Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Oszilloskop Tastkopf Verständnisfrage


von Collin (Gast)


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Hallo,

Ich habe eine Frage zu dem Tastkopf Verhältnis:
Und zwar werden wegen der unterschiedlichen Impedanzen zwischen Tastkopf 
und Oszilloskop eine Art Spannungsteiler aufgebaut. Nehmen wir ein 
Tastkopfverhältnis von 10:1 an. Auf der Seite: 
https://www.oszilloskope.net/tastkopf/
steht folgendes:

>Dies bedeutet, dass eine Spannung am Tastkopf um den Faktor 10 verringert am 
Oszilloskop erscheint. Die abgelesene Spannung am Oszilloskop muss mit dem Faktor 
10 multipliziert werden, um auf die tatsächliche Spannung an der Spitze des 
Tastkopfes zu schließen

Das kann aber doch nicht sein? Wenn ich an meinem Mikrocontroller die 
Logikspannung messe, welche 3,3V sein soll, dann werden mir auch 3,3V am 
Oszilloskop angezeigt. Da gehe ich diese nicht noch mal 10 
Multiplizieren?

Wäre nett wenn mir jemand da etwas Licht ins Dunkle bringt, bin jetzt 
sehr verwirrt. Mir ist schon klar dass der Tastkopf vorallem bei höheren 
Frequenzen eine wichtige Rolle spielt, aber das hier geht gerade gar 
nicht..

lG

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Der Tastkopf mit 1:10 Teilerverhältnis hat einen eingebauten 
Spannungsteiler mit drin.

von HolgerT (Gast)


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Kommt auf den Tastkopf an, es gibt auch welche mit dem Verhältnis 1:1.

von Olaf (Gast)


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> 10 multipliziert werden, um auf die tatsächliche Spannung an der Spitze des
> Tastkopfes zu schließen

> Das kann aber doch nicht sein?

Doch. Das ist so. Allerdings multiplizieren die Oszis der letzten 
30Jahre die Zahlen fuer dich wenn sie den Tastkopf als 10:1 erkennen. Du 
kannst ja mal den kleinen Pin an der BNC-Buchse abkleben. Dann musst du 
wieder selber rechnen.

> Frequenzen eine wichtige Rolle spielt, aber das hier geht gerade gar
> nicht..

Da siehst du mal wie hart das Leben deines Opas so war. :-)

Olaf

von M.A. S. (mse2)


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Collin schrieb:
> Das kann aber doch nicht sein? Wenn ich an meinem Mikrocontroller die
> Logikspannung messe, welche 3,3V sein soll, dann werden mir auch 3,3V am
> Oszilloskop angezeigt.

2 Möglichkeiten:

- Entweder, an Deinem Tastkopf steht der Wahlschalter nicht auf 10:1 
sondern auf 1:1 oder

- Deinem Oszilloskop ist 'gesagt' worden, dass ein 10:1 Tastkopf 
dranhängt und es führt die Multiplikation mit 10 selbstständig durch.

: Bearbeitet durch User
von Collin (Gast)


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Es ist ein 10:1 Tastkopf.
Ok gut vielen dank, dann ist dieses Gedanken Problem weg vom Tisch!

Danke und schönen Tag

Beitrag #5530147 wurde von einem Moderator gelöscht.
von georg (Gast)


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Collin schrieb:
> Das kann aber doch nicht sein?

Da musst du auf deinem Smartphone die Rechner-App aufrufen, dann kannst 
du mit 10 malnehmen.

Georg

von Mad (Gast)


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Collin schrieb:
> Es ist ein 10:1 Tastkopf.
> Ok gut vielen dank, dann ist dieses Gedanken Problem weg vom Tisch!
>
> Danke und schönen Tag

Hast du denn nicht gelesen?!! Das ist mitnichten weg vom Tisch!

Je nach Gerät, Tastkopf und Einstellung muss das der Anwender 
überprüfen, umstellen oder einfach bei der Messung berücksichtigen.

Wenn du zufällig ein 3,3 V Takt erwartest und diesen auch messen 
solltest kann man wohl davon ausgehen, dass das Messsystem korrekt 
eingestellt ist. Stell dir dass aber mal bei analogen Signalen vor, bei 
denen du nicht diesen Plausibilitäts-Check machen kannst.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Also: Es gibt Tastköpfe und dazu passende Oszilloskope, die 
hardwaremäßig erkennen, wie der Tastkopf eingestellt ist, so daß immer 
alles stimmt.
Dafür haben Tastkopf und Oszilloskop zusätzliche Kontakte neben der 
BNC-Buchse.

Bei einfacheren Geräten aber ist das nicht der Fall, da muss man 
entweder immer berücksichtigen, wie der Tastkopf konfiguriert ist, oder 
--sofern das Oszilloskop das unterstützt-- am Oszilloskop von Hand 
einstellen, wie der Tastkopf eingestellt ist.

So ist es beispielsweise bei der beliebten Rigol DS1004Z-Reihe, und so 
war es auch bei allen Röhrengeräten von Hameg.

Die automatische Tastkopferkennung ist Luxus aus der 
Oszilloskop-Oberklasse.

Beitrag #5530191 wurde von einem Moderator gelöscht.
von guest (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> und so war es auch bei allen Röhrengeräten von Hameg.

Nicht bei allen, z.B. MH1508 und Verwandte haben automatische 
Tastkopferkennung.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Gut, dann bei fast allen.

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