen Netzausfall sichern, sogar 
Netzunabhängig machen ( Stichwort Solaranlegen ). Netzunabhängige 
Stationen findet man oft sogar entlang von Autobahnen.

letztens auch
> feststellen, dass dann Mobilfunk ebenfalls tot ist,

Ich möchte wetten das Mobilfunk nicht sofort ausfällt wenn mal 
Netzausfall ist. Die haben sehr oft auch eine Notstromversorgung.

Andreas K. schrieb:
> und wenn viel los
> ist auch gerne mal überlastet (Event, Silvester, etc.).

wie oft kommt das vor? Ich habe es in Trier noch nie erlebt.

Andreas K. schrieb:
> Bilder gehen auch mit langsamen Baudraten, es muss ja nicht Full HD mit
> 20 fps sein.

Mein Beispiel war auch nicht Full HD. Aber du hast recht. Durch 
komprimierungsverfahren kann man sicher eine Menge Bits einsparen.

Andreas K. schrieb:
> 1 Baud sind 10800 Byte am Tag, wenn man nur einmal am Tag
> ein Status-Bild braucht (das sich im allgemeinen auch wenig ändert)
> passt da durchaus was rein.

Ja und du sendest dann den ganzen Tag und wartest auf den nächsten Tag 
um dir dann das Bild anzuschauen, auf welches du auf Grund geringer 
Auflösung  nur noch Klötzchen siehst und eh nichts erkennen kannst.

wie ich schon mal geschrieben habe, ich würde Mobilfunk als 
Übertragungsmedium benutzen. Es muss ja nicht gleich LTE sein. GSM kann 
m.W. 9600 Bd. Das würde auch für Standbilder ausreichen, wenn man eine 
Minute Übertragungszeit in Anspruch nimmt. Und es ist einigermasen 
Abhörsicher.

Ralph Berres

von Lothar M. (Gast)


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Am Zielort eine Fritzbox mit Internet und alle Probleme sind gelöst.

Alles andere ist Krampf und würde auch nicht funktionieren.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ralph B. schrieb:
> wie ich schon mal geschrieben habe, ich würde Mobilfunk als
> Übertragungsmedium benutzen. Es muss ja nicht gleich LTE sein.

Eigentlich sollte es eine von zwei speziellen Varianten von LTE sein, 
die besonders für diese Art von Datenübertragung gemacht sind: LTE 
Cat-M1 oder LTE Cat-NB1. Letzteres wird auch NB-IoT genannt. Besonders 
NB-IoT zeichnet sich durch einen verbesserten Empfang in Gebäuden aus. 
Beide sind für niedrigen Stromverbrauch optimiert.

Im Ausland, zum Beispiel in den Niederlanden flächendeckend verfügbar 
(Starterpaket I gratis https://iot.t-mobile.nl/aan-de-slag/), im Neuland 
Deutschland ist die Verfügbarkeit so lala und die Preise naja.

Am interessantesten in Deutschland dürfte das Angebot von 1NCE sein, bei 
dem die Telekom mit drin hängt: https://1nce.com/de/

10 Euro für 10 Jahre, mit zwei Pferdefüßen:

1) 500 MB Datenvolumen über die 10 Jahre. Damit sollte man sich Bilder 
verkneifen. Zum Heizung ein-/ausschalten und den Zustand abfragen sollte 
es locker reichen - wenn man nicht Hipster-Programmierer ist, der unter 
20 Web-Frameworks gar nicht erst anfängt eine Heizungs-Webseite zu 
programmieren.

2) Verkauf nur an Geschäftskunden. Typisch Deutschland eben. Die 
Umsatzsteuer-ID muss bei Bestellung angegeben werden.

> GSM

GSM wird langsam abgeschaltet. Die deutschen Anbieter halten sich mit 
konkreten Terminen noch bedeckt. International haben einige Länder schon 
abgeschaltet und bekannt ist z.B. dass die Schweiz in zwei Jahren 
abschalten will.

von Ralph B. (rberres)


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Hannes J. schrieb:
> GSM wird langsam abgeschaltet.

Es gibt aber noch umts

ralph Berres

von Tim (Gast)


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UMTS/3G soll bei den Netzbetreibern laut Berichten noch vor GSM 
abgeschaltet werden. Einzig LTE soll bis 5G weiterlaufen.

von Pfunkperater (Gast)


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Du benötigst bloss ein eigenes Land mit eigener Gesetzgebung zur Nutzung 
von Funkfrequenzen, der zweite Standort ist dann ein Botschaftssitz. 
Musst nichtmal bei der ITU mitmachen.

von oszi40 (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> 10 Euro für 10 Jahre, mit zwei Pferdefüßen:
>
> 1) 500 MB Datenvolumen über die 10 Jahre.

Das wäre preiswert. Frische Bilder braucht man ja nur in E-Fall zu 
übertragen. Eine Kamera kann man ja über Türkontakt oder Bewegungsmelder 
für DIESEN Moment aktivieren. Frage ist eher welches DatenVOLUMEN mit 
welcher Übertragungsrate im E-Fall übertragen werden KANN. Wenn der 
letzte Bildpunkt erst zu Weihnachten eintrifft, ist der Einbrecher schon 
lange weg.

Die Zuverlässigkeit muß natürlich täglich irgendwann mit einem ping 
geprüft werden.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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oszi40 schrieb:
> Frage ist eher welches DatenVOLUMEN mit
> welcher Übertragungsrate im E-Fall übertragen werden KANN.

Die Datenrate ist bei NB-IoT ziemlich gering, variabel und hängt von den 
Funkbedingungen ab. Fühl dich mal 15 bis 20 Jahre zurück versetzt und 
plan mal grob mit 48 kbit/s. Wenn das nicht reicht wäre die nächste 
Stufe Cat-M1.

> Wenn der
> letzte Bildpunkt erst zu Weihnachten eintrifft, ist der Einbrecher schon
> lange weg.

Für ein 2 MB Bild wären das bei 48 kbit/s knapp 6 min, plus 
Protokoll-Overhead, also eher 10 min, 15 min. Weihnachten kann kommen.

> Die Zuverlässigkeit muß natürlich täglich irgendwann mit einem ping
> geprüft werden.

Das ist aber nur für die Statistik, da man nichts machen kann bei 1000 
km Entfernung. Also kann man es auch lassen.

von Whisper (Gast)


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WSJT/WSPR schafft die geforderte Entfernung (ab und zu :) )
Und das auch mit 200 mW Sendeleistung und weniger.
Nur die Bandbreite wird knapp...

aber auf der Basis könnte man was machen, sendet vermutlich weniger als 
jede x-beliebige dLan-Installation, kann also leicht unentdeckt 
bleiben....

https://de.wikipedia.org/wiki/Weak_Signal_Propagation_Reporter

Geht zur Not wohl auch direkt an einem RasPi-Pin, keine Ahnung wie da 
die Reichweite ist.

https://github.com/threeme3/WsprryPi/

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